15. Tag – Nature Rocks Party

Den heutigen Tag bin ich ruhig angegangen. Nach dem Fruehstueck habe ich die Weiterreiseoptionen von Koh Chang verglichen. Danach stand Krabi als naechster Zielort hoch im Kurs. Abends hab ich mich in die 2. Etage vom Stone Free zurueckgezogen, um ein wenig zu chillen.

Dort kam dann ploetzlich Ely aus Neuseeland auf mich zu und wir haben zusammen im Stone Free ein Bier geleert. In unserem Gespraech stellte sich heraus, dass er schon recht viel Thailand-Erfahrungen hat. Er empfahl mir die Insel Koh Lanta, die in der Naehe von Krabi lag. Ely war in Partylaune (hier ist jeden Tag ne andere Party) und wollte an den Strand zum Nature Rocks. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen mit Kraeutern versetzten Whisky namens „Horse Lover“ getrunken. Ich bin ja immer offen fuer neue Geschmaecker, aber Ely hatte mit dem Drink zu kaempfen *g*

Im Nature Rocks haben sie genau so einen Mist gespielt, wie gestern in der Himmel-Bar, mit dem Unterschied, dass er nicht von guten Liedern durchsetzt war. Dementsprechend versuchte ich bei zwei weiteren Bieren mich ohne Erfolg in Laune zu trinken. Nach ein paar halbherzigen Tanzversuchen setzte ich mich zum chillen wieder an den Strand und lies Ely mit der Hoffnug, heute noch was klar zu machen, allein auf der Tanzflaeche.

So ungefaehr zwei bis drei Stunden spaeter, bin ich dann auch wieder aufgewacht. =) Die Party war immer noch genau so mies, nur war ich bereits schon wieder nuechterner. Nachdem ich schon so wunderbar am Strand geschlafen hab, klang die Verheissung auf ein Bett sehr verlockend. Ich guckte kurz nach Ely, der aber nicht aufzufinden war. Am naechsten Tag stellte sich heraus, dass er von dem Abend nicht mehr viel wusste, aber irgendwann wohl sein Autopilot ihn (ohne Schuhe) auch nach Hause gebracht hat.

 

 

13. und 14. Tag – Lonley Beach

Am 13. Tag bin ich recht frueh aufgestanden und habe meine Sachen gepackt. Ich trank noch gemuetlich ein- zwei Tee zum Fruehstueck und liess mir von Oing ein Taxi bestellen. Gegen 09:00 Uhr bin ich nach einer herzlichen Verabschiedung von Oing mit meinem Gepaeck vorne zur Strasse gegangen und habe auf das Taxi gewartet. Nach ca. 15 Minuten kam auch eins an, allerdings nicht dass, das von Oing bestellt wurde. Dafuer wollte der Fahrer nur die Haelfte von dem, was das der andere per Telefon als Preis angekuendigt hat. Ich sah keinen Grund die Chance nicht zu ergreifen und liess mich zum Lonley Beach bringen.

Im Guest House „Stone free“ begruesste mich Tom – ein aelterer Thai, mit langen Haaren und langem, grauen, schuetterem Vollbart. Und zeigte mir das letzte frei Zimmer. Glueck gehabt! Gestern waren noch deutlich mehr Raeume frei. Bisschen bloed war, dass das Zimmer direkt ueber der Kueche lag und direkt neben der Gemeinschaftstoilette. Das heisst zum Einen habe ich ein wenig Geruchsbelaestigung, was sich aber als nicht so schlimm herausstellte und zum Anderen ich jeden morgen von den Horden die ihre Blase entleeren muessen geweckt werde.

Nachdem ich mich einquartiert hatte, hab ich mir in der lokalen Apotheke Oropax fuer 160 Baht (knapp 4 Euro) gekauft und bin dann direkt an den Rechner gegangen und schrieb den Rest des Tages fuer den Blog die Notizen nieder, die ich schon in meinem Notizbuechlein hatte. Um ca. 18:30 musste ich allerdings aufhoeren, weil sie hier im stone free jeden Abend live Musik haben und es anscheinend als stoerend empfinden, wenn dann jemand am Rechner hockt. Da ich aber nach knapp 7 Stunden tippern auch nicht mehr wirklich Bock hatte weiter zu machen, war das ganz okay.

Die Life Musik bestand hauptsaechlich aus alten Rock-Klassigern in einer ruhigen liedermacherartigen Version. Nicht wirklich mein Fall. Bemerkenswert war aber, dass die Thais fast perfekt akzentfrei sangen, sich dann aber mit starken Thai-Akzent beim Publikum bedanken =) Ich blieb so lange ich die Augen offen halten konnte wach, weil ich wusste, dass die Laermbelaestigung recht stark werden wuerde. Ich habs es bis knapp 23:00 Uhr ausgehalten, dann merkte ich, dass mir in meiner Haengematte so langsam die Augen zu fielen und ging zu Bett. Die Laermbelaestigung war zwar echt beachtlich, doch aufgrund meiner Muedigkeit stellte das kein Problem dar.

14. Tag

Morgens wurde ich von den bereits erwaehnten Horden geweckt, die zur Toilette pilgerten. So gegen acht hatte ich dann keinen Bock mehr und bin auch aufgestanden. Nach einem ausfuehrlichen Fruehstueck von zwei Kippen und zwei Tees hab ich angefangen zu schreiben. Gegen 12:00 Uhr holte ich mir ein richtiges „Fruehstueck“. Bratreis mit Gemuese fuer 40 Baht (Ein Euro) und schrieb direkt weiter.

stone free

Das Stone Free Guest House bei Nacht

Nach dem Abendessen, sprach mich ein Deutscher names Michael an, der neben mir sass und mich anhand meines Akzents als Deutscher identifizierte. (Ist wirklich nicht schwer das Heimatland der Touristen anhand ihreres Akzents zu erraten, besonders Deutsche stechen auch fuer meine Ohren heraus). Mit Michael hab ich dann den Rest des Abends noch ein paar Bier geleert. Gegen 23:00 Uhr ging uns die Live Musik auf den Sack und wir sind noch ein wenig durch den Ort gezogen. Wir landeten in einer Techno-Bar namens „Himmel“. Hier sprangen viele, zum Teil verdammt junge, Backpacker zu unglaublich schlechtem Techno durch die Gegend. Ich habs kaum ausgehalten. Dann aber spielten sie Gangnam-Style und begann mich zu amuesieren. Als dann noch ein zwei Dubstep-Lieder folgten fing ich sogar an zu Tanzen und Spass zu haben. Auch Prodigy und Fatboy Slim wurden noch gespielt, was meine Stimmung weiter hebte. Anschliessend folgte aber nur noch uebler Techno-Mist, den ich aufgrund meiner Unkenntnis in diesem Gebiet nicht naeher klassifizieren konnte. Michael hatte eine junge Schwedin ausgemacht, die er sogleich anbaggerte. Als ich dann aber anfing zu tanzen, fand sie mehr Interesse an mir. *g* Etwas spaeter versuchte aber noch ein weiterer, deutlich zielstrebigerer Kerl sie aufzufressen. Der Zug war also abgefahren ^^ Gut angeheitert schwankte ich dann so zwischen 2 und 3 ins Bett.

12. Tag – Chillen, Unruhe und Lonley Beach

Nachdem ich die letzten drei Tage ununterbrochen unterwegs gewesen bin, sollte der heutige Tag ganz ruhig werden. Also setzte ich mich morgens gleich an den Strand. ein weiterer positiver Nebeneffekt swar, dass auch mal der Rest von meinem Koerper ein wenig Sonne abgekam. Meine Arme haben naemlich inzwischen schon ganz gut Farbe angenommen, waehrend der Rest noch eine vornehme Blaesse aufwies. Ich schwamm, las und wanderte den Strand auf und ab. Um 12:00 Uhr hab ich es aber nicht mehr ausgehalten und wmir wieder einen Motorroller gemietet. Ich wollte Lonley beach noch eine 2. Chance geben und die Fahrt im Minibus hin und zurueck haette das Gleiche gekostet wie der Motorroller.

Im Lonley Beach angekommen, der name ist inzwischen bestenfalls als Scherz anzusehen, zog ich von einem Bungalow-Resort zum naechsten und verglich lage, Ausstattung und Preis. Nachdem ca. 8-% der Bungalows wegen Asbestdach ausgeschieden sind und die in ruhiger Lage recht teuer waren, fiel die Wahl auf das Guest House „Stone Free“. Die Zimmer sind recht spartanisch und man hat dort nur eine Gemeinschaftsdusche und – Toilette. Ausserdem liegt dieses Guest House in den vermutlich lautesten Gebiet, aber der Raum kostete nur 150 Baht die Nacht und es gibt dort Computer fuer 30 Baht die Stunde.

