23. und 24. Tag – Tauchen auf Koh Lanta

26.11.12

Von dem heutigen Tag gibt es nicht viel zu berichten. Er begann mit einem Fruehstueck im Rasta Baby. „Fruehstueck“ gibts in Thailand nur westlich und dann immer mit Ei, daher fruehstueckte ich auch heute morgen gleich mit einer Hauptmahlzeit. Anschliessend machte ich mich auf die Suche nach einer Waescherei. Ich fand keine „echte“, stellte aber fest, dass mein Internet-Cafe (auch Touristen-Informations / Ticket Verkaufsstelle) auch noch nen Laundry Service hat. Wie praktisch. Also gab ich dort meine 1,5 Kilo Klamotten fuer 40 Baht/Kilo zum waschen. Hier verweilte ich auch die naechsten Stunden beim Berichte schreiben. Gegen 17:00 Uhr suchte ich nach den zwei Tauchbueros hier am Khlong Nin Beach. Eines (Lanta Divers) befand sich ca. in der Mitte von der Strandmeile. Wie erwartet war auch hier ein hoeheres Preisniveau festzustellen als auf Koh Chang. Ein Tag mit 2 Tauchgaengen sollte 3.300 Baht kosten, ein Tag mit 3 Tauchgaengen 4.100.

Da ich noch ein wenig drueber nachdenken wollte, schlenderte ich zunaechst noch ein wenig die Strasse entlang, unter anderem aber auch weil ich noch das 2. Tauchbuero im Horizon aufsuchen wollte. Dieses wurde aber inzwischen zum Proberaum umfunktioniert. Man sah zwar noch die Anti Gravity Divers Aufkleber dort kleben, aber das Tauchbuero war nicht mehr existent. Ich sah aber noch einen Thai mit einem T-Shirt dieses Tauchzentrums herumlaufen und sprach ihn an. Wenig spaeter redete ich uebers Telefon mit einem Belgier. Er gab die Eckdaten des morgigen Tauchgangs und die Preise durch und meinte, er muesste zuerst noch abklaeren ob ueberhaupt ein Platz frei ist.

Da die Anti Gravity Diver zudem auch noch teurer als die Lanta Divers waren, entschied ich mich dafuer in der Koh Haa Lagune morgen mit den Lanta Divers tauchen zu gehen. Ich ging ins Tauchbuero zurueck und gab meine Daten an. Anschliessend konnte ich mir gleich Maske, Neoprenanzug und Schwimmweste fuer morgen aussuchen.

Nach dieser schweren Entscheidung, ging ich zurueck ins Rasta Baby und stellte fest, dass ich die Haengematte stark vernachlaessigt hatte. Hoechste Zeit diesen Missstand zu beheben. In loser Aufreihung folgten spaeter noch Essen, Chang, Shake und zum Schluss das Bett.

27.11.2012 Tauchen bei Koh Haa

Um 07:05 wurde ich vor dem Rasta Baby abgeholt. Auch die ersten Thais krochen um diese Zeit aus den Federn. Und da ich wie immer ein wenig zu frueh dran war, hatte ich

Regenbogen am Morgen

Regenbogen am Morgen

noch Zeit einen wirklich intensiven Regenbogen, der spaeter noch zu einem doppelten wurde, im Sueden zu beobachten. Mit dem Songthaew sammelten wir anschliessend noch ein paar weitere Teilnehmer ein und fuhren nach Saladan zu der Hauptniederlassung der Lanta Divers. Hier wurde der Name kurz abgehakt und es ging weiter zum Schiff. In dem Schuppen am Pier bekamen wir alle unsere Ausruestung ausgehaendigt und konnten

Briefing

gespannt beim Briefing

an Bord gehen. Bevor es los ging, wurden noch kurz die Verhaltensregeln an Bord erklaert. Die Fahrt zu der Koh Haa Lagune sollte insgesamt 2 Stunden dauern. In dieser Zeit gab es ein kurzes Fruehstueck, wurde das Briefing ueber den ersten Tauchgang abgehalten und wir setzten unsere Ausruestung zusammen.

Als Koh Haa nahe genug gekommen war, schluepften wir in unsere Ausruestung, machten den obligatorischen Buddy-Check und huepften in die Andamanensee.

 

Raucherpause

Entspannt nach dem Briefing

Als erstes sind mir einige Drueckerfische aufgefallen. Die waren aber erstaunlich entspannt, selbst wenn man naeher an sie herangekommen ist. Der Sicht war gut uns es gab deutlich weniger Seeigel hier, als im Golf von Thailand. Ein Zeichen fuer saubereres Wasser. Gleich nach den paar Drueckerfischen entdeckte ich einen Floetenfisch, ein paar Tintenfische bzw Sepien und zahlreiche verschiedene Arten von Kugelfischen. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es in der Andamannensee deutlich mehr Leben unter Wasser gibt, als im Golf von Thailand. Ich sah anschliessend aber noch 2 riesige freischwimmende Muraenen, was selten ist, tagsueber verstecken sie sich ueblicherweise in Hoehlen, ein geringelten Schlangenaal und mehrere Feuerfische. Im letzten Drittel unseres ersten Tauchgangs begegneteten wir noch einem mittelgrossen Adlerrochen, mit bestimmt 2 Meter langem Schwanz. Es war das erste mal fuer mich,

Tister diving

Tister beim Tauchen ^^

dass ich einen so grossen freischwimmenden Rochen gesehen habe. Ein schoener Anblick, wie sie durchs Wasser gleiten. Dieser hier blieb auch einige Sekunden in unserer Naehe und verschwand dann mit hoher Geschwindigkeit. Ich war von diesem ersten Tauchgang hier in der Koh Haa Lagune total begeistert von der hohen Anzahl verschiedener Tier- und Fischarten, die es hier zu sehen gab.

Wieder an Bord gab es eine Fruechte als kleine Zwischenmahlzeit. Nach ca. einer

Skorpionsfisch

Skorpionsfisch

Stunde ging es fuer weitere 60 Minuten unter Wasser. Der Ort war der gleiche, wir wollten dieses Mal aber eine andere Richtung erkunden. Auch bei diesem Tauchgang gab es einige Feuerfische, Kugelfische, Drueckerfische und Floetenfische zu sehen. Auch ein Schlangenaal zeigte sich erneut. Mehr durch Zufall entdeckte ich an einem Felsen einen gut getarnten Skorpionsfisch, zum Ende unseres Tauchgangs sahen wir auch noch einen zweiten. Kurz bevor wir unseren Sichheitsstop auf 5 Metern einlegten entdeckte einer der anderen Taucher noch einen recht grossen Mantis Shrimp, der in einem hellen gruen/rot schimmerte.

Mantis Shrimp

Mantis Shrimp

 

Nach dem 2. Tauchgang gab es das Mittagessen und auch hier wurde an mich gedacht, wenn es auch dieses Mal nur ein vegetarisches Gericht zur Auswahl gab. Waehrend wir assen fuhr das Boot zu dem 3. Tauchplatz, der nur ein paar hundert Meter weiter lag. Nach zwei Mal eine Stunde Tauchen, war der (optionale) dritte Tauchgang auf 45 Minuten beschraenkt. Ich hab ihn natuerlich mit gemacht. Dieses mal hatte ich auch nicht so starke Probleme mit dem Lungenautomaten, so dass ich mich noch fit fuer einen 3. Tauchgang fuehlte.

Auch noch beim 3. Tauchgang entdeckte ich zu dem bisherigen noch einiges neues. Ein Lobster versteckte sich in einer Hoehle und guckte mit seinem Kopf und den langen Fuehlern heraus. Ein paar kleine Dancing Shrimps haben

Dancing Shrimp

Dancing Shrimp

wir entdeckt und kurz darauf in dem gleichen Felsen, die bisher groesste Muraene. Sie hatte mit Sicherheit einen Durchmesser wie meine duennen Unterschenkel. Diese Muraene kam aber nicht aus ihrem Versteck raus, so dass man ihre wahre Groesse nur erahnen konnte. Dann entdeckte ich noch einen wirklich grossen blaeulich leuchtenden Dornenkronenseestern und ein paar Kleintiere, die ich nicht spezifizieren konnte, fuer mich aber auch neu waren.

Auf der Rueckreise gab es noch Muffins. Einer der uns begleitenden Taucher, hat uns ueber und unter Wasser fotografiert und gefilmt und zeigte uns waehrend der Rueckfahrt seine Aufnahmen. Fuer 1500 (37,50 Euro) Baht konnte mein sein Werk als

Muraene

Muraene

Erinnerung erstehen. Eigentlich mir viel zu teuer, hab ich mich am Ende dann doch durchgerungen, auch die DVD noch zu kaufen. Ich habe mir ueberlegt, was ich in Deutschland mit 37 Euro machen wuerde und kam zu dem Schluss, dass es zwar fuer ne DVD viel Geld war, aber eine nette Erinnerung doch den Preis wert sei.

Als wir wieder zurueck auf Koh Lanta waren regnete es dort. Bei uns auf dem Meer war zum Glueck den ganzen Tag ueber gutes Wetter gewesen. Nachdem wir im Tauchbuero noch unsere Rechnungen beglichen haben wurden wir alle zu unseren Hotels zurueckgebracht.

Wieder im Rasta Baby angekommen, stellte ich fest, dass ich inzwischen nicht mehr der einzige Gast waren. Am heutigen Tage waren Dani und Mario (Oesterreicher) angekommen. Sie waren schon vor mir mal im Rasta Baby fuer ein paar Tage und sind

Schlangenaal

Schlangenaal

jetzt, nachdem sie sich ein paar umliegende Inseln angeschaut haben wieder hier her zurueckgekehrt. Bei ein paar Spiele Jenga haben wir unsere bisherigen Reiseerfahrungen ausgetauscht und sind so gegen zwoelf in unsere jeweiligen Zimmer. Irgendwie habe ich es geschafft in der Nacht den Eingang von meinem Mosquitonetz wieder zu oeffnen und wurde mindestens 10 Mal gestochen. Gegen zwei haben meine Arme und Beine so stoerend gejuckt, dass ich davon aufgewacht bin und ich die Stiche der Hitzebehandlung unterziehen musste. Danach schlief ich weiter, um am naechsten morgen in meinem Netz mindestens 8 satte Muecken vorfand. Ich haette das Netz zumachen und draussen weiterschlafen sollen!

22. Tag – Umzug zum Khlong Nin Beach

25.11.12

Als ich heute morgen aufgewacht bin, stellte ich fest, dass ueber Nacht die Entscheidung ins Rasta Baby zu ziehen gereift ist. Die Preisdifferenz zum Horizon war zwar nur noch gering, aber die Rastafari-Thais im Rasta Baby waren mir vom ersten Moment an sympatisch. Ich war daher bereit auf ein wenig Komfort zu verzichten und dafuer die bessere Atmosphaere zu bekommen. Nach dieser Feststellung duschte und packte ich und checkte aus dem Resort aus. Beim Auschecken vergassen sowohl ich, als auch der Gastgeber an die Schluesseluebergabe zu denken, so dass ich den kurz spaeter immer noch in meiner Hosentasche vorfand. Naja, muss ich den halt irgendwann spaeter nochmal abgeben.

Am Khlong Nin Beach, bin ich dann direkt in das Rasta Baby. Dort habe ich mein Zimmer bezogen. Wie ich erfuhr, sind die letzten Gaeste zwei Tage vor mir wieder gefahren, daher war ich im Moment alleine. Nachdem ich eingerichtet war, habe ich als naechstes die Speisekarte untersucht. Freudig ueberrascht, fand ich ausschliesslich thailaendische Gerichte und was noch untypischer war, es gab jedes dieser Gerichte in einer vegetarischen Version (mit Tofu oder Gemuese). Der perfekte Ort fuer mich. Denn ueberlicherweise sind die Speisekarten mit westlichen Gerichten verunstaltet. Es bleiben dann 4 – 10 thailaendische Gerichte, von denen mit Glueck 3-4 vegetatisch sind. Im Rasta Baby aber werde ich jeden Tag etwas neues Essen koennen. Yay!

