11. Tag – Ein zweites Mal Geocaching auf Koh Chang

Heute startete ich um 08:00 Uhr meinen Geocaching-Trip, da ich gestern nur so wenig geschafft hatte. Erster Stop war der Phu Falls Wasserfall. Der Eintritt kostete 200 Baht, also knapp 5 Euro, was ich zaehneknrischend zahlte. Der Wasserfall war einer der groessten, die ich auf Koh Chang bisher gesehen hatte. Aber ob er die 200 Baht wert war, weiss ich nciht. Am Wasserfall selbst war ein bloeder Auspasser, der mich aufgrund von rutschigen Felsen nciht nahe an den eigentlichen Wasserfall heranlassen wollte. Daher konnte ich das Foto, welches ich von dort machen wollte, leider nicht machen.

 

Der naechste Cache war bei einer alten verlassenen Telefonzelle. Ein durch und durch gewoehnlicher Ort, dass es die Erwaehnung hier kaum wert ist.

Den 3. Cache fand ich an der Ostkueste. Er befand sich an einem verlassenen Aussichtspunkt, wo ich vollkommen einsam eine laengere Pause einlegte und die Aussicht genoss.

 

Nummer vier war nur ein kleines Stueck weiter, an einem langen Pier gelegen. Von dort gab es einen schoenen Ausblick auf ein kleines Fischerdorf und die fast voellig von Land eingeschlossene Bucht. Den Cache zu finden hat allerdings so lange gedauert, dass ich – inziwschen gut durch gegart, wegen dem fehlendem Schatten – schon fast unvollrichteter Dinge wieder gehen wollte.

 

Nummer fuenf habe ich ausgelassen, da auch er an einem Wasserfall mit 200 Baht Eintritt gelegen war und ich inzwischen so viele Wasserfaelle gesehen hatte, dass es mir das Geld einfach nicht mehr wert war. Ich folgte der Strasse noch ein wenig weiter ins Landesinnere. Auf der Suche nach einem Tempel, der hier in der Gegend sein sollte, entdeckte ich ein Gelaende, an dem die thailaendische Flagge und eine Flagge mit einem Sonnensymbol am Eingang hingen. Ich betrat das anscheinend verlassende Gelaende, auf dem ein paar kleine garagenaehnliche Gebaeude standen und ein Weg weiter den Berg hinauf fuehrten. In einem der Gebaeude sass ein schwitzender Moench, der seinen Obenkoerper aufgrund der Hitze frei gemacht hatte. Als ich mich dem vor sich hindoesenden Moench naeherte, bemerkte er mich und richtete hastig seine Robe. Ich wandte mich ab und wartete geduldig. Er sprach kein Wort Englisch und ich fragte ihn mit Haenden und Fuessen, ob hier ein Tempel sei, den ich besichtigen duerfe. Nach einer Weile verstand er mein Anliegen und verneinte. Ich entschuldigte mich und fuhr weiter.

Ein wenig spaeter entdeckte ich einen Tempel den ich suchte. Er befand sich gerade in einer Restaurierungphase. Dort traf ich einen coolen Moench mit verspiegelter Sonnenbrille und den ganzen Koerper voller Tatoos. Unter zu hilfenahme von einigen Gesten fragte ich den Moench, ob ich den Tempel auch von innen besichtigen duerfe. Er nickte und wies zum Tempel. Kurz spaeter folgte er mir und gebleitete mich in den Tempel und vergewisserte sich, dass ich auch meine Schuhe auszog. Innen angelangt, wiess er auf die Gebetsmatte vor der Buddha-Statue und deute an, dass ich neiderknien und mit einer Verbeugung mit gefalteten Haenden meine Ehrerbringung bezeugen sollte. Ich wusste von frueheren Beobachtungen, was von mir verlangt wurde und folgte seiner Weisung, auch wenn ich mit Glauben ja nix am Hut habe. Den Rest der Zeit beobachtete er mich staendig, so dass ich mich nicht traute meine Kamera zu zuecken. Die Buddha-Statue war so wie man sie kennt. Die Wandmalereien hingegen waren so bunt und kitschig, dass sie schon das ein oder andere Bild wert gewesen waeren (viel pink, gruen, rot und gelb in leuchtenden Farben).

Anschliessend machte ich mich mit kleineren Umwegen an die Rueckfahrt. In der Naehe eines Mangrovenwaeldchens, entdeckte ich ein kleinen Essladen fuer Einheimische. Ich wollte schon laenger mal etwas essen, was nur die Einheimischen essen und betrat den kleinen Verschlag.

Muehle

Eine handbetriebene Muehle zum Herstellen von Crushed Ice

Mit Gesten bedeutete ich, dass ich etwas zu essen wollte. Als die Koechin dann aber das Schwein auspackte, das in der Nudelsuppe sollte, habe ich ihr zu verstehen gegeben, dass ich kein Fleisch esse. Sie verstand und zeigte draussen auf die Baeume, um anzudeuten, dass ich nur Gruenzeug esse. Richtig! Nachdem dies geklaert war, wartete ich gespannt auf mein Essen. Ich rauchte eine Kippe und wartete noch ein wenig laenger. Dann wartete ich noch ein bisschen. Sie fertigte in der Zwischenzeit ein paar Thais ab und haendigte ihnen ihr Essen „to go“ aus. Dann wartete ich noch ein wenig und sie fing an abzuwaschen. Ein wenig verwundert fragte ich dann ‚Gin‚ (Essen) und machte eine Essgeste. Und sie sagte dann „no Gin“. Offensichtlich sind die Thais ueberfordert, wenn sie ohne Fleisch kochen sollen. Und dass obwohl sie sehr viel Gemuese in ihrer Kueche hatte. Mit einer Nudelsuppe, mit Gemuese waere ich doch zufrieden gewesen. So aber musste ich immer noch hungrig und ein wenig verstoert den Laden verlassen. Etwas spaeter ging es mir an einem anderen Thai-Imbiss nicht anders. Aber dieses Mal konnte ich zum Glueck in einem Bruchteil der Zeit sicherstellen, dass ich hier nichts zu essen bekommen wuerde, so dass ich dieses Vorhaben leider aufgeben musste und hungrig gen Heimat fuhr.
Auf dem weiteren Rueckweg wollte ich noch einene Cache heben, der an einem weiteren Wasserfall lag. Dieser Wasserfall lag in einem Privat-Gelaende und man musste nur 40 Baht Eintritt zahlen. Der Wasserfall war eher eine Kasskade bestehend aus vielen kleinen Wasserfaellen. Der Cache sollte sich irgendwo auf Ebene sieben befinden, was bedeutete, dass ich eine Dschungel-Tour inklusive Kletterpartie auf glitschigen Felsen von knapp einer Stunde vor mir hatte. Voellig durchnaesst kam ich bei den ungefaehren Zielkoordinaten an. Aufgrund des dichten Blaetterdachs waren die GPS Signale aber so mies, dass ich nach 45 Minuten vergeblicher Suche frustriert aufgab.

Auf dem Weg nach unten (Mein Liter Wasser, den ich mit hatte, war inzwischen leer) kuehlte ich mich trotz fehlender Bade-Montour noch in dem groesstem der Wasserbecken ab. Herrlich!

Ganz in der Nahe sollte sich im selben Wasserstrom bei einer Badestelle fuer Elefanten – hier wurden Elefanten fuer Touristen gebadet – noch ein weiterer Cache befinden. Ich fand zwar die exakte Stelle, aber der Cache war fort.

Dafuer kamen dann aber zwei Elefanten, die in ihrem Pool gefuehrt wurden und wenig spaeter folgte ein Trupp Touristen, die mit den Elefanten baden durften und auf ihnen sitzend ihnen den Ruecken schrubbten. Nach diesem Erlebnis, war mir klar, dass ich nicht weiter mit der Ueberlegung, ob ich an einem Elefanten-Trekking teilnehme solle, hadern musste.

 

Ich stoppte abermals bei dem Aussichtspunkt von gestern und konnte dieses mal einen wunderbaren Sonnenuntergang festhalten.

10. Tag – Motorrollertour ueber Koh Chang

Heute morgen wurde ich von einer Megafondurchsage in Thai geweckt. Zu Anfang noch recht schlaefrig, begann ich mir mit schwindender Schlaefrigkeit so langsam Sorgen zu machen und verliess schliesslich meinen Bungalow. In meinem Kopf manifestierten sich diverse Horror-Szenarien, von denen die schlimmste eine Tsunami-Warnung war. Wie sich dann aber herausstellte, war es anscheinend nur eine Durchsge fuer die Bediensteten der naechstgelegenen Bungalow-Anlage =)

Nach einem kurzem Fruehstueck mietete ich mir einen Motorroller fuer 200 Baht, um mit diesem die Insel zu erkunden. Zu diesem Zweck habe ich mir am Tag zuvor alle Geocaches der Insel auf meinem Handy gespeichert. Der erste Cache fuehrte mich zu einem abgelegenen Wasserfall, der in einem Ferien-Resort lag, fuer den ein Eintritt von 50 Baht zu entrichten war. In dem Resort mit Boots-Theme konnte man anscheinend die Boote zum Uebernachten mieten. Das Resort verfuegte zwar ueber einen der schoensten Straende der Insel, war aber ansonsten recht unattraktiv und vereinsamt. Der Wasserfall war recht huebsch anzusehen. Ich war hier ausnahmsweise vollkommen alleine und konnte ungestoert den Cache suchen, der aber leider trotz intensiver Suche nicht aufzufinden war.

 

Als naechstes wollte ich Strecke zuruecklegen, um auf die andere Seite der Insel zu gelangen. Dazu musste ich aber zuerst einmal tanken, da ich den Motorroller quasi leer uebergeben bekommen habe, oder aber „1 Liter for free“ wie die Vermieterin stolz bezeichnete. *lol* Andere Laender andere Sitten.

Ueberall auf der Insel  wird Spritt fuer Motorroller in 1 Liter-Flaschen fuer 40 Baht verkauft. Der Tank fasste noch 2 weitere Liter und war dann voll. Auf meinem Weg kam ich an einem schoenen Aussichtspunkt vorbei, an dem ich eine kurze Pause einlegte. Wie sich herausstellte, war auch hier ein Cache versteckt, den ich schnell gefunden habe.

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Als naechstes fuhr ich in den Norden der Insel und folgte dann der Ostkueste in Richtung Sueden zum Long Beach.

Pier

Aussicht vom Pier auf einen kleinen Mangrovenwald

Zwischendurch machte ich noch einen kurzen Halt an einem Pier mit schoener Aussicht. Als ich weiter in Richtung Sueden fuehr, kam ich schliesslich an eine Stelle, an der die Strasse durch einen Erdrutsch zerstoert war. Man konnte die Stelle ueber eine behelfsmaessige Holzbruecke passieren, die nur fuer Motor-cycles zugelassen war. Ab hier verschlechterte sich die Strasse zusehends und wurde langsam vom Dschungel zurueckerobert.

Mehrere Kilometer spaeter hoerte, die Teerstrasse vorerst auf und wurde durch eine Geroellpiste ersetzt, die man teilweise nur in Schrittgeschwindigkeit, passieren konnte.

Felsstrasse

Zustand der Strasse auf dem Weg nach Long Beach

Stellenweise waren noch Teile der Strasse erhalten, andere Stellen waren Geroellpiste oder Naturfels. Nach einer abenteuerlichen Fahrt erreichte ich Long Beach. Auch dort, in diesem abgelegenen Teil der Insel, konnte man Bungalows mieten. Einige von denen waren allerdings schon so stark zerfallen, dass sie quasi unbewohnbar waren. Andere waren aber noch in sehr gutem Zustand. Spaeter bin ich einmal zwei Backpackern begegnet, die am Long Beach untergebracht waren. Sie berichteten mir, dass jeden Abend die selben sechs Leute zusammensassen =) Also wirklich ein ruhiger Ort.

Aussicht von Strasse Richtung Long Beach

Aussicht von Strasse Richtung Long Beach

Der Long Beach machte seinem Namen alle Ehre und ich machte mich auf den Weg zum in der Naehe verstecktem Cache, der an der suedlichsten Spitze der Insel liegen sollte.