Ich habe mir vorgestellt, dass, wenn ich hauptsaechlich am Blog arbeiten wolle, ich dies genausogut Nachts tun koenne und daher der Preis das Naturdach die wichtigeren Pro-Gruende darstellen. Ich bin gespannt, ob ich recht behalten soll.

Gegen fuenf kehrte ich zurueck und chillte am Strand uns ass zu Abend.

11. Tag – Ein zweites Mal Geocaching auf Koh Chang

Heute startete ich um 08:00 Uhr meinen Geocaching-Trip, da ich gestern nur so wenig geschafft hatte. Erster Stop war der Phu Falls Wasserfall. Der Eintritt kostete 200 Baht, also knapp 5 Euro, was ich zaehneknrischend zahlte. Der Wasserfall war einer der groessten, die ich auf Koh Chang bisher gesehen hatte. Aber ob er die 200 Baht wert war, weiss ich nciht. Am Wasserfall selbst war ein bloeder Auspasser, der mich aufgrund von rutschigen Felsen nciht nahe an den eigentlichen Wasserfall heranlassen wollte. Daher konnte ich das Foto, welches ich von dort machen wollte, leider nicht machen.

 

Der naechste Cache war bei einer alten verlassenen Telefonzelle. Ein durch und durch gewoehnlicher Ort, dass es die Erwaehnung hier kaum wert ist.

Den 3. Cache fand ich an der Ostkueste. Er befand sich an einem verlassenen Aussichtspunkt, wo ich vollkommen einsam eine laengere Pause einlegte und die Aussicht genoss.

 

Nummer vier war nur ein kleines Stueck weiter, an einem langen Pier gelegen. Von dort gab es einen schoenen Ausblick auf ein kleines Fischerdorf und die fast voellig von Land eingeschlossene Bucht. Den Cache zu finden hat allerdings so lange gedauert, dass ich – inziwschen gut durch gegart, wegen dem fehlendem Schatten – schon fast unvollrichteter Dinge wieder gehen wollte.

 

Nummer fuenf habe ich ausgelassen, da auch er an einem Wasserfall mit 200 Baht Eintritt gelegen war und ich inzwischen so viele Wasserfaelle gesehen hatte, dass es mir das Geld einfach nicht mehr wert war. Ich folgte der Strasse noch ein wenig weiter ins Landesinnere. Auf der Suche nach einem Tempel, der hier in der Gegend sein sollte, entdeckte ich ein Gelaende, an dem die thailaendische Flagge und eine Flagge mit einem Sonnensymbol am Eingang hingen. Ich betrat das anscheinend verlassende Gelaende, auf dem ein paar kleine garagenaehnliche Gebaeude standen und ein Weg weiter den Berg hinauf fuehrten. In einem der Gebaeude sass ein schwitzender Moench, der seinen Obenkoerper aufgrund der Hitze frei gemacht hatte. Als ich mich dem vor sich hindoesenden Moench naeherte, bemerkte er mich und richtete hastig seine Robe. Ich wandte mich ab und wartete geduldig. Er sprach kein Wort Englisch und ich fragte ihn mit Haenden und Fuessen, ob hier ein Tempel sei, den ich besichtigen duerfe. Nach einer Weile verstand er mein Anliegen und verneinte. Ich entschuldigte mich und fuhr weiter.

Ein wenig spaeter entdeckte ich einen Tempel den ich suchte. Er befand sich gerade in einer Restaurierungphase. Dort traf ich einen coolen Moench mit verspiegelter Sonnenbrille und den ganzen Koerper voller Tatoos. Unter zu hilfenahme von einigen Gesten fragte ich den Moench, ob ich den Tempel auch von innen besichtigen duerfe. Er nickte und wies zum Tempel. Kurz spaeter folgte er mir und gebleitete mich in den Tempel und vergewisserte sich, dass ich auch meine Schuhe auszog. Innen angelangt, wiess er auf die Gebetsmatte vor der Buddha-Statue und deute an, dass ich neiderknien und mit einer Verbeugung mit gefalteten Haenden meine Ehrerbringung bezeugen sollte. Ich wusste von frueheren Beobachtungen, was von mir verlangt wurde und folgte seiner Weisung, auch wenn ich mit Glauben ja nix am Hut habe. Den Rest der Zeit beobachtete er mich staendig, so dass ich mich nicht traute meine Kamera zu zuecken. Die Buddha-Statue war so wie man sie kennt. Die Wandmalereien hingegen waren so bunt und kitschig, dass sie schon das ein oder andere Bild wert gewesen waeren (viel pink, gruen, rot und gelb in leuchtenden Farben).

Anschliessend machte ich mich mit kleineren Umwegen an die Rueckfahrt. In der Naehe eines Mangrovenwaeldchens, entdeckte ich ein kleinen Essladen fuer Einheimische. Ich wollte schon laenger mal etwas essen, was nur die Einheimischen essen und betrat den kleinen Verschlag.

Muehle

Eine handbetriebene Muehle zum Herstellen von Crushed Ice

Mit Gesten bedeutete ich, dass ich etwas zu essen wollte. Als die Koechin dann aber das Schwein auspackte, das in der Nudelsuppe sollte, habe ich ihr zu verstehen gegeben, dass ich kein Fleisch esse. Sie verstand und zeigte draussen auf die Baeume, um anzudeuten, dass ich nur Gruenzeug esse. Richtig! Nachdem dies geklaert war, wartete ich gespannt auf mein Essen. Ich rauchte eine Kippe und wartete noch ein wenig laenger. Dann wartete ich noch ein bisschen. Sie fertigte in der Zwischenzeit ein paar Thais ab und haendigte ihnen ihr Essen „to go“ aus. Dann wartete ich noch ein wenig und sie fing an abzuwaschen. Ein wenig verwundert fragte ich dann ‚Gin‚ (Essen) und machte eine Essgeste. Und sie sagte dann „no Gin“. Offensichtlich sind die Thais ueberfordert, wenn sie ohne Fleisch kochen sollen. Und dass obwohl sie sehr viel Gemuese in ihrer Kueche hatte. Mit einer Nudelsuppe, mit Gemuese waere ich doch zufrieden gewesen. So aber musste ich immer noch hungrig und ein wenig verstoert den Laden verlassen. Etwas spaeter ging es mir an einem anderen Thai-Imbiss nicht anders. Aber dieses Mal konnte ich zum Glueck in einem Bruchteil der Zeit sicherstellen, dass ich hier nichts zu essen bekommen wuerde, so dass ich dieses Vorhaben leider aufgeben musste und hungrig gen Heimat fuhr.
Auf dem weiteren Rueckweg wollte ich noch einene Cache heben, der an einem weiteren Wasserfall lag. Dieser Wasserfall lag in einem Privat-Gelaende und man musste nur 40 Baht Eintritt zahlen. Der Wasserfall war eher eine Kasskade bestehend aus vielen kleinen Wasserfaellen. Der Cache sollte sich irgendwo auf Ebene sieben befinden, was bedeutete, dass ich eine Dschungel-Tour inklusive Kletterpartie auf glitschigen Felsen von knapp einer Stunde vor mir hatte. Voellig durchnaesst kam ich bei den ungefaehren Zielkoordinaten an. Aufgrund des dichten Blaetterdachs waren die GPS Signale aber so mies, dass ich nach 45 Minuten vergeblicher Suche frustriert aufgab.

Auf dem Weg nach unten (Mein Liter Wasser, den ich mit hatte, war inzwischen leer) kuehlte ich mich trotz fehlender Bade-Montour noch in dem groesstem der Wasserbecken ab. Herrlich!

Ganz in der Nahe sollte sich im selben Wasserstrom bei einer Badestelle fuer Elefanten – hier wurden Elefanten fuer Touristen gebadet – noch ein weiterer Cache befinden. Ich fand zwar die exakte Stelle, aber der Cache war fort.

Dafuer kamen dann aber zwei Elefanten, die in ihrem Pool gefuehrt wurden und wenig spaeter folgte ein Trupp Touristen, die mit den Elefanten baden durften und auf ihnen sitzend ihnen den Ruecken schrubbten. Nach diesem Erlebnis, war mir klar, dass ich nicht weiter mit der Ueberlegung, ob ich an einem Elefanten-Trekking teilnehme solle, hadern musste.

