19. und 20. Tag – Die Odyssee nach Koh Lanta

Um ca. 06:00 klingelte mein Wecker. Aus dem Nachbarraum ertoente ein unwirsches „For fucks sake!“ *g* Ich packte meine letzten Sachen, trank einen Tee zum Wachwerden und verabschiedete mich von meinen netten Gastgebern.

Auf zur Faehre

Gegen 07:00 sollte der erste Songthaew Richtung Faehre fahren und ich stelle mich an die Strasse, um auf ihn zu warten. Dort parkten bereits einige Fahrzeuge, doch keins machte wirklich Anstalten, sich auf den Weg zu machen. Ich wartete auf das Fahrzeug, dass Guillaume aufnehmen sollte.

Lonley Beach

Abschiedsfoto vom Lonley Beach, waehrend meiner Wartezeit auf ein Songthaew zur Faehre

Es fuhr zwar eins vorbei, doch das war ein Minivan, so dass ich sehen konnte ob Guillaume dort an Bord war. Ca. zehn nach sieben hat sich dann doch ein Fahrer durchgerungen, die Fahrt zu machen. Ich und 5 andere Touristen gingen an Bord. Die Fahrt zur Faehre kostete 100 Baht. Wir fuhren in den Norden und ich bin am ersten Pier ausgestiegen, um auf die Faehre zu gehen. Doch wie sich herausstellte, war dies der falsche Pier fuer mein Ticket. Also musste ich mir schnell eine weitere Transportmoeglichkeit zu dem naechsten Pier organisieren. Ich fand einen Songthaew-Fahrer, der mich fuer weitere 50 Baht zu dem naechsten, ein paar Kilometer entfernten Pier brachte. Die Faehre legte um 08:30 ab, spaeter als ich angenommen habe. An Bord habe ich dann auch Guillaume wiedergetroffen und mich kurz mit ihm unterhalten. Auf der anderen Seite angekommen wartete schon ein Songthaew auf uns. Dieser war schon so voll, dass ich auch bei der Abreise von Koh Chang wieder in den Genuss kam, waehrend der Fahrt hinten auf dem Einstieg zu stehen.

Auf nach Bangkok

An der Busstation sind wir gegen 10:15 angekommen. Ich hatte also den 10:00 Uhr Bus gerade so verpasst. Eigentlich bin ich sogar davon ausgegangen, dass ich noch den 09:00 Uhr Bus bekommen wuerde.

Linenbus

Der klimatisierte Bus nach Bangkok des staatlichen Busunternehmens

So aber wurde es der 11:00 Uhr Bus. Alles kein Problem, so gegen 16:00 Uhr sollte der Bus in Bangkok angkommen. Also noch mehr als genug Zeit den Nachtzug um 19:30 Uhr zu erreichen.

Da ich von der kurzen Nacht recht erschoepft war, habe ich von der Fahrt nicht viel mitbekommen. Ich doeste fast die gesamte Fahrt in einer unbequemen Position vor mich hin. Gegen 16:00 Uhr erreichten wir die ersten Auslaeufer von Bangkok. Hier waren bereits drei- bis vierspurige Autobahnen ebenerdig und weitere Fahrspuren auf einer grossen Bruecke im 2. „Stockwerk“. OK, ich war ein bisschen im Verzug, aber wir sollten ja bald da sein. Dann kam ein Verkehrsschild, welches auswies, dass es noch ca. 30 Kilometer nach Bangkok waren. Es ist echt unglaublich, wie gross diese Stadt doch ist. Wir sind aber relativ zuegig vorangekommen. Zumindest bis wir in die Naehe der Innenstadt gekommen sind. Denn dort setzte der Feierabendverkehr ein und der Bus bewegte sich manchmal fuer mehrere Minuten kein Stueck weiter. Ich spielte mit dem Gedanken vorher auszusteigen, aber ich konnte noch nichts sehen, was mir irgendwie bekannt vorgekommen ist. Daher verzichtete ich lieber darauf und wartete bis der Bus in der Ekkamai-Station ankam.

Bangkok

Das war so gegen 18:00 Uhr. Also noch knapp 90 Minuten bis der Zug losfaehrt. Mit dem Skytrain und der U-Bahn (ich musste einmal umsteigen) sollte das immernoch kein Problem sein. Als ich ausgestiegen bin, sah ich einen verloren aussehenden Spanier, der gerade ein Taxi-Fahrer abwimmelte und sprach ihn an. Er kannte Bangkok noch nicht und suchte eine guenstige Unterkunft. Ich empfahl ihm die Khao San Road, wo er aber nicht hin wollte. Daher wollte ich ihm den Skytrain zeigen, damit er das guenstigste und schnellste Fortbewegung Bangkoks kennenlernt. Ausserdem ist dort immer eine kleine Karte von Bangkok zu sehen. Auf dem Weg zu der keine 200 Meter entfernten Station sprach uns ein Polizist an und forderte uns auf ihm zu folgen. Der Spanier und ich wussten zuerst ueberhaupt nicht, was er von uns wollte, aber uns blieb keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Dass das gerade jetzt passierte, wo mein Zeitplan sowieso schon durcheinander war, passte mir natuerlich gar nicht. Wie sich herrausstellte wollte er zum Einen unsere Visa ueberpruefen, die aber okay waren und anschliessend pruefte er sehr gruendlich uns und unser Gepaeck nach Drogen. Als er nicht fand, konnten wir wenige Minuten spaeter weiter. Ich zeigte dem Spanier schnell die Karte mit dem Fahrplan, sagte ihm, wo er die Khao San Road findet und wie er in Bangkok Taxi faehrt und machte mich auf den Weg. In den Skytrain bin ich schnell und problemlos reingekommen. Ich musste auf der Asok-Station, die drei Haltestellen entfernt war, umsteigen in die U-Bahn. Der Weg zur U-Bahn dauerte ein paar Minuten, obwohl es quasi die gleiche (riesige) Station war. Dann kam die naechste Ueberraschung. Sowohl die 4 Fahrkarten-Automaten, als auch die Kassen waren ueberlaufen. In der Schlange vor den vier Automaten warten locker jeweils 20 weitere Personen. Insgesamt warteten also etwas ueber 100 Leute darauf ein Ticket zu bekommen. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber da musste ich wohl durch. Ungeduldig wartete ich, bis ich an die Reihe kam und sah mich in Gedanken bereits dabei, nach einer Unterkunft in der Khao San Road zu suchen. Endlich bekam ich mein Ticket und konnte zum Bahnsteig. Dort warteten bereits viele viele Leute, doch zum Glueck wollte ein Grossteil in die andere Richtung fahren. Als die Bahn angekommen ist, war sie bereits proppe voll. Doch auch hier hatte ich Glueck und einige Personen stiegen an diesem Drehkreuz aus oder um.

Ich fuhr ca. 7 Haltestellen weiter, zur Endstation Hua Lamphong. Dort kam ich um 18:50 an – noch 40 Minuten bis der Zug losfuhr – und eilte zum in der Naehe gelegenen Bahnhof. Ich ging zum Schalter und hoffte instaendig, dass ich noch ein Ticket bekam. Einige andere Backpacker haben mir naemlich zuvor erzaehlt, dass es klueger waere das Ticket im vornherein zu buchen, weil die Zuege in der Hauptsaison oft ausgebucht sind.  Ich habe aber noch ein Ticket bekommen. Fuer knapp 950 Baht (23,90 Euro) kaufte ich das 2. Klasse-Ticket zu der 660 Kilometer entfernten Endstation in Surat Thani plus anschliessendem Transfer zum Pier in Krabi. Gluecklich, dass ich es trotz der ganzen Verzoegerungen noch gerade rechtzeitig zum Bahnhof geschafft hatte, rauchte ich eine sehr entspannende Kippe vor dem Bahnhof. Wenn ich, wie ich noch gestern geplant hatte, erst gegen 11:00 Uhr losgefahren waere, dann haette ich auf jeden Fall noch eine Nacht in Bangkok bleiben duerfen. Also immer schoen grosszuegig planen =)

Im Zug nach Surat Thani

Das 2. Klasse Abteil war unglaublich kalt temperiert, so dass ich gleich als erstes meine Strickjacke herausgeholt habe, die ich bis jetzt nur angehabt habe, als ich krank in Bangkok war. Der 2. Klasse Wagon war ein offenes Grossraumabteil, in dem zu beiden Seiten je zwei Sitze waren. Es war schon fast voll besetzt.

Zugabteil

Das 2. Klasse Zugabteil, vor dem Richten der Betten

Die Sitze liessen sich herausziehen und ergaben dann ein Bett. Ein weiteres Bett konnte darueber aus der Decke herausgeklappt werden. Ich nahm Platz und war froh, dass ich meine zwei Sitze fuer mich allein hatte. Bevor es los ging nutzten ich und ein paar andere Raucher noch die letzten paar Minuten, um eine Kippe am Bahnsteig zu rauchen. Rauchen im Abteil kostet 2000 Baht (50 Euro) pro Kippe, also musste die Chance genutzt werden *g* Zwei Bierchen, die einen entspannten Schlaf im Zug sicherstellen sollten, hab ich auch noch gleich am Bahnsteig eingepackt.

Mit ca. 15 Minuten, meiner Meinung nach unbegruendeter, Verspaetung, ging es dann los.  Auf der anderen Seite neben mir, sass ein Pole names Peter, mit dem ich auch gleich ins Gespraech kam. Normalerweise hoert bei Europaeern und Osteuropaern immer am Akzent wo sie herkommen. Peter sprach aber ein beeindruckendes und akzentfreies Englisch. Peter wollte den Zug schon knapp drei Stunden vor mir verlassen, weil er Koh Tao, Koh Samui und Koh Pangnan ansteuerte. Ich trank mein erstes Bierchen und Peter holte eine kleine Flasche billligen thailaendischen Whisky heraus, den er als Pole natuerlich pur trank. Bei der 2. Haltestation gingen Peter und ich zu den Tueren, an denen auch der Schaffner stand und steckten uns eine Kippe an. Kurz danach fuhr der Zug aber bereits wieder an und der Schaffner deutete uns den Zug wieder zu betreten, die gegenueberliegende Tuer zu oeffnen und die Zigarette zu beenden. Im Western-Style, wenn auch arg nah aneinander gedraengt, beritten wir den immer schneller werdenen Zug und beendeten unsere Raucherpause. Zurueck bei unseren Sitzen angekommen, ging mein Gespraech mit Peter in Richtung Essen und ich erlaeutere auch Peter – wie fast allen anderen Mitreisenden zuvor – warum ich Veganer geworden bin. Am Anfang fiel mir dies auf Englisch echt schwer, doch inzwischen hab ich das meiste passende Vokabular wieder parat, um schluessig zu erklaeren, warum die vegane Lebensweise gut ist.

Peter erzaehlte mir im Gegenzug von Freunden, die einige Tage in einem buddhistischen Tempel/Kloster uebernachteten. Ich fand die Idee recht attraktiv, woraufhin ich mir vorgenommen habe, auf Koh Lanta mal zu schauen, ob es einen Tempel gibt, der auch Touristen fuer ein paar Tage aufnimmt.