Nach dem Essen hing ich ne ganze Weile faul, mit offenem Hemd, im Schatten auf der Veranda des 2. Stocks, in einer Haengematte rum. Leicht schlummernd holte ich so den versaeumten Schlaf der Nacht nach. Nach einer Weile erkundete ich den umliegenden Ort ein wenig und suchte nach einem Inernet Cafe. Ich schloss mein Hemd dazu nicht, da ich annahm, dass diese 15 Minuten ungeschuetztes Sonnenlicht selbst der weissesten Haut nicht schaden sollten. Ganz in der Naehe fand ich ein kleines Internet Cafe und blieb dort die naechsten Stunden, um am Blog zu arbeiten. Knapp 5 Stunden spaeter war ich fertig und es stellte sich heraus, dass 2 Stunden Schatten und 15 Minuten direkte Sonne, doch zuviel fuer meine weisse Brust waren. Ploetzlich war alles schoen waermend rot geworden.

Als die Sonne sich so langsam dem Horizont naeherte entschloss ich mich die kuehlen Temperaturen von nur noch 29 Grad zu nutzen und ein wenig am Strand zu joggen. Dieses mal mit schuetzendem T-Shirt. Der Sand ist hier so unglaublich weich, dass man, egal wo man laeuft, sofort recht tief einsinkt. Was das Laufen natuerlich gleich nochmal ne Ecke anstrengender macht. Schweissueberstroemt, und aus dem letzten Loch pfeifend, beendete ich gluecklich den Lauf mit einem kleinen Bad im Meer, welches die Koerpertemperatur allerdings auch kaum senken konnte.

Fuer den Rest des Abends hatte ich mir wieder einiges vorgenommen. Auf dem Plan stand zuerst im Rasta Baby kurz was zu essen und dann wirklich intensiv zu chillen. Wie sich herausstellte war das Rasta Baby ein perfekter Ort dafuer. Bei Reggae-Musik und beruhigenden Wellengeraeuschen, gemuetlich ein kaltes Chang zischend verstrich so langsam der Abend und die Nacht.

Eindruecke vom Rasta Baby

Das Rasta Baby ist ein wirklich uhriger Ort, an dem eine handvoll Rastafari-Thais und eine Kanadierin zusammen leben und arbeiten. In der Bar bzw. dem Guest House findet man so unzaehlig viele handgemache Dekorationen, dass man vermutlich noch nach Wochen dort neue Dinge entdecken koennte. Sie scheinen wirklich alles was der Strand so anspuelt, zu Dekorationszwecke zu missbrauchen, was sehr ulikge aber auch verdammt fantasievolle Unikate ergibt. Da Bilder mehr sagen, als bla bla, hier ein paar Schnappschuesse.

21. Tag – Die Erkundung von Koh Lanta

24.11.12

Meine Unterkunft war zwar okay, aber fuer okay doch recht teuer. Am fruehen morgen, Claudia schlief anscheinend noch, bin ich erstmal runter zum Strand. Unser Resort war quasi am Suedende vom Strand, weiter nach Sueden kamen nur noch Felsen.

Khlong Kong beach

Khlong Kong Beach von der Felskueste aus nach Norden. Mein Resort liegt auf der Hoehe, wo die Felsen aufhoeren.

In den Norden zog sich der lange Khlong Kong Beach, der schoenen weichen Sand hat. Hier in der Gegend schien es aber, nur wenig Backpacker und dafuer mehr Familien und „normale“ Touristen zu geben. Mir gefiel daher die Gegend nicht so wirklich und wollte daher etwas anderes Suchen. Am Strand waegte ich zwei Moeglichkeiten ab: Entweder heute das Gepaeck zu schnappen und mit dem Gepaeck und Songthaews die Gegend nach einer neuen Bleibe abzusuchen, oder aber noch einen Tag in dieser Unterkunft zu bleiben und die Insel mit dem Motorroller zu erforschen. Ich entschied mich noch am Strand fuer letzteres. Eine weitere Nacht in dem Bungalow ist okay, dachte ich mir und mit dem Motorroller konnte ich bei deutlich niedrigeren Kosten viel mehr erkunden.

Als ich vom Strand zurueckgekommen bin und geduscht hatte, hab ich auch Claudia wieder gesehen. Auch sie wollte nicht laenger bleiben, hat sich aber dafuer entschieden in dem benachbarten Hutyee Boats unterzukommen. Dort sparte sie zwar nur 50 Baht die Nacht, aber, wie sich herausstellte, waren die Bungalows deutlich groesser und von hoeherem Standard; sie verfuegten sogar ueber einen eigenen Kuehlschrank.

Bei unserem Gastgeber konnte, ich fuer den ueblichen Preis von 200 Baht pro Tag, einen Motorroller mieten.

Motorroller

Ein typischer Motorroller, wie man ihn hier ueberall fuer 200 Baht (ca. 5 Euro) mieten kann

Wie nicht anders erwartet, lief auch dieser Motorroller bereits auf dem letzten Tropfen Benzin. Also musste ich zuerst zwei Flaschen Benzin kaufen. Mir war zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst, dass es hier auf Koh Lanta quasi ueberall automatische Zapfsaeulen gibt. Im Gegensatz zu den nie ganz vollen Glasflaschen, bekommt man an den Zapfsaeulen einen deutlich besseren Kurs. Nach dem Tanken, fuhr ich gen Sueden. Es gab zahllose Bungalow Resort direkt am Strand, aber ich habe mir zuerst keines von denen angeschaut, weil sie ja am gleichen Strand liegen, von dem ich Weg wollte.

Als ich auf Koh Chang zum ersten Mal mit dem Motorroller die Insel erforscht hatte, hatte ich bereits eine Karte der Insel bekommen. Vom Koh Lanta, war mir aber zu diesem Zeitpunkt noch keine zwischen die Finger gekommen. Also bin ich relativ ahnungslos noch weiter Richtung Sueden gefahren. An einer Kreuzung war ich kurz ueberrascht und waehlte dann den Weg der anscheinend der Kuestenlinie folgte. Nur kurz spaeter kam ich zum Khlong Nin Beach, welchen ich aber zuerst auch erstmal unbeachtet lies, weil ich mir vorgenommen hatte ganz in den Sueden zu fahren. Dort angekommen haette ich dann alles schon mal alles ein mal ueberfliegen koennen und dann wollte ich von Sueden Richtung Norden die verschiedenen Resorts anschauen. Auf meinem Weg nach Sueden kam ich an dem Resort „Last Beach Resort“ vorbei. Nun war es recht offensichtlich, dass hier nicht mehr viel kam. Nach einigen Kilometer an der felsigen Kuestenlinie entlang, war dann auch Sackgasse. Die offizielle Strasse endete und ging nahtlos in einen Nationalpark. Ich stoppte kurz und fuhr weiter, weil ich mir fuer heute andere Ziele gesteckt hatte.

Mai Phai Bay

Der suedlichste Strand, bei dem ich jetzt meine Recherche starten wollte, war der Mai Phai Bay, der mich schon kurz zuvor auf einer kleinen Aussichtsplattform, sehr angesprochen hat.

Mai Phai Beach

Mai Phai Beach von Aussichtsplattform

Dieser Strand liegt mitten in einem gruenen Tal, sehr abgeschieden und friedlich. Um zu ihm zu gelangen, musste man zuerst eine sehr steile, felsige Geroellpiste herunter. Nachdem ich diese Trial-Piste mit meinem Roller gemeistert hatte =) bin ich zuerst an den Strand und hab mich umgsehen. Die Bungalows dort sahen fuer die abgeschiedene Lage erstaunlich gut, ja schon komfortabel aus und wie erwartet, kosteten sie auch ab 1200 Baht die Nacht. Es schien hier ein Restaurant am anderen Ende vom Strand und noch ein weiteres Resort, dass schon auf Entfernung noch teurer ausgesehen hat zu geben. Also weiter zum naechsten Strand.

Khlong Jark Beach

Der naechste Strand namens Khlong Jark war deutlich einfacher zu erreichen. Hier gab es eine gemuetliche Bar mit durchschnittlichen Bungalows, die ich mir sogar haette leisten koennen. Aber auch Khlong Jark war recht abgelegen. Im Gegensatz zum Mai Phai Beach, gab es jedoch hier schon einige kleine Geschaefte. So wie es aussah, aber keine Moeglichkeit ins Internet zu kommen. Ausserdem suchte ich schon einen Ort mit zumindest ein bisschen Leben. Ausgeschlossen hab ich diesen Ort aber noch nicht voellig, weswegen ich ein Foto von dem Resort gemacht habe, damit ich spaeter noch eine Assoziation dazu haben wuerde.

Nui Bay

Auf meinem Weg in den Norden bin ich durch einen Ort gekommen, der auf den ersten Blick keinen eigenen Stand zu besitzen schien. Die hinter dem Ort liegende Nui Bay, war aber einige Hoehenmeter von dem Ort entfernt und daher wegen der Haeuser und der Vegetation nicht zu sehen. Ich stand nur kurz mich unschauend auf der Strasse rum, da rief ein Tuk Tuk Fahrer mich herrueber.

Einschub

Hier in Thailand werde ich von den Thais staendig auf meinen Bart angesprochen. Und auch wenn sie kein Englisch sprechen, so deuten sie immer, anscheinend beeindruckt, auf meinen Bart, laecheln und machen Gesten wie „Daumen hoch“. Ich wurde in den ersten Wochen hier in Thailand schon oeftern\s wegen meines Barts angesprochen, als in der ganzen Zeit, seit dem ich den Bart so trage =) Manche wollen ihn sogar anfassen! =)

Nunja, auch der eben erwaehnte Tuk Tuk Fahrer nahm dies als Aufhaenger und bewunderte zuerst meinen Bart. Nun aber folgte der Unterschied zu den anderen Ereignissen dieser Art. Hier auf Koh Lanta, ist naemlich immer gleich die 2. Frage, ob ich Moslem bin. Das liegt vermutlich daran, dass hier  im Sueden von Thailand und auch auf Koh Lanta, der Moslem-Anteil der Bevoelkerung schon erstaunlich hoch ist.

Als ich auch dies verneinte, fragte er mich, was ich denn suche. Er konnte mir jedoch keine guenstige Unterkunft, in diesem Ort sagen. Auch dieser Ort schien eher ein Luxus-Ort zu sein.

Khlong Nin Beach

Von hier gab es wieder ein bisschen Strecke nach Norden zum Khlong Nin Beach zurueckzulegen. Khlong heisst im uebrigen Fluss. Also liegen viele der Straende von Koh Lanta in der Naehe von einem kleinen Flusslauf. Dort angekommen ging ich als Erstes in Charlee BARleys, da ich schon zuvor auf wikitravel davon gelesen hatte. Es war tatsaechlich mit 200 Baht fuer ein Zimmer und 300 Baht fuer ein Bungalow, das billigste, das ich bisher auf Koh Lanta gefunden hatte. Leider lag das wohl an dem durchweg heruntergekommen Zustand des Ladens. Der Strand allerdings war wunderschoen und auch die Leute hier schienen entspannt. Und eines der freien Zimmer hatte direkten Blick auf den Strand! Also blieb auch dieser Ort auf der Liste.