 

Ich stoppte abermals bei dem Aussichtspunkt von gestern und konnte dieses mal einen wunderbaren Sonnenuntergang festhalten.

10. Tag – Motorrollertour ueber Koh Chang

Heute morgen wurde ich von einer Megafondurchsage in Thai geweckt. Zu Anfang noch recht schlaefrig, begann ich mir mit schwindender Schlaefrigkeit so langsam Sorgen zu machen und verliess schliesslich meinen Bungalow. In meinem Kopf manifestierten sich diverse Horror-Szenarien, von denen die schlimmste eine Tsunami-Warnung war. Wie sich dann aber herausstellte, war es anscheinend nur eine Durchsge fuer die Bediensteten der naechstgelegenen Bungalow-Anlage =)

Nach einem kurzem Fruehstueck mietete ich mir einen Motorroller fuer 200 Baht, um mit diesem die Insel zu erkunden. Zu diesem Zweck habe ich mir am Tag zuvor alle Geocaches der Insel auf meinem Handy gespeichert. Der erste Cache fuehrte mich zu einem abgelegenen Wasserfall, der in einem Ferien-Resort lag, fuer den ein Eintritt von 50 Baht zu entrichten war. In dem Resort mit Boots-Theme konnte man anscheinend die Boote zum Uebernachten mieten. Das Resort verfuegte zwar ueber einen der schoensten Straende der Insel, war aber ansonsten recht unattraktiv und vereinsamt. Der Wasserfall war recht huebsch anzusehen. Ich war hier ausnahmsweise vollkommen alleine und konnte ungestoert den Cache suchen, der aber leider trotz intensiver Suche nicht aufzufinden war.

 

Als naechstes wollte ich Strecke zuruecklegen, um auf die andere Seite der Insel zu gelangen. Dazu musste ich aber zuerst einmal tanken, da ich den Motorroller quasi leer uebergeben bekommen habe, oder aber „1 Liter for free“ wie die Vermieterin stolz bezeichnete. *lol* Andere Laender andere Sitten.

Ueberall auf der Insel  wird Spritt fuer Motorroller in 1 Liter-Flaschen fuer 40 Baht verkauft. Der Tank fasste noch 2 weitere Liter und war dann voll. Auf meinem Weg kam ich an einem schoenen Aussichtspunkt vorbei, an dem ich eine kurze Pause einlegte. Wie sich herausstellte, war auch hier ein Cache versteckt, den ich schnell gefunden habe.

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Als naechstes fuhr ich in den Norden der Insel und folgte dann der Ostkueste in Richtung Sueden zum Long Beach.

Pier

Aussicht vom Pier auf einen kleinen Mangrovenwald

Zwischendurch machte ich noch einen kurzen Halt an einem Pier mit schoener Aussicht. Als ich weiter in Richtung Sueden fuehr, kam ich schliesslich an eine Stelle, an der die Strasse durch einen Erdrutsch zerstoert war. Man konnte die Stelle ueber eine behelfsmaessige Holzbruecke passieren, die nur fuer Motor-cycles zugelassen war. Ab hier verschlechterte sich die Strasse zusehends und wurde langsam vom Dschungel zurueckerobert.

Mehrere Kilometer spaeter hoerte, die Teerstrasse vorerst auf und wurde durch eine Geroellpiste ersetzt, die man teilweise nur in Schrittgeschwindigkeit, passieren konnte.

Felsstrasse

Zustand der Strasse auf dem Weg nach Long Beach

Stellenweise waren noch Teile der Strasse erhalten, andere Stellen waren Geroellpiste oder Naturfels. Nach einer abenteuerlichen Fahrt erreichte ich Long Beach. Auch dort, in diesem abgelegenen Teil der Insel, konnte man Bungalows mieten. Einige von denen waren allerdings schon so stark zerfallen, dass sie quasi unbewohnbar waren. Andere waren aber noch in sehr gutem Zustand. Spaeter bin ich einmal zwei Backpackern begegnet, die am Long Beach untergebracht waren. Sie berichteten mir, dass jeden Abend die selben sechs Leute zusammensassen =) Also wirklich ein ruhiger Ort.

Aussicht von Strasse Richtung Long Beach

Aussicht von Strasse Richtung Long Beach

Der Long Beach machte seinem Namen alle Ehre und ich machte mich auf den Weg zum in der Naehe verstecktem Cache, der an der suedlichsten Spitze der Insel liegen sollte.

 

Am Strand wuchsen zahllose Kokusnusspalmen; unter einer fand ich eine relativ frische Kokusnuss, (sie war noch gruen) der ich zu Leibe ruecken wollte. Mein Leatherman, den ich dabei hatte, erwies sich als bedingt nuetzliches Werkzeug. Mit Messer und Saegemesser entfernte ich die aeussere Huelle. Waehrend ich dies tat und ich aufgrund der Anstrengung, die ich fuer diese Arbeit aufwenden musste, bereits schweissgetraenkt war, formte sich in meinem Kopf (dies macht er oefters mal) bereits folgender Satz: „Mein Leatherman wurde durch diese Arbeit bis an die Grenze seiner Leistungsfaehigkeit belastet“.

Leatherman und Kokusnuss

Erste Verluste beim Kampf mit der Kokusnuss

Denn die Vorrichtung, die die Klinge eingerastet hielt, hielt der Belastung nicht stand und loeste sich staendig. Nur wenig spaeter allerdings war klar, dass ich diesen Satz wieder umformulieren konnte. (Siehe Bild).

Nachdem die widerspenstige Huelle um die Kokusnuss entfernt war, musste die Nuss an sich geoeffnet werden. Diese Aufgabe konnte ich mir der Saege recht gut loesen. Nachdem ich ein kleines Loch geschaffen hatte, offenbarte dich die naechste Ueberraschung.

offerne Kokusnuss

Geschafft! Die dumme Nuss ist auf!

Die Kokusnuss war nicht, wie man es aus einem deutschen Supermarkt kennt, zu einem Drittel oder bestenfalls zur Haelfte mit Kokusmilch gefuellt. Nein, sie war randvoll, bis oben hin! Nach einem erfrischenden und recht reichhaltigem Trunk, habe ich den Rest der Kokusnuss erstmal mitgenommen, bis ich grosse Steine zum Zerkloppen der restlichen Nuss fand. Essen konnte ich nur die Haelfte, dann war ich satt.

In Thailand werden Kokusnuesse uebrigens eisgekuehlt gelagert. Wird eine (meist fuer 20 Baht) verkauft, wird ein kleines Loch in die Nuss geschlagen, mit einem Strohhalm versehen und als erfrischender Drink angeboten. Der Rest (das ganze Fruchtfleisch) wird einfach weggeschmissen, nachdem die Nuss leergetrunken wurde.

Am Ende des Long Beach ging der Sand in kleine Felsbrocken ueber. Erst bei naeherer Betrachtung bemerkte ich, dass es sich hier gar nicht um Felsen handelte sondern fast ausschliesslich um angespuelte, abgestorbene Korallen.

 

Kriegsdenkmal

Kriegsdenkmal an der Suedspitze von Koh Chang

Der Cache an der Suedspitze der Insel war in der Naehe eines alten verlassenen Kriegsdenkmals. Um zum Cache zu gelangen, musste ich eine extrem waghalsige Kletterpartie, ueber fast senkrechte Klippen direkt ueber dem Meer, hinter mich bringen. Erschewrt wurde das Ganze durch die Sonne, die in meinen Ruecken ballerte und die Tatsache, dass der Fels schon arg verwittert war. Oft konnte ich einen scheinbaren Halt fuer die Hand, mit blossen Fingern herausbrechen. Ich musste mich also vor jedem Handgriff vergewisseren, dass der Fels hielt was er versprach, damit ich nicht mit selbigen in die Tiefe stuerzte. Nach diversen Hindernissen gelangte ich schliesslich zu dem Cache und wurde mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Zurueck nahm ich nicht den Weg den ich gekommen war, sondern folgte der Kueste in der gleichen Richtung in der ich gekommen war und entdeckte auf diese Weise, den Weg,  den man eigentlich zum Cache haette nehmen sollen. Er war deutlich einfacher und quasi ungefaehrlich.