Mein erstes Bier neigte sich dem Ende und ich oeffnete das zweite. Das Bordpersonal, das Essen und Trinken verkaufte (der Restaurant-Wagon, sofern es einen gab, war von unserem Wagon aus nicht zu erreichen – wir wurden ca. in der Mitte es Zuges zurueckgeschickt, weil hier ein Teil begann, der nur fuer Personal zugaenglich war. Schade, da ich von mehreren Reisenden erfahren habe, dass in dem Restaurant-Abteil oft eine kleine spontan Party der reisenden Backpacker steigt.) fragte mich, ob ich ein weiteres Bier moechte. Als sie meine Flasche gesehen haben, fragten sie mich ausserdem, von wem ich es gekauft habe. Das Englisch des Personals reichte kaum aus, um ihnen zu verstehen zu geben, dass ich es bereits mitgebracht hatte. Das haben sie zwar gar nicht gut gefunden, mir aber trotzdem mein Bier gelassen. Das naechste solle ich dann von ihnen kaufen. Peter und ich mussten so langsam erneut eine Rauchen, also gingen wir von unserem Wagon Nummer 15 in den letzten Wagon Nummer 16 bis ganz ans Ende und oeffneten eine der Tueren fuer unsere Raucherpause. Etwas spaeter wiederholten wir das ganze noch einmal und machten uns daraufhin bettfertig.

schlafabteil

Das 2. Klasse Abteil mit gerichteten Betten

Das Bordpersonal hatte inzwischen alle Sitze zusammengeschoben und die Betten der 2. Etage ausgeklappt. Beide Betten wurden mit einem zusaetzlichem duennem Polster, einem Laken und einer handtuchartigen duennen Frottee-Bettdecke versehen. Meine kurze Hose zog ich zwar aus, doch Hemd und Strickjacke habe ich aufgrund der arktischen Temperaturen in dem Abteil angelassen. Trotz der Frottee-Decke und meiner Kleidung hab ich bitterlich gefroren in der Nacht und habe schon befuerchtet mir eine Erkaeltung einzufangen  Wie es aber immer so ist, wenn man frierend aber total schlaeftig im Bett liegt, hab ich es nicht geschafft etwas gegen die unangenehme Situation zu unternehmen. So gegen vier hoerte ich Peters Wecker, murmelte ein „good morning“ und schlief gleich wieder ein.

Der 20. Tag oder die Irrwege nach Koh Lanta

Gegen sieben begann das Leben so langsam wieder im Abteil. Froh stellte ich fest, dass mein Gepaeck noch an Ort und Stelle war. Als erste Handlung des Tages, ging ich erneut ans Ende von Abteil 16, um bei Tageslicht den Ritt am Wagon zu geniessen.

Zug

Rauchen im fahrenden Zug – Western Style =)

Dies fiel einem von dem Zugpersonal auf, der mir folgte. Ich befuerchtete schon, er wollte es mir untersagen dort zu rauchen, aber alles was er tat, war mich darauf hinzuweisen, dass ich die Tuer oeffnen solle. Dieser Weisung folgte ich selbstverstandlich durchaus gerne *g* Ich putzte mir die Zaehne und da ich sonst nichts zu tun hatte, zog ich mich wieder unter meine Decke zurueck und mimte den Schlafenden, da das Zugpersonal bereits begonnen hatte die Betten einzuklappen. Kurz vor der Ankunft wurde ich dann aber mit einem kurzem „good morning Sir“ aus meinem Bett gescheucht, was aber nicht weiter schlimm war, da wir wirklich schon fast da waren.

Ankunft in Surat Thani

Meine weitere Fahrt habe ich mir in etwa so vorgestellt, wie die Fahrt nach Koh Lanta: minotioes durchplant mit dem Pickup zum Pier und weiter nach Koh Lanta. Da wir so gegen 07:00 am Bahnhof angekommen sind, nahm ich an, so spaetestens gegen 11:00 Uhr auf Koh Lanta zu sein und mehr als genug Zeit zu haben, nach einer Unterkunft zu suchen. Ich konnte ja nicht ahnen, wie sehr ich mich in dieser Annahme irrte.

Am Bahnhof wartete ein klimatisierter Bus auf uns, der uns zu dem ca. 150 KM entfernten Krabi bringen sollte. Als ich einstieg wurde mein Ticket einkassiert und ich wurde gefragt, wo ich genau hinwollte. Da die Faehrfahrt in dem Ticket nicht inbegriffen war, wurde mir ein Ticket fuer 400 Baht (10 Euro) angeboten, welches ich auch gleich kaufte. Mir wurde ein Vordruck ausgehaendigt, auf dem Koh Lanta angekreuzt war und das heutige Datum eingetragen wurde, so dass ich mich fragte, ob dies wirklich das Echte Faehrticket war. Der Bus brachte uns nach ca. 30 Minuten zu einem kleinen Verschlag mitten im Nirgendwo.

Verschlag

Ein kleiner Verschlag mitten im Nirgendwo oder auch Umschlagplatz fuer Touristen.

Dieser Ort kam mir schon ein wenig suspekt vor. Hier sollten wir unsere Tickets vorzeigen. Ich bekam einen kleinen Aufkleber, mit der Abkuerzung von Krabi drauf ausgehaendigt und sollte den auf mein Hemd kleben. An dieser Station kamen auch ein paar andere Busse an und Touristen stiegen ein und um. Ich und ein paar weitere Touris, die nach Krabi wollten sollten aber im gleichen Bus bleiben. Nach einem kurzen Aufenthalt, bei dem ich eine Cola trank ging die Fahrt Richtung Krabi weiter. Da die Zugfahrt nicht sonderlich erholsam war, verschlief ich auch hier, das meiste der Busfahrt. Vermutlich 1-3 Stunden spaeter kamen wir bei einem weiterem ganz aehnlichem kleinen Verschlag an, der genauso mittem im Nirgendwo lag. Hier sollten wir alle aussteigen und auf einen weiteren Transport warten. Mein Ticket wurde einkassiert und ich bekam einen anderen Vordruck auf dem ein bisschen was anderes stand, aber der essentiell auch nur sagte, dass es heute nach Koh Lanta ging. Einen zweiten Aufkleber mit „TA“ draufgeschrieben bekam ich ebenfalls. So langsam wurde ich echt misstrauisch und vermutete, dass dies eines beruechtigten Abzocke-Unternehmen sei, dass Touristen durch die Gegend faehrt und irgendwo hinbringt, wo die eigentlich nicht hin wollten.

Verschlag

Der 2. Verschlag, der als Umschlagplatz fuer Touristen diente. Hier wartete ich locker 90 Minuten darauf, dass es weiter ging.

Zu diesem Zeitpunkt war ich der Einzige, der nach Koh Lanta wollte. Mir wurde gesagt, dass in 10 Minuten ein Minibus mich mitnehmen wuerde. Also warte ich 10 Minuten und dann noch 10 Minuten und weitere 20. Zwischendurch fragte ich immer wieder nach dem Minibus und wurde vertroestet. Andere Touristen wurden einpackt und irgendwo hin gefahren. Ich musste aber weiter warten. Ich fragte auch ein paar der Fahrer, wo sie denn hinfahren, aber keiner nahm mich mit. Ich kaufte mir einen kleinen Ananas-Snack und wartete weiter. Nach einer ganzen Weile kam ein Pickup an. Der Fahrer sollte der Chef persoenlich sein und er sollte mich zum Pier bringen. Tatsaechlich brachte er mich aber zu seinem Guest House in Krabi. Dort wurde erneut mein Ticket einkassiert. Ich bekam kein weiteres Ticket, dafuer aber ein dritten Aufkleber auf dem mit Kuli Koh Lanta drauf geschrieben war.

Der Weg zum Pier

Guest House

Das Guest House des Chefs von dem merkwuerdigen Transportunternehmen

Nun echt misstrauisch fragte ich den Chef, ob ich mit diesem Aufkleberchen, denn wirklikch auf die Faehre komme oder ob ich die auch noch bezahlen muesse. Er versicherte mir aber, dass ich bereits fuer alles gezahlte habe und ich mir keine Sorgen zu machen brauche. Wirklich geholfen hat diese Versicherung aber nicht. Inzwischen war es ca. 12:20. Von dem Guest House sollte mich ein Mini-Van um 13:00 Uhr zum Pier bringen. Um 13:00 Uhr kam aber kein Minivan. Dafuer aber um 13:10. Anstatt mich mitzunehmen brachte er zwei weitere recht junge deutsche Touristen, die ebenfalls nach Koh Lanta wollten. Gluecklich darueber, dass ich nicht mehr allein reisen musste, teilte ich meine Befuerchtungen mit ihnen. Die beiden waren aber frohgemut und liessen sich nicht verunsichern. Knapp 15 Minuten spaeter kam noch ein Minibus, der aber nur mich mitgenommen hat, da er bereits voll mit anderen Touris war. Den anderen beiden Deutschen wurde gesagt, dass ihr Minibus um 14:00 Uhr fuer sie kommen wuerde. Dieser Minibus brachte mich und 10 weitere Touristen doch tatsaechlich in einer knappen Stunde zum Pier. Dort gab es einige Essenstaende. An einem sah ich Maiskolben. Da ich schon laenger nur von meinem Reiseproviant, der aus Nuessen und Fruechten bestand, gelebt hatte, freute ich auf die Aussicht einen Maiskolben zu erstehen. Wir fuhren in eine lange Reihe wartender Autos und Minivans und warteten darauf, dass wir auf die Faehre duerften. Der Fahrer des Minivans wollte uns in der Wartezeit nicht aussteigen lassen. Warum hat keiner begriffen. Wir wollten auf Toilette, rauchen, essen kaufen oder einfach nur die Beine vertreten. Trotz schon fast energischer Diskussion bestand der Fahrer darauf, dass wir im Auto blieben, da es „gleich“ weitergehen sollte. Ein Maedel hat er schliesslich doch auf Toilette gelassen, uns anderen aber bedeutet im Van zu verweilen. Nach einer Weile wurde es uns allen echt zu bloed. Den Weisungen zuwider zu handeln, hat sich dann aber doch keiner getraut. Claudia, ein 24 Jahre altes Maedel aus Chile fragte den Fahrer erneut, ob sie eine rauchen duerfe. Er sagte, in 4 Minuten geht es weiter und lehnte ab. Der Penner von Fahrer hat sich inzwischen draussen die Beine vertreten. Als die 4 Minuten rum waren, war es schliesslich Claudia, die den Bann gebrochen hat und einfach ausgesteigen ist und anfing sich eine Kippe zu rollen. Fast alle anderen folgtem ihren Vorbild. Danke Claudia! =)

Ein knapp 20 Jahre alter Deutscher suchte noch schnell die Toilette auf. Nach der Kippe kam tatsaechlich endlich Bewegung in die Autoschlage. Fuer einen Maiskolben war es also leider schon zu spaet. Haette der Fahrer uns gleich rausgelassen, haette ich locker zwei essen koennen. GNA! Also bestiegen wir wieder den Van. Der Deutsche war aber noch nicht wieder zurueck, so dass wir noch nicht losfahren konnten. Dies war vermutlich genau die Situation, die der Fahrer durch sein nerviges Verhalten hatte verhindern wollen. Kurz nachdem sich das Auto vor uns in Bewegung setzte, war er aber wieder da, so dass es kein grosses Problem darstellte. Trotz meiner Befuerchtungen, kam es zu keinen weiteren Kosten an der Faehre und ich bin tatsaechlich – wenn auch viel viel spaeter – dort angekommen wo ich hin wollte.