 

Am Strand wuchsen zahllose Kokusnusspalmen; unter einer fand ich eine relativ frische Kokusnuss, (sie war noch gruen) der ich zu Leibe ruecken wollte. Mein Leatherman, den ich dabei hatte, erwies sich als bedingt nuetzliches Werkzeug. Mit Messer und Saegemesser entfernte ich die aeussere Huelle. Waehrend ich dies tat und ich aufgrund der Anstrengung, die ich fuer diese Arbeit aufwenden musste, bereits schweissgetraenkt war, formte sich in meinem Kopf (dies macht er oefters mal) bereits folgender Satz: „Mein Leatherman wurde durch diese Arbeit bis an die Grenze seiner Leistungsfaehigkeit belastet“.

Leatherman und Kokusnuss

Erste Verluste beim Kampf mit der Kokusnuss

Denn die Vorrichtung, die die Klinge eingerastet hielt, hielt der Belastung nicht stand und loeste sich staendig. Nur wenig spaeter allerdings war klar, dass ich diesen Satz wieder umformulieren konnte. (Siehe Bild).

Nachdem die widerspenstige Huelle um die Kokusnuss entfernt war, musste die Nuss an sich geoeffnet werden. Diese Aufgabe konnte ich mir der Saege recht gut loesen. Nachdem ich ein kleines Loch geschaffen hatte, offenbarte dich die naechste Ueberraschung.

offerne Kokusnuss

Geschafft! Die dumme Nuss ist auf!

Die Kokusnuss war nicht, wie man es aus einem deutschen Supermarkt kennt, zu einem Drittel oder bestenfalls zur Haelfte mit Kokusmilch gefuellt. Nein, sie war randvoll, bis oben hin! Nach einem erfrischenden und recht reichhaltigem Trunk, habe ich den Rest der Kokusnuss erstmal mitgenommen, bis ich grosse Steine zum Zerkloppen der restlichen Nuss fand. Essen konnte ich nur die Haelfte, dann war ich satt.

In Thailand werden Kokusnuesse uebrigens eisgekuehlt gelagert. Wird eine (meist fuer 20 Baht) verkauft, wird ein kleines Loch in die Nuss geschlagen, mit einem Strohhalm versehen und als erfrischender Drink angeboten. Der Rest (das ganze Fruchtfleisch) wird einfach weggeschmissen, nachdem die Nuss leergetrunken wurde.

Am Ende des Long Beach ging der Sand in kleine Felsbrocken ueber. Erst bei naeherer Betrachtung bemerkte ich, dass es sich hier gar nicht um Felsen handelte sondern fast ausschliesslich um angespuelte, abgestorbene Korallen.

 

Kriegsdenkmal

Kriegsdenkmal an der Suedspitze von Koh Chang

Der Cache an der Suedspitze der Insel war in der Naehe eines alten verlassenen Kriegsdenkmals. Um zum Cache zu gelangen, musste ich eine extrem waghalsige Kletterpartie, ueber fast senkrechte Klippen direkt ueber dem Meer, hinter mich bringen. Erschewrt wurde das Ganze durch die Sonne, die in meinen Ruecken ballerte und die Tatsache, dass der Fels schon arg verwittert war. Oft konnte ich einen scheinbaren Halt fuer die Hand, mit blossen Fingern herausbrechen. Ich musste mich also vor jedem Handgriff vergewisseren, dass der Fels hielt was er versprach, damit ich nicht mit selbigen in die Tiefe stuerzte. Nach diversen Hindernissen gelangte ich schliesslich zu dem Cache und wurde mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Zurueck nahm ich nicht den Weg den ich gekommen war, sondern folgte der Kueste in der gleichen Richtung in der ich gekommen war und entdeckte auf diese Weise, den Weg,  den man eigentlich zum Cache haette nehmen sollen. Er war deutlich einfacher und quasi ungefaehrlich.

Am Ende der Felskueste entdeckte ich eine alte Fischerhuette, mitsamt einem alten Fischer und seinem Sohn. Der alte Fischer verkaufte mir fuer 20 Baht, was ich auf 30 aufrundete, eine Sprite. Anschliessend zeigte er mir seinen Guertel, an dem zwei Holzpenisse auf seinen Hueftknochen hingen. Stolz zaehlte er: „Eins, zwei, drei!“ =)

Ausblick

Ausblick auf Ortschaft, beim Rueckweg zum Klong Kloi Beach

Den Weg zurueck fuehr ich fast am Stueck, mit einem kurzen Halt an dem Aussichtspunkt, an dem ich schon zuvor gehalten habe, um den Sonnenuntergang zu fotogfgrafieren. Leider verschwand die Sonne bevor sie das Meer erreichte hinter Wolken.

Auf dem restlichen Rueckweg verfluchte ich die Tatsache, dass ich keine klare Brille besass. Denn sobald die Sonne verschwunden war, kam unglaublich viel Viehzeug heraus.

Wieder daheim bestellte ich mir erneut das spicy Thai-curry welches ich dieses Mal ohne Schweissausbruch verspeisen konnte.

Es folgte ein weiteres obligatorisches Nachtbad, auf welchem ich zwei Mal die unangenehme Bekanntschaft mit etwas brennendem machte. Vermutlich Quallen; es war ja dunkel. Auf dem Weg aus dem Wasser heraus, schrammte ich mir noch ein Bein an einem Felsen auf. Trotz leuchtendem Plankton also kein so tolles Nachtbad.

 

9. Tag – Der Trip durch den Dschungel

Fuer heute war ein 6 – 7 stuendiger Dschungel-Trip mit dem lokalem Fuehrer Raht, der sich selbst der Monkey Man nennt, geplant. Er bietet verschiedene Touren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden an. Ich war zwar ein wenig enttaeuscht, dass die Tour auf den hoechsten Berg (Kao Salak Phet mit 744 Metern Hoehe) nur Freitags angeboten wird und ich am Fr. vermutlich schon nicht mehr auf Koh Chang sein werde. Ich haette sehr gerne den Ausblick ueber die ganze Insel genossen. In der Retrospektive muss ich aber sagen, dass es vermutlich ganz gut so war, da schon diese Standard-Tour fuer mich untrainierten Dschungel-Novizen recht anspruchsvoll war.

Raht kennt sich bestens im Dschungel aus, welchen er schon seit Jahren erforscht und weiss genau wo bestimmte Tiere zu finden sind. Einziges Manko: Er sprich kein so gutes Englisch und hat einen relativ begrenzten Wortschatz. Hier ist sein Konkurrent namens Tan wohl mehr zu empfehlen. Zum Vermitteln seines Flora- und Faunawissens reicht aber gerade noch aus.

Abgeholt wurden ich und zwei andere Teilnehmer aus den USA von meinem Strand gegen 09:00 Uhr. Ein russisches Paerchen ohne jegliche Englischkenntnisse (bei Russen anscheinend leider normal) und eine Deutsche waren bereits an Bord von Rahts Pickup.

Im Dschungel angekommen wurde der Russe von Raht mit Turnschuhen versorgt, da der Depp nur Flip-Flops an den Fuessen hatte. Anschliessend wurden wir alle in Mosquito-Spray eingenebelt. Eine nette Geste, die sich aber nach schon nach einer kurzen Strecke, dank Schweissentwicklung, in Wohlgefallen aufloeste. Spaetenstens nach dem ersten Bad an einem Wasserfall war jegliche Wirkung des Sprays dahin. Ausserdem haben wir alle noch eine Flasche Wasser, einen Softdrink eine Banane und ein Mittagessen bekommen. Da keiner von uns drei teilnehmenden Vegetarieren dies vorher angekuendigt hatten, war alles mit Fisch bzw. Fleisch.

So ausgeruestet machten wir uns auf den Weg in den Dschungel, der tatsaechlich bis auf ein paar ausgetretenen Trampelpfaden, welchen wir folgten, recht schwer passierbar war. Kein undurchdringliches Dickicht, aber durchaus ziemlich verwuchertre Stellen an denen man sich einen Weg haette vorbei suchen muessen.

Dschungelpfad

Ein Trampelpfad durch den Dschungel

Aber auch die Trampelpfade  konnte man durchaus als unwegsam bezeichnen. Sie gingen staendig ueber Stock, Stein und Wurzeln, and Lianen und sonstigen Gewucher vorbei und ueber oder unter umgestuerzten Baeumen durch, so dass auch das Gehen auf dem Pfaden anstrengend war und einiges an Aufmerksamkeit erforderte. Zu Beginn der Tour ging ich direkt hinter Raht. Gelegentlich rupfte er einen ca. 30 cm langen Trieb ab, von welchen er alle Blaetter bis auf die letzten beiden entfernte und ihn sich hinter das Ohr stecke. Merkwuerdiges Verhalten, dachte ich mir.

Als erstes ist uns aufgefallen, dass sehr viele der Baeume sprialfoermig eingeritzt waren. Die Spirale herunter, lief ein weissliche Saft, den die Einheimischen sammelten und zur Herstellung von Kautschuk nutzen.

Kautschuk Ernte

Einer von vielen Baeumen im Dschungel, von denen die Einheimischen Kautschuk ernten

Die zweite Pflanze, auf die uns Raht hinwies, war ein kleiner Busch mit wirklch gewohnlichen ovalen gruenen Blaettern. Hier entfernte er fuer jeden von uns ein kleines frisches Blatt, welches er uns zum Probieren gab. Es schmeckte zitronig. Die Einheimischen verwenden es zum Wuerzen ihrer Suppen.

Kurz spaeter kam einer der Triebe zum Einsatz, den Raht hinter den Ohren stecken hatte. Raht ermahnte uns alle leise zu sein, (was sehr oft geschah) uns kreisfoermig um ein Loch im Boden herum zu postieren und die Kameras in Anschlag zu bringen. Er entfernte mit dem Trieb ein paar Spinnenweben, welche den Eingang zum Loch beschuetzten und fuehrte den Trieb vorsichtig in das Loch ein. Langsam zog er den Trieb wieder zurueck und dem Trieb folgte, mit aufgestellten Vorderbeinen, eine grosse Tarantula, die ich zum ersten Mal in meinem Leben live gesehen habe. Wir machten ein paar Bilder (meine sind aufgrund von akuter Verpeiltheit leider alle nix geworden), woraufhin Raht die Spinne wieder in Frieden liess und uns bedeutete vorsichtig weiter zu gehen. Wenig spaeter erzaehlte Raht uns, dass er bereits einmal fast wegen eines Bisses einer Tarantula gestorben waere.

 

Inzwischen liefen – zum Glueck nicht nur mir, sondern uns allen – der Schweiss in Sturzbaechen herunter. In dem Dschungel war es zwar schattig, aber dafuer um einiges schwueler als am luftigen Strand. Wenig spaeter sind wir in den Bambuswald des Dschungels gekommen. Hier wuchs der typische thailaendische Bambus meterhoch in den Himmel. Diese Bambusart wird hier gerne fuer Leitern und Baugerueste verwendet. Auf einem der Staemme hat Raht, an seinen taeglichen Touren im Mai, das jeweilige Datum eingeritzt. (Allein schon die Tatsache, immer den gleichen Stamm in einem total unuebersichtlichen Dschungel wiederzufinden ist, wie ich finde, recht beeindruckend). Anhand seiner Markierungen war zu sehen, dass der Bambus an manchen Tagen bis zu 30cm gewachsen ist! Bis auf ein paar, zumindest fuer einen Dschungel-Neuling wie mich, beeindruckende Baeume und bunten Pilzen, gab es eine Weile nichts besonderes zu sehen.

 

Ich beim Abkuehlen in einem kleinen Wasserfall

Schliesslich gelangten wir, nach einigen zurueckgelegten Hoehenmetern, zu einem wunderbaren Wasserfall. Dort legten wir eine kurze Pause ein und rissen uns die inzwischen Schweissdurchtraenkten Kleider vom Leib, um in dem durch den Wasserlauf gefuellten Pool ein sehr erfrischendes Bad zu nehmen.

Das Hemd, welches ich trug,konnte ich regelrecht auswringen, so nass war es inzwischen.

