17. Tag – Tauchen im National Marine Park

Nach der, wie ueblich, unruhigen Nacht, bin ich frueh aufgestanden. Gegen 08:30 war der Songthaew vor Ort, um mich nach Bang Bao zu bringen. Auf dem Weg nach Bang Bao sammelten wir noch vier weitere Teilnehmer ein. In Bang Bao liegt die Zentrale der B.B. Divers auf Koh Chang und von hier starten auch die Bootstouren.

Bang Bao

Das Fischoertchen Bang Bao vom Wasser aus

Auf dem Weg nach Bang Bao habe ich noch meine Sonnenbrille verloren. Ein grosser Verlust war es aber nicht. Zum einen war sie ja recht billig und zum anderen ist gestern einer der Brillenbuegel abgefallen und die Schraube ging verloren. Dummerweise hatte ich aber dadurch waehrend des ganzen Tages auf dem reflektierenden Wasser keine Brille mehr zur Verfuegung. Ging aber irgendwie auch so =)

In dem Tauchladen war es schon reichlich voll. Dort konnten die Taucher sich, in dem dort vorhandenen breit gefaecherten Sortiment, die passende Ausruestung aussuchen.

Insgesamt waren wir ca. 12 Taucher. Drei Taucher, die wie ich den Tune Up Kurs gebucht hatten und ca. neun Taucher, die an dem vollen PADI Kurs teilnahmen. Der Rest, der bestimmt nochmal 20 Personen, hat einen Schnorelgang gebucht.

Das Zielgebiet der beiden Tauchgaenge war der National Marine Park, Koh Chang. Der National Marine Park ist eines der schoensten und intaktesten Tauchgebiete im Golf von Thailand. Die Fahrt in dem Boot dauerte ca. eine Stunde.

Eine kleine Ueberraschung

Taucherboot

Ein weiterers Taucherboot, das uns eine Weile auf unserem Weg begleitete.

Waehrend der Fahrt warteten die Tauchlehrer mit der ersten Ueberraschung auf und haendigten uns ein aus knapp 30 Fragen bestehenden multiple choice Fragebogen aus, den wir beantworteten sollten. Obwohl ein wenig aufgeregt, konnte ich den Bogen mit nur wenigen unbedeutenden Fehlern recht gut absolvieren. Ueber die Fehler wurden wir aufeklaert woraufhin wir noch einen Bogen unterschreiben mussten, dass wir die entsprechenden Fragen inhaltlich verstanden hatten.

Es folgte ein kleines Briefing, in dem uns erklaert wurde, wer mit wem taucht, wie man gegenseitig die Ausruestung seines Tauchparters vor jedem Tauchgang ueberprueft, welche Zeichen noetig sind, welche Test wir unter Wasser zu absolvieren haetten und wie der dauraufhin folgende Tauchgang ablaufen wuerde.

Der 1. Tauchgang

Der Test zusammen mit dem Briefing waren eine gute Vorbereitung, die auch einiges an Sicherheit vermittelt haben. Am Riff angekommen verliessen zuerst die PADI-Kursteilnehmer mit ihren Tauchlehrern das Boot. Anschliessend legten wir unsere Ausruestung an und sprangen ins Wasser. Mit nicht aufgeblasener Rettungsweste fing ich bereits an zu sinken. Ein Zeichen dafuer, dass ich, wie erwartet, zuviel Gewicht ausgehaendigt bekommen habe. Also haben wir meine Gewichte noch von 7 auf 5 KG reduziert und es konnte los gehen. In den ersten Minuten stellte sich schon eine gewisse Beklemmtheit ein, die aber relativ schnell wieder verflogen ist. Meine Atmung beruhigte sich wieder und wir absolvierten unsere ersten Uebungen, die aus Maske ausblasen und Lungenautomat herausnehmen, wiederfinden und ausblasen bestanden. Alles kein Problem fuer uns drei erfahrene Taucher *g*

Nach der Uebung begann der eigentliche Tauchgang. Das Wasser war ein wenig aufgewuehlt, aber man konnte weit genug sehen. Hier am ersten Platz gab nur ein weiteres Tauchboot, also war unter Wasser zum Glueck nicht so viel los. Es gab einiges ans Weich- und Hartkorallen zu sehen. Wir sahen ein paar Kofferfische, einen Stachelrochen und ein paar (potentiell gefaehrliche) Drueckerfische. Es war eine grossartige Erfahrung nach so langer Zeit mal wieder unter Wasser zu sein. Die Ruhe, zusammen mit der beinahen Schwerelosigkeit und dann natuerlich die ganzen bunten Tiere machen Tauchen zu einem einzigartigem Erlebnis. Unser erster Tauchgang ging ca. 51 Minuten, welche aber so schnell vorbei gingen, dass sie mir wie 15 Minuten vorgekommen sind.