Die Ueberfahrt auf zum ersten Teil von Koh Lanta war erstaunlich kurz, es dauerte nicht viel laenger als 10 Minuten, dann verliessen wir die Faehre wieder. Im Minivan ging es weiter zu einem 2. Pier. Denn Koh Lanta ist in zwei Teile unterteilt, die durch einen kleinen Meeresarm durchrtrennt werden. Waehrend der Ueberfahrt schaute ich noch schnell in den Lonly Planet von den Deutschen, um zu gucken, ob ich eine gute Unterkunft finden wuerde. Leider war alles was ich dort drin fand weit ueber meinem Budget. Claudia wollte zu einem kleinen Resort an dem Khlong Kong Beach, an dem es laut Internet-Seite des Resort sogenannte A-Huts fuer 250 Baht geben sollte. Im Lonly Planet war dieser Ort namens Sanctuary auch erwaehnt. Dort sprachen sie von einer Hippy-Atmosphaere. Preis und Atmosphaere klangen ansprechend, also hab ich mich spontan Claudia angeschlossen. Der Fahrer brachte noch zwei Pakete – nicht mehr als ein paar Plastiktueten – zu diversen Leuten in der Hauptstadt Saladan und lieferte uns dann an den von uns gewuenschten Zielorten ab.

Suche nach einer Unterkunft

Beim Sanctuary angekommen stiegen ich und Claudia so gegen 16:00 Uhr aus. Das Sanctuary lag in strandnaehe ca. 5 Minuten von der Hauptstrasse entfernt. Doch dann kam der Schock. Die im Internet beworbenen A-Huetten seien noch nicht fertiggestellt und ein Bungalow kostet 650 Baht. Sowohl mir als auch Claudia war dies deutlich zu teuer. Da wir beide recht hungrig waren, schlug ich vor, erstmal etwas in einem kleinen Restaurant zu essen. Dort wollte ich die Betreiber – weil sie in keiner Konkurrenz zu den Resort-Betreibern liegen – nach einer billigen Unterkunft fragen. Claudia fand die Idee gut und wir suchten uns ein Restaurant. Das erste hatte typische thailaendische Speisen, die ab 120 Baht (3 Euro) begannen. Dies war Claudia aber deutlich zu teuer, weshalb wir weitersuchten. Wir fanden einen kleines Restaurant, in dem es Speisen ab 50 Baht gab. In dem etwas heruntergekommen Laden nahmen wir Platz und bestellten uns beide eine Art Gemuesepfanne mit Reis. Kurz darauf begann ein starker Regenguss und wir waren gluecklich rechtzeitig das Restaurant gefunden zu haben. An ein paar Stellen regnete es durch das Dach und die Betreiber stellten gleich ein paar Eimer und Schuesseln auf. Auch auf unseren Tisch tropfe es in einem langsamen Tempo =) Wir liessen uns nicht davon stoeren und beendeten unser Mahl und fragten die Betreiber nach einer billigen Unterkunft. Sie empfahlen und zwei  Resorts. Den richtigen Namen bei dem starken thailaendischen Akzent zu verstehen gelang uns aber beiden nicht, daher baten wir sie, uns den Namen aufzuschreiben.

Wir entschlossen uns das Resort names Hutyee Boats (ich verstand zuerst Happy Boats) aufzusuchen, da es in Richtung von der Hauptstadt weg gelegen war. Die Hauptstadt Saladan ist nicht weit weg vom Khlong Kong Beach und uns war dort zu viel Trubel. Nur ca. 500 Meter weiter, der Regen war inzwischen zu einem etwas staerkerem Nieseln abgeklungen, fanden wir besagtes Resort und suchten den Inhaber auf. Leider hatten wir Pech und er war vollstaendig ausgebucht. Die Bungalows sollten hier nur 350 Baht kosten, was zwar immer noch recht viel war, aber noch zu verschmerzen gewesen waere. Morgen sollte aber wieder was frei werden, was uns im Moment aber nicht viel half. Es war inzwischen schon 17:00 Uhr und bald wuerde es dunkel werden. Wir hatten beide kein Bock in der Dunkelheit eine Unterkunft suchen zu muessen. Ich schlug Claudia vor, dass wir uns im Notfall einen Bungalow im Sanctuary teilen koennten, womit sie sich gerne einverstanden erklaerte. Der Betreiber von Hutyee Boats gab uns aber zu verstehen, dass er noch von einer Unterkunft wuesste. Wie sich herausstellte, meinte er das Nachbarresort names Mook Lanta. Dort war tatsaechlich noch etwas frei. Eigentlich sollten die Bungalows dort 500 Baht kosten, wir bekamen aber einen fuer 400. Uns wurde ein Bungalow mit Doppelbett gezeigt, woraufhin Claudia nach einem mit zwei Betten fragten. Auch davon hatte er noch einen frei und gluecklich quartierten wir uns ein.

Da ich seit zwei Tagen nicht mehr geduscht hatte und inzwischen echt klebrig war, bin ich gleich als erstes einmal duschen gegangen. Das versprochene hot water glaenzte durch Abwesenheit, was bei diesem Temperaturen aber nicht weiter schlimm war. Nachdem ich fertig war wollte auch Claudia duschen. Damit sie ein wenig Privatsphaere bekommt, habe ich die Zeit genutzt, um im naechsten Supermarkt Bier fuer uns zu kaufen. Als ich zurueckgekommen bin, eroeffnete mir Claudia, dass sie einen recht eifersuechtigen Freund hat und sie sich mit der Situation nun doch nicht mehr wohl fuehle. Also hat sie sich einen eigenen Bungalow fuer 400 Baht geholt. Ich habs zwar verstanden, mich aber ueber das komische hin und her und den nun teureren Preis ein wenig geaergert. Nichtsdestotrotz haben wir anschliessend ein Bierchen zusammen getrunken und die ueblichen Backpacker-Fragen ausgestauscht:

  • Wo kommst Du her?
  • Wie lange bist Du schon unterwegs?
  • Was hast Du auf Deiner Reise gesehen?
  • Was machst Du zu Hause?
  • ….

Es war inzwischen Dunkel geworden. Claudia hatte ihr Mosquitomittel dabei und hat es mir gegeben, da ich schon ein paar mal gestochen worden bin. Im Gegenzug teilte ich mit ihr, wie mit vielen anderen Backpackern, meinen Geheimtipp, was man tun muesse, nachdem man gestochen wurde: Erhitzt man den Mueckenstich, zum Beispiel mit dem erhitztem Kopf eines Feuerzeugs, fuer kurze Zeit auf ueber 60 Grad, dann denaturieren die Aminosaeuren des Mueckengifts und das Jucken hoert praktisch augenblicklich auf. Gleich danach zeigte ich ihr noch was passiert, wenn man es zu heiss macht, denn ich hatte am linken Fuss eine kleine Brandwunde *g* Wie bisher jeden den ich getroffen habe, hat auch sie es ausprobiert und war begeistert von dieser kleinen Wunderwaffe =)

Anschliessend wollten wir noch eine Bar aufsuchen. Dies gestaltete sich in dieser Umgebung aber als schwieriger als angenommen. Es waren nur wenig andere Personen unterwegs und die meisten davon sassen in Restaurants. Eigentlich war unser Plan andere Backpacker zu finden und diese nach anderen Bleiben zu befragen. Die einzige sympatische Bar, in der aber auch nur ein paar Leute sassen, war eine Raeggae-Bar, quasi neben unserer Bleibe. Dort bestellte ich einen Mai Tai (130 Baht = 3,2 Euro) und Claudia ein weiteres Bier. Die anderen Gaeste verliessen leider schon kurz nach unserer Ankunft die Bar, weswegen wir uns noch ein wenig mit den Inhabern unterhalten haben. Nach einem weiteren echt gut gemeinten Mai Tai merkte ich so langsam wie geschlaucht ich doch war und Claudia und ich zogen uns in unsere Bungalows zurueck.

Es ist zwar etwas spaeter geworden, als ich zuerst angenommen hatte, aber letztendlich hat doch alles gut geklappt. Also bin ich – total fertig aber gluecklich nach dieser Odyssee mit vielen Wendungen, kleinen Uberraschungen und einigem Bangen endlich angekommen zu sein – in einem sehr tiefen erholsamen Schlaf gefallen.

 

18. Tag Reisevorbereitungen

Den 18. Tag nutzte ich hauptsaechlich dazu Reisevorbereitungen zu treffen. Morgen sollte es auf nach Koh Lanta gehen. Die grobe Route war klar. Mit dem Songthaew zum Pier, dort auf die Faehre, wieder auf ein Songthaew in Richtung Trat. Dort den Bus nach Bangkok. In Bangkok per Skytrain und U-Bahn zum Bahnhof und ab in den Nachtzug. Bei der Endstation Surat Thani wieder in einen Bus Richtung Krabi, zum Pier, zwei Faehren nach Koh Lanta und letztendlich ein Songthaew zu einem noch unbekanntem Strand.

Als ich am Vormittag durch die Strassen von Lonley Beach ging, um mir eine neue Sonnenbrille zu kaufen, habe ich Guillaume wieder getroffen, der gerade heute von Koh Kood zurueck nach Lonley Beach gekommen ist, um von hier seine Reise nach Kambodscha anzutreten.

Vor dem Stone Free

Vor dem Stone Free – Rechter Hand der Whisky-Laden.

Mit Guillaume zusammen bin ich ja schon auf Koh Chang angekommen und so wie es der Zufall wollte, sollten wir auch gleichzeitig die Insel verlassen. Bei dem Faehrticket nach Koh Chang, war die Rueckfahrt gleich mit dabei. Die Verkaeuferin sagte uns damals, wir sollen einen Tag zuvor anrufen, dann werden wir von unserem derzeitigen Aufenthaltsort abgeholt und zur Faehre gebracht. Guillaume hatte dies bereits getan und ich habe es mir als naechsten Punkt vorgenommen. Dummerweise gab in in meinem Guest House dem Stone Free kein Telefon. Guillaume hat mir aber von einer Bar erzaehlt, in der die Angestellten fuer ihn dieses Telefongespraech erledigten. Also bin ich dort auch hin und habe als guter Gast zuerst einmal ein Bier bestellt. Anschliessend habe ich gefragt, ob sie fuer mich dieses kurze Telefongespraech fuehren koennten und wurde abgeschmettert. Etwas verdutzt bin ich dann zu so einem Touristen-Infostand gegangen, an dem man alle moeglichen Arten von Reisen und Freizeitaktivitaeten buchen kann. Die haben das Gespraech gerne fuer mich gefuehrt. Nach einem Gespraech von knapp 2 Minuten stellte sich aber heraus, dass sie fuer mich keine Abholung organisieren wollten. WTF? Wenn man jetzt bedenkt, dass sie es mir zum Einen zugesagt haben und sie zum Anderen eh schon am gleichen Tag fuer Guillaume ein Auto schickten, habe ich mich doch stark gewundert und war auch ein kleines bisschen veraergert. Aber anscheinend war heute nicht der Tag an dem alles reibungslos gehen sollte.