15 Minuten spaeter ging es weiter. Der naechste Stop war eine Liane, die kurz vor dem Boden durchtrennt war, so dass sie frei hing. Raht nutzte sie wohl regelmaessig, um fuer seine Teilnehmer klischehafte Tarzan-Fotos zu machen.

Tarzan

Tarzan =)

Am Anfang etwas zurueckhaltend, liess auch ich mich schliesslich dazu uebereden, ein Tarzanbild von mir machen zu lassen. Lianen sind im Uebrigen eher wurzelartig, als frei haengende Seile.

Eine ganze Weile sahen wir nichts bemerkenswertes. Kurz vor unserem naechsten Stop zum Mittagsessen an einem weiteren Wasserfall, entdeckte Raht noch eine kleine gruene Viper.

 

Nach dem Mittagessen, welches bei mir nur aus einer zweiten Banane, bei den zwei anderen Vegetariern aus dem von Fisch oder Huehnchen befreitem Reis und Gemuese, bestand, erfrischten wir uns auch in diesem Wasserfall. Der groesste Hoehenunterschied von knapp 1,60 Metern erzeugte einen erstaunlich kraeftigen Wasserdurck, der von mir fuer eine kostenlose Rueckmassage missbraucht wurde.

 

Bindenwaran mit dem ich den Pool teilte

Ein paar Minuten nachdem ich den Pool wieder verlassen hatte, entdeckte der Ami in dem besagtem Pool eine bestimmt einen Meter lange Echse, welche von Raht, der sie selbst nur ganz kurz gesehen hat, als Dragon Lizard tituliert wurde. Diese Art gibt es aber nur in Indonesien und wird bis zu drei Meter lang. Nach einer spaeteren Internetrecherche hab ich rausgefunden, dass es sich wohl um einen Binden-Waran handelte.

Nach dieser Sichtung verzichteten merkwuerdigerweise alle Teilnehmer auf ein weiteres Bad in diesem Pool.

Auf unserem weiteren Weg sind wir an einer speziellen Ameisenart vorbeigekommen. Raht fing eine dieser Ameisen und forderte uns auf, an ihrem Hinterteil einmal zu lecken. Aufgrund von Kommunikationsproblemen biss der Russe ihr gleich das Hinterteil ab. Und da er uns ausserdem nicht berichten konnte wie es schmeckte fing Raht noch eine zweite Ameise. Dieses Mal war der Ami „der Glueckliche“, der probieren durfte. Er schleckte an der Ameise und berichtete uns von einem zitronenartigem Geschmack. Dort wo keine Kraeuter wuchsen werden diese Ameisen ebenfalls zum Wuerzen verwendet.

Der Rest von diesem Abschnitt barg nur wenig neues. Bis auf einige Wildschweinspuren, von denen wir aber keinen begegneten, erzaehlte uns Raht noch von der Chance auf Affen und auf Schwingen durch die Luft gleitenden Echsen. Auch das Gebiet einer Python passierten wir. Aber nichts von alledem zeigte sich auf diesem Trip. Eine Besonderheit hatte dieser Abschnitt dann aber doch noch in petto. Raht hatte inzwischen schon wieder zwei Triebe von Blaettern befreit und gab je einem dem Russen udn der Amerikanerin, als wir zu zwei unscheinbaren Erdloechern kamen.

Schwarzer Skorpion

Er erklaerte den beiden, die Triebe ca. 30 cm tief hinein zu stecken, sie drei mal zu drehen und sie langsam und vorsichtig wieder heraus zu ziehen. Vorsichtig deswegen, um die inzwischen am anderen Ende haengenden schwaryzen Skorpione nicht durch ruckartige Bewegungen zu verletzen. Nach einer kurzen Fotosession von knapp 20 Sekunden, hiess er uns, die beiden Nachbarn wieder in Frieden zu lassen und vorsichtig weiter zu gehen.

 

Nach einer kurzen Pause an einem weiteren Pool, kamen wir an dem Affen-Plataeu an. Affen gab es zwar auch hier nicht, dafuer aber einen wunderbaren Ausblick auf das darunter liegende Dschungeltal.

Kleine Schlucht

Ich beim ueberqueeren einer kleinen Schlucht auf einem umgestuerztem Baum (ca. 6 Meter hoch)

Nachdem Raht abgeklaert hatte, ob einer von uns unter Hoehenangst litt, passierten wir auf einem umgestuerztem Baum eine kleine Schlucht in welcher ein weiteres Wildschweingebiet ohne Wildschweine lag.

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rest des Rueckwegs entdeckten wir noch zwei beeindruckende Spinnen, die fuer den verbleibenden Rueckweg das Einzige Besondere bleiben sollten.

 

Da mein Blutzuckerspiegel schon seit Stunden im gefuehlten Negativbereich war und mein Koerper mehr Schweiss produziert hatte, als ich in ihm Fluessigkeitesreserven vermutet haette, war ich heilfroh, dass sich die Expedition so langsam dem Ende naeherte.

Ein paar Baeume aus dem Dschungel:

 

Verschiedene Szenen aus dem wucherndem Dschungel:

 

Diverse Bilder aus dem Dschungel:

 

8. Tag – Bang Bao

Da ich in meiner Herberge kein geeignetes Fruehstueck bekommen habe, bin ich heute morgen zu dem ca. 3km entfernten Bang Bao gelaufen. An der Stelle wo der Strand endete und auf die Hauptstrasse fuehrte, ist ein kleiner Schuppen, an dem die Bars und Resorts den von ihnen produzierten Muell sammeln. An dem heutigen Morgen hat sich eine kleine Affenbande dort niedergelassen und den Muell auseinander genommen. Wie sich spaeter herausstelle handelte es sich um Rotkopf-Makaken.

Bang Bao  ist ein beschauliches Fischerdorf, welches fast alle Gebaeude, aus denen es besteht, auf Stelzen an einem sehr langem Pier untergebracht hat. Von Bang Bao kommt man per Boot (und Schnellboot) zu den benachbarten Inseln Koh Kood und Koh Mak. Bang Bao besteht hauptsaechlich aus Souvenier-Laeden und Fisch-Restaurants, die alle an beiden Seiten des Piers liegen. Am Ende des Piers befindet sic ein alter schon leicht verfallener Leuchtturm. Als ich ihn so betrachette, dachte ich, das waere ein wundervoller Platz fuer einen Geocache. Wie sich spaeter rausstellen sollte, waer genau dort einer versteckt gewesen. Also muss ich da wohl noch ein 2. Mal hin =)

In Bang Bao angekommen, habe ich mich aufgrund der bereits herrschenden Hitze einen Ananas-Shake geholt. Heute war ausserdem endlich der Tag gekommen, an dem ich mir ’ne Sonnenbrille anschaffen wollte. Nach dem ich mir alle Modell der verschiedenen Staende angeschaut habe, entschied ich mich fuer eine Oakley fuer 180 Baht (4,60 Euro). Ja klar! ;-D

Anschliessend hab ich mir noch eine Ananas fuer 20 Baht – man merkt, ich steh auf Ananas zur Zeit – und drei Liter Wasser fuer je 17 Baht gekauft.

Wieder beim Bungalow angekommen, habe ich mich ausgehungert ueber die extrem saftige und verdammt leckere Ananas hergemacht und sie komplett verspeist. Absolut kein Vergleich zu den Ananas‘ in good old Germany!

Die folgenden Stunden verflogen beim Chillen und Schwimmen. Zwischendurch habe ich noch die naechsten Tage geplant, die ich, wie ich spontan entschied, noch weiter auf Koh Chang verbringen wollte.

Alles in Allem ein angenehm ergeignisloser Tag, der erstaunlich schnell rum ging. Zum Abschluss des Tages schwamm ich noch eine Runde mit dem leuchtendem Plankton.

7. Tag – Klong Kloi Beach

Nach einer Morgendusche habe ich mit Guillaume, dieses Mal bei Tageslicht, die Umgebung erforscht. Ich habe mir in einem 7-11 (so heissen die am meisten verbreiteten Supermaerkte hier) „Off“ gekauft, ein Anti-Mosquitomittel mit dem Inhaltsstoff „DEET„, der wirksamer sein soll, als das in Europa verkaufte Autan. An einem Fruchtstand kaufen wir eine Wassermelone und eine Dragon-Fruit (Pitahaya). Beides verspeisten wir zum Fruestueck in der Bar, die zu dem Ice-Beach Resort gehoert. Gegen einen Anteil an der Wassermelone zerteilten sie die Wassermelone fuer uns und versorgten uns mit Tellern.

So gestaerkt erforschten wir den in der Naehe gelegenden Strand. Lonley Beach hat naemlich trotz seines namens keinen eigenen Strand, sondern nur eine kurze Felskueste. Der Strand war ca. 5 Minuten zu Fuss entfernt. Hier nahmen wir unser erstes Bad im Golf von Thailand. Das Wasser war lauwarm, fast Badewannentemperatur, erfrischte also so gut wie gar nicht. Leider wurde der Strand kaum gepflegt, so dass recht viel angeschwemmter Muell herum lag. Am Strand waren noch weitere Bungalows, die auch gerade noch erschwinglich gewesen waeren. Da der Strand aber so muellig war, war das auch nicht das Richtige.

Durch den kurzen Rueckweg war ich schon wieder klitschnass geschwitzt, also bin ich nochmal unter die kalte Dusche gesprungen. Anschliessend habe ich meine Sachen gepackt und mich von Guillaume verabschiedet, um den naechsten Strand zu erforschen.

An der Hauptstrasse ging ich bis zum Ortsausgang gegangen und war natuerlich schon wieder schweissdurchtraenkt. Echt nervig auf die Dauer! Ich hoffe, dass reguliert sich irgendwann noch. Zum naechsten, ca. 8km entfernten Strand bin ich wieder mit dem Minubus fuer 100 Baht gekommen. Ich habe erst an der Strasse erfahren, dass der naechste Strand Klong Kloi heisst und wusste vorher noch nichts ueber den Ort. Der Strand liegt knapp 2km von dem Ort Bang Bao entfernt. Klong Kloi Beach ist recht uebersichtlich. Es gibt dort keinerlei Geschaefte, nur die typischen Strand-Bars.

Klong Kloi Beach

Klong Kloi Beach – Klong Kloi Cottage ist ungefaehr in der Mitte

Vollgepackt wie ich war, bin als erstes den Strand einmal so langsam wie moeglich auf und ab gegangen. Ganz am Ende waren zwei Resort, die mir aeusserlich recht gut gefallen haben. Einer von denen hatte sogar einen Pool und die Bungalows sahen sehr hochwertig aus. Das dieses Resort ueber meinen Budget lag, war mir eigentlich im vornherein klar. Auch das 2. Resort war noch deutlich zu teuer. Das dritte aber, an dem ich zuerst vorbeigegangen bin, wollte 400 Baht die Nacht, also knapp 10 Euro.

Um die Entscheidung nicht zu ueberstuerzen, habe ich mich erstmal an die Bar gesetzt und einen Ananas-Shake bestellt (puerierte Ananas, Zucker und Crushed-Eis) und die Umgebung auf mich wirken lassen. Ein ruhiger, sauberer Strand mit nicht all zuviel Touristen und kaum Backpackern. Jetzt war es so gegen 13:00 Uhr und ich entschloss mich hier fuer zwei Naechte einzuquartieren. Bei einem zweiten Shake schrieb ich in entspannter und ruhier Umgebung die letzten Erlebnisse nieder.

Klong Kloi Cottage

Die Bungalows der Klong Kloi Cottage. Meins ist das 4. von rechts gewesen.

Die Betreiberin des Klong Kloi Cottage (Oing) und ihr Bruder sind sehr freundlich und bemueht jedem, der dafuer aufgeschlossen ist, ein paar Fetzen Thai beizubringen, was ich natuerlich begeistert wahrgenommen habe.