Das naechste Guest House hiess Horizon. Die Zimmer waren hochwertig und sauber, aber spartanisch eingerichtet. Fuer ein einzelnes Zimmer, sollte ich zu Anfang noch 500 Baht bezahlen. Kein Bungalow, ein Zimmer! Ich konnte dies noch auf 450 runterhandeln und das Horizon blieb ich auf meiner Liste, wenn es mir auch nen Tick zu teuer war. Das naechste Guesthouse war durchweg durchschnittlich und ebenso uninteressant. Es waren einfache Butzen in einem Plattenbau, jegliche Dekoration oder Einrichtung fehlte. Dafuer waren mir 300 – 400 Baht deutlich zu viel. Es folgten ein paar Bungalow Resorts, die ich mir wegen des Preisniveaus an diesem Strand gar nicht erst anguckte. Ganz am Ende entdeckt ich noch ein Guest House, welches zuerst nur wie eine Bar ausgesehen hatte. Der Name „Rasta Baby“ und die schon von draussen ueppig erscheinende und zum Namen passende Deko machten den Ort schon gleich sympatisch. Die Zimmer waren allerdings auch nicht mehr als ein Bretterverschlag unter dem Dach des Hauses und mit 300 Baht (7,50 Euro) eigentlich zu teuer. Aber die Atmosphaere machte einiges wett.

Damit war ich mit den Guest Houses am Khlong Nin Beach durch und mir schon recht sicher, das meine Wahl auf eines dieser Guest Houses fallen wuerde. Ich kehrte zu der zuvor erwaehnten Kreuzung zurueck, entdeckte dort ein Schild mit der Aufschrift „Cave“ und entschloss mich dort hinzufahren. Ich musste schon bald von der geteerten Strasse herunter und auf eine Sandpiste. Dort kam ich durch kleine Doerfer, bis ich nach knapp 2-3 Kilometern an einen Ort ankam, den man als „Eingang“ bezeichnen koennte. Es war ein grosses Bretterhaus am Rand einer Siedlung, an dem die Tickets zur Cave inklusive Guide fuer 300 Baht verkauft wurden. Der Trip zur Hoehle sollte ne halbe Stunde bergauf gehen, anschliessend eine Stunde in der recht grossen Hoehlenstruktur  und wieder eine halbe Stunde Rueckmarsch. Dies war mir fuer den Moment zu teuer und 2 Stunden wollte ich dafuer heute auch nicht aufwenden.

Im Norden der Insel braute sich am Himmel schon seit geraumer Zeit was zusammen. Da ich mich in den Norden bewegte und die Wolken anscheinend in den Sueden, kam ich so langsam in das unangenehme Gebiet. Da ich schon einmal unangenehme Erfahrungen mit der nassen glitschigen Strasse gemacht hatte fuhr ich ohne Eile weiter in den Norden.

Khlong Kong Beach

Wieder im Gebiet des Khlong Kong Beach erforschte ich noch ein oder zwei Seitenstrassen, um einen Blick auf dortige Resorts zu werfen, fragte aber nirgends nach einem Preis. Auf der Hoehe von meinem derzeitigen Resort verstaerkte sich der Regen zunehmends, weswegen ich mich zu einer Pause entschied. Kaum in meinem Bungalow angekommen entwickelte sich der Regen zu einem starkem Platzregen, den ich zu einem spontanem Mittagsschlaefchen nutzte. Das nenn ich Timing =) Ca. 1,5 Stunden spaeter beruhige es sich so langsam und ich zog weiter.

In einer der Seitenstrassen traf ich Jared wieder, mit dem ich mich im Bus auf den Weg nach Koh Lanta schon kurz unterhalten hatte. Wie sich herausstellte, ging er exakt der gleichen Beschaeftigung nach, wie ich ich. Daher erkundendeten wir die naechsten Resorts zusammen. Er erzaehlte mir von einem Guest House am Khlong Nin Beach welches ihm gefallen hat und ich erzaehte ihm von Rasta Baby. Am Khlong Kong Beach gab es noch einige nette Resort, die aber ebenfalls alle knapp ueber meinem Budget lagen. Daraufhin sind wir noch einmal zum Khlong Nin Beach gefahren, um zu zweit die beiden Guest Houses noch ein weiteres mal anzuschauen.

 

Ich hatte Muehe mit Jared mitzuhalten, da er mir fuer die feuchten Strassen deutlich zu schnell fuhr. Am Khlong Nin Beach angekommen, wollte Jared aber gar nicht erst ins Rasta Baby rein und das Guest House von dem er gesprochen hatte, stellte sich als das schon bekannte Horizon raus. Wir tranken im Horizon noch ein Bier zusammen und ich nahm ein kleines Mittagessen zu mir, unter anderm auch, um die Preislage der Speisekarte zu erkunden. Wie alles hier auf Koh Lanta, war auch die Speisekarte ca. 50 – 100% teuer als auf Koh Chang. Ich blieb noch eine Weile und Jared fuhr alleine zu seinem Resort. Wir meinten noch, dass man sich dann ja morgen vielleicht im Horizon wieder sieht. Wenig spaeter machte auch ich mich wieder auf den Rueckweg. Nicht jedoch ohne zuvor in einer weiteren Preisverhandlung den Preis fuer ein Zimmer im Horizon noch auf 400 Baht die Nacht druecken konnte.

Kurz ausserhalb der Ortschaft beim Khlong Nin Beach, kam ich an einem kleinen Verkehrsunfall vorbei. Eine junge Touristen ist aufgrund der schlechten Strassenverhaeltnisse wohl mit ihrem Roller ins Schleudern gekommen und hat sich lang gemacht. Als ich dort hin kam, sass sie heulend mitten auf der Strasse und auch ein paar Helfer und einige Schaulustige waren schon vor Ort. Also bin ich einfach langsam dran vorbei gefahren. Im Vorrueberfahren sah ich noch ihren Fuss, an dem sie einiges an Haut Fleisch verloren hatte. Ich hoffe die Stelle die ich sah, war so weiss, weil sie noch nicht angefangen hat zu bluten und nicht, weil man dort den Knochen sah. Wegen des Unfalls und weil ich jetzt wieder alleine unterwegs war, fuhr ich auf dem Rueckweg nicht schneller als 30 – 40 Km/h.

Abends

Zuhause angekommen, wurde es so langsam dunkel und ich ging erstmal duschen. Danach traf ich Claudia wieder. Sie war den ganzen Tag am Strand. Wir verabredeten uns auf ein Bierchen in einer Stunde.

Dieses gab es dann bei ihr am Bungalow des Hutyee Boats Resorts. Ihr Bungalow dort war tatsaechlich nicht nur groesser, neuer, besser im Stand, komfortabler sondern vor allem noch billiger als unsere erste Unterkunft. Fuer den Khlong Kong Beach also quasi die perfekte Wahl. Ich berichtete ihr von allen Orten die ich so entdeckt hatte, sie entschied sich aber, die letzten Tage ihres Urlaubs hier vor Ort zu bleiben. Nach dem Bierchen gingen wir noch zusammen auf eine Strandparty. Dort gab es guenstige Longdrinks und Cocktails und am fruehen Abend eine nette Feuershow. Wir unterhielten uns ’ne Weile ueber verschiedeste Dinge und es stellte sich heraus, das auch sie, wie viele Alleinreisende Maedels, gerade 50 Shades of Gray las. An dieser Stelle Gruss an Gregor 😉

Zu schlechter Musik tanzend und billige Longdrinks schluerfent, verging die Nacht recht schnell, so dass ich, als es ganz unerwartet ploetzlich 03:00 geworden war, den 300 Meter langen Heimweg antrat.

19. und 20. Tag – Die Odyssee nach Koh Lanta

Um ca. 06:00 klingelte mein Wecker. Aus dem Nachbarraum ertoente ein unwirsches „For fucks sake!“ *g* Ich packte meine letzten Sachen, trank einen Tee zum Wachwerden und verabschiedete mich von meinen netten Gastgebern.

Auf zur Faehre

Gegen 07:00 sollte der erste Songthaew Richtung Faehre fahren und ich stelle mich an die Strasse, um auf ihn zu warten. Dort parkten bereits einige Fahrzeuge, doch keins machte wirklich Anstalten, sich auf den Weg zu machen. Ich wartete auf das Fahrzeug, dass Guillaume aufnehmen sollte.

Lonley Beach

Abschiedsfoto vom Lonley Beach, waehrend meiner Wartezeit auf ein Songthaew zur Faehre

Es fuhr zwar eins vorbei, doch das war ein Minivan, so dass ich sehen konnte ob Guillaume dort an Bord war. Ca. zehn nach sieben hat sich dann doch ein Fahrer durchgerungen, die Fahrt zu machen. Ich und 5 andere Touristen gingen an Bord. Die Fahrt zur Faehre kostete 100 Baht. Wir fuhren in den Norden und ich bin am ersten Pier ausgestiegen, um auf die Faehre zu gehen. Doch wie sich herausstellte, war dies der falsche Pier fuer mein Ticket. Also musste ich mir schnell eine weitere Transportmoeglichkeit zu dem naechsten Pier organisieren. Ich fand einen Songthaew-Fahrer, der mich fuer weitere 50 Baht zu dem naechsten, ein paar Kilometer entfernten Pier brachte. Die Faehre legte um 08:30 ab, spaeter als ich angenommen habe. An Bord habe ich dann auch Guillaume wiedergetroffen und mich kurz mit ihm unterhalten. Auf der anderen Seite angekommen wartete schon ein Songthaew auf uns. Dieser war schon so voll, dass ich auch bei der Abreise von Koh Chang wieder in den Genuss kam, waehrend der Fahrt hinten auf dem Einstieg zu stehen.

Auf nach Bangkok

An der Busstation sind wir gegen 10:15 angekommen. Ich hatte also den 10:00 Uhr Bus gerade so verpasst. Eigentlich bin ich sogar davon ausgegangen, dass ich noch den 09:00 Uhr Bus bekommen wuerde.

Linenbus

Der klimatisierte Bus nach Bangkok des staatlichen Busunternehmens

So aber wurde es der 11:00 Uhr Bus. Alles kein Problem, so gegen 16:00 Uhr sollte der Bus in Bangkok angkommen. Also noch mehr als genug Zeit den Nachtzug um 19:30 Uhr zu erreichen.

Da ich von der kurzen Nacht recht erschoepft war, habe ich von der Fahrt nicht viel mitbekommen. Ich doeste fast die gesamte Fahrt in einer unbequemen Position vor mich hin. Gegen 16:00 Uhr erreichten wir die ersten Auslaeufer von Bangkok. Hier waren bereits drei- bis vierspurige Autobahnen ebenerdig und weitere Fahrspuren auf einer grossen Bruecke im 2. „Stockwerk“. OK, ich war ein bisschen im Verzug, aber wir sollten ja bald da sein. Dann kam ein Verkehrsschild, welches auswies, dass es noch ca. 30 Kilometer nach Bangkok waren. Es ist echt unglaublich, wie gross diese Stadt doch ist. Wir sind aber relativ zuegig vorangekommen. Zumindest bis wir in die Naehe der Innenstadt gekommen sind. Denn dort setzte der Feierabendverkehr ein und der Bus bewegte sich manchmal fuer mehrere Minuten kein Stueck weiter. Ich spielte mit dem Gedanken vorher auszusteigen, aber ich konnte noch nichts sehen, was mir irgendwie bekannt vorgekommen ist. Daher verzichtete ich lieber darauf und wartete bis der Bus in der Ekkamai-Station ankam.