Davon aber nicht weiter verunsichert plante ich dann halt meine Reise selbststaendig. Ich rechnete vom Start des Nachtzugs rueckwaerts. 19:30 Uhr sollte der Zug in Bangkok los fahren. Fuer die Fahrt zum Bahnhof konnte man grosszuegige 30 Minuten rechnen (Ich nahm aber trotzdem eine Stunde an). Die Fahrt mit dem Bus dauert ca. 5 Stunden. Also musste ich gegen 13:00 Uhr in Trat angekommen sein, der Bus faehrt stuendlich. Transport nach Trat (30 Min), Faehre(30 Min) und Minibus(30 Min) nochmal 1,5 – 2 Stunden.

All dies beruecksichtig, sollte ich also spaetestens um 11:00 hier von Lonley Beach aufbrechen. Fuer unvorhersehbare Zwischenfaelle plante ich aber trotz alledem nochmal 4 Stunden extra ein und wollte gegen 07:00 Uhr hier in Lonley Beach starten. Zufaelligerweise war das auch der Zeitpunkt an dem Guillaume aufbrechen wollte. Ich hoffte, dass ich evtl. auf sein Transportmittel mit aufspringen koenne.

Nachdem ich alles minutioes durchgeplant hatte, war es inzwischen schon knapp 16:00 Uhr. (Man beachte, dass ich den Weg nach Koh Lanta selbst nicht geplant hatte. Ich hab mir vorgenommen, dass alles auf dem Weg spontan zu endscheiden.)

Stone Free

Der 2. Hauptraum des Stone Free. Auf der rechten Seite sieht man die Treppe zum Guest House Bereich.

Abends kam Michael noch einmal vorbei, der anscheinend die letzten Tage oefters hier gewesen ist, mich aber nie angetroffen hat. Da ich locker mit Ely verabredet war, hab ich mit Michael nen Stuendchen geschnackt und habe ihn dann mit zu Ely genommen. Im Sawatdee, wo Ely untergebracht war, haben Michael und ich noch schnell was zu essen eingeworfen. Den folgenden Abend verbrachten wir drei bei ein paar gemuetlichen Bierchen an einem abgeschiedenen Teil des Felsstrandes.

Der morgige Tag wird dann ein wunderbares Beispiel davon, wie stark sich theoretische Planung und praktische Umsetzung voneinander unterscheiden koennen =)

5. Tag – Bangkok, Abreisevorbereitungen

An dem heutigen Morgen fuehlte ich mich doch schon deutlich besser als gestern. Ich habe trotz der ausgiebigen Schlafphasen am gestrigen Tag durchgeschlafen, ohne unangenehme Begleiterscheinungen. Beim Fruehstueck war ich schon wieder so gluecklich ueber meinen guten Allgemeinzustand, dass ich mir einen Teller mit zwei warmen Speisen und zwei Scheiben Toast gemacht habe und zuversichtlich war, dass es mir danach wieder blendend gehen wuerde.

Ganz so schnell ging es nun aber wohl leider doch nicht. Ich hab den Teller nicht ganz aufessen koennen, bevor mein Magen signalisierte, jetzt doch lieber nen Paeuschen einzulegen. Also habe ich, wie gestern, wieder einige Zeit am Rechner verbracht. Noch bevor der Mittag gekommen war, habe ich aber den Rechner wieder verlassen, weil ich noch ein paar Dinge zu erledigen hatte.

Fleissiges Schneiderlein

In meinem Reisegepaeck hatte ich zwei Hosen eingepackt, die ich als optimal fuer meine Reise empfand, die aber beide leider Reparaturen benoetigten. Bei der einen war der Reissverschluss kaputt, bei der anderen eine der Taschen. Der grobe Plan, als ich sie einpackte, war, in Bangkok einen guenstigen Schneider zu finden, der mir die Reparaturen macht. Bisher habe ich dazu aber keine Zeit gefunden und am morgigen Tag musste ich mein Hotel wieder verlassen. Also musste dies heute geschehen. Weiterhin hatte ich vor, an alle meine Hosen eine weitere Tasche anbringen zu lassen. Sie sollte innen am Hosenbund befestigt sein, mit einem duennen Reissverschluss verschliessbar sein und bei Bedarf nach aussen geklappt werden koennen.

In der Strasse von meinem Hotel hab ich schon die Tage zuvor die Bekanntschaft von zwei nervigen Schneidern gemacht. Ohne mir grosse Hoffungen zu machen, suchte ich beide auf und schilderte mein Anliegen. Der eine wollte fuer diese paar Kleinigkeiten doch glatt 2.000 Baht (50 Euro) haben. Der andere immerhin noch 1.800. Als ich ueber den Preis zu diskutieren angefangen habe, fielen in dem Gespraech ein paar interessante Formulierungen, die darauf hindeuteten, dass die Schneiderarbeiten irgendwo an einem anderen Ort gemacht werden wuerden. Vermutlich irgendeine Halle in einer dunklen Seitengasse mit vielen billigen Indern, die die Arbeit zu Kampfpreisen erledigten.

Aber das sollte mir egal sein. Fuer den Preis kaufe ich mir eher eine neue Hose und verzichte auf die Innentaschen. Dennoch hab ich noch nicht aufgegeben. In den letzten Tagen habe ich gelegentlich einen Thai mit einer Naehmaschine in einer dunklen Gasse hocken sehen. Genau so einen suchte ich. Oder aber zumindest ein Geschaeft, bei dem auch Thais ihre Schneiderarbeiten erledigen lassen. Da ich diese Seite der Sukhumvit Strasse schon recht ausgiebig erforscht hatte und mich nicht erinnern konnte, dort ein fleissiges Schneiderlein gesehen zu haben, entschloss ich mich die andere Seite der Strasse zu erforschen. Ich ging in einen kleinen Innenhof, in dem aber nur Restaurants zu finden waren. Anschliessend ging ich in die naechste Seitenstrasse und kaufte mir an der Ecke noch eine Portion frische Ananas fuer 10 Baht (25 cent) zum Sorfortverzehr.

Ich ging die Strasse schon eine ganze Weile entlang und spielte so langsam mit dem Gedanken umzukehren oder zumindest bei der naechsten Kreuzung abzubiegen. Und gerade als ich mit diesen Gedanken spielte, fand ich was ich suchte. Ein Thai an einer Tretnaehmaschine. Er sprach kein Wort Englisch, aber in der Naehe war ein Bekannter von ihm, der dolmetschen konnte. Der Reisverschluss und das Reparieren der einen Tasche war kein Problem. Die zusaetzlichen Innentaschen erforderten jedoch einiges an Gesten und Stoffgefalte. Als klar war was ich wollte, sagte er mir ich sollte gegen 17:00 Uhr wieder zurueck sein. Leider wollte er mir nur eine zusaetzliche Innentasche anfertigen. Anscheinend hatte er noch genug andere Sachen zu erledigen. Fuer seine Arbeit wollte er 250 Baht (6,30 Euro). Perfekt!

Da ich jetzt Zeit totzuschlagen hatte, entschloss ich mich die Busstation Ekkamai (Ost) aufzusuchen und dort die Lage zu sondieren. Von hier sollte morgen meine Busreise nach Trat beginnen. Online habe ich aber widerspruechliche Informationen sowohl ueber die Buslinie als auch ueber Uhrzeiten gefunden, so dass ich mich lieber vor Ort informieren wollte. Das war auch ganz gut so. Denn an der grossen Skytrainstation Ekkamai war der Busterminal erstmal nicht zu entdecken. Ich habe aber auch begonnen auf der falschen Seite, in der falschen Richtung zu suchen. Und so dicht bebaut und mit dem ganzen Verkehr, war die (doch recht grosse) Busstation schlichtweg nicht zu sehen. Haette ich das alles morgen auf die Schnelle machen muessen, haette ich mit Sicherheit meinen Bus verpasst. Mit der Hilfe von einem zwei verschiedenen Thais habe ich dann endlich die Busstation gefunden und mir gleich vor Ort ein Ticket fuer morgen gekauft. Fuer die knapp 400 km nach Trat, den anschliessenden Transfer zum 30 Minuten entfernten Pier in Laem Ngop und die Bootsueberfahrt nach Koh Chang habe ich insgesamt 395 Baht gezahlt, also knapp 10 Euro. Ein Spottpreis, vor allem, wenn man das mit meinen noch zu machenden Erfahrungen auf Koh Chang vergleicht.

Den Rest des Tages habe ich wieder am Rechner verbracht und den 3. Tag angefangen zu schreiben. Um 17:00 Uhr habe ich meine Hosen wieder abgeholt. Eine geplatzte Nahte an einem meiner Tagesrucksaecke hat er kostenlos noch mit repariert. Ich gab ihm 300 Baht fuer seine Arbeit und wir beide waren zufrieden.

Da der Bus schon um 09:00 Uhr an der Busstation losfahren wuerde, habe ich abends noch meine Sachen gepackt, die sich innerhalb von 5 Tagen doch schon erstaunlich weit in meinem Zimmer verbreitet hatten =)

4. Tag – Schluss mit lustig

Eine so beschissene Nacht hatte ich schon lange nicht mehr. Ich bin staendig aufgewacht. Mal weil ich klitschnass geschwitzt war, mal weil ich elendlich mit Schuettelfrost im Bett gelegen habe. Furcheinfloessende, verwirrende und sehr surreale Fiebertraeume gehoerten auch mit zum Programm. Mich hatte es also so richtig erwischt. Am naechsten morgen bin ich vollkommen geraedert aufgewacht, war aber wieder einigermassen bei Sinnen. Klebrig wie ich war, schleppte ich mich unter die Dusche, was mich sogleich mit einem neuen Frostanfall belohnte.

Anschliessend wankte ich zum Fruehstueck. Zwei geschlagene Stunden,  sass ich an meinem Tisch. Wie ein Haeufchen Elend vegetierte ich dort vor mich hin. Die ganze Zeit habe ich darauf gewartet, dass mein Magen sich dazu bereit erklaert, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Jedoch ohne Erfolg! Ich habe ich es immerhin geschafft zwei Tassen Tee und zwei Glaeser Saft hinunter zu kriegen. Nach zwei Stunden gab ich frustriert auf, schon die letzten Schluecke von meinem Saft kosteten Ueberwindung. Ich ging zurueck in mein Zimmer und hab dort nochmal ein paar Stunden geschlafen.

Ein klein wenig gekraeftigt bin ich ich anschliessend wieder rueber ins Gebaeude 1 von meinem Hotel und hab mich dort an den Computer gesetzt. Mir war klar, dass heute mit Sicherheit sonst nichts machbar war. Also nahm ich mir vor, der Misere zumindest etwas positives abzugewinnen und schrieb die ersten beiden Artikel fuer diesen Blog. Nebenbei hab ich Bilder sortiert, editiert auf dem Stick zwischengespeichert und mich ueber weitere moegliche Reiseziele informiert. Neu entdeckt habe ich ueber eine Recherche bei wikitravel (Eine Seite die mir immer besser gefaellt) die Insel Koh Chang, die als potentielles Ziel bei mir immer hoeher im Kurs zu stehen begann.

Irgendwann zwischendurch habe ich mich noch ein weiteres Mal schlafen gelegt. Mehr ist an diesem Tag nicht passiert. Ich konnte und wollte den ganzen Tag nix essen und ging trotz der zwei ausgiebigen Mittagsschlaefchen recht frueh fuer ein letztes Mal an diesem Tag zu Bett.