Zwischendurch habe ich mich noch davon ueberzeugt, dass auch hier das Wasser pisswarm ist und dann brach auch schon langsam der Abend an. Es wird zwar nicht wirklich kuehler, trotzdem war dies die letzten Tage immer das Signal fuer meinen Magen sich bemerkbar zu machen. Ich bestellte eine Thaicurrysuppe und eine Portion Reis. Oing fragte mich ob ich es leicht, medium oder spicy wuenschte. Da ich noch keine Erfahrungen mit dem thailaendischen Curry gemacht hatte, waehlte ich letzteres. Es war sehr angenehm scharf. Mein Vater allerdings kocht schaerfere Thai-Suppen, also kein Problem. Es hat noch nicht einmal mein Gesicht angefangen zu kribbeln, da geht also noch mehr =) Es hat trotzddem ausgereicht, wohl auch wegen der Temperatur, dass mir Schweissperlen, nein nicht nur auf der Stirn, sondern ueberall entstanden und sich zu kleinen Sturzbaechen vereinigten.

Auch hier gab es free Wifi (WLAN), wenn auch leider keine Computer zum Nutzen. Der Abend wurde bei einem grossen Chang (80 Baht), chatten und dem studieren des Koh Chang Reisefuehrers, den ich von Oing bekommen habe verbracht. Nebenbei lernte ich noch ein paar Thai-Ausdruecke, wie Hallo und danke. Gegen 22:00 Uhr war es so langsam Zeit fuers Bett. Da der frische Schweiss wieder runter musste, dachte ich, vor der Dusche koenne ich auch gut nochmal kurz ins Meer springen.

Es war eine sternenklare Nacht. Der Mond war nicht zu sehen und es war absolut windstill, so dass das Meer tiefschwarz und spiegelglatt war. Gemaechlich wanderte ich in die ruhige See und vollzog meine ersten Schwimmzuege. Am Anfang fiel mir nicht viel auf. Doch dann bemerkte ich, dass ich durch meine Schwimmzuege viel Luft im Wasser verwirbelte. In diesen Luftblasen brach sich das Lich recht stark…. Welches Licht eigentlich? Der Mond war nicht zu sehen und die paar Licher an den Bars am Strand waren zu schwach und zu weit weg. Ich schwamm also ruhiger und bemuehte mich meine Haende stets unter der Wasseroberflaeche zu halten, um keine Luft unterzuwirbeln. Volkommen perplex stellte ich fest, dass der Effekt nicht, wie erwaret, verschwand, sondern im Gegenteil: Er verstaerkte sich! Selbst wenn ich meine Haende in ca. 10 cm Tiefe bewegte entstanden diese Lichtbrechtungen. Lichtbrechungen? Nein, das waren keine Reflexionen. Dort entstand Licht!

Fasziniert beobachtete ich, wie jede meiner Bewegungen aber hunderte von kleinen Lichtpunkten in dem tiefschwarzen Wasser hervorrief. Durch meine Bewegungen wurde das Plankton zum Leuchten angeregt! Voellig verzaubert durch dieses einzigartige Schauspiel, schwamm ich meine Runden und betrachtete das blaue Leuchten des durcheinanderwirbelnden Planktons. Irgendwann setzte mein Denken wieder ein und ich realisierte, dass ich gar nicht zu schwimmen brauchte und kehrte ins brusttiefe Wasser zurueck. Dort bewegte ich meine Arme, Haende und Beine, schnipste unter Wasser und spielte mit diesen einzigartigen Lichterscheinungen. Welch ein magischer Moment Noch nie zuvor habe ich ein solch schoenes Natuerspektakel miterlebt, ja sogar erzeugt! Ich fuehlte mich wie ein Zauberer, der mit jeder seiner Bewegungen Wunder wirkte. Dieser Moment war definitiv einer der Hoehepunkte der bisherigen Reise.

Verzaubert und erquickt schwebte ich anschliessend ins Bett =)

6. Tag – Die Fahrt nach Koh Chang

Heute bin ich recht fueh aufgestanden, damit ich noch ausreichend Zeit hatte, zu fruehstuecken und rechtzeitig zum Bus-Terminal zu kommen. Mein Fruehstueck bestand aus einem Salat und einer warmen Speise aus Reis und Gemuese. Ich konnte schon etwas mehr zu mir nehmen als gestern, wenn auch noch nicht ganz soviel, wie ich sonst gegessen habe. Anschliessend bin ich aus dem Hotel ausgecheckt und mit dem Skytrain fuer 20 Baht (50 cent) zur Ekkamai-Station gefahren. Dort bin ich kurz vor 8 angekommen.

Um 8 Uhr morgens wird in Bangkok aus allen Lautsprechern die Nationalhymne gespielt. Waehrend die Nationalhymne gespielt wird, bleiben alle Thais in Respekt stehen und man tut gut daran, dies auch zu tun. Die Thais haben grossen Respekt vor der Koenigsfamilie und sind stolz auf ihr Land. Dies ist unter anderen so, weil Thailand das einzige Land in dieser Region ist, welches nie eine Kolonie eines westlichen Landes gewesen ist. Die Thais schreiben diese Tatsache unter anderem der Koenigsfamilie zu und zollen ihr deswegen hohen Respekt.

An der Ekkamai-Station habe ich zuerst Probleme gehabt den richtigen Bus zu finden, da ich aber eine knappe halbe Stunde zu frueh da war, hatte ich genug Zeit den Bus noch zu finden. An der Station habe ich Guillaume, einen 31 Jahre alten Postenboten aus Quebec City, kennengelernt, der ebenfalls mit dem Bus nach Koh Chang fahren wollte. Er hatte allerdings nur die Busfahrt an sich gebucht und war erstaunt, dass ich den Transport zum Pier und die Faehrfahrt gleich inklusive gebucht habe. Er hat den Transfer zum Pier noch nachbuchen koennen, die Faehrfahrt aber merkwuerdigerweise nicht mehr.

Guillaume erzaehlte mir, dass er seinen Reiseplan schon kurz nach der Ankunft vollkommen umgeworfen hatte, weil er in Bangkok jemanden kennengelernt hatte, der gerade aus Kambodscha zurueckgekehrt ist. Diese Person war auch insgesamt drei Monate unterwegs und wollte einen dieser Monate in Kambodscha verbringen. Es hat ihm dort aber so gut gefallen, – er sprach von einer lebensveraendernden Erfahrung – dass er seine komplette Zeit in Kambodscha verbracht hatte. Also hat auch Guillaume von seinen vier Wochen Urlaub, eine Woche fuer Kambodscha eingeplant.

Waehrend der gesamten Busfahrt in dem klimatisierten Bus, lief auf dem TV ueber dem Busfahrer eine nervige thailaendische Improvisation-Comedy-Show. In einem merkwuerdig unmelodischen Sing-Sang erzaehlten die Darsteller dort eine anscheinend unterhaltsame Geschichte. Es war lustig genug, dass nicht nur das Publikum im TV lachte, sondern auch gelegentlich die Mitfahrer im Bus. Gelegentlich hielt der Moderator Schilder mit Begriffen hoch, oder zog Gegenstaende aus einem Beutel, was die Darsteller (alle maennlich, selbst wenn sie Frauen darstellten) dann in ihre Geschichte einbauen mussten.

Ich habe mich, waehrend der fuenfstuendigen Fahrt, viel mit Guillaume unterhalten, der schon um einiges besser ueber Koh Chang informiert war als ich.

Als wir schliesslich in Trat angekommen sind, wartete dort bereits, ein von Touristen „Minibus“ genannter, Pickup auf uns und zwei weitere Touristen.

Songthaew

Ein Songthaew oder auch Minubus genannter Pickup mit zwei Baenken auf der Ladeflaeche

In Thai heissen diese Fahrzeuge „Songthaew“, was soviel heisst wie „zwei Baenke“, denn genau diese befinden sich in einem Aufbau hinten auf dem Pickup. Wir hatten nicht eine Minute Aufenthalt, sondern stiegen direkt in den Pickup um und fuhren weiter. In der Naehe der Kueste hielt der Pickup an einer kleinen Station an, in welcher es ein Cafe gab und man Tickets fuer die Faehre kaufen konnte. Ich tauschte meinen „Gutschein“ gegen ein echtes Ticket um und Guillaume kaufte sich ein Ticket nach Koh Chang und ein Rueckfahrtticket nach Kambodscha, denn Koh Chang ist die am oestlichsten liegende Insel von Thailand und liegt quasi direkt an der Grenze zu Kambodscha.

Nach knapp 15 Minuten Aufenthalt stiegen wir in einen anderen Minibus, der uns zum Pier brachte.

Faehre nach Koh Chang

Die Faehre, die uns nach Koh Chang gebracht hat

Dort wartete bereits die Faehre auf uns. Ich war echt erstaunt, wie nahtlos die ganze Strecke geplant war. Zu Anfang war die Faehre noch recht leer, was wir auf die Nebensaison geschoben hatten. Doch innerhalb von knapp 15 Minuten kamen ploetzlich Unmengen an Thais und Touristen an und die Faehre fuellte sich fast vollstaendig.

Die Insel Koh Chang war naeher am Land, als ich erwartet habe, sie war schon vom Pier aus deutlich mit ihren bis zu 740 Meter hohen Bergen zu sehen. Die Faehre war ueberdacht, so dass man im Schatten sitzen konnte und waehrend der Fahrt bliess eine angenehme Brise. Ich nutzte die Gelegenheit und kaufte mir auf der Faehre ein Bier. So liess es sich aushalten =)

Koh Chang

Die Insel Koh Chang von der Faehre aus aufgenommen

An der Ostkueste, welcher wir uns nun naeherten, gibt es so gut wie keine touristischen Orte. Dies liegt vermutlich daran, dass die zum Land gelegene Ostkueste recht windgeschuetzt ist und auch der Wasseraustausch mit dem Golf von Thailand, durch die geschuetzte Lange, relativ gering ist.

Am Pier hatte man wieder kaum Zeit sich zu orientieren. Die dort mit ihren „Songthaews“ wartenden Thais, waren geradezu begierig darauf, alle Passagiere moeglichst schnell auf ihre Fahrzeuge zu bekommen.

Ankunft auf Koh Chang

Ankunft auf Koh Chang

Guillaume und ich wurden zu einem Pickup dirigiert, der eigentlich schon voll gewesen ist. Uns war das aber ganz recht, so konnten wir naemlich die Fahrt ueber hinten auf der Trittflaeche stehen. Dadurch hat die Fahrt gleich doppelt so viel Spass gemacht =)

Waehrend der Fahrt hoerten wir immer wieder ein kreischendes Geraeusch und Guillaume und ich fragten uns, ob es nun die Bremsen oder der Keilriemen war, die dieses Geraeusch verursachten. Fuer beide Quellen war dieses Geraeusch aber eher untypisch. Auf der Fahrt habe ich auch gleich die ersten Elefanten in einem Gehege und die ersten Affen, die auf den Stromleitungen herumtollten, gesehen.

Guillaume auf dem Minibus

Guillaume auf dem Minibus

Um ca. 17:00 Uhr sind wir im Lonley Beach angekommen. Guillaume hatte sich dieses Ziel bereits vorher ausgesucht und da ich nur wenig ueber Koh Chang wusste, habe ich mich ihm einfach angeschlossen. Als wir ausstiegen und der Minibus sich wieder entfernte, war ploetzlich klar, dass das Geraeusch, das wir waehrend der Fahrt gehoert haben, gar nicht von dem Fahrzeug stammte, sondern von einer heimischen Grillenart. Diese Grillen produzieren einen solch lauten kreischenden Ton, dass er bestimmt ueber einen Kilometer hinweg zu hoeren ist. In unmittelbarer Naehe ist er so laut, das er knapp unter der Schmerzgrenze liegt. Der Ton ist nicht, wie man ihn von Grillen kennt, ein rythmisches Zirpen, sondern ein kontinuierlicher heller Ton. Als klar war, dass die Grillen im Dschungel diesen Ton produzierten habe ich nur gehofft, dass sie in der Nacht damit aufhoerten. Zum Glueck war dies auch so. In der Nacht hoert man das Zirpen, wie man es von Grillen her kennt.

Der erste Unterschied zu Bangkok, ist quasi direkt nach der Ankunft aufgefallen. Hier auf der Insel wird man nicht gleich von aufdringlichen Thais belagert, sondern in Ruhe gelassen. Sehr angenehm!