Bangkok

Das war so gegen 18:00 Uhr. Also noch knapp 90 Minuten bis der Zug losfaehrt. Mit dem Skytrain und der U-Bahn (ich musste einmal umsteigen) sollte das immernoch kein Problem sein. Als ich ausgestiegen bin, sah ich einen verloren aussehenden Spanier, der gerade ein Taxi-Fahrer abwimmelte und sprach ihn an. Er kannte Bangkok noch nicht und suchte eine guenstige Unterkunft. Ich empfahl ihm die Khao San Road, wo er aber nicht hin wollte. Daher wollte ich ihm den Skytrain zeigen, damit er das guenstigste und schnellste Fortbewegung Bangkoks kennenlernt. Ausserdem ist dort immer eine kleine Karte von Bangkok zu sehen. Auf dem Weg zu der keine 200 Meter entfernten Station sprach uns ein Polizist an und forderte uns auf ihm zu folgen. Der Spanier und ich wussten zuerst ueberhaupt nicht, was er von uns wollte, aber uns blieb keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Dass das gerade jetzt passierte, wo mein Zeitplan sowieso schon durcheinander war, passte mir natuerlich gar nicht. Wie sich herrausstellte wollte er zum Einen unsere Visa ueberpruefen, die aber okay waren und anschliessend pruefte er sehr gruendlich uns und unser Gepaeck nach Drogen. Als er nicht fand, konnten wir wenige Minuten spaeter weiter. Ich zeigte dem Spanier schnell die Karte mit dem Fahrplan, sagte ihm, wo er die Khao San Road findet und wie er in Bangkok Taxi faehrt und machte mich auf den Weg. In den Skytrain bin ich schnell und problemlos reingekommen. Ich musste auf der Asok-Station, die drei Haltestellen entfernt war, umsteigen in die U-Bahn. Der Weg zur U-Bahn dauerte ein paar Minuten, obwohl es quasi die gleiche (riesige) Station war. Dann kam die naechste Ueberraschung. Sowohl die 4 Fahrkarten-Automaten, als auch die Kassen waren ueberlaufen. In der Schlange vor den vier Automaten warten locker jeweils 20 weitere Personen. Insgesamt warteten also etwas ueber 100 Leute darauf ein Ticket zu bekommen. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber da musste ich wohl durch. Ungeduldig wartete ich, bis ich an die Reihe kam und sah mich in Gedanken bereits dabei, nach einer Unterkunft in der Khao San Road zu suchen. Endlich bekam ich mein Ticket und konnte zum Bahnsteig. Dort warteten bereits viele viele Leute, doch zum Glueck wollte ein Grossteil in die andere Richtung fahren. Als die Bahn angekommen ist, war sie bereits proppe voll. Doch auch hier hatte ich Glueck und einige Personen stiegen an diesem Drehkreuz aus oder um.

Ich fuhr ca. 7 Haltestellen weiter, zur Endstation Hua Lamphong. Dort kam ich um 18:50 an – noch 40 Minuten bis der Zug losfuhr – und eilte zum in der Naehe gelegenen Bahnhof. Ich ging zum Schalter und hoffte instaendig, dass ich noch ein Ticket bekam. Einige andere Backpacker haben mir naemlich zuvor erzaehlt, dass es klueger waere das Ticket im vornherein zu buchen, weil die Zuege in der Hauptsaison oft ausgebucht sind.  Ich habe aber noch ein Ticket bekommen. Fuer knapp 950 Baht (23,90 Euro) kaufte ich das 2. Klasse-Ticket zu der 660 Kilometer entfernten Endstation in Surat Thani plus anschliessendem Transfer zum Pier in Krabi. Gluecklich, dass ich es trotz der ganzen Verzoegerungen noch gerade rechtzeitig zum Bahnhof geschafft hatte, rauchte ich eine sehr entspannende Kippe vor dem Bahnhof. Wenn ich, wie ich noch gestern geplant hatte, erst gegen 11:00 Uhr losgefahren waere, dann haette ich auf jeden Fall noch eine Nacht in Bangkok bleiben duerfen. Also immer schoen grosszuegig planen =)

Im Zug nach Surat Thani

Das 2. Klasse Abteil war unglaublich kalt temperiert, so dass ich gleich als erstes meine Strickjacke herausgeholt habe, die ich bis jetzt nur angehabt habe, als ich krank in Bangkok war. Der 2. Klasse Wagon war ein offenes Grossraumabteil, in dem zu beiden Seiten je zwei Sitze waren. Es war schon fast voll besetzt.

Zugabteil

Das 2. Klasse Zugabteil, vor dem Richten der Betten

Die Sitze liessen sich herausziehen und ergaben dann ein Bett. Ein weiteres Bett konnte darueber aus der Decke herausgeklappt werden. Ich nahm Platz und war froh, dass ich meine zwei Sitze fuer mich allein hatte. Bevor es los ging nutzten ich und ein paar andere Raucher noch die letzten paar Minuten, um eine Kippe am Bahnsteig zu rauchen. Rauchen im Abteil kostet 2000 Baht (50 Euro) pro Kippe, also musste die Chance genutzt werden *g* Zwei Bierchen, die einen entspannten Schlaf im Zug sicherstellen sollten, hab ich auch noch gleich am Bahnsteig eingepackt.

Mit ca. 15 Minuten, meiner Meinung nach unbegruendeter, Verspaetung, ging es dann los.  Auf der anderen Seite neben mir, sass ein Pole names Peter, mit dem ich auch gleich ins Gespraech kam. Normalerweise hoert bei Europaeern und Osteuropaern immer am Akzent wo sie herkommen. Peter sprach aber ein beeindruckendes und akzentfreies Englisch. Peter wollte den Zug schon knapp drei Stunden vor mir verlassen, weil er Koh Tao, Koh Samui und Koh Pangnan ansteuerte. Ich trank mein erstes Bierchen und Peter holte eine kleine Flasche billligen thailaendischen Whisky heraus, den er als Pole natuerlich pur trank. Bei der 2. Haltestation gingen Peter und ich zu den Tueren, an denen auch der Schaffner stand und steckten uns eine Kippe an. Kurz danach fuhr der Zug aber bereits wieder an und der Schaffner deutete uns den Zug wieder zu betreten, die gegenueberliegende Tuer zu oeffnen und die Zigarette zu beenden. Im Western-Style, wenn auch arg nah aneinander gedraengt, beritten wir den immer schneller werdenen Zug und beendeten unsere Raucherpause. Zurueck bei unseren Sitzen angekommen, ging mein Gespraech mit Peter in Richtung Essen und ich erlaeutere auch Peter – wie fast allen anderen Mitreisenden zuvor – warum ich Veganer geworden bin. Am Anfang fiel mir dies auf Englisch echt schwer, doch inzwischen hab ich das meiste passende Vokabular wieder parat, um schluessig zu erklaeren, warum die vegane Lebensweise gut ist.

Peter erzaehlte mir im Gegenzug von Freunden, die einige Tage in einem buddhistischen Tempel/Kloster uebernachteten. Ich fand die Idee recht attraktiv, woraufhin ich mir vorgenommen habe, auf Koh Lanta mal zu schauen, ob es einen Tempel gibt, der auch Touristen fuer ein paar Tage aufnimmt.

Mein erstes Bier neigte sich dem Ende und ich oeffnete das zweite. Das Bordpersonal, das Essen und Trinken verkaufte (der Restaurant-Wagon, sofern es einen gab, war von unserem Wagon aus nicht zu erreichen – wir wurden ca. in der Mitte es Zuges zurueckgeschickt, weil hier ein Teil begann, der nur fuer Personal zugaenglich war. Schade, da ich von mehreren Reisenden erfahren habe, dass in dem Restaurant-Abteil oft eine kleine spontan Party der reisenden Backpacker steigt.) fragte mich, ob ich ein weiteres Bier moechte. Als sie meine Flasche gesehen haben, fragten sie mich ausserdem, von wem ich es gekauft habe. Das Englisch des Personals reichte kaum aus, um ihnen zu verstehen zu geben, dass ich es bereits mitgebracht hatte. Das haben sie zwar gar nicht gut gefunden, mir aber trotzdem mein Bier gelassen. Das naechste solle ich dann von ihnen kaufen. Peter und ich mussten so langsam erneut eine Rauchen, also gingen wir von unserem Wagon Nummer 15 in den letzten Wagon Nummer 16 bis ganz ans Ende und oeffneten eine der Tueren fuer unsere Raucherpause. Etwas spaeter wiederholten wir das ganze noch einmal und machten uns daraufhin bettfertig.

schlafabteil

Das 2. Klasse Abteil mit gerichteten Betten

Das Bordpersonal hatte inzwischen alle Sitze zusammengeschoben und die Betten der 2. Etage ausgeklappt. Beide Betten wurden mit einem zusaetzlichem duennem Polster, einem Laken und einer handtuchartigen duennen Frottee-Bettdecke versehen. Meine kurze Hose zog ich zwar aus, doch Hemd und Strickjacke habe ich aufgrund der arktischen Temperaturen in dem Abteil angelassen. Trotz der Frottee-Decke und meiner Kleidung hab ich bitterlich gefroren in der Nacht und habe schon befuerchtet mir eine Erkaeltung einzufangen  Wie es aber immer so ist, wenn man frierend aber total schlaeftig im Bett liegt, hab ich es nicht geschafft etwas gegen die unangenehme Situation zu unternehmen. So gegen vier hoerte ich Peters Wecker, murmelte ein „good morning“ und schlief gleich wieder ein.

Der 20. Tag oder die Irrwege nach Koh Lanta

Gegen sieben begann das Leben so langsam wieder im Abteil. Froh stellte ich fest, dass mein Gepaeck noch an Ort und Stelle war. Als erste Handlung des Tages, ging ich erneut ans Ende von Abteil 16, um bei Tageslicht den Ritt am Wagon zu geniessen.

Zug

Rauchen im fahrenden Zug – Western Style =)

Dies fiel einem von dem Zugpersonal auf, der mir folgte. Ich befuerchtete schon, er wollte es mir untersagen dort zu rauchen, aber alles was er tat, war mich darauf hinzuweisen, dass ich die Tuer oeffnen solle. Dieser Weisung folgte ich selbstverstandlich durchaus gerne *g* Ich putzte mir die Zaehne und da ich sonst nichts zu tun hatte, zog ich mich wieder unter meine Decke zurueck und mimte den Schlafenden, da das Zugpersonal bereits begonnen hatte die Betten einzuklappen. Kurz vor der Ankunft wurde ich dann aber mit einem kurzem „good morning Sir“ aus meinem Bett gescheucht, was aber nicht weiter schlimm war, da wir wirklich schon fast da waren.

Ankunft in Surat Thani

Meine weitere Fahrt habe ich mir in etwa so vorgestellt, wie die Fahrt nach Koh Lanta: minotioes durchplant mit dem Pickup zum Pier und weiter nach Koh Lanta. Da wir so gegen 07:00 am Bahnhof angekommen sind, nahm ich an, so spaetestens gegen 11:00 Uhr auf Koh Lanta zu sein und mehr als genug Zeit zu haben, nach einer Unterkunft zu suchen. Ich konnte ja nicht ahnen, wie sehr ich mich in dieser Annahme irrte.

Am Bahnhof wartete ein klimatisierter Bus auf uns, der uns zu dem ca. 150 KM entfernten Krabi bringen sollte. Als ich einstieg wurde mein Ticket einkassiert und ich wurde gefragt, wo ich genau hinwollte. Da die Faehrfahrt in dem Ticket nicht inbegriffen war, wurde mir ein Ticket fuer 400 Baht (10 Euro) angeboten, welches ich auch gleich kaufte. Mir wurde ein Vordruck ausgehaendigt, auf dem Koh Lanta angekreuzt war und das heutige Datum eingetragen wurde, so dass ich mich fragte, ob dies wirklich das Echte Faehrticket war. Der Bus brachte uns nach ca. 30 Minuten zu einem kleinen Verschlag mitten im Nirgendwo.