Ich war zwar die letzten Tage Abends immer recht erschoepft, habe aber echt nicht ansatzweise bemerkt, dass ich mir wohl zuviel zugemutet habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht an irgendeinem komischen Essen lag, denn meine Verdauung war stets okay. Von daher war dies wohl echt nur ein sanfter Wink mit dem Zaunpfahl meines Koerpers. Eine verordnete Zwangspause also und in Zukunft vielleicht nicht mehr ganz so viel auf einmal machen. Mal sehn, ob das klappt ^^

3. Tag – Grand Palace

Am dritten Tag wollte ich mir den Grand Palace angucken, der direkt ueber Wat Pho liegt. Begonnen habe ich, wie den Tag zuvor, mit einem ausgiebigen Fruehstueck. Anschliessend bin ich nochmal U-Bahn gefahren. Nun aber kommt der Unterschied: Fussmarsch stand ausser Frage =)

Taxifahren in Bangkok

Also habe ich mir ein Taxi genommen. In Bangkok wird davon abgeraten Taxis oder Tuk Tuks zu nehmen, die direkt an touristischen Anlaufpunkten warten. Daher habe ich mich ein paar Meter von der U-Bahn-Station Hua Lamphong entfernt und ein Taxi herangewunken. Taxis die frei sind, haben auf der linken Seite, also dort wo der Beifahrer sitzt, ein rotes Leuchtzeichen mit zwei thailaendischen Schriftzeichen, was vermutlich „frei“ heisst =)

Die heimische Geste zum Heranwinken von Taxis geht so: offene Hand mit Handflaeche nach unten, leicht auf und ab bewegen, so ungefaehr als ob man einen Hund taetschelt. Bevor man einsteigt, muss man dem Fahrer sein Ziel nennen.

  • Wenn er es kennt (man brauch keine Pruefung oder Ausbildung zum Taxifahren und jeder kann Taxis auf Tagesbasis mieten)
  • wenn er einen versteht (es gibt durchaus Taxifahrer die kein Wort Englisch sprechen, so wie mein erster Fahrer den ich herangewunken habe) und
  • wenn er in die Richtung fahren moechte (es ist durchaus ueblich, dass Taxifahrer ablehnen, zu einem bestimmten Ort zu fahren und ist nicht boese gemeint),
  • dann kann man einsteigen.

Anschliessend versuchen manche Fahrer einen Pauschalpreis zu vereinbaren, das sollte man stets ablehnen und auf das Taxi-Meter deuten, da die Pauschalpreise grundsaetzlich ueber dem eigentlichen Fahrpreis liegen. Wenn der Fahrer partout nicht das Taxi-Meter einschalten will, steigt man einfach wieder aus und ruft das naechste Taxi heran. Taxis (und Tuk Tuks) gibt es in Bangkok in Huelle und Fuelle, fast mehr als normale Autos. Sie kommen in allen moeglichen Farben, von gruen-gelb, orange-gelb, blau bis zu leuchtend pink.

Mein erster Fahrer verstand Grand Palace nicht (dies ist die Hauptattraktion von Bangkok) und selbst nachdem ich ihm auf der Karte gezeigt habe, wo ich hin will, hat er den Kopf geschuettelt. Also hab ich ein zweites Taxi herangerufen, der sprach zwar ebenso kein Wort Englisch, aber nachdem wir beide in unserem eigenen Akzent 3-4 Mal Grand Palace wiederholt haben, waren wir der Meinung uns verstanden zu haben und ich konnte einsteigen. Anschliessend wollte er – wer haette es geahnt? – einen Pauschalpreis von 200 Baht (5 Euro) fuer eine Strecke von ca. 6 Kilometern vereinbaren. Ich habe abgelehnt und Taxi-Meter verlangt, welches er auch ohne weitere Versuche eingeschaltet hat. Eine Taxifahrt in Bangkok startet immer bei 35 Baht und die ersten 2 Kilometer sind inklusive. Danach kostet es 5 Baht pro Kilometer. Wartezeiten im Stau, oder an Ampeln oder Fahrtgeschwindigkeiten von unter 6 km/h (durchaus haeufig bei dem Verkehr in Bangkok) kosten extra (ca. 1,25 pro Minute). Insgesamt haette die Taxifahrt dann laut Taxi-Meter um die 80-90 Baht gekostet (den genauen Betrag hab ich vergessen), was ich dann auf 100 aufgerundet habe. Taxifahrer verdienen nicht viel in Bangkok und ein Aufrunden ist eine nette Geste. Trotz Trinkgeld hab ich also die Haelfte von dem Betrag bezahlt, den er urspruenglich haben wollte.

Grand Palace

Vor dem Grand Palace habe ich erst einmal die Lage sondiert. Im Zeitraum eines Kippchens musste ich mindestens drei Tuk Tuk Fahrer ablehnen, sowie diverse Verkaeufer von Souveniers rund um den Grand Palace. Am Eingang des Grand Palace selbst ist sehr viel Betrieb. Staendig gehen Reisebusse, normale Linienbusse, Taxis und Tuk Tuks ein, die neue Touristen ankarren. Ueberall um dem Grand Palace sind Lautsprecher installiert, die einem zum Eingang geleiten (siehe 2. Tag), darauf hinweisen, dass man angemessen gekleidet sein muss und das man niemanden rund um den Grand Palace trauen soll, der den eigenen Aufenthalt verzoegern oder zu einem anderen Ort lenken will. Eine sehr sinnvolle Ansage, die aber nicht unbedingt das eigene Sicherheitsempfinden staerkt *g*

Schild Grtand Palace

Schild im Eingangsbereich des Grand Palace

Angemessene Kleidung im Grand Palace heisst fuer Frauen: Keine tiefen Ausschnitte, keine kurzen Roecke oder kurzen Hosen, keine eng anliegende Kleidung, keine durchsichtige Kleidung. Anders als im Wat Pho Tempel wird hier aber auch auf die Kleidung von Maennern wert gelegt: Keine kurzen Hosen, keine Hosen mit Loechern, keine eng anliegende Kleidung, keine aermellosen Shirts (kurzarmlige Shirts sind zum Glueck erlaubt). Da aufgrund dieser strengen Regeln 95% der Touristen nicht eingelassen werden wuerden, gibt es direkt am Eingang einen Kleidungsverleih, bei dem man gegen einen Pfand von 200 Baht (5 Euro) pro Kleidungsstueck angemessene Kleidung leihen kann. Auch ich bin dort in kurzer Hose angekommen, einer typischen Baggy-Pants mit abnehmbaren Beinteilen (die selbstverstaendlich im Hotel lagen). Die Leihhose war schlicht und weit geschnitten und mit Gummizug versehen und hatte leider keinerlei Taschen. Da die vielen Taschen meiner Hose recht gefuellt waren, habe ich mich dazu entschieden – wie viele andere Touristen auch – die Leihhose ueber meiner eigenen zu tragen. Eine Entscheidung die ich kurz darauf schon bereut habe *g*

Einlass in den Grand Palace bekommt man nur bis 15:30 (der Tuk Tuk Fahrer von gestern hatte also ausnahmsweise Recht), verlassen muss man ihn bis spaetestens 16:30 wieder. Geliehene Kleidung kann man nur am gleichen Tag bis 16:00 Uhr zurueckgeben.

Der Eintritt selbst kostet 400 Baht (10 Euro) und ist, wie im Wat Pho, fuer Thailaender und Moenche kostenlos. Zusammen mit U-Bahn, Taxi und Pfand war ich also schon ueber 700 Baht los. Ich habe mir vorgenommen, nie mehr als 1.000 Baht (25 Euro) bei mir zu tragen und war daher gluecklich, mir gerade noch so den Eintritt leisten zu koennen und noch knapp 100 Baht uebrig zu haben. Um sich mal schnell von den ganzen Eindruecken ueberfluten zu lassen reichen 3+ Stunden. Um alles mit den Hintergruenden und Bedeutungen in sich auf zu nehmen, sollte man schon einen ganzen Tag einplanen und einen Guide buchen. Ich entschied mich fuer ersteres, weil zum Einen die Zeit schon recht knapp war (ich bin kurz vor 13:00 Uhr dort angekommen) und zum Anderen, weil ich es nicht mag, wenn mich jemand fuehrt bzw. ich den Tempel selbst entdecken wollte. In der Retrospektive bedauere ich die Entscheidung zwar nicht, muss aber sagen, dass so natuerlich viele Hintergruende im Dunkeln geblieben sind und ich durchaus noch ein 2. Mal den Grand Palace, dieses Mal mit Guide, besuchen wuerde.

Wat Phra Kaeo

Der Grand Palace ist in mehrere Abschnitte unterteilt und der Weg durch den Grand Palace ist mehr oder weniger vorgegeben. Der erste Abschnitt ist mit Abstand der beeindruckendste und heisst Wat Phra Kaeo (Tempel des Smaragd-Buddha). Wenn man das Gelaende betritt, ist das erste was man sieht der Phra Sri Rattana Chedi. Dieser Chedi, nach wurde nach dem Vorbild der Chedi im Wat Pho gebaut und vollstaendig mit quadratischen goldenen Plaettchen bestueckt. Dieses riesige Gebaeude wurde angeblich errichtet, um ein Teil vom Brustbein des Buddhas aufzubewahren.

 

Das Hauptgebaeude ist der Ubosot (Tempelraum), in dem sich der Smaragd-Buddha, das nationale Heiligtum Thailands befindet.

 

Um das Tempelgebaeude herum finden sich noch diverse praechtige Gebaeude. Unter anderem zwei weitere goldene Chedi. Die Chedi werden von Daemonen gestuetzt, die die thailaendische Krone auf dem Kopf tragen.

 

Den Tempelraum selbst darf man nur ohne Schuhe betreten. Dies ist in allen buddhistischen Tempeln (und Wohnhaeusern) so ueblich. Weiterhin darf man Buddha-Statuen nicht beruehren und wenn man sitzt, darf man keinesfalls seine Fuesse in Richtung Buddha zeigen lassen. Kopfbedeckungen sind ebenfalls verboten. In dem Tempelraum sind mehrere Wachen, die staendig darauf achten, dass man sich angemessen verhaelt.

Entgegen des Names – vielleicht ein ueberlieferter Uebersetzungsfehler? – ist der Buddha jedoch nicht aus Smaragd, sondern aus einem Stueck Jade gefertigt. Und obwohl ein grosses Aufheben um diese Statue gemacht wird, ist sie nur 66 Zentimeter hoch. Zudem thront die Statue noch auf einem knapp 11 Meter hohen Sockel, an den man auch nicht ganz herantreten darf, was ihn auf die Entfernung doch erstaunlich mickrig erscheinen laesst. Ich vermute dieser Satz grenzt jetzt schon fast an Gotteslaesterung und ich hoffe ich trete damit niemanden zu Nahe. Fotos machen ist in dem Tempelraum ebenfalls verboten, so dass ich nur einen Schnappschuss von draussen machen konnte. Von den sieben Fotos ist nur eins halbwegs etwas geworden, aber bei Wikipedia gibt es ein hochaufloesendes Bild von den Smaragd-Buddha.

Smaragd Buddha

Smaragd Buddha

Der Smaragd-Buddha wird uebrigens je nach Jahreszeit in drei (heiss, kalt und Regen) unterschiedliche Gewaender gekleidet, welche es in einem gesondertem Museum zu betrachten gibt. Die Waende des Tempelraums sind mit farbenpraechtigen Wandmalereien versehen, von denen ich leider auch keine Bilder machen konnte und die verschiedene Szenen aus dem Leben Buddhas darstellen.