Lonley Beach hat einen sehr angenehmen Flair. Dort sind hauptsaechlich Backpacker und freakige Aussteiger zu finden. Hungrig von der Fahrt haben Guillaume und ich uns erstmal einen Doener, respektive eine Falafel gegoennt. Anschliessend haben wir uns den billigsten Bungalow gesucht, den wir finden konnten. Wir fanden ihn in dem Resort (so werden hier die Bungalow-Anlagen genannt) namens „Ice Beach“. Welch Ironie! Es war nicht mehr als eine Bretterbude auf kurzen Stelzen und kostete 100 Baht (2,50 Euro) die Nacht. Immerhin war die Bretterbude mit einer Matratze, einer Stromsparbirne (ich habe hier in Thailand noch keine anderen Birnen gesehen!), einem Ventilator und einer Steckdose versehen. Gemeinschaftsklo und Dusche gab es ausserhalb der Bungalows. Leider war es er nicht, so wie ich es mir in meinem Kopf ausgemalt hatte, direkt am Strand. Ausserdem bestand das Dach aus Asbestplatten unter welchen ich grundsaetzlich eher ungern schlafe.

Hinzu kam, dass in der Naehe ein kleiner Bach vor sich hin duempelte, so dass es hier unzaehlige Mosquitos gab. Und auf Koh Chang kommt, wenn auch nur sehr selten, sowohl Malaria als auch das Dengue-Fieber vor. Mein Mosquitonetz hatte auch schonmal bessere Zeiten gesehen. Eins der besonders grossen Loecher flickte ich mit Panzertape.

Daher war ich, obwohl ich grundsaetzlich nichts gegen eine spartanische Unterbringung habe, doch eher unzufrieden mit der Unterbringung.

Nachdem ich mein Gepack verstaut hatte, bin ich auf direktem Wege zu den kalten Duschen. Welch Erfrischung nach der langen Reise! Doch bei den hier herrschenden Temperaturen, faengt man leider schon beim Anziehen, wieder an zu schwitzen.

Guillaume und ich erkundeten bei der inzwischen herrschenden Dunkelheit noch die Umgebung. Er hat dann eine Thai-Massage genossen, waehrend ich mich in eine Bar hockte und das kostenlose WLAN nutzte. So gegen acht lieft dort dann „The Expandables II“ in Kinolautstaerke! Welch grottenschlechter Film! Anschliessend bin ich gegen 22:00 Uhr schlafen gegangen. Selbst im Bett habe ich nicht aufgehoert zu schwitzen. Puh!

Als ich so im Bett lag, kam der letzte Grund hinzu, weswegen ich nicht weiter am Lonley Beach bleiben wollte. Bis in die fruehen Morgenstunden schallte von den diversen Bars die unterschiedlichste Musik in einer unglaublichen Lautstaerke herrueber. Die Temperatur alleine machte das Schlafen schon schwierig, doch durch die Geraeuschkulisse wurde es praktisch unmoeglich. Und obwohl ich die offensichtlichen Loecher meines Mosquitonetzes geflickt habe, wurde ich in der Nacht 2 Mal gestochen.

5. Tag – Bangkok, Abreisevorbereitungen

An dem heutigen Morgen fuehlte ich mich doch schon deutlich besser als gestern. Ich habe trotz der ausgiebigen Schlafphasen am gestrigen Tag durchgeschlafen, ohne unangenehme Begleiterscheinungen. Beim Fruehstueck war ich schon wieder so gluecklich ueber meinen guten Allgemeinzustand, dass ich mir einen Teller mit zwei warmen Speisen und zwei Scheiben Toast gemacht habe und zuversichtlich war, dass es mir danach wieder blendend gehen wuerde.

Ganz so schnell ging es nun aber wohl leider doch nicht. Ich hab den Teller nicht ganz aufessen koennen, bevor mein Magen signalisierte, jetzt doch lieber nen Paeuschen einzulegen. Also habe ich, wie gestern, wieder einige Zeit am Rechner verbracht. Noch bevor der Mittag gekommen war, habe ich aber den Rechner wieder verlassen, weil ich noch ein paar Dinge zu erledigen hatte.

Fleissiges Schneiderlein

In meinem Reisegepaeck hatte ich zwei Hosen eingepackt, die ich als optimal fuer meine Reise empfand, die aber beide leider Reparaturen benoetigten. Bei der einen war der Reissverschluss kaputt, bei der anderen eine der Taschen. Der grobe Plan, als ich sie einpackte, war, in Bangkok einen guenstigen Schneider zu finden, der mir die Reparaturen macht. Bisher habe ich dazu aber keine Zeit gefunden und am morgigen Tag musste ich mein Hotel wieder verlassen. Also musste dies heute geschehen. Weiterhin hatte ich vor, an alle meine Hosen eine weitere Tasche anbringen zu lassen. Sie sollte innen am Hosenbund befestigt sein, mit einem duennen Reissverschluss verschliessbar sein und bei Bedarf nach aussen geklappt werden koennen.

In der Strasse von meinem Hotel hab ich schon die Tage zuvor die Bekanntschaft von zwei nervigen Schneidern gemacht. Ohne mir grosse Hoffungen zu machen, suchte ich beide auf und schilderte mein Anliegen. Der eine wollte fuer diese paar Kleinigkeiten doch glatt 2.000 Baht (50 Euro) haben. Der andere immerhin noch 1.800. Als ich ueber den Preis zu diskutieren angefangen habe, fielen in dem Gespraech ein paar interessante Formulierungen, die darauf hindeuteten, dass die Schneiderarbeiten irgendwo an einem anderen Ort gemacht werden wuerden. Vermutlich irgendeine Halle in einer dunklen Seitengasse mit vielen billigen Indern, die die Arbeit zu Kampfpreisen erledigten.

Aber das sollte mir egal sein. Fuer den Preis kaufe ich mir eher eine neue Hose und verzichte auf die Innentaschen. Dennoch hab ich noch nicht aufgegeben. In den letzten Tagen habe ich gelegentlich einen Thai mit einer Naehmaschine in einer dunklen Gasse hocken sehen. Genau so einen suchte ich. Oder aber zumindest ein Geschaeft, bei dem auch Thais ihre Schneiderarbeiten erledigen lassen. Da ich diese Seite der Sukhumvit Strasse schon recht ausgiebig erforscht hatte und mich nicht erinnern konnte, dort ein fleissiges Schneiderlein gesehen zu haben, entschloss ich mich die andere Seite der Strasse zu erforschen. Ich ging in einen kleinen Innenhof, in dem aber nur Restaurants zu finden waren. Anschliessend ging ich in die naechste Seitenstrasse und kaufte mir an der Ecke noch eine Portion frische Ananas fuer 10 Baht (25 cent) zum Sorfortverzehr.

Ich ging die Strasse schon eine ganze Weile entlang und spielte so langsam mit dem Gedanken umzukehren oder zumindest bei der naechsten Kreuzung abzubiegen. Und gerade als ich mit diesen Gedanken spielte, fand ich was ich suchte. Ein Thai an einer Tretnaehmaschine. Er sprach kein Wort Englisch, aber in der Naehe war ein Bekannter von ihm, der dolmetschen konnte. Der Reisverschluss und das Reparieren der einen Tasche war kein Problem. Die zusaetzlichen Innentaschen erforderten jedoch einiges an Gesten und Stoffgefalte. Als klar war was ich wollte, sagte er mir ich sollte gegen 17:00 Uhr wieder zurueck sein. Leider wollte er mir nur eine zusaetzliche Innentasche anfertigen. Anscheinend hatte er noch genug andere Sachen zu erledigen. Fuer seine Arbeit wollte er 250 Baht (6,30 Euro). Perfekt!

Da ich jetzt Zeit totzuschlagen hatte, entschloss ich mich die Busstation Ekkamai (Ost) aufzusuchen und dort die Lage zu sondieren. Von hier sollte morgen meine Busreise nach Trat beginnen. Online habe ich aber widerspruechliche Informationen sowohl ueber die Buslinie als auch ueber Uhrzeiten gefunden, so dass ich mich lieber vor Ort informieren wollte. Das war auch ganz gut so. Denn an der grossen Skytrainstation Ekkamai war der Busterminal erstmal nicht zu entdecken. Ich habe aber auch begonnen auf der falschen Seite, in der falschen Richtung zu suchen. Und so dicht bebaut und mit dem ganzen Verkehr, war die (doch recht grosse) Busstation schlichtweg nicht zu sehen. Haette ich das alles morgen auf die Schnelle machen muessen, haette ich mit Sicherheit meinen Bus verpasst. Mit der Hilfe von einem zwei verschiedenen Thais habe ich dann endlich die Busstation gefunden und mir gleich vor Ort ein Ticket fuer morgen gekauft. Fuer die knapp 400 km nach Trat, den anschliessenden Transfer zum 30 Minuten entfernten Pier in Laem Ngop und die Bootsueberfahrt nach Koh Chang habe ich insgesamt 395 Baht gezahlt, also knapp 10 Euro. Ein Spottpreis, vor allem, wenn man das mit meinen noch zu machenden Erfahrungen auf Koh Chang vergleicht.

Den Rest des Tages habe ich wieder am Rechner verbracht und den 3. Tag angefangen zu schreiben. Um 17:00 Uhr habe ich meine Hosen wieder abgeholt. Eine geplatzte Nahte an einem meiner Tagesrucksaecke hat er kostenlos noch mit repariert. Ich gab ihm 300 Baht fuer seine Arbeit und wir beide waren zufrieden.

Da der Bus schon um 09:00 Uhr an der Busstation losfahren wuerde, habe ich abends noch meine Sachen gepackt, die sich innerhalb von 5 Tagen doch schon erstaunlich weit in meinem Zimmer verbreitet hatten =)

4. Tag – Schluss mit lustig

Eine so beschissene Nacht hatte ich schon lange nicht mehr. Ich bin staendig aufgewacht. Mal weil ich klitschnass geschwitzt war, mal weil ich elendlich mit Schuettelfrost im Bett gelegen habe. Furcheinfloessende, verwirrende und sehr surreale Fiebertraeume gehoerten auch mit zum Programm. Mich hatte es also so richtig erwischt. Am naechsten morgen bin ich vollkommen geraedert aufgewacht, war aber wieder einigermassen bei Sinnen. Klebrig wie ich war, schleppte ich mich unter die Dusche, was mich sogleich mit einem neuen Frostanfall belohnte.

Anschliessend wankte ich zum Fruehstueck. Zwei geschlagene Stunden,  sass ich an meinem Tisch. Wie ein Haeufchen Elend vegetierte ich dort vor mich hin. Die ganze Zeit habe ich darauf gewartet, dass mein Magen sich dazu bereit erklaert, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Jedoch ohne Erfolg! Ich habe ich es immerhin geschafft zwei Tassen Tee und zwei Glaeser Saft hinunter zu kriegen. Nach zwei Stunden gab ich frustriert auf, schon die letzten Schluecke von meinem Saft kosteten Ueberwindung. Ich ging zurueck in mein Zimmer und hab dort nochmal ein paar Stunden geschlafen.

Ein klein wenig gekraeftigt bin ich ich anschliessend wieder rueber ins Gebaeude 1 von meinem Hotel und hab mich dort an den Computer gesetzt. Mir war klar, dass heute mit Sicherheit sonst nichts machbar war. Also nahm ich mir vor, der Misere zumindest etwas positives abzugewinnen und schrieb die ersten beiden Artikel fuer diesen Blog. Nebenbei hab ich Bilder sortiert, editiert auf dem Stick zwischengespeichert und mich ueber weitere moegliche Reiseziele informiert. Neu entdeckt habe ich ueber eine Recherche bei wikitravel (Eine Seite die mir immer besser gefaellt) die Insel Koh Chang, die als potentielles Ziel bei mir immer hoeher im Kurs zu stehen begann.

Irgendwann zwischendurch habe ich mich noch ein weiteres Mal schlafen gelegt. Mehr ist an diesem Tag nicht passiert. Ich konnte und wollte den ganzen Tag nix essen und ging trotz der zwei ausgiebigen Mittagsschlaefchen recht frueh fuer ein letztes Mal an diesem Tag zu Bett.