Verschlag

Ein kleiner Verschlag mitten im Nirgendwo oder auch Umschlagplatz fuer Touristen.

Dieser Ort kam mir schon ein wenig suspekt vor. Hier sollten wir unsere Tickets vorzeigen. Ich bekam einen kleinen Aufkleber, mit der Abkuerzung von Krabi drauf ausgehaendigt und sollte den auf mein Hemd kleben. An dieser Station kamen auch ein paar andere Busse an und Touristen stiegen ein und um. Ich und ein paar weitere Touris, die nach Krabi wollten sollten aber im gleichen Bus bleiben. Nach einem kurzen Aufenthalt, bei dem ich eine Cola trank ging die Fahrt Richtung Krabi weiter. Da die Zugfahrt nicht sonderlich erholsam war, verschlief ich auch hier, das meiste der Busfahrt. Vermutlich 1-3 Stunden spaeter kamen wir bei einem weiterem ganz aehnlichem kleinen Verschlag an, der genauso mittem im Nirgendwo lag. Hier sollten wir alle aussteigen und auf einen weiteren Transport warten. Mein Ticket wurde einkassiert und ich bekam einen anderen Vordruck auf dem ein bisschen was anderes stand, aber der essentiell auch nur sagte, dass es heute nach Koh Lanta ging. Einen zweiten Aufkleber mit „TA“ draufgeschrieben bekam ich ebenfalls. So langsam wurde ich echt misstrauisch und vermutete, dass dies eines beruechtigten Abzocke-Unternehmen sei, dass Touristen durch die Gegend faehrt und irgendwo hinbringt, wo die eigentlich nicht hin wollten.

Verschlag

Der 2. Verschlag, der als Umschlagplatz fuer Touristen diente. Hier wartete ich locker 90 Minuten darauf, dass es weiter ging.

Zu diesem Zeitpunkt war ich der Einzige, der nach Koh Lanta wollte. Mir wurde gesagt, dass in 10 Minuten ein Minibus mich mitnehmen wuerde. Also warte ich 10 Minuten und dann noch 10 Minuten und weitere 20. Zwischendurch fragte ich immer wieder nach dem Minibus und wurde vertroestet. Andere Touristen wurden einpackt und irgendwo hin gefahren. Ich musste aber weiter warten. Ich fragte auch ein paar der Fahrer, wo sie denn hinfahren, aber keiner nahm mich mit. Ich kaufte mir einen kleinen Ananas-Snack und wartete weiter. Nach einer ganzen Weile kam ein Pickup an. Der Fahrer sollte der Chef persoenlich sein und er sollte mich zum Pier bringen. Tatsaechlich brachte er mich aber zu seinem Guest House in Krabi. Dort wurde erneut mein Ticket einkassiert. Ich bekam kein weiteres Ticket, dafuer aber ein dritten Aufkleber auf dem mit Kuli Koh Lanta drauf geschrieben war.

Der Weg zum Pier

Guest House

Das Guest House des Chefs von dem merkwuerdigen Transportunternehmen

Nun echt misstrauisch fragte ich den Chef, ob ich mit diesem Aufkleberchen, denn wirklikch auf die Faehre komme oder ob ich die auch noch bezahlen muesse. Er versicherte mir aber, dass ich bereits fuer alles gezahlte habe und ich mir keine Sorgen zu machen brauche. Wirklich geholfen hat diese Versicherung aber nicht. Inzwischen war es ca. 12:20. Von dem Guest House sollte mich ein Mini-Van um 13:00 Uhr zum Pier bringen. Um 13:00 Uhr kam aber kein Minivan. Dafuer aber um 13:10. Anstatt mich mitzunehmen brachte er zwei weitere recht junge deutsche Touristen, die ebenfalls nach Koh Lanta wollten. Gluecklich darueber, dass ich nicht mehr allein reisen musste, teilte ich meine Befuerchtungen mit ihnen. Die beiden waren aber frohgemut und liessen sich nicht verunsichern. Knapp 15 Minuten spaeter kam noch ein Minibus, der aber nur mich mitgenommen hat, da er bereits voll mit anderen Touris war. Den anderen beiden Deutschen wurde gesagt, dass ihr Minibus um 14:00 Uhr fuer sie kommen wuerde. Dieser Minibus brachte mich und 10 weitere Touristen doch tatsaechlich in einer knappen Stunde zum Pier. Dort gab es einige Essenstaende. An einem sah ich Maiskolben. Da ich schon laenger nur von meinem Reiseproviant, der aus Nuessen und Fruechten bestand, gelebt hatte, freute ich auf die Aussicht einen Maiskolben zu erstehen. Wir fuhren in eine lange Reihe wartender Autos und Minivans und warteten darauf, dass wir auf die Faehre duerften. Der Fahrer des Minivans wollte uns in der Wartezeit nicht aussteigen lassen. Warum hat keiner begriffen. Wir wollten auf Toilette, rauchen, essen kaufen oder einfach nur die Beine vertreten. Trotz schon fast energischer Diskussion bestand der Fahrer darauf, dass wir im Auto blieben, da es „gleich“ weitergehen sollte. Ein Maedel hat er schliesslich doch auf Toilette gelassen, uns anderen aber bedeutet im Van zu verweilen. Nach einer Weile wurde es uns allen echt zu bloed. Den Weisungen zuwider zu handeln, hat sich dann aber doch keiner getraut. Claudia, ein 24 Jahre altes Maedel aus Chile fragte den Fahrer erneut, ob sie eine rauchen duerfe. Er sagte, in 4 Minuten geht es weiter und lehnte ab. Der Penner von Fahrer hat sich inzwischen draussen die Beine vertreten. Als die 4 Minuten rum waren, war es schliesslich Claudia, die den Bann gebrochen hat und einfach ausgesteigen ist und anfing sich eine Kippe zu rollen. Fast alle anderen folgtem ihren Vorbild. Danke Claudia! =)

Ein knapp 20 Jahre alter Deutscher suchte noch schnell die Toilette auf. Nach der Kippe kam tatsaechlich endlich Bewegung in die Autoschlage. Fuer einen Maiskolben war es also leider schon zu spaet. Haette der Fahrer uns gleich rausgelassen, haette ich locker zwei essen koennen. GNA! Also bestiegen wir wieder den Van. Der Deutsche war aber noch nicht wieder zurueck, so dass wir noch nicht losfahren konnten. Dies war vermutlich genau die Situation, die der Fahrer durch sein nerviges Verhalten hatte verhindern wollen. Kurz nachdem sich das Auto vor uns in Bewegung setzte, war er aber wieder da, so dass es kein grosses Problem darstellte. Trotz meiner Befuerchtungen, kam es zu keinen weiteren Kosten an der Faehre und ich bin tatsaechlich – wenn auch viel viel spaeter – dort angekommen wo ich hin wollte.

Die Ueberfahrt auf zum ersten Teil von Koh Lanta war erstaunlich kurz, es dauerte nicht viel laenger als 10 Minuten, dann verliessen wir die Faehre wieder. Im Minivan ging es weiter zu einem 2. Pier. Denn Koh Lanta ist in zwei Teile unterteilt, die durch einen kleinen Meeresarm durchrtrennt werden. Waehrend der Ueberfahrt schaute ich noch schnell in den Lonly Planet von den Deutschen, um zu gucken, ob ich eine gute Unterkunft finden wuerde. Leider war alles was ich dort drin fand weit ueber meinem Budget. Claudia wollte zu einem kleinen Resort an dem Khlong Kong Beach, an dem es laut Internet-Seite des Resort sogenannte A-Huts fuer 250 Baht geben sollte. Im Lonly Planet war dieser Ort namens Sanctuary auch erwaehnt. Dort sprachen sie von einer Hippy-Atmosphaere. Preis und Atmosphaere klangen ansprechend, also hab ich mich spontan Claudia angeschlossen. Der Fahrer brachte noch zwei Pakete – nicht mehr als ein paar Plastiktueten – zu diversen Leuten in der Hauptstadt Saladan und lieferte uns dann an den von uns gewuenschten Zielorten ab.

Suche nach einer Unterkunft

Beim Sanctuary angekommen stiegen ich und Claudia so gegen 16:00 Uhr aus. Das Sanctuary lag in strandnaehe ca. 5 Minuten von der Hauptstrasse entfernt. Doch dann kam der Schock. Die im Internet beworbenen A-Huetten seien noch nicht fertiggestellt und ein Bungalow kostet 650 Baht. Sowohl mir als auch Claudia war dies deutlich zu teuer. Da wir beide recht hungrig waren, schlug ich vor, erstmal etwas in einem kleinen Restaurant zu essen. Dort wollte ich die Betreiber – weil sie in keiner Konkurrenz zu den Resort-Betreibern liegen – nach einer billigen Unterkunft fragen. Claudia fand die Idee gut und wir suchten uns ein Restaurant. Das erste hatte typische thailaendische Speisen, die ab 120 Baht (3 Euro) begannen. Dies war Claudia aber deutlich zu teuer, weshalb wir weitersuchten. Wir fanden einen kleines Restaurant, in dem es Speisen ab 50 Baht gab. In dem etwas heruntergekommen Laden nahmen wir Platz und bestellten uns beide eine Art Gemuesepfanne mit Reis. Kurz darauf begann ein starker Regenguss und wir waren gluecklich rechtzeitig das Restaurant gefunden zu haben. An ein paar Stellen regnete es durch das Dach und die Betreiber stellten gleich ein paar Eimer und Schuesseln auf. Auch auf unseren Tisch tropfe es in einem langsamen Tempo =) Wir liessen uns nicht davon stoeren und beendeten unser Mahl und fragten die Betreiber nach einer billigen Unterkunft. Sie empfahlen und zwei  Resorts. Den richtigen Namen bei dem starken thailaendischen Akzent zu verstehen gelang uns aber beiden nicht, daher baten wir sie, uns den Namen aufzuschreiben.

Wir entschlossen uns das Resort names Hutyee Boats (ich verstand zuerst Happy Boats) aufzusuchen, da es in Richtung von der Hauptstadt weg gelegen war. Die Hauptstadt Saladan ist nicht weit weg vom Khlong Kong Beach und uns war dort zu viel Trubel. Nur ca. 500 Meter weiter, der Regen war inzwischen zu einem etwas staerkerem Nieseln abgeklungen, fanden wir besagtes Resort und suchten den Inhaber auf. Leider hatten wir Pech und er war vollstaendig ausgebucht. Die Bungalows sollten hier nur 350 Baht kosten, was zwar immer noch recht viel war, aber noch zu verschmerzen gewesen waere. Morgen sollte aber wieder was frei werden, was uns im Moment aber nicht viel half. Es war inzwischen schon 17:00 Uhr und bald wuerde es dunkel werden. Wir hatten beide kein Bock in der Dunkelheit eine Unterkunft suchen zu muessen. Ich schlug Claudia vor, dass wir uns im Notfall einen Bungalow im Sanctuary teilen koennten, womit sie sich gerne einverstanden erklaerte. Der Betreiber von Hutyee Boats gab uns aber zu verstehen, dass er noch von einer Unterkunft wuesste. Wie sich herausstellte, meinte er das Nachbarresort names Mook Lanta. Dort war tatsaechlich noch etwas frei. Eigentlich sollten die Bungalows dort 500 Baht kosten, wir bekamen aber einen fuer 400. Uns wurde ein Bungalow mit Doppelbett gezeigt, woraufhin Claudia nach einem mit zwei Betten fragten. Auch davon hatte er noch einen frei und gluecklich quartierten wir uns ein.