Noch mehr farbenpraechtige und fantasievolle Wandmalereien sind auf der Innenseite der Aussenwaende des Wat Phra Kaeo zu finden. Sie heissen Ramakien und stellen die Taten des Helden Rama dar. Es handelt sich um 178 Einzelerzaehlungen. Auf der gegenueber liegenden Seite findet man die Geschichte in Marmortafeln eingemeiselt. Als ich die Bilder betrachtete, kam ein Touristenfuehrer mit seiner Gruppe an mir vorbei und hat exemplarisch eine der Tafeln vorgesungen. Wuerde er aber die ganze Geschichte vortragen, waere er damit noch naechste Woche beschaeftigt, scherzte er.

Weitere Eindruecke des Aussenbereichs des Wat Prah Kaeo:

Palast

Wenn man das Wat Prah Kaeo wieder verlaesst, kommt man in den eigentlichen Palast-Bereich. Dort findet man verschiedene Gebaeude aus unterschiedlichen Dynastien. In den Gebaeuden sind Gegenstaende der damaligen Herrscher ausgestellt, wie zum Beispiel diverse Throne und Saenften. Alles mit gewohnt praechtigen Verzierungen und in Gold oder Silber gehalten. In den dort untergebrachten Gebaeuden herrscht generelles Fotoverbot, daher gibt es von hier nur ein paar Aussenaufnahmen zu sehen.

In einem der Gebaeude befindet sich ein kleines Museum mit mittelalterlichen Waffen der Koenigsfamilie.

Folgt man dem vorgegebenen Pfad weiter, verlaesst man den Palastbereich wieder und gelangt zu einem weiterem Museum. Die hier ausgestellten Exponate stammen vorwiegend aus alten Restaurierungsphasen des Tempels. Hier findet man vor allem sehr alte verfallene Holzstuecke, an denen die meisten Verzierungen nur noch andeutungsweise zu erkennen sind. Aber auch viele unterschiedliche Buddha-Statuen sind hier ausgestellt, die wohl alle ihre Geschichte haben. Ich ueberfolg das meiste jedoch nur. Auch die anderen Gewaender des Smaragd-Buddha sind hier ausgestellt. Recht interessant war noch der Abschnitt mit den Materialien und Werkzeugen, die zur Restaurierung des Tempels verwendet wurden.

Auf dem weiteren Weg nach draussen ist noch ein drittes Museum untergebracht, welches auch gesondert von der restlichen Anlage gegen Eintritt zu besichtigen waere. In meiner Eintrittskarte war dies jedoch schon enthalten, also bin ich auch hier hineingegangen. Fuer dieses Musuem muss man aber schon ein spezielles Interesse mitbringen, denn hier sind ausschliesslich die prunkvollen Gewaender der Thai-Koeniginnen ausgestellt. Immerhin ist diese Ausstellung noch mit geschichtlichen Auszuegen untermauert. Man sieht, wann wer was getragen hat und was zu diesem Zeitpunkt gerade in Thailand passiert ist. Unterlegt ist dies mit vielen Bildern und Filmausschnitten. Bei manchen der Filmausschnitten fand man auch einen Lautsprecher, aus welchem eine englische Tonspur zu hoeren war. Da ich weder gesteigertes Interesse fuer die Gewaender, noch die Kraft dafuer aufbringen konnte mich naeher mit den geschichtlichen Hintergruenden zu beschaeftigen, bin ich hier nur einmal schnell hindurch gelaufen.

Geocaching in Bangkok am Nachmittag

Irgendwann zwischen drei und vier habe ich dann den Grand Palace wieder verlassen. Fuer die Zeit danach, habe ich mir am Tag zuvor, ein paar Geocaches in unmittelbarer Umgebung des Tempels auf meinem Handy gespeichert. Die Geocache-Tour brachte mich zu diversen Sehenswuerdigkeiten (Tempel, Museum, Kunstausstellungen) in der Naehe des Tempels, auf die ich aber keine Lust hatte. Ausserdem war ich schon recht erschoepft und der Abend naeherte sich recht zuegig. Also habe ich die  Caches stur abgearbeitet. Einer der Caches war recht interessant, da hier etwas zu der Geschichte des heiligen Bodhi-Baums erzaehlt wurde.

Bodhi Baum

Bodhi Baum in Bangkok

Der Bodhi-Baum ist eine Pappel-Feige, an dem Siddhartha Gautama sein „Erwachen“ hatte und damit zum Buddha wurde. Dieser Prozess zog sich angeblich ueber eine Woche hin, die er laechelnd bei dem Baum verbrachte. Auch bei diesem Baum in Bangkok waren Opfergaben zu finden, auch wenn es traurigerweiser eher nach einer Muellhalde ausgesehen hat.

Meine weitere Caching-Tour brachte mich wieder in die Naehe der Khao San Road, wo ich ein kurzes Mahl bei einem Inder eingeworfen habe.

Der letzte meiner Caches brachte mich zu der Universitaet in Bangkok, die direkt am Chao-Phraya liegt. Fuer das dreckige, wuselige und chaotische Bangkok, ist diese Universitaet eine aussergewoehnliche Oase der Ruhe. Die Mensa liegt direkt am Chao-Phraya. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht ueber den Fluss.

Chao Phraya

Aussicht auf den Chao Phraya von der Mensa der Universitaet in Bangkok.

Der Grand Palace bei Nacht.

Der Cache bei der Uni war der letzte auf meiner Liste. Von der Uni gibt es einen Fussweg direkt am Fluss zurueck zum Grand Palace, den ich wegen der angenehmen Ruhe, die hier am Fluss herrschte, gerne nahm. Am Grand Palace wollte ich mir dann ein Taxi heranwinken und mich zur U-Bahn-Station bringen lassen. Waehrend ich so lief, ging ganz ploetzlich die Sonne unter und es wurde dunkel. Welch glueckliche Fuegung, denn so kam ich in den Genuss den Wat Phra Kaeo – zumindest von aussen – noch einmal bei Nacht zu sehen. Da ich schon mal dabei war, Langzeitbelichtungen zu machen und Gefallen daran fand, bin ich auf der Suche nach Motiven noch in zwei benachbarte Parks gegangen, die in grober Richtung U-Bahn-Station lagen. In einem der Parks war noch einiges an Leben. An einer Stelle spielte Life-Musik, man fand bespielte Tennisplaetze, ein Open-Air Fitnissstudio, einen Tanzkurs sowie diverse (meiner Meinung nach verrueckte – ich schwitzte ja schon so wie bloede) Jogger.

 

Nach dieser kleinen Fotosession habe ich auch recht schnell ein Taxi gefunden. Dieser Taxifahrer hat angenehmerweise ganz selbstverstaendlich sein Taximeter einschaltet. Er sprach sogar ein rudimentaeres Englisch und umfuhr mit Ortskenntnis und ohne zu grosse Umwege die Feierabendstaus von Bangkok und brachte mich fuer knapp 80 Baht (2 Euro) zur U-Bahnstation. Schoen, dass ich nun auch einen solchen Taxifahrer gefunden habe.

LEVI'S Werbung

LEVI’S Werbung

Dort angekommen entdeckte ich eine recht amuesante LEVI’S Werbung, die mir zwar zuvor schon aus den Augenwinkeln aufgefallen ist, ohne aber dass ich ihre Besonderheit dabei entdeckt haette.

Mit der U-Bahn gelangte ich wie gewohnt in der Sukhumvit-Strasse. Dort ist auch die Skytrain-Station (S-Bahn), die ueber der Strasse verlaeuft. Die Gelegenheit Bangkoks Feierabendverkehr zu fotografieren konnte ich mir natuerlich auch nicht nehmen lassen.

Da direkt an der Skytrain Station auch ein riesiges Einkaufzentrum lag und ich mal erfahren wollte, wie man hier in Bangkok shoppen geht, bin ich auch dort noch hineingegangen.

Das Einkaufszentrum heisst Terminal 21 und an meinem ersten Tag habe ich es tatsaechlich (stark verbluefft) fuer einen Flughafen mitten in Bangkok gehalten. Ich muss allerdings zu meiner Verteidigung sagen, dass das Einkaufzentrum auch wie ein Flughafen aufgemacht ist. Mit dazugehoerigem (echtem) Security-Check (die es auch in der U- und S-Bahn gibt) und „Gates“ die einen in diverse Hauptstaedte der Welt (Etagen im Einkaufszentrum) bringen. In dem Einkaufszentrum liegen unzaehlige kleine Boutiquen. die hauptsaechlich Klamotten verkaufen. Sogar ich haette hier etwas gefunden was mir gefallen haette, haette ich auch Lust gehabt etwas zu kaufen. Hatte ich aber nicht! Der Etagen gab es recht viele, vermutlich um die 8 oder 9 und jede Etage war erstaunlich gross und immer einem speziellem Thema gewidmet.

So! Nun war ich aber echt alle und wollte in mein, zum Glueck nicht mehr weit entferntes, Hotel! Dort folgte mein obligatorisches Bad im Pool und die Welt war schon fast wieder in Ordnung.

Der Abend

Alles in Allem fuehlte ich mich nun zwar erschoepft, aber doch recht wohl. Nach meinem Bad wollte ich noch entspannt ein Bierchen an der belebten Sukhumvit Strasse zu mir nehmen. Ich verspuerte aber inzwischen ein leichtes Hungergefuehl, weswegen ich mir einen Apfel als Wegzehrung mitgenommen habe. Kaum war dieser verspeist, fing ich wieder an zu schwitzen. Dieses mal aber sackte auch mein Kreislauf ein wenig weg und mir wurde etwas mulmig zu Mute. Also ging ich schoen ruhig und ohne Hektik in das von mir ausgewaehlte Arenal, welches zwei Queerstrassen weiter lag. Ich setzte mich an einen Tisch und bestellte mir mein kleines Bier. Mein Kreislauf war aber immer noch durcheinander und anstatt dass es mir so langsam wieder besser ging, schien es schlimmer zu werden. Guter Dinge, dass das Sitzen und Chillen schon alles wieder richten wuerde, zuendete ich mir zu meinem Bierchen nen Kippchen an. Waehrend ich die so rauchte, bemerkte ich, dass es mir so verdammt schlecht ging, dass ich die Kippe nicht fertig rauchen kann. Und das hat schon mal was zu heissen! Also machte ich das Mistding wieder aus und wartete darauf, dass es mir wieder besser gehen wuerde. Leider ohne Erfolg. So langsam spielte ich schon mit dem Gedanken mich irgendwo abzulegen, damit ich die Beine hochlegen kann, um meinen Kreislauf wieder zu stabilisieren. Mitten in Bangkok kommt das aber irgendwie doof, fand ich. Also kaempfte ich mich wieder auf die Beine, schnappte mir mein halbvolles Bier (ich Geizhals) und schleppte mich zurueck in Richtung Hotel. Auf dem Weg leerte ich noch das Bier. Man will ja nix verkommen lassen!