Ich war zwar die letzten Tage Abends immer recht erschoepft, habe aber echt nicht ansatzweise bemerkt, dass ich mir wohl zuviel zugemutet habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht an irgendeinem komischen Essen lag, denn meine Verdauung war stets okay. Von daher war dies wohl echt nur ein sanfter Wink mit dem Zaunpfahl meines Koerpers. Eine verordnete Zwangspause also und in Zukunft vielleicht nicht mehr ganz so viel auf einmal machen. Mal sehn, ob das klappt ^^

3. Tag – Grand Palace

Am dritten Tag wollte ich mir den Grand Palace angucken, der direkt ueber Wat Pho liegt. Begonnen habe ich, wie den Tag zuvor, mit einem ausgiebigen Fruehstueck. Anschliessend bin ich nochmal U-Bahn gefahren. Nun aber kommt der Unterschied: Fussmarsch stand ausser Frage =)

Taxifahren in Bangkok

Also habe ich mir ein Taxi genommen. In Bangkok wird davon abgeraten Taxis oder Tuk Tuks zu nehmen, die direkt an touristischen Anlaufpunkten warten. Daher habe ich mich ein paar Meter von der U-Bahn-Station Hua Lamphong entfernt und ein Taxi herangewunken. Taxis die frei sind, haben auf der linken Seite, also dort wo der Beifahrer sitzt, ein rotes Leuchtzeichen mit zwei thailaendischen Schriftzeichen, was vermutlich „frei“ heisst =)

Die heimische Geste zum Heranwinken von Taxis geht so: offene Hand mit Handflaeche nach unten, leicht auf und ab bewegen, so ungefaehr als ob man einen Hund taetschelt. Bevor man einsteigt, muss man dem Fahrer sein Ziel nennen.

  • Wenn er es kennt (man brauch keine Pruefung oder Ausbildung zum Taxifahren und jeder kann Taxis auf Tagesbasis mieten)
  • wenn er einen versteht (es gibt durchaus Taxifahrer die kein Wort Englisch sprechen, so wie mein erster Fahrer den ich herangewunken habe) und
  • wenn er in die Richtung fahren moechte (es ist durchaus ueblich, dass Taxifahrer ablehnen, zu einem bestimmten Ort zu fahren und ist nicht boese gemeint),
  • dann kann man einsteigen.

Anschliessend versuchen manche Fahrer einen Pauschalpreis zu vereinbaren, das sollte man stets ablehnen und auf das Taxi-Meter deuten, da die Pauschalpreise grundsaetzlich ueber dem eigentlichen Fahrpreis liegen. Wenn der Fahrer partout nicht das Taxi-Meter einschalten will, steigt man einfach wieder aus und ruft das naechste Taxi heran. Taxis (und Tuk Tuks) gibt es in Bangkok in Huelle und Fuelle, fast mehr als normale Autos. Sie kommen in allen moeglichen Farben, von gruen-gelb, orange-gelb, blau bis zu leuchtend pink.

Mein erster Fahrer verstand Grand Palace nicht (dies ist die Hauptattraktion von Bangkok) und selbst nachdem ich ihm auf der Karte gezeigt habe, wo ich hin will, hat er den Kopf geschuettelt. Also hab ich ein zweites Taxi herangerufen, der sprach zwar ebenso kein Wort Englisch, aber nachdem wir beide in unserem eigenen Akzent 3-4 Mal Grand Palace wiederholt haben, waren wir der Meinung uns verstanden zu haben und ich konnte einsteigen. Anschliessend wollte er – wer haette es geahnt? – einen Pauschalpreis von 200 Baht (5 Euro) fuer eine Strecke von ca. 6 Kilometern vereinbaren. Ich habe abgelehnt und Taxi-Meter verlangt, welches er auch ohne weitere Versuche eingeschaltet hat. Eine Taxifahrt in Bangkok startet immer bei 35 Baht und die ersten 2 Kilometer sind inklusive. Danach kostet es 5 Baht pro Kilometer. Wartezeiten im Stau, oder an Ampeln oder Fahrtgeschwindigkeiten von unter 6 km/h (durchaus haeufig bei dem Verkehr in Bangkok) kosten extra (ca. 1,25 pro Minute). Insgesamt haette die Taxifahrt dann laut Taxi-Meter um die 80-90 Baht gekostet (den genauen Betrag hab ich vergessen), was ich dann auf 100 aufgerundet habe. Taxifahrer verdienen nicht viel in Bangkok und ein Aufrunden ist eine nette Geste. Trotz Trinkgeld hab ich also die Haelfte von dem Betrag bezahlt, den er urspruenglich haben wollte.

Grand Palace

Vor dem Grand Palace habe ich erst einmal die Lage sondiert. Im Zeitraum eines Kippchens musste ich mindestens drei Tuk Tuk Fahrer ablehnen, sowie diverse Verkaeufer von Souveniers rund um den Grand Palace. Am Eingang des Grand Palace selbst ist sehr viel Betrieb. Staendig gehen Reisebusse, normale Linienbusse, Taxis und Tuk Tuks ein, die neue Touristen ankarren. Ueberall um dem Grand Palace sind Lautsprecher installiert, die einem zum Eingang geleiten (siehe 2. Tag), darauf hinweisen, dass man angemessen gekleidet sein muss und das man niemanden rund um den Grand Palace trauen soll, der den eigenen Aufenthalt verzoegern oder zu einem anderen Ort lenken will. Eine sehr sinnvolle Ansage, die aber nicht unbedingt das eigene Sicherheitsempfinden staerkt *g*

Schild Grtand Palace

Schild im Eingangsbereich des Grand Palace

Angemessene Kleidung im Grand Palace heisst fuer Frauen: Keine tiefen Ausschnitte, keine kurzen Roecke oder kurzen Hosen, keine eng anliegende Kleidung, keine durchsichtige Kleidung. Anders als im Wat Pho Tempel wird hier aber auch auf die Kleidung von Maennern wert gelegt: Keine kurzen Hosen, keine Hosen mit Loechern, keine eng anliegende Kleidung, keine aermellosen Shirts (kurzarmlige Shirts sind zum Glueck erlaubt). Da aufgrund dieser strengen Regeln 95% der Touristen nicht eingelassen werden wuerden, gibt es direkt am Eingang einen Kleidungsverleih, bei dem man gegen einen Pfand von 200 Baht (5 Euro) pro Kleidungsstueck angemessene Kleidung leihen kann. Auch ich bin dort in kurzer Hose angekommen, einer typischen Baggy-Pants mit abnehmbaren Beinteilen (die selbstverstaendlich im Hotel lagen). Die Leihhose war schlicht und weit geschnitten und mit Gummizug versehen und hatte leider keinerlei Taschen. Da die vielen Taschen meiner Hose recht gefuellt waren, habe ich mich dazu entschieden – wie viele andere Touristen auch – die Leihhose ueber meiner eigenen zu tragen. Eine Entscheidung die ich kurz darauf schon bereut habe *g*

Einlass in den Grand Palace bekommt man nur bis 15:30 (der Tuk Tuk Fahrer von gestern hatte also ausnahmsweise Recht), verlassen muss man ihn bis spaetestens 16:30 wieder. Geliehene Kleidung kann man nur am gleichen Tag bis 16:00 Uhr zurueckgeben.

Der Eintritt selbst kostet 400 Baht (10 Euro) und ist, wie im Wat Pho, fuer Thailaender und Moenche kostenlos. Zusammen mit U-Bahn, Taxi und Pfand war ich also schon ueber 700 Baht los. Ich habe mir vorgenommen, nie mehr als 1.000 Baht (25 Euro) bei mir zu tragen und war daher gluecklich, mir gerade noch so den Eintritt leisten zu koennen und noch knapp 100 Baht uebrig zu haben. Um sich mal schnell von den ganzen Eindruecken ueberfluten zu lassen reichen 3+ Stunden. Um alles mit den Hintergruenden und Bedeutungen in sich auf zu nehmen, sollte man schon einen ganzen Tag einplanen und einen Guide buchen. Ich entschied mich fuer ersteres, weil zum Einen die Zeit schon recht knapp war (ich bin kurz vor 13:00 Uhr dort angekommen) und zum Anderen, weil ich es nicht mag, wenn mich jemand fuehrt bzw. ich den Tempel selbst entdecken wollte. In der Retrospektive bedauere ich die Entscheidung zwar nicht, muss aber sagen, dass so natuerlich viele Hintergruende im Dunkeln geblieben sind und ich durchaus noch ein 2. Mal den Grand Palace, dieses Mal mit Guide, besuchen wuerde.

Wat Phra Kaeo

Der Grand Palace ist in mehrere Abschnitte unterteilt und der Weg durch den Grand Palace ist mehr oder weniger vorgegeben. Der erste Abschnitt ist mit Abstand der beeindruckendste und heisst Wat Phra Kaeo (Tempel des Smaragd-Buddha). Wenn man das Gelaende betritt, ist das erste was man sieht der Phra Sri Rattana Chedi. Dieser Chedi, nach wurde nach dem Vorbild der Chedi im Wat Pho gebaut und vollstaendig mit quadratischen goldenen Plaettchen bestueckt. Dieses riesige Gebaeude wurde angeblich errichtet, um ein Teil vom Brustbein des Buddhas aufzubewahren.

 

Das Hauptgebaeude ist der Ubosot (Tempelraum), in dem sich der Smaragd-Buddha, das nationale Heiligtum Thailands befindet.

 

Um das Tempelgebaeude herum finden sich noch diverse praechtige Gebaeude. Unter anderem zwei weitere goldene Chedi. Die Chedi werden von Daemonen gestuetzt, die die thailaendische Krone auf dem Kopf tragen.

 

Den Tempelraum selbst darf man nur ohne Schuhe betreten. Dies ist in allen buddhistischen Tempeln (und Wohnhaeusern) so ueblich. Weiterhin darf man Buddha-Statuen nicht beruehren und wenn man sitzt, darf man keinesfalls seine Fuesse in Richtung Buddha zeigen lassen. Kopfbedeckungen sind ebenfalls verboten. In dem Tempelraum sind mehrere Wachen, die staendig darauf achten, dass man sich angemessen verhaelt.

Entgegen des Names – vielleicht ein ueberlieferter Uebersetzungsfehler? – ist der Buddha jedoch nicht aus Smaragd, sondern aus einem Stueck Jade gefertigt. Und obwohl ein grosses Aufheben um diese Statue gemacht wird, ist sie nur 66 Zentimeter hoch. Zudem thront die Statue noch auf einem knapp 11 Meter hohen Sockel, an den man auch nicht ganz herantreten darf, was ihn auf die Entfernung doch erstaunlich mickrig erscheinen laesst. Ich vermute dieser Satz grenzt jetzt schon fast an Gotteslaesterung und ich hoffe ich trete damit niemanden zu Nahe. Fotos machen ist in dem Tempelraum ebenfalls verboten, so dass ich nur einen Schnappschuss von draussen machen konnte. Von den sieben Fotos ist nur eins halbwegs etwas geworden, aber bei Wikipedia gibt es ein hochaufloesendes Bild von den Smaragd-Buddha.

Smaragd Buddha

Smaragd Buddha

Der Smaragd-Buddha wird uebrigens je nach Jahreszeit in drei (heiss, kalt und Regen) unterschiedliche Gewaender gekleidet, welche es in einem gesondertem Museum zu betrachten gibt. Die Waende des Tempelraums sind mit farbenpraechtigen Wandmalereien versehen, von denen ich leider auch keine Bilder machen konnte und die verschiedene Szenen aus dem Leben Buddhas darstellen.

Noch mehr farbenpraechtige und fantasievolle Wandmalereien sind auf der Innenseite der Aussenwaende des Wat Phra Kaeo zu finden. Sie heissen Ramakien und stellen die Taten des Helden Rama dar. Es handelt sich um 178 Einzelerzaehlungen. Auf der gegenueber liegenden Seite findet man die Geschichte in Marmortafeln eingemeiselt. Als ich die Bilder betrachtete, kam ein Touristenfuehrer mit seiner Gruppe an mir vorbei und hat exemplarisch eine der Tafeln vorgesungen. Wuerde er aber die ganze Geschichte vortragen, waere er damit noch naechste Woche beschaeftigt, scherzte er.