Am Ende der Felskueste entdeckte ich eine alte Fischerhuette, mitsamt einem alten Fischer und seinem Sohn. Der alte Fischer verkaufte mir fuer 20 Baht, was ich auf 30 aufrundete, eine Sprite. Anschliessend zeigte er mir seinen Guertel, an dem zwei Holzpenisse auf seinen Hueftknochen hingen. Stolz zaehlte er: „Eins, zwei, drei!“ =)

Ausblick

Ausblick auf Ortschaft, beim Rueckweg zum Klong Kloi Beach

Den Weg zurueck fuehr ich fast am Stueck, mit einem kurzen Halt an dem Aussichtspunkt, an dem ich schon zuvor gehalten habe, um den Sonnenuntergang zu fotogfgrafieren. Leider verschwand die Sonne bevor sie das Meer erreichte hinter Wolken.

Auf dem restlichen Rueckweg verfluchte ich die Tatsache, dass ich keine klare Brille besass. Denn sobald die Sonne verschwunden war, kam unglaublich viel Viehzeug heraus.

Wieder daheim bestellte ich mir erneut das spicy Thai-curry welches ich dieses Mal ohne Schweissausbruch verspeisen konnte.

Es folgte ein weiteres obligatorisches Nachtbad, auf welchem ich zwei Mal die unangenehme Bekanntschaft mit etwas brennendem machte. Vermutlich Quallen; es war ja dunkel. Auf dem Weg aus dem Wasser heraus, schrammte ich mir noch ein Bein an einem Felsen auf. Trotz leuchtendem Plankton also kein so tolles Nachtbad.

 

9. Tag – Der Trip durch den Dschungel

Fuer heute war ein 6 – 7 stuendiger Dschungel-Trip mit dem lokalem Fuehrer Raht, der sich selbst der Monkey Man nennt, geplant. Er bietet verschiedene Touren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden an. Ich war zwar ein wenig enttaeuscht, dass die Tour auf den hoechsten Berg (Kao Salak Phet mit 744 Metern Hoehe) nur Freitags angeboten wird und ich am Fr. vermutlich schon nicht mehr auf Koh Chang sein werde. Ich haette sehr gerne den Ausblick ueber die ganze Insel genossen. In der Retrospektive muss ich aber sagen, dass es vermutlich ganz gut so war, da schon diese Standard-Tour fuer mich untrainierten Dschungel-Novizen recht anspruchsvoll war.

Raht kennt sich bestens im Dschungel aus, welchen er schon seit Jahren erforscht und weiss genau wo bestimmte Tiere zu finden sind. Einziges Manko: Er sprich kein so gutes Englisch und hat einen relativ begrenzten Wortschatz. Hier ist sein Konkurrent namens Tan wohl mehr zu empfehlen. Zum Vermitteln seines Flora- und Faunawissens reicht aber gerade noch aus.

Abgeholt wurden ich und zwei andere Teilnehmer aus den USA von meinem Strand gegen 09:00 Uhr. Ein russisches Paerchen ohne jegliche Englischkenntnisse (bei Russen anscheinend leider normal) und eine Deutsche waren bereits an Bord von Rahts Pickup.

Im Dschungel angekommen wurde der Russe von Raht mit Turnschuhen versorgt, da der Depp nur Flip-Flops an den Fuessen hatte. Anschliessend wurden wir alle in Mosquito-Spray eingenebelt. Eine nette Geste, die sich aber nach schon nach einer kurzen Strecke, dank Schweissentwicklung, in Wohlgefallen aufloeste. Spaetenstens nach dem ersten Bad an einem Wasserfall war jegliche Wirkung des Sprays dahin. Ausserdem haben wir alle noch eine Flasche Wasser, einen Softdrink eine Banane und ein Mittagessen bekommen. Da keiner von uns drei teilnehmenden Vegetarieren dies vorher angekuendigt hatten, war alles mit Fisch bzw. Fleisch.

So ausgeruestet machten wir uns auf den Weg in den Dschungel, der tatsaechlich bis auf ein paar ausgetretenen Trampelpfaden, welchen wir folgten, recht schwer passierbar war. Kein undurchdringliches Dickicht, aber durchaus ziemlich verwuchertre Stellen an denen man sich einen Weg haette vorbei suchen muessen.

Dschungelpfad

Ein Trampelpfad durch den Dschungel

Aber auch die Trampelpfade  konnte man durchaus als unwegsam bezeichnen. Sie gingen staendig ueber Stock, Stein und Wurzeln, and Lianen und sonstigen Gewucher vorbei und ueber oder unter umgestuerzten Baeumen durch, so dass auch das Gehen auf dem Pfaden anstrengend war und einiges an Aufmerksamkeit erforderte. Zu Beginn der Tour ging ich direkt hinter Raht. Gelegentlich rupfte er einen ca. 30 cm langen Trieb ab, von welchen er alle Blaetter bis auf die letzten beiden entfernte und ihn sich hinter das Ohr stecke. Merkwuerdiges Verhalten, dachte ich mir.

Als erstes ist uns aufgefallen, dass sehr viele der Baeume sprialfoermig eingeritzt waren. Die Spirale herunter, lief ein weissliche Saft, den die Einheimischen sammelten und zur Herstellung von Kautschuk nutzen.

Kautschuk Ernte

Einer von vielen Baeumen im Dschungel, von denen die Einheimischen Kautschuk ernten

Die zweite Pflanze, auf die uns Raht hinwies, war ein kleiner Busch mit wirklch gewohnlichen ovalen gruenen Blaettern. Hier entfernte er fuer jeden von uns ein kleines frisches Blatt, welches er uns zum Probieren gab. Es schmeckte zitronig. Die Einheimischen verwenden es zum Wuerzen ihrer Suppen.

Kurz spaeter kam einer der Triebe zum Einsatz, den Raht hinter den Ohren stecken hatte. Raht ermahnte uns alle leise zu sein, (was sehr oft geschah) uns kreisfoermig um ein Loch im Boden herum zu postieren und die Kameras in Anschlag zu bringen. Er entfernte mit dem Trieb ein paar Spinnenweben, welche den Eingang zum Loch beschuetzten und fuehrte den Trieb vorsichtig in das Loch ein. Langsam zog er den Trieb wieder zurueck und dem Trieb folgte, mit aufgestellten Vorderbeinen, eine grosse Tarantula, die ich zum ersten Mal in meinem Leben live gesehen habe. Wir machten ein paar Bilder (meine sind aufgrund von akuter Verpeiltheit leider alle nix geworden), woraufhin Raht die Spinne wieder in Frieden liess und uns bedeutete vorsichtig weiter zu gehen. Wenig spaeter erzaehlte Raht uns, dass er bereits einmal fast wegen eines Bisses einer Tarantula gestorben waere.

 

Inzwischen liefen – zum Glueck nicht nur mir, sondern uns allen – der Schweiss in Sturzbaechen herunter. In dem Dschungel war es zwar schattig, aber dafuer um einiges schwueler als am luftigen Strand. Wenig spaeter sind wir in den Bambuswald des Dschungels gekommen. Hier wuchs der typische thailaendische Bambus meterhoch in den Himmel. Diese Bambusart wird hier gerne fuer Leitern und Baugerueste verwendet. Auf einem der Staemme hat Raht, an seinen taeglichen Touren im Mai, das jeweilige Datum eingeritzt. (Allein schon die Tatsache, immer den gleichen Stamm in einem total unuebersichtlichen Dschungel wiederzufinden ist, wie ich finde, recht beeindruckend). Anhand seiner Markierungen war zu sehen, dass der Bambus an manchen Tagen bis zu 30cm gewachsen ist! Bis auf ein paar, zumindest fuer einen Dschungel-Neuling wie mich, beeindruckende Baeume und bunten Pilzen, gab es eine Weile nichts besonderes zu sehen.

 

Ich beim Abkuehlen in einem kleinen Wasserfall

Schliesslich gelangten wir, nach einigen zurueckgelegten Hoehenmetern, zu einem wunderbaren Wasserfall. Dort legten wir eine kurze Pause ein und rissen uns die inzwischen Schweissdurchtraenkten Kleider vom Leib, um in dem durch den Wasserlauf gefuellten Pool ein sehr erfrischendes Bad zu nehmen.

Das Hemd, welches ich trug,konnte ich regelrecht auswringen, so nass war es inzwischen.

15 Minuten spaeter ging es weiter. Der naechste Stop war eine Liane, die kurz vor dem Boden durchtrennt war, so dass sie frei hing. Raht nutzte sie wohl regelmaessig, um fuer seine Teilnehmer klischehafte Tarzan-Fotos zu machen.