Wieder im Hotel angekommen quaelte ich mich aus meinen Klamotten und fiel ins Bett.
Es folgte eine Fiebernacht, wie ich sie schon ewig nicht erlebt mehr hatte! Unkontrolliertes Schwitzen, Schuettelfrost und beaengstigende Fiebertraeume inklusive.
Oder mit anderen Worten: Koerper an Tister: „Was zuviel ist, ist zuviel!“

 

 

2. Tag – Wat Pho und Khao San Road

Nach knapp 8 Stunden Schlaf fuehlte ich mich schon erstaunlich fit, also schnell das Fruehstueck im Hotel auschecken. Fuer mich gab es einen umfangreichen Salat, einen Fruchtteller mit lokalen Fruechten, etwas Toast mit Marmelade, eine Gemuesesuppe und ein wenig Baked Beans. Also mehr als genug, um sich fuer den kommenden Tag ausreichend zu staerken. (Darueber hinaus gab es natuerlich noch viel viel nicht veganes Essen.)

So gestaerkt wollte ich nun zur Khao San Road aufbrechen. Die Khao San Road wird auch das Backpacker-Paradies in Bangkok genannt. Hier bekommt man alles, was man auf Reisen brauch und noch mehr fuer ein schmales Budget.

An der Rezeption fragte ich nach, wie ich am besten zur Khao San Road gelange. Mir wurde eine Karte von Bangkok gegeben, auf der sie das Hotel und die Khao San Road eingezeichnet haben. Da ich schon mit der U-Bahn bzw. der Skyrail vertraut war, entschied ich mich fuer dieses Transportmittel. Die Fahrt von der Sukhumvit Station bis zur Endstation Hua Lamphong kostete 27 Bath, also knapp 40 cent. Von der U-Bahn Station bis zur Khao San Road waren es nochmal knapp 4 Kilometer. Da ich den Weg selbst zu Fuss finden wollte, musste ich erstmal energisch diverse Taxi- und Tuk Tuk Fahrer abwehren. Als ich versuchte mich mir der Karte zu orientieren (Strassenschilder sind in Bangkok selten und wenn vorhanden gut versteckt) kam ein weiterer Tourist-Guide, der mir nachdem ich ihm sagte, dass ich zu Fuss gehen moechte bereitwillig den Weg gewiesen hat. Der erste Teil der Strecke fuehrte an einer Eisenbahnstrecke gen Norden. Hier kam ich durch ein wenig touristisches Gebiet, in dem viele Automechaniker ihre nicht mehr als garagengrosse Werkstatt hatten. Es ist erstaunlich mit wie wenig Werkzeug und Material hier gearbeitet wird. Kurz bevor ich wieder auf eine groessere Strasse gestossen bin, kam ich noch an einem Tempel vorbei, der mitten im Wohngebiet stand.

Von hier aus, ging es westlich. Nach den knapp 2 Kilometern lief mir bereits das Wasser in Stroemen herunter. So unertraeglich heiss war es gar nicht, aber zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit, laesst einen jede kleine Bewegung gleich in Schweiss ausbrechen. Wenn man an den stark befahrenen Strassen Bangkoks entlang geht, versteht man diesen, als Europaeer merkwuerdig erscheinender, Brauch der Asiaten, eine duenne Atemschutzmaske aus Stoff zu tragen. Bangkok ist wirklich ein Moloch, in dem zu jeder Tages- und Nachtzeit die Strassen proppe voll sind. Oft 4 – 6 spurige Strassen. Abgesehen von dem Linksverkehr (der mich auf der Strasse ja kaum stoert; aber die Fussgaenger halten sich selbstverstaendlich auch daran!) hat Bangkok auch noch einiges an Einbahnstrassen (auch 4 – 6 spurig!), so dass man froh sein kann, wenn man in dieser Stadt nicht selbst fahren muss. Ich schweife ab… Auf dem Weg zur Khoa San Road kam ich noch an einem kleinen (nicht touristischen) Markt vorbei, den ich ich gleich erkunden musste und der sich, wie sich herausstellte, noch in 2, 3 benachbarte Gassen ausdehnte.

Solche Maerkte gibt es in Bangkok an jeder Ecke. Vor allem Essen gibt es dort in Huelle und Fuelle, aber auch diverse andere Dinge. Leider essen die Thailaender in Bangkok schon erstaunlich viel Fleisch. In Asien dachte, waere das noch nicht so stark verbreitet. Doch auch ich konnte diverse Dinge finden: Frisches Obst, gebratene Bananen und Maiskolben hab ich bis jetzt entdeckt. Gewisse Arten von Nudeln moegen auch gehen. Der einzige Versuch, den ich in dieser Richtung bisher unternahm, scheiterte aber an Verstaendigungsproblemen. Ich habe zwar einen Zettel dabei, auf dem ein Hotelmitarbeiter in Thailaendisch „ich esse keine tierischen Produkte“ geschrieben hat. Aber als ich diesen Zettel dann heraus geholt habe, schien die Verkaeuferin sehr verwirrt und meinte „No, no here“

Khao San Road

Nach diesem kleinen Markt bin ich in der Khao San Road angekommen. Hier ist ein Stand neben dem anderen und man bekommt tatsaechlich fast alles was das Herz begehrt. Ein wenig nervig sind die ganzen Schneider, die einem Anzuege massschneidern wollen. Alle zehn Meter muss man einen davon abwehren. Zu einem bin ich aber reingegangen – mehr weil ich ein paar Reparaturen zu erledigen hatte, als weil ich was kaufen wollte. Die Reparaturen haette er auch gemacht (ich hatte meine Klamotten aber nicht dabei), am liebsten wuerde er mir aber zumindest ein Hemd anfertigen lassen. Das haette knapp 700 Bath gekostet, also um die 18 Euro, was mich durchaus zum ueberlegen gebracht hat. Einen kompletten Anzug gibt es fuer 2.000 – 4.000 Bath, also 50 – 100 Euro. Ich hab echt ueberlegt, ob ich mir einen machen lassen und den dann nach Deutschland schicke. Doch misstrauisch wie ich bin, habe ich erst in Internet recherchiert: Die meisten Schneider produzieren miese Qualitaet und benutzen billige Stoffe. Die, die etwas taugen, kosten nicht wirklich weniger als in Deutschland.

In der Khao San Road habe ich mir erstmal einen halben Liter frisch gepressten Orangensaft fuer 40 bath (ein Euro) gekauft. Sehr lecker, eisgekuehlt und erfrischend! Anschliessend hab ich noch nach einer Sonnenbrille gesucht, aber keine gefunden die mir gefallen hat. Eine Sound-Box mit USB-Anschluss, Radio und Line-In habe ich mir noch angeschafft und mich im Hotel dann geaergert, dass ich die nicht vor dem Kauf ausprobiert habe, denn sie verfuegt ueber einen minderwertigen MP3-Decoder, der zu viele Stoergeraeusche produziert.

Scammer in Bangkok

Nach der Khao San Road bin ich ein wenig durch die Gegend gewandert und dabei mehr oder wenig zufaellig Richtung Grand Palace und Wat Pho gegangen.

Auf dem Weg dort hin, bin ich dann auch dem ersten waschechtem Scammer (Betrueger/Abzocker) begegnet. Eine solche Begegnung laeuft jedes mal nach dem gleichen Muster ab. „Hello Sir, where are from?“ *Haendeschuetteln* Da ich aus Deutschland bin, wird man mit „Guten Tag“ und „Super duper“ oder Aehnlichem versucht zu beeindrucken und ausserdem scheint jeder deutsche Tourist ein Fussballfan zu sein…. Ich nicht! Nach dem einfuehrendem stereotypischen Geplaenkel, gehts dann so langsam ans Eingemachte. Unser Tourist Guide / Tourist Agent / Tourist Police Man / T.A.T. Agent (letzteres ist eine besondere Frechheit, denn die staatliche Tourist Authority Thailand wird TAT abgekuerzt) weiss von besonders guenstigen Angeboten, die selbstverstaendlich nur und ausschliesslich heute zu haben sind. Gerne malten sie auch ein wenig auf meiner Karte rum und meinten ich muesse hier und dorthin und gerne organisieren sie mir auch Tuk Tuk fuer nur 20 Bath, dass mich zu den besagten Orten bringt. Am besten ist es, man geht einfach stur weiter und sagt mit einem Laecheln „no thanks“ oder „I don’t need anything, thanks“. Dann ist man sie recht schnell wieder los. Wenn man hingegen stehenbleibt, oder noch schlimmer bereits irgendwo gemuetlich steht, um entspannt ne Kippe zu rauchen, dann wird man sie ne Weile nicht mehr los. Falls man auf ein solches Angbot eingeht, landet man in einem Juwelier oder in einem Reisebuero, welches einem gefaelschte und ueberteuerte Tickets andrehen will. Misstrauisch aber freundlich wie ich bin, habe ich mich zwar mit einigen dieser Typen unterhalten, aber alles kategorisch abgelehnt.

Wenn man in der Naehe einer Attraktion ist, die man zu besichtigen gedenkt und dort von einem Tuk Tuk Fahrer angesprochen wird, wo man denn hin will, bekommt man sehr oft zu hoeren, dass dieser Ort gerade heute geschlossen ist, sie aber eine tolle Alternative kennen. Nichts glauben, selbst ueberprufen!

Unter diesem Aspekt kann Bangkok recht anstrengend, ja sogar nervig sein. Aber fuer jeden unverschaemten Betrueger, gibt es drei sehr freundliche und hilfsbereite Einheimische.

Wat Pho

Da der Tag schon recht fortgeschritten war und ich am heutigem Tag den Eingang des Grand Palace nicht gefunden habe (Er ist von einer Mauer umgeben, der Eingang ist nur im Norden. Wenn man also falschrum startet, muss man lange, lange einmal um den gesamten Palast gehen), habe ich mir den Tempel Wat Pho angeguckt. Eine Besichtigung fuer Touristen kostet 100 Bath (2,50 Euro), fuer Thailaender oder buddhistische Moenche, ist der Eintritt umsonst. Man sollte mindestens 2 Stunden Zeit mitnehmen, um sich alles in Ruhe angucken zu koennen, mehr kann auch nicht schaden. Wat Pho gab es schon, bevor Bangkok im Jahre 1772 zur Hauptstadt von Thailand wurde und gilt als die aelteste Universitaet Thailands. In Wat Pho wurden vom Koenig Rama III Steintafeln ausgestellt, die altes thailaendisches Wissen uebermitteln, unter anderem Wissen ueber die bekannte Thai Massage.

Zu den Hauptattraktionen zaehlt der „Reclining Buddha“ eine 45 Meter lange vergoldete liegende Buddha Statue. Die Fuesse dieser Statue sind mit Perlmutt-Einlegearbeiten versehen, die diverse Ereignisse aus dem Leben Buddhas darstellen.

Wie ueblich in Buddhistischen Tempeln muss man auch hier vor Betreten die Schuhe ablegen. Zu knapp bekleidete Frauen bekommen am Eingang einen quietschgruenen Bademantel ausgehaendigt.

Hinter dem Buddha befindet sich eine Reihe aus 108 bronzen Schalen, die die 108 gluecksverheissenden Charaktere von Buddha repraesentieren. Wirft man in jede der Schalen eine Muenze, so soll dies Glueck bringen; Moenchen soll es helfen ihr Wat zu erhalten.

Neben dem liegendem Buddha, gibt es noch eine weitere Buddha-Statue, die als Grabmal fuer Koenig Rama I dient.