Weitere Eindruecke des Aussenbereichs des Wat Prah Kaeo:

Palast

Wenn man das Wat Prah Kaeo wieder verlaesst, kommt man in den eigentlichen Palast-Bereich. Dort findet man verschiedene Gebaeude aus unterschiedlichen Dynastien. In den Gebaeuden sind Gegenstaende der damaligen Herrscher ausgestellt, wie zum Beispiel diverse Throne und Saenften. Alles mit gewohnt praechtigen Verzierungen und in Gold oder Silber gehalten. In den dort untergebrachten Gebaeuden herrscht generelles Fotoverbot, daher gibt es von hier nur ein paar Aussenaufnahmen zu sehen.

In einem der Gebaeude befindet sich ein kleines Museum mit mittelalterlichen Waffen der Koenigsfamilie.

Folgt man dem vorgegebenen Pfad weiter, verlaesst man den Palastbereich wieder und gelangt zu einem weiterem Museum. Die hier ausgestellten Exponate stammen vorwiegend aus alten Restaurierungsphasen des Tempels. Hier findet man vor allem sehr alte verfallene Holzstuecke, an denen die meisten Verzierungen nur noch andeutungsweise zu erkennen sind. Aber auch viele unterschiedliche Buddha-Statuen sind hier ausgestellt, die wohl alle ihre Geschichte haben. Ich ueberfolg das meiste jedoch nur. Auch die anderen Gewaender des Smaragd-Buddha sind hier ausgestellt. Recht interessant war noch der Abschnitt mit den Materialien und Werkzeugen, die zur Restaurierung des Tempels verwendet wurden.

Auf dem weiteren Weg nach draussen ist noch ein drittes Museum untergebracht, welches auch gesondert von der restlichen Anlage gegen Eintritt zu besichtigen waere. In meiner Eintrittskarte war dies jedoch schon enthalten, also bin ich auch hier hineingegangen. Fuer dieses Musuem muss man aber schon ein spezielles Interesse mitbringen, denn hier sind ausschliesslich die prunkvollen Gewaender der Thai-Koeniginnen ausgestellt. Immerhin ist diese Ausstellung noch mit geschichtlichen Auszuegen untermauert. Man sieht, wann wer was getragen hat und was zu diesem Zeitpunkt gerade in Thailand passiert ist. Unterlegt ist dies mit vielen Bildern und Filmausschnitten. Bei manchen der Filmausschnitten fand man auch einen Lautsprecher, aus welchem eine englische Tonspur zu hoeren war. Da ich weder gesteigertes Interesse fuer die Gewaender, noch die Kraft dafuer aufbringen konnte mich naeher mit den geschichtlichen Hintergruenden zu beschaeftigen, bin ich hier nur einmal schnell hindurch gelaufen.

Geocaching in Bangkok am Nachmittag

Irgendwann zwischen drei und vier habe ich dann den Grand Palace wieder verlassen. Fuer die Zeit danach, habe ich mir am Tag zuvor, ein paar Geocaches in unmittelbarer Umgebung des Tempels auf meinem Handy gespeichert. Die Geocache-Tour brachte mich zu diversen Sehenswuerdigkeiten (Tempel, Museum, Kunstausstellungen) in der Naehe des Tempels, auf die ich aber keine Lust hatte. Ausserdem war ich schon recht erschoepft und der Abend naeherte sich recht zuegig. Also habe ich die  Caches stur abgearbeitet. Einer der Caches war recht interessant, da hier etwas zu der Geschichte des heiligen Bodhi-Baums erzaehlt wurde.

Bodhi Baum

Bodhi Baum in Bangkok

Der Bodhi-Baum ist eine Pappel-Feige, an dem Siddhartha Gautama sein „Erwachen“ hatte und damit zum Buddha wurde. Dieser Prozess zog sich angeblich ueber eine Woche hin, die er laechelnd bei dem Baum verbrachte. Auch bei diesem Baum in Bangkok waren Opfergaben zu finden, auch wenn es traurigerweiser eher nach einer Muellhalde ausgesehen hat.

Meine weitere Caching-Tour brachte mich wieder in die Naehe der Khao San Road, wo ich ein kurzes Mahl bei einem Inder eingeworfen habe.

Der letzte meiner Caches brachte mich zu der Universitaet in Bangkok, die direkt am Chao-Phraya liegt. Fuer das dreckige, wuselige und chaotische Bangkok, ist diese Universitaet eine aussergewoehnliche Oase der Ruhe. Die Mensa liegt direkt am Chao-Phraya. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht ueber den Fluss.

Chao Phraya

Aussicht auf den Chao Phraya von der Mensa der Universitaet in Bangkok.

Der Grand Palace bei Nacht.

Der Cache bei der Uni war der letzte auf meiner Liste. Von der Uni gibt es einen Fussweg direkt am Fluss zurueck zum Grand Palace, den ich wegen der angenehmen Ruhe, die hier am Fluss herrschte, gerne nahm. Am Grand Palace wollte ich mir dann ein Taxi heranwinken und mich zur U-Bahn-Station bringen lassen. Waehrend ich so lief, ging ganz ploetzlich die Sonne unter und es wurde dunkel. Welch glueckliche Fuegung, denn so kam ich in den Genuss den Wat Phra Kaeo – zumindest von aussen – noch einmal bei Nacht zu sehen. Da ich schon mal dabei war, Langzeitbelichtungen zu machen und Gefallen daran fand, bin ich auf der Suche nach Motiven noch in zwei benachbarte Parks gegangen, die in grober Richtung U-Bahn-Station lagen. In einem der Parks war noch einiges an Leben. An einer Stelle spielte Life-Musik, man fand bespielte Tennisplaetze, ein Open-Air Fitnissstudio, einen Tanzkurs sowie diverse (meiner Meinung nach verrueckte – ich schwitzte ja schon so wie bloede) Jogger.

 

Nach dieser kleinen Fotosession habe ich auch recht schnell ein Taxi gefunden. Dieser Taxifahrer hat angenehmerweise ganz selbstverstaendlich sein Taximeter einschaltet. Er sprach sogar ein rudimentaeres Englisch und umfuhr mit Ortskenntnis und ohne zu grosse Umwege die Feierabendstaus von Bangkok und brachte mich fuer knapp 80 Baht (2 Euro) zur U-Bahnstation. Schoen, dass ich nun auch einen solchen Taxifahrer gefunden habe.

LEVI'S Werbung

LEVI’S Werbung

Dort angekommen entdeckte ich eine recht amuesante LEVI’S Werbung, die mir zwar zuvor schon aus den Augenwinkeln aufgefallen ist, ohne aber dass ich ihre Besonderheit dabei entdeckt haette.

Mit der U-Bahn gelangte ich wie gewohnt in der Sukhumvit-Strasse. Dort ist auch die Skytrain-Station (S-Bahn), die ueber der Strasse verlaeuft. Die Gelegenheit Bangkoks Feierabendverkehr zu fotografieren konnte ich mir natuerlich auch nicht nehmen lassen.

Da direkt an der Skytrain Station auch ein riesiges Einkaufzentrum lag und ich mal erfahren wollte, wie man hier in Bangkok shoppen geht, bin ich auch dort noch hineingegangen.

Das Einkaufszentrum heisst Terminal 21 und an meinem ersten Tag habe ich es tatsaechlich (stark verbluefft) fuer einen Flughafen mitten in Bangkok gehalten. Ich muss allerdings zu meiner Verteidigung sagen, dass das Einkaufzentrum auch wie ein Flughafen aufgemacht ist. Mit dazugehoerigem (echtem) Security-Check (die es auch in der U- und S-Bahn gibt) und „Gates“ die einen in diverse Hauptstaedte der Welt (Etagen im Einkaufszentrum) bringen. In dem Einkaufszentrum liegen unzaehlige kleine Boutiquen. die hauptsaechlich Klamotten verkaufen. Sogar ich haette hier etwas gefunden was mir gefallen haette, haette ich auch Lust gehabt etwas zu kaufen. Hatte ich aber nicht! Der Etagen gab es recht viele, vermutlich um die 8 oder 9 und jede Etage war erstaunlich gross und immer einem speziellem Thema gewidmet.

So! Nun war ich aber echt alle und wollte in mein, zum Glueck nicht mehr weit entferntes, Hotel! Dort folgte mein obligatorisches Bad im Pool und die Welt war schon fast wieder in Ordnung.

Der Abend

Alles in Allem fuehlte ich mich nun zwar erschoepft, aber doch recht wohl. Nach meinem Bad wollte ich noch entspannt ein Bierchen an der belebten Sukhumvit Strasse zu mir nehmen. Ich verspuerte aber inzwischen ein leichtes Hungergefuehl, weswegen ich mir einen Apfel als Wegzehrung mitgenommen habe. Kaum war dieser verspeist, fing ich wieder an zu schwitzen. Dieses mal aber sackte auch mein Kreislauf ein wenig weg und mir wurde etwas mulmig zu Mute. Also ging ich schoen ruhig und ohne Hektik in das von mir ausgewaehlte Arenal, welches zwei Queerstrassen weiter lag. Ich setzte mich an einen Tisch und bestellte mir mein kleines Bier. Mein Kreislauf war aber immer noch durcheinander und anstatt dass es mir so langsam wieder besser ging, schien es schlimmer zu werden. Guter Dinge, dass das Sitzen und Chillen schon alles wieder richten wuerde, zuendete ich mir zu meinem Bierchen nen Kippchen an. Waehrend ich die so rauchte, bemerkte ich, dass es mir so verdammt schlecht ging, dass ich die Kippe nicht fertig rauchen kann. Und das hat schon mal was zu heissen! Also machte ich das Mistding wieder aus und wartete darauf, dass es mir wieder besser gehen wuerde. Leider ohne Erfolg. So langsam spielte ich schon mit dem Gedanken mich irgendwo abzulegen, damit ich die Beine hochlegen kann, um meinen Kreislauf wieder zu stabilisieren. Mitten in Bangkok kommt das aber irgendwie doof, fand ich. Also kaempfte ich mich wieder auf die Beine, schnappte mir mein halbvolles Bier (ich Geizhals) und schleppte mich zurueck in Richtung Hotel. Auf dem Weg leerte ich noch das Bier. Man will ja nix verkommen lassen!

Wieder im Hotel angekommen quaelte ich mich aus meinen Klamotten und fiel ins Bett.
Es folgte eine Fiebernacht, wie ich sie schon ewig nicht erlebt mehr hatte! Unkontrolliertes Schwitzen, Schuettelfrost und beaengstigende Fiebertraeume inklusive.
Oder mit anderen Worten: Koerper an Tister: „Was zuviel ist, ist zuviel!“

 

 

2. Tag – Wat Pho und Khao San Road

Nach knapp 8 Stunden Schlaf fuehlte ich mich schon erstaunlich fit, also schnell das Fruehstueck im Hotel auschecken. Fuer mich gab es einen umfangreichen Salat, einen Fruchtteller mit lokalen Fruechten, etwas Toast mit Marmelade, eine Gemuesesuppe und ein wenig Baked Beans. Also mehr als genug, um sich fuer den kommenden Tag ausreichend zu staerken. (Darueber hinaus gab es natuerlich noch viel viel nicht veganes Essen.)

So gestaerkt wollte ich nun zur Khao San Road aufbrechen. Die Khao San Road wird auch das Backpacker-Paradies in Bangkok genannt. Hier bekommt man alles, was man auf Reisen brauch und noch mehr fuer ein schmales Budget.