Tarzan

Tarzan =)

Am Anfang etwas zurueckhaltend, liess auch ich mich schliesslich dazu uebereden, ein Tarzanbild von mir machen zu lassen. Lianen sind im Uebrigen eher wurzelartig, als frei haengende Seile.

Eine ganze Weile sahen wir nichts bemerkenswertes. Kurz vor unserem naechsten Stop zum Mittagsessen an einem weiteren Wasserfall, entdeckte Raht noch eine kleine gruene Viper.

 

Nach dem Mittagessen, welches bei mir nur aus einer zweiten Banane, bei den zwei anderen Vegetariern aus dem von Fisch oder Huehnchen befreitem Reis und Gemuese, bestand, erfrischten wir uns auch in diesem Wasserfall. Der groesste Hoehenunterschied von knapp 1,60 Metern erzeugte einen erstaunlich kraeftigen Wasserdurck, der von mir fuer eine kostenlose Rueckmassage missbraucht wurde.

 

Bindenwaran mit dem ich den Pool teilte

Ein paar Minuten nachdem ich den Pool wieder verlassen hatte, entdeckte der Ami in dem besagtem Pool eine bestimmt einen Meter lange Echse, welche von Raht, der sie selbst nur ganz kurz gesehen hat, als Dragon Lizard tituliert wurde. Diese Art gibt es aber nur in Indonesien und wird bis zu drei Meter lang. Nach einer spaeteren Internetrecherche hab ich rausgefunden, dass es sich wohl um einen Binden-Waran handelte.

Nach dieser Sichtung verzichteten merkwuerdigerweise alle Teilnehmer auf ein weiteres Bad in diesem Pool.

Auf unserem weiteren Weg sind wir an einer speziellen Ameisenart vorbeigekommen. Raht fing eine dieser Ameisen und forderte uns auf, an ihrem Hinterteil einmal zu lecken. Aufgrund von Kommunikationsproblemen biss der Russe ihr gleich das Hinterteil ab. Und da er uns ausserdem nicht berichten konnte wie es schmeckte fing Raht noch eine zweite Ameise. Dieses Mal war der Ami „der Glueckliche“, der probieren durfte. Er schleckte an der Ameise und berichtete uns von einem zitronenartigem Geschmack. Dort wo keine Kraeuter wuchsen werden diese Ameisen ebenfalls zum Wuerzen verwendet.

Der Rest von diesem Abschnitt barg nur wenig neues. Bis auf einige Wildschweinspuren, von denen wir aber keinen begegneten, erzaehlte uns Raht noch von der Chance auf Affen und auf Schwingen durch die Luft gleitenden Echsen. Auch das Gebiet einer Python passierten wir. Aber nichts von alledem zeigte sich auf diesem Trip. Eine Besonderheit hatte dieser Abschnitt dann aber doch noch in petto. Raht hatte inzwischen schon wieder zwei Triebe von Blaettern befreit und gab je einem dem Russen udn der Amerikanerin, als wir zu zwei unscheinbaren Erdloechern kamen.

Schwarzer Skorpion

Er erklaerte den beiden, die Triebe ca. 30 cm tief hinein zu stecken, sie drei mal zu drehen und sie langsam und vorsichtig wieder heraus zu ziehen. Vorsichtig deswegen, um die inzwischen am anderen Ende haengenden schwaryzen Skorpione nicht durch ruckartige Bewegungen zu verletzen. Nach einer kurzen Fotosession von knapp 20 Sekunden, hiess er uns, die beiden Nachbarn wieder in Frieden zu lassen und vorsichtig weiter zu gehen.

 

Nach einer kurzen Pause an einem weiteren Pool, kamen wir an dem Affen-Plataeu an. Affen gab es zwar auch hier nicht, dafuer aber einen wunderbaren Ausblick auf das darunter liegende Dschungeltal.

Kleine Schlucht

Ich beim ueberqueeren einer kleinen Schlucht auf einem umgestuerztem Baum (ca. 6 Meter hoch)

Nachdem Raht abgeklaert hatte, ob einer von uns unter Hoehenangst litt, passierten wir auf einem umgestuerztem Baum eine kleine Schlucht in welcher ein weiteres Wildschweingebiet ohne Wildschweine lag.

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rest des Rueckwegs entdeckten wir noch zwei beeindruckende Spinnen, die fuer den verbleibenden Rueckweg das Einzige Besondere bleiben sollten.

 

Da mein Blutzuckerspiegel schon seit Stunden im gefuehlten Negativbereich war und mein Koerper mehr Schweiss produziert hatte, als ich in ihm Fluessigkeitesreserven vermutet haette, war ich heilfroh, dass sich die Expedition so langsam dem Ende naeherte.

Ein paar Baeume aus dem Dschungel:

 

Verschiedene Szenen aus dem wucherndem Dschungel:

 

Diverse Bilder aus dem Dschungel:

 

8. Tag – Bang Bao

Da ich in meiner Herberge kein geeignetes Fruehstueck bekommen habe, bin ich heute morgen zu dem ca. 3km entfernten Bang Bao gelaufen. An der Stelle wo der Strand endete und auf die Hauptstrasse fuehrte, ist ein kleiner Schuppen, an dem die Bars und Resorts den von ihnen produzierten Muell sammeln. An dem heutigen Morgen hat sich eine kleine Affenbande dort niedergelassen und den Muell auseinander genommen. Wie sich spaeter herausstelle handelte es sich um Rotkopf-Makaken.

Bang Bao  ist ein beschauliches Fischerdorf, welches fast alle Gebaeude, aus denen es besteht, auf Stelzen an einem sehr langem Pier untergebracht hat. Von Bang Bao kommt man per Boot (und Schnellboot) zu den benachbarten Inseln Koh Kood und Koh Mak. Bang Bao besteht hauptsaechlich aus Souvenier-Laeden und Fisch-Restaurants, die alle an beiden Seiten des Piers liegen. Am Ende des Piers befindet sic ein alter schon leicht verfallener Leuchtturm. Als ich ihn so betrachette, dachte ich, das waere ein wundervoller Platz fuer einen Geocache. Wie sich spaeter rausstellen sollte, waer genau dort einer versteckt gewesen. Also muss ich da wohl noch ein 2. Mal hin =)

In Bang Bao angekommen, habe ich mich aufgrund der bereits herrschenden Hitze einen Ananas-Shake geholt. Heute war ausserdem endlich der Tag gekommen, an dem ich mir ’ne Sonnenbrille anschaffen wollte. Nach dem ich mir alle Modell der verschiedenen Staende angeschaut habe, entschied ich mich fuer eine Oakley fuer 180 Baht (4,60 Euro). Ja klar! ;-D

Anschliessend hab ich mir noch eine Ananas fuer 20 Baht – man merkt, ich steh auf Ananas zur Zeit – und drei Liter Wasser fuer je 17 Baht gekauft.

Wieder beim Bungalow angekommen, habe ich mich ausgehungert ueber die extrem saftige und verdammt leckere Ananas hergemacht und sie komplett verspeist. Absolut kein Vergleich zu den Ananas‘ in good old Germany!

Die folgenden Stunden verflogen beim Chillen und Schwimmen. Zwischendurch habe ich noch die naechsten Tage geplant, die ich, wie ich spontan entschied, noch weiter auf Koh Chang verbringen wollte.

Alles in Allem ein angenehm ergeignisloser Tag, der erstaunlich schnell rum ging. Zum Abschluss des Tages schwamm ich noch eine Runde mit dem leuchtendem Plankton.

7. Tag – Klong Kloi Beach

Nach einer Morgendusche habe ich mit Guillaume, dieses Mal bei Tageslicht, die Umgebung erforscht. Ich habe mir in einem 7-11 (so heissen die am meisten verbreiteten Supermaerkte hier) „Off“ gekauft, ein Anti-Mosquitomittel mit dem Inhaltsstoff „DEET„, der wirksamer sein soll, als das in Europa verkaufte Autan. An einem Fruchtstand kaufen wir eine Wassermelone und eine Dragon-Fruit (Pitahaya). Beides verspeisten wir zum Fruestueck in der Bar, die zu dem Ice-Beach Resort gehoert. Gegen einen Anteil an der Wassermelone zerteilten sie die Wassermelone fuer uns und versorgten uns mit Tellern.