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Eine weitere Attraktion sind die vier 42 Meter hohen Chedis. Sie sind mit diversen Mosaiken bestueckt und wurden aus unterschiedlichen Gruenden von verschiedenen Koenigen errichtet.

Ausserdem gibt es viele verschiedene Statuen in Wat Pho zu bewundern, deren Bedeutung ich aber nicht weiter erforscht habe. Von den Bildern die vorletzte fand ich besonders nett. Die soll den einsiedlerischen Arzt von Buddha darstellen =)

Insgesamt ist der Wat Pho eine sich lohnende und sehr beeindruckende Station in Bangkok. Wenn man allerdings den unglaublichen Prunk, der in solchen Tempeln vorherrscht betrachtet und daneben die hohe Armut sieht, die es in Bangkok gibt, kommt man schon ins Gruebeln. Aber okay, dass ist in christlichen Kirchen nicht wirklich anders.

Diverse Bilder Wat Pho:

 

Nach Wat Pho kam ich auf die dumme Idee, den Weg zurueck zur U-Bahn Station ebenfalls zu Fuss zu bewaeltigen. Als es so langsam dunkel geworden ist (Bloedsinn, hier wird es fast schlagartig dunkel *g*), und ich mich wunderte, warum die Strasse, an der die Station eigentlich liegen muesste, immer noch weiter und weiter geht, habe ich dann einen Thailaender gefragt, wo die Station ist und siehe da, ich bin vor 5 Minuten falsch abgebogen. 10 Minuten spaeter war ich dann bei der U-Bahn Station und wenig spaeter extrem erschoepft im Hotel.

Aufgrund der Temperatur habe ich gedacht, ich sollte besser auf Socken an diesem Tag verzichten. Dieser dumme Einfall plus die Tatsache, dass ich Schuhe anhatte, die ich sonst nur selten trage, bescherten mit nach geschaetzten 15 – 20 Kilometern vier neue Blasen! Juchhey! Nein, davon gibt’s keine Fotos =)

Kurz spaeter bin ich zu einem echtem indischem Restaurant gegangen (gehumpelt), die auch einige vegane Speisen hatten. „Echt“ habe ich betont, weil ich auch indische Restaurants gefunden habe, die Fleisch und Alkohol verkauft haben, dieses hingegen tat dies nicht.

Gesaettigt, muede und erschoepft liess ich anschliessend den Abend noch gemuetlich am Pool ausklingen.

Auf geht’s nach Bangkok

Hier in Bangkok ist einfach keine Zeit zum Schreiben. Zu viel zu tun, zu viel zu sehen =) Trotzdem will ich zumindest mal die Sachen die ich in meinem Notizblock geschrieben habe online stellen:

03.11.12 – Tag der Abreise

Um 20:00 Uhr ging es heute von Hamburger Flughafen aus los.

Obwohl ich alles was ich mitnehmen wollte, bereits zusammen gelegt habe, war ich bis in den Nachmittag hinein noch damit beschaeftigt alles vernuenftig zu packen. Ich haette nicht gedacht, dass es so lange dauern wuerde. Waere der Flug frueher gegangen, waere es echt knapp geworden.

Es war ein sehr merkwuerdiges Gefuehl, seine gewohnten Dinge zu tun, wie draussen zu rauchen, sich etwas zu essen zu machen etc. und dabei sich dann vorzustellen, dass man am folgenden Tag am anderen Ende der Welt sein wird.

Dieser Kontrast zwischen dem gewohnten Handlungen zu Hause und dem baldigen Herausgerissen werden aus diesem Alltag, konnte mein Hirn kaum verarbeiten. Es schien alles so unwirklich, obwohl der Beweis direkt vor einem lag. Trotz dieser Schwierigkeiten, diesem Widerspruchs, fiel es mir schwer, nicht dauernd vor Vorfreude mit einem idiotischem Grinsen im Gesicht herum zu laufen.

Gleichzeitig war ich echt nervoes und fragte mich, ob ich wohl an alles gedacht habe. Ich habe mit Sicherheit 5-7 mal mein True-Crypt-File auf meinem USB-Stick gemountet, um noch ein paar wichtige Daten und Reisedokumente darauf zu speichern. Und dass, obwohl ich der Meinung war, dass der Stick schon seit Tagen fertig gewesen ist! Als alles fertig war und ich mir nochmal schnell ’ne Gemuesepfanne gemacht habe, kam (am Samstagnachmittag!) noch der Postbote. Er bracht mir meine 2. Visa-Karte, die ich zur Sicherheit dabei haben wollte. Echt Glueck gehabt! Ich hatte sie eigentlich schon lange abgeschrieben und hatte deswegen schon ein wenig Bauchschmerzen. Das hiess natuerlich, nochmal den Stick mounten und die Nummer fuer den Notfall notieren.

Um kurz nach sechs war ich dann am Flughafen und die Gepaeckabgabe lief schnell und problemlos. Als ich mich vom Gepaechschalter wieder entfernte, sah ich diese netten Kaertchen, die man am Gepaeck befestigen kann und wollte das noch schnell anbringen. Obwohl ich meinen Rucksack noch auf dem Band gesehen habe, wollte mich das Flughafenpersonal nicht mehr an ihn ranlassen :-/ Ich hoffe mal er geht nicht verloren.

Der Flieger aus Dubai hatte Verspaetung, so dass sich das Bording nochmal um knappe 45 Min. verschoben hat. Da ich sowieso viel zu frueh am Flughafen war, hatte ich also noch viel Zeit mein Hoerspiel zu hoeren =)

Dann kan das Bording ind ie 777-300ER. Ich bin noch nie in einem so grossem Flieger gewesen und war, obwohl ich ich schon oefters geflogen bin, echt beeindruckt. Die 777 von der Fluggesellschaft Emirates hatte sogar in der Economy-Klasse eine erstklassige Ausruestung. In jeder Lehne war eine Art iPad eingelassen. Hinzu kam noch eine Art Fernbedienung,, ebenfalls mit Touch-Display. Dieses Geraet verfuegte ueber zahlreiche Features:

  • Eine umfangreiche Film- und Musikdatenbank
  • zwei Bordkameras (vorne und unten)
  • USB_Port zum laden eigener Geraete und zum Abspielen von eigener Musik, Bilder, PDFs (keine Filme)
  • Telefon
  • Internet
  • SMS

Die letzten drei Punkte waren natuerlich kostenpflichtig. Eine herkoemmliche 220V Steckdose zB. fuer Laptops war ebenfalls vorhanden.

Ich habe mir The Dark Knight rises angeguckt und danach war schon mehr als die Haelfte der Flugzeit vorbei.

Als das Essen kam, hatte ich Glueck. Aufgrund meines Sonderwunsches (veganes Essen), kam mein Essen vor allen anderen der Economy-Klasse. Da haben einige aber neidisch geguckt =) War sogar recht schmackhaft das Essen.

Um ca. 6 Uhr morgens (Ortszeit) war die Landung in Dubai. Erster Zielpunkt war eine Raucher-Lounge. Die erste, die ich fand, war langweilig, was mich natuerlich nicht am geniessen hinderte. Anschliessend bin ich den verdammt langen Terminal 3 runter und wieder hoch gelaufen. Es sind offensichtlich „nur“ 920 Meter, was mir deutlich laenger vorgekommen ist. Leider konnte man nur in Dirham bezahlen, so dass ich mir nichts kaufen wollte. Gluecklicherweise fand ich einen Wasserspender in der Naehe einer Raucher-Lounge mit nettem Ausblick auf den Flughafen und Dubai im Hintergrundm so dass alle Beduerfnisse befriedigt werden konnten und ich die ersten paar Seiten in meinem Notizbuch schreiben konnte.

Dann ging die restliche Zeit des vierstuendigen Aufenthalts in Dubai schnell rum.

Die 777 nach Bangkok war ein etwas aelteres Modell, Displays einer aelteren Generation waren aber trotzdem vorhanden.

Leider konnte ich nicht wie geplant Total Recall angucken, weil ich wegen des Essen mit meinem deutschen, vegetarischen Sitznachbarn ins Gespraech kam. Es war zwar sehr interesannt (er hatte einiges an Reiseerfahrungen uA. Tibet), aber auf Dauer dann doch ein wenig anstrengend.

In Bangkok gelandet, habe ich erstmal ein ATM (Geldautomaten) aufgesucht und Geld geholt. Kostete 150 Bath (knapp 3,80 Euro) Transaktionsgebuehr. Scheint es in Bangkok (Thailand?) immer zu kosten. Ich bin gespannt, ob ich diese Gebuehr spaeter von der DKB wiederbekomme, da sie sich ja damit ruehmen, dass man auf der ganzen Welt kostenlos Geld abgeheben kann.

Anschliessend hab ich die U-Bahn im Flughafen aufgesucht und bin problemslos zur Makasan-Station gekommen. Die U-Bahn und die Skyrail in Bangkok haben ein nettes System. Am Automaten kann man als Dauerfahrer seine Checkkarte mit Geld aufladen, oder als Gelegenheitsfahrer (oder Tourist) bekommt man am Automaten eine Plastikmuenze mit RFID-Chip, der genau fuer die gebuchte Strecke gilt.

Von der Makasan-Station aus hatte ich mir eine Wegbeschreibung zu meinen Hotel aufgeschrieben. Was auf Google Maps noch nah ausgesehen hat, stellte sich dann doch als eine ganz schoene Strecke heraus. Ausserdem bin ich beim zaehlen der Strassen durcheinander gekommen. (Als zweiter Punkt stand auf meinem Zettel „die 6. rechts“) Nur war ich mir echt unsicher, was jetzt tatsaechlich eine Strasse gewesen ist und was nur eine besonders tiefe Einfahrt. Ausserdem machte sich natuerlich die Erschoepfung so langsam bemerkbar. Ich habe die Sukhumvit- Strasse dann letztendlich gefunden. Mein Hotel sollte in einer der Seitenstrassen zu finden sein. Die Strasse war allerdings durch Personen, zahllose Staende, welche Dinge wie Socken, Lebensmittel, Schmuck bis zu Viagra verkauften so dermassen belebt und vollgestopft – vom chaotischen Verkehr ganz zu schweigen – dass ich nicht in der Lage war einen Strassenschild zu entdecken. Nachdem ich mit meinem fettem Gepaeck ein paar mal die Strasse hoch und runter laufen bin, sprach mich ein Thailaender, der mir schon mehrmals was andrehen wollte an und wies mir den richtigem Weg. Wie es sich herrausstelle bin ich tatsaechlich schon mehrmals an meiner Zielstrasse vorbeigelaufen. Extrem erschoepft und trotzdem immer noch echt aufgeputscht, checkte ich dann in meinem Hotel names „Dream“ ein. Nachdem ich das Internet auf meinem Handy zum Laufen gebracht habe, bin ich dann erstmal hoch in den 11. Stock und hab den Pool auf dem Dach ausgecheckt. Leider war das Licht leider schon aus. Das hat den Genuss nach knapp 32 h Uptime endlich entspannt im Pool abzuflacken aber nicht im geringsten getruebt. =)

Abschliessend bin ich wieder auf mein Zimmer, um mich meiner wohlverdienten Ruhe zu widmen. Es dauerte nen Weilchen bis ich wirklich runter gekommen bin, konnte aber anschliessend tief und fest bis zum naechsten Morgen durchschlafen =)

Finally I arrieved!

 

Eindruecke vom Dream Hotel, Bangkok