Da ich seit zwei Tagen nicht mehr geduscht hatte und inzwischen echt klebrig war, bin ich gleich als erstes einmal duschen gegangen. Das versprochene hot water glaenzte durch Abwesenheit, was bei diesem Temperaturen aber nicht weiter schlimm war. Nachdem ich fertig war wollte auch Claudia duschen. Damit sie ein wenig Privatsphaere bekommt, habe ich die Zeit genutzt, um im naechsten Supermarkt Bier fuer uns zu kaufen. Als ich zurueckgekommen bin, eroeffnete mir Claudia, dass sie einen recht eifersuechtigen Freund hat und sie sich mit der Situation nun doch nicht mehr wohl fuehle. Also hat sie sich einen eigenen Bungalow fuer 400 Baht geholt. Ich habs zwar verstanden, mich aber ueber das komische hin und her und den nun teureren Preis ein wenig geaergert. Nichtsdestotrotz haben wir anschliessend ein Bierchen zusammen getrunken und die ueblichen Backpacker-Fragen ausgestauscht:

  • Wo kommst Du her?
  • Wie lange bist Du schon unterwegs?
  • Was hast Du auf Deiner Reise gesehen?
  • Was machst Du zu Hause?
  • ….

Es war inzwischen Dunkel geworden. Claudia hatte ihr Mosquitomittel dabei und hat es mir gegeben, da ich schon ein paar mal gestochen worden bin. Im Gegenzug teilte ich mit ihr, wie mit vielen anderen Backpackern, meinen Geheimtipp, was man tun muesse, nachdem man gestochen wurde: Erhitzt man den Mueckenstich, zum Beispiel mit dem erhitztem Kopf eines Feuerzeugs, fuer kurze Zeit auf ueber 60 Grad, dann denaturieren die Aminosaeuren des Mueckengifts und das Jucken hoert praktisch augenblicklich auf. Gleich danach zeigte ich ihr noch was passiert, wenn man es zu heiss macht, denn ich hatte am linken Fuss eine kleine Brandwunde *g* Wie bisher jeden den ich getroffen habe, hat auch sie es ausprobiert und war begeistert von dieser kleinen Wunderwaffe =)

Anschliessend wollten wir noch eine Bar aufsuchen. Dies gestaltete sich in dieser Umgebung aber als schwieriger als angenommen. Es waren nur wenig andere Personen unterwegs und die meisten davon sassen in Restaurants. Eigentlich war unser Plan andere Backpacker zu finden und diese nach anderen Bleiben zu befragen. Die einzige sympatische Bar, in der aber auch nur ein paar Leute sassen, war eine Raeggae-Bar, quasi neben unserer Bleibe. Dort bestellte ich einen Mai Tai (130 Baht = 3,2 Euro) und Claudia ein weiteres Bier. Die anderen Gaeste verliessen leider schon kurz nach unserer Ankunft die Bar, weswegen wir uns noch ein wenig mit den Inhabern unterhalten haben. Nach einem weiteren echt gut gemeinten Mai Tai merkte ich so langsam wie geschlaucht ich doch war und Claudia und ich zogen uns in unsere Bungalows zurueck.

Es ist zwar etwas spaeter geworden, als ich zuerst angenommen hatte, aber letztendlich hat doch alles gut geklappt. Also bin ich – total fertig aber gluecklich nach dieser Odyssee mit vielen Wendungen, kleinen Uberraschungen und einigem Bangen endlich angekommen zu sein – in einem sehr tiefen erholsamen Schlaf gefallen.

 

18. Tag Reisevorbereitungen

Den 18. Tag nutzte ich hauptsaechlich dazu Reisevorbereitungen zu treffen. Morgen sollte es auf nach Koh Lanta gehen. Die grobe Route war klar. Mit dem Songthaew zum Pier, dort auf die Faehre, wieder auf ein Songthaew in Richtung Trat. Dort den Bus nach Bangkok. In Bangkok per Skytrain und U-Bahn zum Bahnhof und ab in den Nachtzug. Bei der Endstation Surat Thani wieder in einen Bus Richtung Krabi, zum Pier, zwei Faehren nach Koh Lanta und letztendlich ein Songthaew zu einem noch unbekanntem Strand.

Als ich am Vormittag durch die Strassen von Lonley Beach ging, um mir eine neue Sonnenbrille zu kaufen, habe ich Guillaume wieder getroffen, der gerade heute von Koh Kood zurueck nach Lonley Beach gekommen ist, um von hier seine Reise nach Kambodscha anzutreten.

Vor dem Stone Free

Vor dem Stone Free – Rechter Hand der Whisky-Laden.

Mit Guillaume zusammen bin ich ja schon auf Koh Chang angekommen und so wie es der Zufall wollte, sollten wir auch gleichzeitig die Insel verlassen. Bei dem Faehrticket nach Koh Chang, war die Rueckfahrt gleich mit dabei. Die Verkaeuferin sagte uns damals, wir sollen einen Tag zuvor anrufen, dann werden wir von unserem derzeitigen Aufenthaltsort abgeholt und zur Faehre gebracht. Guillaume hatte dies bereits getan und ich habe es mir als naechsten Punkt vorgenommen. Dummerweise gab in in meinem Guest House dem Stone Free kein Telefon. Guillaume hat mir aber von einer Bar erzaehlt, in der die Angestellten fuer ihn dieses Telefongespraech erledigten. Also bin ich dort auch hin und habe als guter Gast zuerst einmal ein Bier bestellt. Anschliessend habe ich gefragt, ob sie fuer mich dieses kurze Telefongespraech fuehren koennten und wurde abgeschmettert. Etwas verdutzt bin ich dann zu so einem Touristen-Infostand gegangen, an dem man alle moeglichen Arten von Reisen und Freizeitaktivitaeten buchen kann. Die haben das Gespraech gerne fuer mich gefuehrt. Nach einem Gespraech von knapp 2 Minuten stellte sich aber heraus, dass sie fuer mich keine Abholung organisieren wollten. WTF? Wenn man jetzt bedenkt, dass sie es mir zum Einen zugesagt haben und sie zum Anderen eh schon am gleichen Tag fuer Guillaume ein Auto schickten, habe ich mich doch stark gewundert und war auch ein kleines bisschen veraergert. Aber anscheinend war heute nicht der Tag an dem alles reibungslos gehen sollte.

Davon aber nicht weiter verunsichert plante ich dann halt meine Reise selbststaendig. Ich rechnete vom Start des Nachtzugs rueckwaerts. 19:30 Uhr sollte der Zug in Bangkok los fahren. Fuer die Fahrt zum Bahnhof konnte man grosszuegige 30 Minuten rechnen (Ich nahm aber trotzdem eine Stunde an). Die Fahrt mit dem Bus dauert ca. 5 Stunden. Also musste ich gegen 13:00 Uhr in Trat angekommen sein, der Bus faehrt stuendlich. Transport nach Trat (30 Min), Faehre(30 Min) und Minibus(30 Min) nochmal 1,5 – 2 Stunden.

All dies beruecksichtig, sollte ich also spaetestens um 11:00 hier von Lonley Beach aufbrechen. Fuer unvorhersehbare Zwischenfaelle plante ich aber trotz alledem nochmal 4 Stunden extra ein und wollte gegen 07:00 Uhr hier in Lonley Beach starten. Zufaelligerweise war das auch der Zeitpunkt an dem Guillaume aufbrechen wollte. Ich hoffte, dass ich evtl. auf sein Transportmittel mit aufspringen koenne.

Nachdem ich alles minutioes durchgeplant hatte, war es inzwischen schon knapp 16:00 Uhr. (Man beachte, dass ich den Weg nach Koh Lanta selbst nicht geplant hatte. Ich hab mir vorgenommen, dass alles auf dem Weg spontan zu endscheiden.)

Stone Free

Der 2. Hauptraum des Stone Free. Auf der rechten Seite sieht man die Treppe zum Guest House Bereich.

Abends kam Michael noch einmal vorbei, der anscheinend die letzten Tage oefters hier gewesen ist, mich aber nie angetroffen hat. Da ich locker mit Ely verabredet war, hab ich mit Michael nen Stuendchen geschnackt und habe ihn dann mit zu Ely genommen. Im Sawatdee, wo Ely untergebracht war, haben Michael und ich noch schnell was zu essen eingeworfen. Den folgenden Abend verbrachten wir drei bei ein paar gemuetlichen Bierchen an einem abgeschiedenen Teil des Felsstrandes.

Der morgige Tag wird dann ein wunderbares Beispiel davon, wie stark sich theoretische Planung und praktische Umsetzung voneinander unterscheiden koennen =)

17. Tag – Tauchen im National Marine Park

Nach der, wie ueblich, unruhigen Nacht, bin ich frueh aufgestanden. Gegen 08:30 war der Songthaew vor Ort, um mich nach Bang Bao zu bringen. Auf dem Weg nach Bang Bao sammelten wir noch vier weitere Teilnehmer ein. In Bang Bao liegt die Zentrale der B.B. Divers auf Koh Chang und von hier starten auch die Bootstouren.

Bang Bao

Das Fischoertchen Bang Bao vom Wasser aus

Auf dem Weg nach Bang Bao habe ich noch meine Sonnenbrille verloren. Ein grosser Verlust war es aber nicht. Zum einen war sie ja recht billig und zum anderen ist gestern einer der Brillenbuegel abgefallen und die Schraube ging verloren. Dummerweise hatte ich aber dadurch waehrend des ganzen Tages auf dem reflektierenden Wasser keine Brille mehr zur Verfuegung. Ging aber irgendwie auch so =)

In dem Tauchladen war es schon reichlich voll. Dort konnten die Taucher sich, in dem dort vorhandenen breit gefaecherten Sortiment, die passende Ausruestung aussuchen.

Insgesamt waren wir ca. 12 Taucher. Drei Taucher, die wie ich den Tune Up Kurs gebucht hatten und ca. neun Taucher, die an dem vollen PADI Kurs teilnahmen. Der Rest, der bestimmt nochmal 20 Personen, hat einen Schnorelgang gebucht.

Das Zielgebiet der beiden Tauchgaenge war der National Marine Park, Koh Chang. Der National Marine Park ist eines der schoensten und intaktesten Tauchgebiete im Golf von Thailand. Die Fahrt in dem Boot dauerte ca. eine Stunde.

Eine kleine Ueberraschung

Taucherboot

Ein weiterers Taucherboot, das uns eine Weile auf unserem Weg begleitete.

Waehrend der Fahrt warteten die Tauchlehrer mit der ersten Ueberraschung auf und haendigten uns ein aus knapp 30 Fragen bestehenden multiple choice Fragebogen aus, den wir beantworteten sollten. Obwohl ein wenig aufgeregt, konnte ich den Bogen mit nur wenigen unbedeutenden Fehlern recht gut absolvieren. Ueber die Fehler wurden wir aufeklaert woraufhin wir noch einen Bogen unterschreiben mussten, dass wir die entsprechenden Fragen inhaltlich verstanden hatten.

Es folgte ein kleines Briefing, in dem uns erklaert wurde, wer mit wem taucht, wie man gegenseitig die Ausruestung seines Tauchparters vor jedem Tauchgang ueberprueft, welche Zeichen noetig sind, welche Test wir unter Wasser zu absolvieren haetten und wie der dauraufhin folgende Tauchgang ablaufen wuerde.