So gestaerkt erforschten wir den in der Naehe gelegenden Strand. Lonley Beach hat naemlich trotz seines namens keinen eigenen Strand, sondern nur eine kurze Felskueste. Der Strand war ca. 5 Minuten zu Fuss entfernt. Hier nahmen wir unser erstes Bad im Golf von Thailand. Das Wasser war lauwarm, fast Badewannentemperatur, erfrischte also so gut wie gar nicht. Leider wurde der Strand kaum gepflegt, so dass recht viel angeschwemmter Muell herum lag. Am Strand waren noch weitere Bungalows, die auch gerade noch erschwinglich gewesen waeren. Da der Strand aber so muellig war, war das auch nicht das Richtige.

Durch den kurzen Rueckweg war ich schon wieder klitschnass geschwitzt, also bin ich nochmal unter die kalte Dusche gesprungen. Anschliessend habe ich meine Sachen gepackt und mich von Guillaume verabschiedet, um den naechsten Strand zu erforschen.

An der Hauptstrasse ging ich bis zum Ortsausgang gegangen und war natuerlich schon wieder schweissdurchtraenkt. Echt nervig auf die Dauer! Ich hoffe, dass reguliert sich irgendwann noch. Zum naechsten, ca. 8km entfernten Strand bin ich wieder mit dem Minubus fuer 100 Baht gekommen. Ich habe erst an der Strasse erfahren, dass der naechste Strand Klong Kloi heisst und wusste vorher noch nichts ueber den Ort. Der Strand liegt knapp 2km von dem Ort Bang Bao entfernt. Klong Kloi Beach ist recht uebersichtlich. Es gibt dort keinerlei Geschaefte, nur die typischen Strand-Bars.

Klong Kloi Beach

Klong Kloi Beach – Klong Kloi Cottage ist ungefaehr in der Mitte

Vollgepackt wie ich war, bin als erstes den Strand einmal so langsam wie moeglich auf und ab gegangen. Ganz am Ende waren zwei Resort, die mir aeusserlich recht gut gefallen haben. Einer von denen hatte sogar einen Pool und die Bungalows sahen sehr hochwertig aus. Das dieses Resort ueber meinen Budget lag, war mir eigentlich im vornherein klar. Auch das 2. Resort war noch deutlich zu teuer. Das dritte aber, an dem ich zuerst vorbeigegangen bin, wollte 400 Baht die Nacht, also knapp 10 Euro.

Um die Entscheidung nicht zu ueberstuerzen, habe ich mich erstmal an die Bar gesetzt und einen Ananas-Shake bestellt (puerierte Ananas, Zucker und Crushed-Eis) und die Umgebung auf mich wirken lassen. Ein ruhiger, sauberer Strand mit nicht all zuviel Touristen und kaum Backpackern. Jetzt war es so gegen 13:00 Uhr und ich entschloss mich hier fuer zwei Naechte einzuquartieren. Bei einem zweiten Shake schrieb ich in entspannter und ruhier Umgebung die letzten Erlebnisse nieder.

Klong Kloi Cottage

Die Bungalows der Klong Kloi Cottage. Meins ist das 4. von rechts gewesen.

Die Betreiberin des Klong Kloi Cottage (Oing) und ihr Bruder sind sehr freundlich und bemueht jedem, der dafuer aufgeschlossen ist, ein paar Fetzen Thai beizubringen, was ich natuerlich begeistert wahrgenommen habe.

Zwischendurch habe ich mich noch davon ueberzeugt, dass auch hier das Wasser pisswarm ist und dann brach auch schon langsam der Abend an. Es wird zwar nicht wirklich kuehler, trotzdem war dies die letzten Tage immer das Signal fuer meinen Magen sich bemerkbar zu machen. Ich bestellte eine Thaicurrysuppe und eine Portion Reis. Oing fragte mich ob ich es leicht, medium oder spicy wuenschte. Da ich noch keine Erfahrungen mit dem thailaendischen Curry gemacht hatte, waehlte ich letzteres. Es war sehr angenehm scharf. Mein Vater allerdings kocht schaerfere Thai-Suppen, also kein Problem. Es hat noch nicht einmal mein Gesicht angefangen zu kribbeln, da geht also noch mehr =) Es hat trotzddem ausgereicht, wohl auch wegen der Temperatur, dass mir Schweissperlen, nein nicht nur auf der Stirn, sondern ueberall entstanden und sich zu kleinen Sturzbaechen vereinigten.

Auch hier gab es free Wifi (WLAN), wenn auch leider keine Computer zum Nutzen. Der Abend wurde bei einem grossen Chang (80 Baht), chatten und dem studieren des Koh Chang Reisefuehrers, den ich von Oing bekommen habe verbracht. Nebenbei lernte ich noch ein paar Thai-Ausdruecke, wie Hallo und danke. Gegen 22:00 Uhr war es so langsam Zeit fuers Bett. Da der frische Schweiss wieder runter musste, dachte ich, vor der Dusche koenne ich auch gut nochmal kurz ins Meer springen.

Es war eine sternenklare Nacht. Der Mond war nicht zu sehen und es war absolut windstill, so dass das Meer tiefschwarz und spiegelglatt war. Gemaechlich wanderte ich in die ruhige See und vollzog meine ersten Schwimmzuege. Am Anfang fiel mir nicht viel auf. Doch dann bemerkte ich, dass ich durch meine Schwimmzuege viel Luft im Wasser verwirbelte. In diesen Luftblasen brach sich das Lich recht stark…. Welches Licht eigentlich? Der Mond war nicht zu sehen und die paar Licher an den Bars am Strand waren zu schwach und zu weit weg. Ich schwamm also ruhiger und bemuehte mich meine Haende stets unter der Wasseroberflaeche zu halten, um keine Luft unterzuwirbeln. Volkommen perplex stellte ich fest, dass der Effekt nicht, wie erwaret, verschwand, sondern im Gegenteil: Er verstaerkte sich! Selbst wenn ich meine Haende in ca. 10 cm Tiefe bewegte entstanden diese Lichtbrechtungen. Lichtbrechungen? Nein, das waren keine Reflexionen. Dort entstand Licht!

Fasziniert beobachtete ich, wie jede meiner Bewegungen aber hunderte von kleinen Lichtpunkten in dem tiefschwarzen Wasser hervorrief. Durch meine Bewegungen wurde das Plankton zum Leuchten angeregt! Voellig verzaubert durch dieses einzigartige Schauspiel, schwamm ich meine Runden und betrachtete das blaue Leuchten des durcheinanderwirbelnden Planktons. Irgendwann setzte mein Denken wieder ein und ich realisierte, dass ich gar nicht zu schwimmen brauchte und kehrte ins brusttiefe Wasser zurueck. Dort bewegte ich meine Arme, Haende und Beine, schnipste unter Wasser und spielte mit diesen einzigartigen Lichterscheinungen. Welch ein magischer Moment Noch nie zuvor habe ich ein solch schoenes Natuerspektakel miterlebt, ja sogar erzeugt! Ich fuehlte mich wie ein Zauberer, der mit jeder seiner Bewegungen Wunder wirkte. Dieser Moment war definitiv einer der Hoehepunkte der bisherigen Reise.

Verzaubert und erquickt schwebte ich anschliessend ins Bett =)

6. Tag – Die Fahrt nach Koh Chang

Heute bin ich recht fueh aufgestanden, damit ich noch ausreichend Zeit hatte, zu fruehstuecken und rechtzeitig zum Bus-Terminal zu kommen. Mein Fruehstueck bestand aus einem Salat und einer warmen Speise aus Reis und Gemuese. Ich konnte schon etwas mehr zu mir nehmen als gestern, wenn auch noch nicht ganz soviel, wie ich sonst gegessen habe. Anschliessend bin ich aus dem Hotel ausgecheckt und mit dem Skytrain fuer 20 Baht (50 cent) zur Ekkamai-Station gefahren. Dort bin ich kurz vor 8 angekommen.

Um 8 Uhr morgens wird in Bangkok aus allen Lautsprechern die Nationalhymne gespielt. Waehrend die Nationalhymne gespielt wird, bleiben alle Thais in Respekt stehen und man tut gut daran, dies auch zu tun. Die Thais haben grossen Respekt vor der Koenigsfamilie und sind stolz auf ihr Land. Dies ist unter anderen so, weil Thailand das einzige Land in dieser Region ist, welches nie eine Kolonie eines westlichen Landes gewesen ist. Die Thais schreiben diese Tatsache unter anderem der Koenigsfamilie zu und zollen ihr deswegen hohen Respekt.