PADI-Taucher sind quasi Hobby-Taucher. Das heisst sie tauchen generell in flachen Gewassern (dieses Mal max. 12 Meter) und ohne Dekompressionszeit. Es macht zwar die Tauchgaenge auch fuer weniger erfahrene Taucher quasi ungefaehrlich. Ich fand es allerdings ein wenig schade, da ich nach 51 Minuten noch genug Luft fuer mindestens weitere 40 Minuten uebrig hatte und ich gerne laenger geblieben waere.

Mittagessen

Insel Mittagessen

An dieser netten Insel gab es unser Mittagsessen und eine kleine Schorcheltour

Nach dem Tauchgang sind wir mit dem Boot zu einer weiteren kleinen Insel gefahren. Dort angekommen wurde das Mittagessen gereicht. Fuer die Normalesser gab es ein aeussert umfangreiches Buffet , mit bestimmt 15 verschiedenen Speisen. Aber auch fuer mich war gesorgt. Ich bekam eine Extra-Portion Reis (ohne Ei) und zwei verschiedene warme Speisen. Zum Nachtisch gab es noch Ananas und Wassermelone.

Anschliessend ankerten wir noch eine knappe dreiviertel Stunde vor der Insel. Ich nutzte die Zeit natuerlich und habe mir meine Maske und die Flossen geschnappt und bin ein

Tister

Tister satt und offensichtlich gluecklich =)

wenig schnorcheln gegangen. Auch beim Schnorcheln gab es einiges zu sehen und es hat mir viel Spass gemacht.

Als alle wieder an Bord gekommen waren, fuhren wir weiter zu einer dritten kleinen Insel. Dort ankerten schon einige andere Boote, die viele Schnorchler aber auch einige Taucher an Bord hatten. Bemerkenswert waren die Gruppen aus Japanern, die alle Schwimmwesten beim Schnorcheln trugen, da die meisten nicht schwimmen koennen. Vor dem Tauchgang gab es ein weiteres Briefing. Auch dieser Tauchgang sollte mit ein paar Tauchuebungen beginnen. Die erste Uebung bestand aus dem Abnehmen der Maske, mit anschliesendem Wiederanlegen und Ausblasen. In der 2. Uebung musste man seinen Lungenautomaten ablegen und den Ersatzlungenautomaten des Tauchlehreres fuer eine Weile nutzten.

Der 2. Tauchgang

Nach dem Briefing legten wir die Ausruestung an und machten den obligatorischen Buddy-Check. Danach ging es ins Wasser und wir suchten uns einen ca. 6 Meter tiefen Platz fuer die Uebungen aus. Die Uebungen wurden von allen drei Teilnehmern ohne groessere Probleme absolviert und wir konnten unseren Tauchgang beginnen. Die Insel – eigentlich nur ein etwas groesser Felsen, der aus dem Wasser schaute – sollte, sofern die Luft ausreichte, einmal umschwommen werden.

Bei diesem Tauchgang gab es einige Papageienfische zu sehen. Diese mittelgrossen Korallenfresser sind leuchtend bunt. Die Grundfarbe ist gruen, gemischt mit rot und violett. Einer von diesen farbenpraechtigen Fischen, schwamm fuer eine Weile ca. 1 -2 Meter vor mir her, so dass ich mehrere Minuten Zeit hatte ihn zu studieren. An einem kleinen Felsen haben wir dann noch eine Weissaugen-Muraene entdeckt, die aber nur mit ihrem vorderen Drittel aus ihrem Loch kommen wollte. Anschliessend sahen wir noch einen recht grossen Stachelrochen. Ungefaehr in der Mitte unseres Tauchgangs haben wir einen Remora-Fisch gesehen. Diese lustigen ca. 1 Meter langen duessen Fische haben die Angewohnheit sich mit dem an ihrem Kopf befindlichen Saugnapf an groesseren Fischen wie zB. Haien anzudocken und sich von ihnen durch die Gegend tragen zu lassen. Dadurch koennen sie Energie sparen und bekommen etwas von der Nahrung des Wirtsfisches ab. Als Gegenleistung saeubern sie ihre Wirtsfische. Ab und zu kommt es auch vor, dass sich ein Remora-Fisch an einen Taucher saugt. Dieser hier, schwamm allerdings nur ein paar Meter mit uns mit und drehte dann wieder ab.