Der 1. Tauchgang

Der Test zusammen mit dem Briefing waren eine gute Vorbereitung, die auch einiges an Sicherheit vermittelt haben. Am Riff angekommen verliessen zuerst die PADI-Kursteilnehmer mit ihren Tauchlehrern das Boot. Anschliessend legten wir unsere Ausruestung an und sprangen ins Wasser. Mit nicht aufgeblasener Rettungsweste fing ich bereits an zu sinken. Ein Zeichen dafuer, dass ich, wie erwartet, zuviel Gewicht ausgehaendigt bekommen habe. Also haben wir meine Gewichte noch von 7 auf 5 KG reduziert und es konnte los gehen. In den ersten Minuten stellte sich schon eine gewisse Beklemmtheit ein, die aber relativ schnell wieder verflogen ist. Meine Atmung beruhigte sich wieder und wir absolvierten unsere ersten Uebungen, die aus Maske ausblasen und Lungenautomat herausnehmen, wiederfinden und ausblasen bestanden. Alles kein Problem fuer uns drei erfahrene Taucher *g*

Nach der Uebung begann der eigentliche Tauchgang. Das Wasser war ein wenig aufgewuehlt, aber man konnte weit genug sehen. Hier am ersten Platz gab nur ein weiteres Tauchboot, also war unter Wasser zum Glueck nicht so viel los. Es gab einiges ans Weich- und Hartkorallen zu sehen. Wir sahen ein paar Kofferfische, einen Stachelrochen und ein paar (potentiell gefaehrliche) Drueckerfische. Es war eine grossartige Erfahrung nach so langer Zeit mal wieder unter Wasser zu sein. Die Ruhe, zusammen mit der beinahen Schwerelosigkeit und dann natuerlich die ganzen bunten Tiere machen Tauchen zu einem einzigartigem Erlebnis. Unser erster Tauchgang ging ca. 51 Minuten, welche aber so schnell vorbei gingen, dass sie mir wie 15 Minuten vorgekommen sind.

PADI-Taucher sind quasi Hobby-Taucher. Das heisst sie tauchen generell in flachen Gewassern (dieses Mal max. 12 Meter) und ohne Dekompressionszeit. Es macht zwar die Tauchgaenge auch fuer weniger erfahrene Taucher quasi ungefaehrlich. Ich fand es allerdings ein wenig schade, da ich nach 51 Minuten noch genug Luft fuer mindestens weitere 40 Minuten uebrig hatte und ich gerne laenger geblieben waere.

Mittagessen

Insel Mittagessen

An dieser netten Insel gab es unser Mittagsessen und eine kleine Schorcheltour

Nach dem Tauchgang sind wir mit dem Boot zu einer weiteren kleinen Insel gefahren. Dort angekommen wurde das Mittagessen gereicht. Fuer die Normalesser gab es ein aeussert umfangreiches Buffet , mit bestimmt 15 verschiedenen Speisen. Aber auch fuer mich war gesorgt. Ich bekam eine Extra-Portion Reis (ohne Ei) und zwei verschiedene warme Speisen. Zum Nachtisch gab es noch Ananas und Wassermelone.

Anschliessend ankerten wir noch eine knappe dreiviertel Stunde vor der Insel. Ich nutzte die Zeit natuerlich und habe mir meine Maske und die Flossen geschnappt und bin ein

Tister

Tister satt und offensichtlich gluecklich =)

wenig schnorcheln gegangen. Auch beim Schnorcheln gab es einiges zu sehen und es hat mir viel Spass gemacht.

Als alle wieder an Bord gekommen waren, fuhren wir weiter zu einer dritten kleinen Insel. Dort ankerten schon einige andere Boote, die viele Schnorchler aber auch einige Taucher an Bord hatten. Bemerkenswert waren die Gruppen aus Japanern, die alle Schwimmwesten beim Schnorcheln trugen, da die meisten nicht schwimmen koennen. Vor dem Tauchgang gab es ein weiteres Briefing. Auch dieser Tauchgang sollte mit ein paar Tauchuebungen beginnen. Die erste Uebung bestand aus dem Abnehmen der Maske, mit anschliesendem Wiederanlegen und Ausblasen. In der 2. Uebung musste man seinen Lungenautomaten ablegen und den Ersatzlungenautomaten des Tauchlehreres fuer eine Weile nutzten.

Der 2. Tauchgang

Nach dem Briefing legten wir die Ausruestung an und machten den obligatorischen Buddy-Check. Danach ging es ins Wasser und wir suchten uns einen ca. 6 Meter tiefen Platz fuer die Uebungen aus. Die Uebungen wurden von allen drei Teilnehmern ohne groessere Probleme absolviert und wir konnten unseren Tauchgang beginnen. Die Insel – eigentlich nur ein etwas groesser Felsen, der aus dem Wasser schaute – sollte, sofern die Luft ausreichte, einmal umschwommen werden.

Bei diesem Tauchgang gab es einige Papageienfische zu sehen. Diese mittelgrossen Korallenfresser sind leuchtend bunt. Die Grundfarbe ist gruen, gemischt mit rot und violett. Einer von diesen farbenpraechtigen Fischen, schwamm fuer eine Weile ca. 1 -2 Meter vor mir her, so dass ich mehrere Minuten Zeit hatte ihn zu studieren. An einem kleinen Felsen haben wir dann noch eine Weissaugen-Muraene entdeckt, die aber nur mit ihrem vorderen Drittel aus ihrem Loch kommen wollte. Anschliessend sahen wir noch einen recht grossen Stachelrochen. Ungefaehr in der Mitte unseres Tauchgangs haben wir einen Remora-Fisch gesehen. Diese lustigen ca. 1 Meter langen duessen Fische haben die Angewohnheit sich mit dem an ihrem Kopf befindlichen Saugnapf an groesseren Fischen wie zB. Haien anzudocken und sich von ihnen durch die Gegend tragen zu lassen. Dadurch koennen sie Energie sparen und bekommen etwas von der Nahrung des Wirtsfisches ab. Als Gegenleistung saeubern sie ihre Wirtsfische. Ab und zu kommt es auch vor, dass sich ein Remora-Fisch an einen Taucher saugt. Dieser hier, schwamm allerdings nur ein paar Meter mit uns mit und drehte dann wieder ab.

Nach diesem 54 minuetigen Tauchgang mit einer Maximaltiefe von 8 Metern sind wir alle wieder an Bord gegangen. Es gab noch ein weiteres Mal Fruechte und Getraenke, waehrend der Kaptain den Rueckweg eingeschlagen hat. Mein Lungenautomat lag mir  waehrend des Tauchens immer leicht schraeg in meinem Mund, so dass ich recht kraeftig zubeissen musste, um ihn nicht zu verlieren. Nach den fast zwei Stunden Krampfbeissen, hat mein rechtes Kiefergelenk so dermassen weh getan, dass ich Probleme hatte meinen Mund weit genug zu Oeffnen, um von einem etwas dickeren Wassermelonenstueck abzubeissen. Die Schmerzen hielten sogar noch bis zu dem naechsten Tag an, liessen aber kontinuierlich nach.

Abends

Abends habe ich mich noch ein weiteres Mal mit Ely getroffen. Er wollte es noch einmal wissen und wir haben zwei weitere Partien Schach gespielt. In der ersten konnte ich kurzen Prozess mit ihm machen und das Spiel war recht schnell rum. In der 2. Partie haben wir aber beide zahlreiche wirklich dumme Fehler gemacht. Das fuehrte dazu, dass das Spiel recht abwechslungsreich wurde. Da ich die ersten Fehler gemacht hatte, war ich die ganze Partie ueber im Nachteil. Am Ende konnte ich das aber, dank der Fehler von Ely, wieder ausgleichen. Es endete in einem Remis, in welchem ich nur noch meinen Koenig und Ely noch den Koenig und einen Laeufer ueber hatte, mit denen es aber unmoeglich war, mich Schachmatt zu setzen.

Nach den Schach haben wir uns noch jeder ein Bier geholt und sind zu dem Strand von Lonley Beach gegangen. Dort war schon wieder irgendeine Party am laufen. Wir haben uns eine kleine Feuershow angeguckt und chillten ein wenig auf der Party. Ich war allerdings recht fertig von dem langen Tag und Ely hatte auch nicht wirklich Lust noch gross was zu machen. Daher ging es fuer mich an heute recht frueh, ausgelaugt aber gluecklich zu Bett.

16. Tag – Abend mit Ely

Ein bisschen mitgenommen von gestern und der, wie im Stone Free ueblich, recht unruhigen Nacht. stand auch fuer heute kein grossen Programm an. Ely kam hier im Stone Free an, nachdem ich gefruehstueckt hatte und wir sind zusammen nochmal zum Nature Rocks. Zum Einen wollte Ely dort fruehstuecken und zum Anderen dort nach seinen Schuhen suchen. Das Personal war heute sowohl ueberfordert, als auch schrecklich unaufmerksam. Mehrmals vergingen bis zu 15 Minuten, bis wir und auch andere Gaeste, dass Personal darauf aufmerksam machen konnten, dass wir einen Wunschen haben. Trotzdem, oder gerade deswegen, waren wir dort knapp 2 Stunden, bei hauptsaechlich bedecktem Himmel. Als wir zahlen wollten, hatten wir auf unserer Rechnung, auch alle Bestellungen unseres Nachbartisches. War echt nicht deren Tag. Als wir wieder gegangen sind, bemerkte ich, dass die kurze Sonne und die anschliessende Wolkenschicht fuer meine noch weissen, nicht eingeschmierten Beine schon zuviel gewesen ist.

Ely hatte beim hier ansaessigen Fitnessstudio einen Pool entdeckt und favorisierte die Idee dort drin seinen Kater auszukurrieren. Ich hatte da keinen Bock drauf, habe aber die Gelegenheit genutzt in dem benachbarten Tauchstudio einen Tauchgang fuer den naechsten Tag zu planen. Tauchen war die letzte der Aktivitaeten, die ich mir fuer Koh Chang noch vorgenommen hatte. Danach habe ich hier alles gesehen, was ich sehen wollte und wollte weiter in den Sueden, Richtung Koh Lanta fahren.

Als ich den Trip buchte, war der Tauchlehrer dort vor Ort doch recht erstaunt, dass ich schon bereits seit 18 Jahren nicht mehr getaucht bin und fragte mich ganz verbluefft nach meinem Alter. Obwohl ich der Meinung gewesen bin, dass ich prinzipiell noch ueber alle wichtigen Kenntnisse und Faehigkeiten zum Tauchen gehen verfuege, habe ich mich trotzdem zu dem 1000 Baht teureren „Tune up“ Programm, also einen Auffrischungskurs entschieden. Insgesamt kostete der Tauchtrip mit 2 Tauchgaengen dann 3.900 Baht (knapp 100 Euro) und war damit die mit Abstand teuerste Aktivitaet, die ich bisher unternommen habe. Ich dachte mir aber, jetzt wo ich nach so langer Zeit mal wieder die Chance habe, an einen schoenen Ort, naemlich dem National Marine Park, Koh Chang, zu tauchen, muss ich das einfach machen und mal nicht so aufs Geld achten. Wenn man aber bedenkt, dass ich fuer den Preis ebenso einen ganzen Monat in meinem Guest House uebernachten koenne, ist es schon ein ganz schoener Happen.

Nach dem Besuch beim Tauchstudio plante ich am Rechner meinen Weg nach Koh Lanta. Ich entschied mich dafuer mit der Faehre zum Festland, mit dem Bus nach Bangkok und mit dem Flieger fuer 50 Euro von Bangkok nach Krabi zu fliegen. Damit waren alle wichtigen Punkte fuer den Tag abgearbeitet und ich fuehlte mich nach einem Nickerchen. Mein eigener Raum ist fuer sowas tagsueber zu heiss. Aber im stone free haengen an diversen Stellen Haengematten die perfekt dafuer geeignet sind, in der Mittagshitze ein wenig vor sich hin zu doesen.