An der Rezeption fragte ich nach, wie ich am besten zur Khao San Road gelange. Mir wurde eine Karte von Bangkok gegeben, auf der sie das Hotel und die Khao San Road eingezeichnet haben. Da ich schon mit der U-Bahn bzw. der Skyrail vertraut war, entschied ich mich fuer dieses Transportmittel. Die Fahrt von der Sukhumvit Station bis zur Endstation Hua Lamphong kostete 27 Bath, also knapp 40 cent. Von der U-Bahn Station bis zur Khao San Road waren es nochmal knapp 4 Kilometer. Da ich den Weg selbst zu Fuss finden wollte, musste ich erstmal energisch diverse Taxi- und Tuk Tuk Fahrer abwehren. Als ich versuchte mich mir der Karte zu orientieren (Strassenschilder sind in Bangkok selten und wenn vorhanden gut versteckt) kam ein weiterer Tourist-Guide, der mir nachdem ich ihm sagte, dass ich zu Fuss gehen moechte bereitwillig den Weg gewiesen hat. Der erste Teil der Strecke fuehrte an einer Eisenbahnstrecke gen Norden. Hier kam ich durch ein wenig touristisches Gebiet, in dem viele Automechaniker ihre nicht mehr als garagengrosse Werkstatt hatten. Es ist erstaunlich mit wie wenig Werkzeug und Material hier gearbeitet wird. Kurz bevor ich wieder auf eine groessere Strasse gestossen bin, kam ich noch an einem Tempel vorbei, der mitten im Wohngebiet stand.

Von hier aus, ging es westlich. Nach den knapp 2 Kilometern lief mir bereits das Wasser in Stroemen herunter. So unertraeglich heiss war es gar nicht, aber zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit, laesst einen jede kleine Bewegung gleich in Schweiss ausbrechen. Wenn man an den stark befahrenen Strassen Bangkoks entlang geht, versteht man diesen, als Europaeer merkwuerdig erscheinender, Brauch der Asiaten, eine duenne Atemschutzmaske aus Stoff zu tragen. Bangkok ist wirklich ein Moloch, in dem zu jeder Tages- und Nachtzeit die Strassen proppe voll sind. Oft 4 – 6 spurige Strassen. Abgesehen von dem Linksverkehr (der mich auf der Strasse ja kaum stoert; aber die Fussgaenger halten sich selbstverstaendlich auch daran!) hat Bangkok auch noch einiges an Einbahnstrassen (auch 4 – 6 spurig!), so dass man froh sein kann, wenn man in dieser Stadt nicht selbst fahren muss. Ich schweife ab… Auf dem Weg zur Khoa San Road kam ich noch an einem kleinen (nicht touristischen) Markt vorbei, den ich ich gleich erkunden musste und der sich, wie sich herausstellte, noch in 2, 3 benachbarte Gassen ausdehnte.

Solche Maerkte gibt es in Bangkok an jeder Ecke. Vor allem Essen gibt es dort in Huelle und Fuelle, aber auch diverse andere Dinge. Leider essen die Thailaender in Bangkok schon erstaunlich viel Fleisch. In Asien dachte, waere das noch nicht so stark verbreitet. Doch auch ich konnte diverse Dinge finden: Frisches Obst, gebratene Bananen und Maiskolben hab ich bis jetzt entdeckt. Gewisse Arten von Nudeln moegen auch gehen. Der einzige Versuch, den ich in dieser Richtung bisher unternahm, scheiterte aber an Verstaendigungsproblemen. Ich habe zwar einen Zettel dabei, auf dem ein Hotelmitarbeiter in Thailaendisch „ich esse keine tierischen Produkte“ geschrieben hat. Aber als ich diesen Zettel dann heraus geholt habe, schien die Verkaeuferin sehr verwirrt und meinte „No, no here“

Khao San Road

Nach diesem kleinen Markt bin ich in der Khao San Road angekommen. Hier ist ein Stand neben dem anderen und man bekommt tatsaechlich fast alles was das Herz begehrt. Ein wenig nervig sind die ganzen Schneider, die einem Anzuege massschneidern wollen. Alle zehn Meter muss man einen davon abwehren. Zu einem bin ich aber reingegangen – mehr weil ich ein paar Reparaturen zu erledigen hatte, als weil ich was kaufen wollte. Die Reparaturen haette er auch gemacht (ich hatte meine Klamotten aber nicht dabei), am liebsten wuerde er mir aber zumindest ein Hemd anfertigen lassen. Das haette knapp 700 Bath gekostet, also um die 18 Euro, was mich durchaus zum ueberlegen gebracht hat. Einen kompletten Anzug gibt es fuer 2.000 – 4.000 Bath, also 50 – 100 Euro. Ich hab echt ueberlegt, ob ich mir einen machen lassen und den dann nach Deutschland schicke. Doch misstrauisch wie ich bin, habe ich erst in Internet recherchiert: Die meisten Schneider produzieren miese Qualitaet und benutzen billige Stoffe. Die, die etwas taugen, kosten nicht wirklich weniger als in Deutschland.

In der Khao San Road habe ich mir erstmal einen halben Liter frisch gepressten Orangensaft fuer 40 bath (ein Euro) gekauft. Sehr lecker, eisgekuehlt und erfrischend! Anschliessend hab ich noch nach einer Sonnenbrille gesucht, aber keine gefunden die mir gefallen hat. Eine Sound-Box mit USB-Anschluss, Radio und Line-In habe ich mir noch angeschafft und mich im Hotel dann geaergert, dass ich die nicht vor dem Kauf ausprobiert habe, denn sie verfuegt ueber einen minderwertigen MP3-Decoder, der zu viele Stoergeraeusche produziert.

Scammer in Bangkok

Nach der Khao San Road bin ich ein wenig durch die Gegend gewandert und dabei mehr oder wenig zufaellig Richtung Grand Palace und Wat Pho gegangen.

Auf dem Weg dort hin, bin ich dann auch dem ersten waschechtem Scammer (Betrueger/Abzocker) begegnet. Eine solche Begegnung laeuft jedes mal nach dem gleichen Muster ab. „Hello Sir, where are from?“ *Haendeschuetteln* Da ich aus Deutschland bin, wird man mit „Guten Tag“ und „Super duper“ oder Aehnlichem versucht zu beeindrucken und ausserdem scheint jeder deutsche Tourist ein Fussballfan zu sein…. Ich nicht! Nach dem einfuehrendem stereotypischen Geplaenkel, gehts dann so langsam ans Eingemachte. Unser Tourist Guide / Tourist Agent / Tourist Police Man / T.A.T. Agent (letzteres ist eine besondere Frechheit, denn die staatliche Tourist Authority Thailand wird TAT abgekuerzt) weiss von besonders guenstigen Angeboten, die selbstverstaendlich nur und ausschliesslich heute zu haben sind. Gerne malten sie auch ein wenig auf meiner Karte rum und meinten ich muesse hier und dorthin und gerne organisieren sie mir auch Tuk Tuk fuer nur 20 Bath, dass mich zu den besagten Orten bringt. Am besten ist es, man geht einfach stur weiter und sagt mit einem Laecheln „no thanks“ oder „I don’t need anything, thanks“. Dann ist man sie recht schnell wieder los. Wenn man hingegen stehenbleibt, oder noch schlimmer bereits irgendwo gemuetlich steht, um entspannt ne Kippe zu rauchen, dann wird man sie ne Weile nicht mehr los. Falls man auf ein solches Angbot eingeht, landet man in einem Juwelier oder in einem Reisebuero, welches einem gefaelschte und ueberteuerte Tickets andrehen will. Misstrauisch aber freundlich wie ich bin, habe ich mich zwar mit einigen dieser Typen unterhalten, aber alles kategorisch abgelehnt.

Wenn man in der Naehe einer Attraktion ist, die man zu besichtigen gedenkt und dort von einem Tuk Tuk Fahrer angesprochen wird, wo man denn hin will, bekommt man sehr oft zu hoeren, dass dieser Ort gerade heute geschlossen ist, sie aber eine tolle Alternative kennen. Nichts glauben, selbst ueberprufen!

Unter diesem Aspekt kann Bangkok recht anstrengend, ja sogar nervig sein. Aber fuer jeden unverschaemten Betrueger, gibt es drei sehr freundliche und hilfsbereite Einheimische.

Wat Pho

Da der Tag schon recht fortgeschritten war und ich am heutigem Tag den Eingang des Grand Palace nicht gefunden habe (Er ist von einer Mauer umgeben, der Eingang ist nur im Norden. Wenn man also falschrum startet, muss man lange, lange einmal um den gesamten Palast gehen), habe ich mir den Tempel Wat Pho angeguckt. Eine Besichtigung fuer Touristen kostet 100 Bath (2,50 Euro), fuer Thailaender oder buddhistische Moenche, ist der Eintritt umsonst. Man sollte mindestens 2 Stunden Zeit mitnehmen, um sich alles in Ruhe angucken zu koennen, mehr kann auch nicht schaden. Wat Pho gab es schon, bevor Bangkok im Jahre 1772 zur Hauptstadt von Thailand wurde und gilt als die aelteste Universitaet Thailands. In Wat Pho wurden vom Koenig Rama III Steintafeln ausgestellt, die altes thailaendisches Wissen uebermitteln, unter anderem Wissen ueber die bekannte Thai Massage.

Zu den Hauptattraktionen zaehlt der „Reclining Buddha“ eine 45 Meter lange vergoldete liegende Buddha Statue. Die Fuesse dieser Statue sind mit Perlmutt-Einlegearbeiten versehen, die diverse Ereignisse aus dem Leben Buddhas darstellen.

Wie ueblich in Buddhistischen Tempeln muss man auch hier vor Betreten die Schuhe ablegen. Zu knapp bekleidete Frauen bekommen am Eingang einen quietschgruenen Bademantel ausgehaendigt.

Hinter dem Buddha befindet sich eine Reihe aus 108 bronzen Schalen, die die 108 gluecksverheissenden Charaktere von Buddha repraesentieren. Wirft man in jede der Schalen eine Muenze, so soll dies Glueck bringen; Moenchen soll es helfen ihr Wat zu erhalten.

Neben dem liegendem Buddha, gibt es noch eine weitere Buddha-Statue, die als Grabmal fuer Koenig Rama I dient.

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Eine weitere Attraktion sind die vier 42 Meter hohen Chedis. Sie sind mit diversen Mosaiken bestueckt und wurden aus unterschiedlichen Gruenden von verschiedenen Koenigen errichtet.

Ausserdem gibt es viele verschiedene Statuen in Wat Pho zu bewundern, deren Bedeutung ich aber nicht weiter erforscht habe. Von den Bildern die vorletzte fand ich besonders nett. Die soll den einsiedlerischen Arzt von Buddha darstellen =)

Insgesamt ist der Wat Pho eine sich lohnende und sehr beeindruckende Station in Bangkok. Wenn man allerdings den unglaublichen Prunk, der in solchen Tempeln vorherrscht betrachtet und daneben die hohe Armut sieht, die es in Bangkok gibt, kommt man schon ins Gruebeln. Aber okay, dass ist in christlichen Kirchen nicht wirklich anders.

Diverse Bilder Wat Pho:

 

Nach Wat Pho kam ich auf die dumme Idee, den Weg zurueck zur U-Bahn Station ebenfalls zu Fuss zu bewaeltigen. Als es so langsam dunkel geworden ist (Bloedsinn, hier wird es fast schlagartig dunkel *g*), und ich mich wunderte, warum die Strasse, an der die Station eigentlich liegen muesste, immer noch weiter und weiter geht, habe ich dann einen Thailaender gefragt, wo die Station ist und siehe da, ich bin vor 5 Minuten falsch abgebogen. 10 Minuten spaeter war ich dann bei der U-Bahn Station und wenig spaeter extrem erschoepft im Hotel.

Aufgrund der Temperatur habe ich gedacht, ich sollte besser auf Socken an diesem Tag verzichten. Dieser dumme Einfall plus die Tatsache, dass ich Schuhe anhatte, die ich sonst nur selten trage, bescherten mit nach geschaetzten 15 – 20 Kilometern vier neue Blasen! Juchhey! Nein, davon gibt’s keine Fotos =)

Kurz spaeter bin ich zu einem echtem indischem Restaurant gegangen (gehumpelt), die auch einige vegane Speisen hatten. „Echt“ habe ich betont, weil ich auch indische Restaurants gefunden habe, die Fleisch und Alkohol verkauft haben, dieses hingegen tat dies nicht.

Gesaettigt, muede und erschoepft liess ich anschliessend den Abend noch gemuetlich am Pool ausklingen.