Nach diesem 54 minuetigen Tauchgang mit einer Maximaltiefe von 8 Metern sind wir alle wieder an Bord gegangen. Es gab noch ein weiteres Mal Fruechte und Getraenke, waehrend der Kaptain den Rueckweg eingeschlagen hat. Mein Lungenautomat lag mir  waehrend des Tauchens immer leicht schraeg in meinem Mund, so dass ich recht kraeftig zubeissen musste, um ihn nicht zu verlieren. Nach den fast zwei Stunden Krampfbeissen, hat mein rechtes Kiefergelenk so dermassen weh getan, dass ich Probleme hatte meinen Mund weit genug zu Oeffnen, um von einem etwas dickeren Wassermelonenstueck abzubeissen. Die Schmerzen hielten sogar noch bis zu dem naechsten Tag an, liessen aber kontinuierlich nach.

Abends

Abends habe ich mich noch ein weiteres Mal mit Ely getroffen. Er wollte es noch einmal wissen und wir haben zwei weitere Partien Schach gespielt. In der ersten konnte ich kurzen Prozess mit ihm machen und das Spiel war recht schnell rum. In der 2. Partie haben wir aber beide zahlreiche wirklich dumme Fehler gemacht. Das fuehrte dazu, dass das Spiel recht abwechslungsreich wurde. Da ich die ersten Fehler gemacht hatte, war ich die ganze Partie ueber im Nachteil. Am Ende konnte ich das aber, dank der Fehler von Ely, wieder ausgleichen. Es endete in einem Remis, in welchem ich nur noch meinen Koenig und Ely noch den Koenig und einen Laeufer ueber hatte, mit denen es aber unmoeglich war, mich Schachmatt zu setzen.

Nach den Schach haben wir uns noch jeder ein Bier geholt und sind zu dem Strand von Lonley Beach gegangen. Dort war schon wieder irgendeine Party am laufen. Wir haben uns eine kleine Feuershow angeguckt und chillten ein wenig auf der Party. Ich war allerdings recht fertig von dem langen Tag und Ely hatte auch nicht wirklich Lust noch gross was zu machen. Daher ging es fuer mich an heute recht frueh, ausgelaugt aber gluecklich zu Bett.

8. Tag – Bang Bao

Da ich in meiner Herberge kein geeignetes Fruehstueck bekommen habe, bin ich heute morgen zu dem ca. 3km entfernten Bang Bao gelaufen. An der Stelle wo der Strand endete und auf die Hauptstrasse fuehrte, ist ein kleiner Schuppen, an dem die Bars und Resorts den von ihnen produzierten Muell sammeln. An dem heutigen Morgen hat sich eine kleine Affenbande dort niedergelassen und den Muell auseinander genommen. Wie sich spaeter herausstelle handelte es sich um Rotkopf-Makaken.

Bang Bao  ist ein beschauliches Fischerdorf, welches fast alle Gebaeude, aus denen es besteht, auf Stelzen an einem sehr langem Pier untergebracht hat. Von Bang Bao kommt man per Boot (und Schnellboot) zu den benachbarten Inseln Koh Kood und Koh Mak. Bang Bao besteht hauptsaechlich aus Souvenier-Laeden und Fisch-Restaurants, die alle an beiden Seiten des Piers liegen. Am Ende des Piers befindet sic ein alter schon leicht verfallener Leuchtturm. Als ich ihn so betrachette, dachte ich, das waere ein wundervoller Platz fuer einen Geocache. Wie sich spaeter rausstellen sollte, waer genau dort einer versteckt gewesen. Also muss ich da wohl noch ein 2. Mal hin =)

In Bang Bao angekommen, habe ich mich aufgrund der bereits herrschenden Hitze einen Ananas-Shake geholt. Heute war ausserdem endlich der Tag gekommen, an dem ich mir ’ne Sonnenbrille anschaffen wollte. Nach dem ich mir alle Modell der verschiedenen Staende angeschaut habe, entschied ich mich fuer eine Oakley fuer 180 Baht (4,60 Euro). Ja klar! ;-D

Anschliessend hab ich mir noch eine Ananas fuer 20 Baht – man merkt, ich steh auf Ananas zur Zeit – und drei Liter Wasser fuer je 17 Baht gekauft.

Wieder beim Bungalow angekommen, habe ich mich ausgehungert ueber die extrem saftige und verdammt leckere Ananas hergemacht und sie komplett verspeist. Absolut kein Vergleich zu den Ananas‘ in good old Germany!

Die folgenden Stunden verflogen beim Chillen und Schwimmen. Zwischendurch habe ich noch die naechsten Tage geplant, die ich, wie ich spontan entschied, noch weiter auf Koh Chang verbringen wollte.

Alles in Allem ein angenehm ergeignisloser Tag, der erstaunlich schnell rum ging. Zum Abschluss des Tages schwamm ich noch eine Runde mit dem leuchtendem Plankton.