Ely traf ich im stone free ein paar Stunden spaeter wieder. Wir gingen zusammen ins Sawatdee (Was soviel wie Hallo heisst). Das Sawatdee ist ein Restaurant, in dem es – auch wenn es von aussen nicht beworben wird – auch zwei Raeume zu mieten gibt. Einen dieser Raeume bewohnte Ely. Wir assen zu abend und chillten eine Weile im 2. Stock des Sawatdee. Ely erwaehnte, dass er seit vier Jahren regelmaessig Schach spielte. Fuer Schach – und andere komplexe Strategie-Spiele – habe ich ja einen gewissen Faible. Aber da ich, mal abgesehen von dem einen Spiel gegen Gregor Ende August, Schach schon bestimmt 15 Jahre nicht mehr gespielt hatte, nahm ich an, dass ich gegen jemand, der seit 4 Jahren regelmaessig spielt, keine Chance haben werde. Trotzdem konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen und habe Ely herausgefordert. Ich war recht ueberrascht und Ely wohl ein bisschen verschnupft, als ich ihn ziemlich gegen die Wand gespielt habe *harhar* Ich fuehlte mich sogar ein wenig schuldig, weil ich ihm vorher gesagt habe, dass ich zwar die Regeln kann, aber seit ueber 15 Jahren nicht mehr gespielt habe. Aber was soll’s. Gestimmt hat es ja.

Im Verlauf des weiteren Abends konnte Ely mich noch ueberzeugen, dass ich lieber mit dem Zug nach Krabi reisen sollte. Es ist guenstiger, dauert, wenn man den ganzen Overhead des Fliegens miteinkalkuliert, fast genau so lange, ist deutlich umweltfreundlicher und ausserdem gibt es einen netten Nachtzug, bei dem man dann erholt am fruehen Morgen in Krabi ankommt, anstatt erschoepft am spaeten Nachmittag. Und da ich diesen Argumenten durchaus aufgeschlossen gegenueber stand und ich in Thailand noch keinen Zug gefahren bin, habe ich meinen Reiseplan erneut umgeworfen.

Fuer den morgigen Tauchtag wollte ich ausgeruht sein, daher gab es fuer mich heute keine Party und ich gegen Mitternacht zurueck ins Stone Free um schlafen zu gehen. Netter Plan zwar, aber irgendwer bleibt im Stone Free immer bis in den Morgen auf und macht Laerm. Gna! Dieses Mal war es ein Ami, der einer Thai ein paar Worte Englisch beigebracht hat und anscheinend der Ueberzeugung war, dass eine  hoehere Lautstaerke den Lernerfolg steigert.

15. Tag – Nature Rocks Party

Den heutigen Tag bin ich ruhig angegangen. Nach dem Fruehstueck habe ich die Weiterreiseoptionen von Koh Chang verglichen. Danach stand Krabi als naechster Zielort hoch im Kurs. Abends hab ich mich in die 2. Etage vom Stone Free zurueckgezogen, um ein wenig zu chillen.

Dort kam dann ploetzlich Ely aus Neuseeland auf mich zu und wir haben zusammen im Stone Free ein Bier geleert. In unserem Gespraech stellte sich heraus, dass er schon recht viel Thailand-Erfahrungen hat. Er empfahl mir die Insel Koh Lanta, die in der Naehe von Krabi lag. Ely war in Partylaune (hier ist jeden Tag ne andere Party) und wollte an den Strand zum Nature Rocks. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen mit Kraeutern versetzten Whisky namens „Horse Lover“ getrunken. Ich bin ja immer offen fuer neue Geschmaecker, aber Ely hatte mit dem Drink zu kaempfen *g*

Im Nature Rocks haben sie genau so einen Mist gespielt, wie gestern in der Himmel-Bar, mit dem Unterschied, dass er nicht von guten Liedern durchsetzt war. Dementsprechend versuchte ich bei zwei weiteren Bieren mich ohne Erfolg in Laune zu trinken. Nach ein paar halbherzigen Tanzversuchen setzte ich mich zum chillen wieder an den Strand und lies Ely mit der Hoffnug, heute noch was klar zu machen, allein auf der Tanzflaeche.

So ungefaehr zwei bis drei Stunden spaeter, bin ich dann auch wieder aufgewacht. =) Die Party war immer noch genau so mies, nur war ich bereits schon wieder nuechterner. Nachdem ich schon so wunderbar am Strand geschlafen hab, klang die Verheissung auf ein Bett sehr verlockend. Ich guckte kurz nach Ely, der aber nicht aufzufinden war. Am naechsten Tag stellte sich heraus, dass er von dem Abend nicht mehr viel wusste, aber irgendwann wohl sein Autopilot ihn (ohne Schuhe) auch nach Hause gebracht hat.

 

 

13. und 14. Tag – Lonley Beach

Am 13. Tag bin ich recht frueh aufgestanden und habe meine Sachen gepackt. Ich trank noch gemuetlich ein- zwei Tee zum Fruehstueck und liess mir von Oing ein Taxi bestellen. Gegen 09:00 Uhr bin ich nach einer herzlichen Verabschiedung von Oing mit meinem Gepaeck vorne zur Strasse gegangen und habe auf das Taxi gewartet. Nach ca. 15 Minuten kam auch eins an, allerdings nicht dass, das von Oing bestellt wurde. Dafuer wollte der Fahrer nur die Haelfte von dem, was das der andere per Telefon als Preis angekuendigt hat. Ich sah keinen Grund die Chance nicht zu ergreifen und liess mich zum Lonley Beach bringen.

Im Guest House „Stone free“ begruesste mich Tom – ein aelterer Thai, mit langen Haaren und langem, grauen, schuetterem Vollbart. Und zeigte mir das letzte frei Zimmer. Glueck gehabt! Gestern waren noch deutlich mehr Raeume frei. Bisschen bloed war, dass das Zimmer direkt ueber der Kueche lag und direkt neben der Gemeinschaftstoilette. Das heisst zum Einen habe ich ein wenig Geruchsbelaestigung, was sich aber als nicht so schlimm herausstellte und zum Anderen ich jeden morgen von den Horden die ihre Blase entleeren muessen geweckt werde.

Nachdem ich mich einquartiert hatte, hab ich mir in der lokalen Apotheke Oropax fuer 160 Baht (knapp 4 Euro) gekauft und bin dann direkt an den Rechner gegangen und schrieb den Rest des Tages fuer den Blog die Notizen nieder, die ich schon in meinem Notizbuechlein hatte. Um ca. 18:30 musste ich allerdings aufhoeren, weil sie hier im stone free jeden Abend live Musik haben und es anscheinend als stoerend empfinden, wenn dann jemand am Rechner hockt. Da ich aber nach knapp 7 Stunden tippern auch nicht mehr wirklich Bock hatte weiter zu machen, war das ganz okay.

Die Life Musik bestand hauptsaechlich aus alten Rock-Klassigern in einer ruhigen liedermacherartigen Version. Nicht wirklich mein Fall. Bemerkenswert war aber, dass die Thais fast perfekt akzentfrei sangen, sich dann aber mit starken Thai-Akzent beim Publikum bedanken =) Ich blieb so lange ich die Augen offen halten konnte wach, weil ich wusste, dass die Laermbelaestigung recht stark werden wuerde. Ich habs es bis knapp 23:00 Uhr ausgehalten, dann merkte ich, dass mir in meiner Haengematte so langsam die Augen zu fielen und ging zu Bett. Die Laermbelaestigung war zwar echt beachtlich, doch aufgrund meiner Muedigkeit stellte das kein Problem dar.

14. Tag

Morgens wurde ich von den bereits erwaehnten Horden geweckt, die zur Toilette pilgerten. So gegen acht hatte ich dann keinen Bock mehr und bin auch aufgestanden. Nach einem ausfuehrlichen Fruehstueck von zwei Kippen und zwei Tees hab ich angefangen zu schreiben. Gegen 12:00 Uhr holte ich mir ein richtiges „Fruehstueck“. Bratreis mit Gemuese fuer 40 Baht (Ein Euro) und schrieb direkt weiter.

stone free

Das Stone Free Guest House bei Nacht

Nach dem Abendessen, sprach mich ein Deutscher names Michael an, der neben mir sass und mich anhand meines Akzents als Deutscher identifizierte. (Ist wirklich nicht schwer das Heimatland der Touristen anhand ihreres Akzents zu erraten, besonders Deutsche stechen auch fuer meine Ohren heraus). Mit Michael hab ich dann den Rest des Abends noch ein paar Bier geleert. Gegen 23:00 Uhr ging uns die Live Musik auf den Sack und wir sind noch ein wenig durch den Ort gezogen. Wir landeten in einer Techno-Bar namens „Himmel“. Hier sprangen viele, zum Teil verdammt junge, Backpacker zu unglaublich schlechtem Techno durch die Gegend. Ich habs kaum ausgehalten. Dann aber spielten sie Gangnam-Style und begann mich zu amuesieren. Als dann noch ein zwei Dubstep-Lieder folgten fing ich sogar an zu Tanzen und Spass zu haben. Auch Prodigy und Fatboy Slim wurden noch gespielt, was meine Stimmung weiter hebte. Anschliessend folgte aber nur noch uebler Techno-Mist, den ich aufgrund meiner Unkenntnis in diesem Gebiet nicht naeher klassifizieren konnte. Michael hatte eine junge Schwedin ausgemacht, die er sogleich anbaggerte. Als ich dann aber anfing zu tanzen, fand sie mehr Interesse an mir. *g* Etwas spaeter versuchte aber noch ein weiterer, deutlich zielstrebigerer Kerl sie aufzufressen. Der Zug war also abgefahren ^^ Gut angeheitert schwankte ich dann so zwischen 2 und 3 ins Bett.

12. Tag – Chillen, Unruhe und Lonley Beach

Nachdem ich die letzten drei Tage ununterbrochen unterwegs gewesen bin, sollte der heutige Tag ganz ruhig werden. Also setzte ich mich morgens gleich an den Strand. ein weiterer positiver Nebeneffekt swar, dass auch mal der Rest von meinem Koerper ein wenig Sonne abgekam. Meine Arme haben naemlich inzwischen schon ganz gut Farbe angenommen, waehrend der Rest noch eine vornehme Blaesse aufwies. Ich schwamm, las und wanderte den Strand auf und ab. Um 12:00 Uhr hab ich es aber nicht mehr ausgehalten und wmir wieder einen Motorroller gemietet. Ich wollte Lonley beach noch eine 2. Chance geben und die Fahrt im Minibus hin und zurueck haette das Gleiche gekostet wie der Motorroller.

Im Lonley Beach angekommen, der name ist inzwischen bestenfalls als Scherz anzusehen, zog ich von einem Bungalow-Resort zum naechsten und verglich lage, Ausstattung und Preis. Nachdem ca. 8-% der Bungalows wegen Asbestdach ausgeschieden sind und die in ruhiger Lage recht teuer waren, fiel die Wahl auf das Guest House „Stone Free“. Die Zimmer sind recht spartanisch und man hat dort nur eine Gemeinschaftsdusche und – Toilette. Ausserdem liegt dieses Guest House in den vermutlich lautesten Gebiet, aber der Raum kostete nur 150 Baht die Nacht und es gibt dort Computer fuer 30 Baht die Stunde.

Ich habe mir vorgestellt, dass, wenn ich hauptsaechlich am Blog arbeiten wolle, ich dies genausogut Nachts tun koenne und daher der Preis das Naturdach die wichtigeren Pro-Gruende darstellen. Ich bin gespannt, ob ich recht behalten soll.

Gegen fuenf kehrte ich zurueck und chillte am Strand uns ass zu Abend.