An der Ekkamai-Station habe ich zuerst Probleme gehabt den richtigen Bus zu finden, da ich aber eine knappe halbe Stunde zu frueh da war, hatte ich genug Zeit den Bus noch zu finden. An der Station habe ich Guillaume, einen 31 Jahre alten Postenboten aus Quebec City, kennengelernt, der ebenfalls mit dem Bus nach Koh Chang fahren wollte. Er hatte allerdings nur die Busfahrt an sich gebucht und war erstaunt, dass ich den Transport zum Pier und die Faehrfahrt gleich inklusive gebucht habe. Er hat den Transfer zum Pier noch nachbuchen koennen, die Faehrfahrt aber merkwuerdigerweise nicht mehr.

Guillaume erzaehlte mir, dass er seinen Reiseplan schon kurz nach der Ankunft vollkommen umgeworfen hatte, weil er in Bangkok jemanden kennengelernt hatte, der gerade aus Kambodscha zurueckgekehrt ist. Diese Person war auch insgesamt drei Monate unterwegs und wollte einen dieser Monate in Kambodscha verbringen. Es hat ihm dort aber so gut gefallen, – er sprach von einer lebensveraendernden Erfahrung – dass er seine komplette Zeit in Kambodscha verbracht hatte. Also hat auch Guillaume von seinen vier Wochen Urlaub, eine Woche fuer Kambodscha eingeplant.

Waehrend der gesamten Busfahrt in dem klimatisierten Bus, lief auf dem TV ueber dem Busfahrer eine nervige thailaendische Improvisation-Comedy-Show. In einem merkwuerdig unmelodischen Sing-Sang erzaehlten die Darsteller dort eine anscheinend unterhaltsame Geschichte. Es war lustig genug, dass nicht nur das Publikum im TV lachte, sondern auch gelegentlich die Mitfahrer im Bus. Gelegentlich hielt der Moderator Schilder mit Begriffen hoch, oder zog Gegenstaende aus einem Beutel, was die Darsteller (alle maennlich, selbst wenn sie Frauen darstellten) dann in ihre Geschichte einbauen mussten.

Ich habe mich, waehrend der fuenfstuendigen Fahrt, viel mit Guillaume unterhalten, der schon um einiges besser ueber Koh Chang informiert war als ich.

Als wir schliesslich in Trat angekommen sind, wartete dort bereits, ein von Touristen „Minibus“ genannter, Pickup auf uns und zwei weitere Touristen.

Songthaew

Ein Songthaew oder auch Minubus genannter Pickup mit zwei Baenken auf der Ladeflaeche

In Thai heissen diese Fahrzeuge „Songthaew“, was soviel heisst wie „zwei Baenke“, denn genau diese befinden sich in einem Aufbau hinten auf dem Pickup. Wir hatten nicht eine Minute Aufenthalt, sondern stiegen direkt in den Pickup um und fuhren weiter. In der Naehe der Kueste hielt der Pickup an einer kleinen Station an, in welcher es ein Cafe gab und man Tickets fuer die Faehre kaufen konnte. Ich tauschte meinen „Gutschein“ gegen ein echtes Ticket um und Guillaume kaufte sich ein Ticket nach Koh Chang und ein Rueckfahrtticket nach Kambodscha, denn Koh Chang ist die am oestlichsten liegende Insel von Thailand und liegt quasi direkt an der Grenze zu Kambodscha.

Nach knapp 15 Minuten Aufenthalt stiegen wir in einen anderen Minibus, der uns zum Pier brachte.

Faehre nach Koh Chang

Die Faehre, die uns nach Koh Chang gebracht hat

Dort wartete bereits die Faehre auf uns. Ich war echt erstaunt, wie nahtlos die ganze Strecke geplant war. Zu Anfang war die Faehre noch recht leer, was wir auf die Nebensaison geschoben hatten. Doch innerhalb von knapp 15 Minuten kamen ploetzlich Unmengen an Thais und Touristen an und die Faehre fuellte sich fast vollstaendig.

Die Insel Koh Chang war naeher am Land, als ich erwartet habe, sie war schon vom Pier aus deutlich mit ihren bis zu 740 Meter hohen Bergen zu sehen. Die Faehre war ueberdacht, so dass man im Schatten sitzen konnte und waehrend der Fahrt bliess eine angenehme Brise. Ich nutzte die Gelegenheit und kaufte mir auf der Faehre ein Bier. So liess es sich aushalten =)

Koh Chang

Die Insel Koh Chang von der Faehre aus aufgenommen

An der Ostkueste, welcher wir uns nun naeherten, gibt es so gut wie keine touristischen Orte. Dies liegt vermutlich daran, dass die zum Land gelegene Ostkueste recht windgeschuetzt ist und auch der Wasseraustausch mit dem Golf von Thailand, durch die geschuetzte Lange, relativ gering ist.

Am Pier hatte man wieder kaum Zeit sich zu orientieren. Die dort mit ihren „Songthaews“ wartenden Thais, waren geradezu begierig darauf, alle Passagiere moeglichst schnell auf ihre Fahrzeuge zu bekommen.

Ankunft auf Koh Chang

Ankunft auf Koh Chang

Guillaume und ich wurden zu einem Pickup dirigiert, der eigentlich schon voll gewesen ist. Uns war das aber ganz recht, so konnten wir naemlich die Fahrt ueber hinten auf der Trittflaeche stehen. Dadurch hat die Fahrt gleich doppelt so viel Spass gemacht =)

Waehrend der Fahrt hoerten wir immer wieder ein kreischendes Geraeusch und Guillaume und ich fragten uns, ob es nun die Bremsen oder der Keilriemen war, die dieses Geraeusch verursachten. Fuer beide Quellen war dieses Geraeusch aber eher untypisch. Auf der Fahrt habe ich auch gleich die ersten Elefanten in einem Gehege und die ersten Affen, die auf den Stromleitungen herumtollten, gesehen.

Guillaume auf dem Minibus

Guillaume auf dem Minibus

Um ca. 17:00 Uhr sind wir im Lonley Beach angekommen. Guillaume hatte sich dieses Ziel bereits vorher ausgesucht und da ich nur wenig ueber Koh Chang wusste, habe ich mich ihm einfach angeschlossen. Als wir ausstiegen und der Minibus sich wieder entfernte, war ploetzlich klar, dass das Geraeusch, das wir waehrend der Fahrt gehoert haben, gar nicht von dem Fahrzeug stammte, sondern von einer heimischen Grillenart. Diese Grillen produzieren einen solch lauten kreischenden Ton, dass er bestimmt ueber einen Kilometer hinweg zu hoeren ist. In unmittelbarer Naehe ist er so laut, das er knapp unter der Schmerzgrenze liegt. Der Ton ist nicht, wie man ihn von Grillen kennt, ein rythmisches Zirpen, sondern ein kontinuierlicher heller Ton. Als klar war, dass die Grillen im Dschungel diesen Ton produzierten habe ich nur gehofft, dass sie in der Nacht damit aufhoerten. Zum Glueck war dies auch so. In der Nacht hoert man das Zirpen, wie man es von Grillen her kennt.

Der erste Unterschied zu Bangkok, ist quasi direkt nach der Ankunft aufgefallen. Hier auf der Insel wird man nicht gleich von aufdringlichen Thais belagert, sondern in Ruhe gelassen. Sehr angenehm!

Lonley Beach hat einen sehr angenehmen Flair. Dort sind hauptsaechlich Backpacker und freakige Aussteiger zu finden. Hungrig von der Fahrt haben Guillaume und ich uns erstmal einen Doener, respektive eine Falafel gegoennt. Anschliessend haben wir uns den billigsten Bungalow gesucht, den wir finden konnten. Wir fanden ihn in dem Resort (so werden hier die Bungalow-Anlagen genannt) namens „Ice Beach“. Welch Ironie! Es war nicht mehr als eine Bretterbude auf kurzen Stelzen und kostete 100 Baht (2,50 Euro) die Nacht. Immerhin war die Bretterbude mit einer Matratze, einer Stromsparbirne (ich habe hier in Thailand noch keine anderen Birnen gesehen!), einem Ventilator und einer Steckdose versehen. Gemeinschaftsklo und Dusche gab es ausserhalb der Bungalows. Leider war es er nicht, so wie ich es mir in meinem Kopf ausgemalt hatte, direkt am Strand. Ausserdem bestand das Dach aus Asbestplatten unter welchen ich grundsaetzlich eher ungern schlafe.

Hinzu kam, dass in der Naehe ein kleiner Bach vor sich hin duempelte, so dass es hier unzaehlige Mosquitos gab. Und auf Koh Chang kommt, wenn auch nur sehr selten, sowohl Malaria als auch das Dengue-Fieber vor. Mein Mosquitonetz hatte auch schonmal bessere Zeiten gesehen. Eins der besonders grossen Loecher flickte ich mit Panzertape.

Daher war ich, obwohl ich grundsaetzlich nichts gegen eine spartanische Unterbringung habe, doch eher unzufrieden mit der Unterbringung.

Nachdem ich mein Gepack verstaut hatte, bin ich auf direktem Wege zu den kalten Duschen. Welch Erfrischung nach der langen Reise! Doch bei den hier herrschenden Temperaturen, faengt man leider schon beim Anziehen, wieder an zu schwitzen.

Guillaume und ich erkundeten bei der inzwischen herrschenden Dunkelheit noch die Umgebung. Er hat dann eine Thai-Massage genossen, waehrend ich mich in eine Bar hockte und das kostenlose WLAN nutzte. So gegen acht lieft dort dann „The Expandables II“ in Kinolautstaerke! Welch grottenschlechter Film! Anschliessend bin ich gegen 22:00 Uhr schlafen gegangen. Selbst im Bett habe ich nicht aufgehoert zu schwitzen. Puh!

Als ich so im Bett lag, kam der letzte Grund hinzu, weswegen ich nicht weiter am Lonley Beach bleiben wollte. Bis in die fruehen Morgenstunden schallte von den diversen Bars die unterschiedlichste Musik in einer unglaublichen Lautstaerke herrueber. Die Temperatur alleine machte das Schlafen schon schwierig, doch durch die Geraeuschkulisse wurde es praktisch unmoeglich. Und obwohl ich die offensichtlichen Loecher meines Mosquitonetzes geflickt habe, wurde ich in der Nacht 2 Mal gestochen.

5. Tag – Bangkok, Abreisevorbereitungen

An dem heutigen Morgen fuehlte ich mich doch schon deutlich besser als gestern. Ich habe trotz der ausgiebigen Schlafphasen am gestrigen Tag durchgeschlafen, ohne unangenehme Begleiterscheinungen. Beim Fruehstueck war ich schon wieder so gluecklich ueber meinen guten Allgemeinzustand, dass ich mir einen Teller mit zwei warmen Speisen und zwei Scheiben Toast gemacht habe und zuversichtlich war, dass es mir danach wieder blendend gehen wuerde.

Ganz so schnell ging es nun aber wohl leider doch nicht. Ich hab den Teller nicht ganz aufessen koennen, bevor mein Magen signalisierte, jetzt doch lieber nen Paeuschen einzulegen. Also habe ich, wie gestern, wieder einige Zeit am Rechner verbracht. Noch bevor der Mittag gekommen war, habe ich aber den Rechner wieder verlassen, weil ich noch ein paar Dinge zu erledigen hatte.

Fleissiges Schneiderlein

In meinem Reisegepaeck hatte ich zwei Hosen eingepackt, die ich als optimal fuer meine Reise empfand, die aber beide leider Reparaturen benoetigten. Bei der einen war der Reissverschluss kaputt, bei der anderen eine der Taschen. Der grobe Plan, als ich sie einpackte, war, in Bangkok einen guenstigen Schneider zu finden, der mir die Reparaturen macht. Bisher habe ich dazu aber keine Zeit gefunden und am morgigen Tag musste ich mein Hotel wieder verlassen. Also musste dies heute geschehen. Weiterhin hatte ich vor, an alle meine Hosen eine weitere Tasche anbringen zu lassen. Sie sollte innen am Hosenbund befestigt sein, mit einem duennen Reissverschluss verschliessbar sein und bei Bedarf nach aussen geklappt werden koennen.

In der Strasse von meinem Hotel hab ich schon die Tage zuvor die Bekanntschaft von zwei nervigen Schneidern gemacht. Ohne mir grosse Hoffungen zu machen, suchte ich beide auf und schilderte mein Anliegen. Der eine wollte fuer diese paar Kleinigkeiten doch glatt 2.000 Baht (50 Euro) haben. Der andere immerhin noch 1.800. Als ich ueber den Preis zu diskutieren angefangen habe, fielen in dem Gespraech ein paar interessante Formulierungen, die darauf hindeuteten, dass die Schneiderarbeiten irgendwo an einem anderen Ort gemacht werden wuerden. Vermutlich irgendeine Halle in einer dunklen Seitengasse mit vielen billigen Indern, die die Arbeit zu Kampfpreisen erledigten.

Aber das sollte mir egal sein. Fuer den Preis kaufe ich mir eher eine neue Hose und verzichte auf die Innentaschen. Dennoch hab ich noch nicht aufgegeben. In den letzten Tagen habe ich gelegentlich einen Thai mit einer Naehmaschine in einer dunklen Gasse hocken sehen. Genau so einen suchte ich. Oder aber zumindest ein Geschaeft, bei dem auch Thais ihre Schneiderarbeiten erledigen lassen. Da ich diese Seite der Sukhumvit Strasse schon recht ausgiebig erforscht hatte und mich nicht erinnern konnte, dort ein fleissiges Schneiderlein gesehen zu haben, entschloss ich mich die andere Seite der Strasse zu erforschen. Ich ging in einen kleinen Innenhof, in dem aber nur Restaurants zu finden waren. Anschliessend ging ich in die naechste Seitenstrasse und kaufte mir an der Ecke noch eine Portion frische Ananas fuer 10 Baht (25 cent) zum Sorfortverzehr.

Ich ging die Strasse schon eine ganze Weile entlang und spielte so langsam mit dem Gedanken umzukehren oder zumindest bei der naechsten Kreuzung abzubiegen. Und gerade als ich mit diesen Gedanken spielte, fand ich was ich suchte. Ein Thai an einer Tretnaehmaschine. Er sprach kein Wort Englisch, aber in der Naehe war ein Bekannter von ihm, der dolmetschen konnte. Der Reisverschluss und das Reparieren der einen Tasche war kein Problem. Die zusaetzlichen Innentaschen erforderten jedoch einiges an Gesten und Stoffgefalte. Als klar war was ich wollte, sagte er mir ich sollte gegen 17:00 Uhr wieder zurueck sein. Leider wollte er mir nur eine zusaetzliche Innentasche anfertigen. Anscheinend hatte er noch genug andere Sachen zu erledigen. Fuer seine Arbeit wollte er 250 Baht (6,30 Euro). Perfekt!

Da ich jetzt Zeit totzuschlagen hatte, entschloss ich mich die Busstation Ekkamai (Ost) aufzusuchen und dort die Lage zu sondieren. Von hier sollte morgen meine Busreise nach Trat beginnen. Online habe ich aber widerspruechliche Informationen sowohl ueber die Buslinie als auch ueber Uhrzeiten gefunden, so dass ich mich lieber vor Ort informieren wollte. Das war auch ganz gut so. Denn an der grossen Skytrainstation Ekkamai war der Busterminal erstmal nicht zu entdecken. Ich habe aber auch begonnen auf der falschen Seite, in der falschen Richtung zu suchen. Und so dicht bebaut und mit dem ganzen Verkehr, war die (doch recht grosse) Busstation schlichtweg nicht zu sehen. Haette ich das alles morgen auf die Schnelle machen muessen, haette ich mit Sicherheit meinen Bus verpasst. Mit der Hilfe von einem zwei verschiedenen Thais habe ich dann endlich die Busstation gefunden und mir gleich vor Ort ein Ticket fuer morgen gekauft. Fuer die knapp 400 km nach Trat, den anschliessenden Transfer zum 30 Minuten entfernten Pier in Laem Ngop und die Bootsueberfahrt nach Koh Chang habe ich insgesamt 395 Baht gezahlt, also knapp 10 Euro. Ein Spottpreis, vor allem, wenn man das mit meinen noch zu machenden Erfahrungen auf Koh Chang vergleicht.

Den Rest des Tages habe ich wieder am Rechner verbracht und den 3. Tag angefangen zu schreiben. Um 17:00 Uhr habe ich meine Hosen wieder abgeholt. Eine geplatzte Nahte an einem meiner Tagesrucksaecke hat er kostenlos noch mit repariert. Ich gab ihm 300 Baht fuer seine Arbeit und wir beide waren zufrieden.

Da der Bus schon um 09:00 Uhr an der Busstation losfahren wuerde, habe ich abends noch meine Sachen gepackt, die sich innerhalb von 5 Tagen doch schon erstaunlich weit in meinem Zimmer verbreitet hatten =)