16. Tag – Abend mit Ely

Ein bisschen mitgenommen von gestern und der, wie im Stone Free ueblich, recht unruhigen Nacht. stand auch fuer heute kein grossen Programm an. Ely kam hier im Stone Free an, nachdem ich gefruehstueckt hatte und wir sind zusammen nochmal zum Nature Rocks. Zum Einen wollte Ely dort fruehstuecken und zum Anderen dort nach seinen Schuhen suchen. Das Personal war heute sowohl ueberfordert, als auch schrecklich unaufmerksam. Mehrmals vergingen bis zu 15 Minuten, bis wir und auch andere Gaeste, dass Personal darauf aufmerksam machen konnten, dass wir einen Wunschen haben. Trotzdem, oder gerade deswegen, waren wir dort knapp 2 Stunden, bei hauptsaechlich bedecktem Himmel. Als wir zahlen wollten, hatten wir auf unserer Rechnung, auch alle Bestellungen unseres Nachbartisches. War echt nicht deren Tag. Als wir wieder gegangen sind, bemerkte ich, dass die kurze Sonne und die anschliessende Wolkenschicht fuer meine noch weissen, nicht eingeschmierten Beine schon zuviel gewesen ist.

Ely hatte beim hier ansaessigen Fitnessstudio einen Pool entdeckt und favorisierte die Idee dort drin seinen Kater auszukurrieren. Ich hatte da keinen Bock drauf, habe aber die Gelegenheit genutzt in dem benachbarten Tauchstudio einen Tauchgang fuer den naechsten Tag zu planen. Tauchen war die letzte der Aktivitaeten, die ich mir fuer Koh Chang noch vorgenommen hatte. Danach habe ich hier alles gesehen, was ich sehen wollte und wollte weiter in den Sueden, Richtung Koh Lanta fahren.

Als ich den Trip buchte, war der Tauchlehrer dort vor Ort doch recht erstaunt, dass ich schon bereits seit 18 Jahren nicht mehr getaucht bin und fragte mich ganz verbluefft nach meinem Alter. Obwohl ich der Meinung gewesen bin, dass ich prinzipiell noch ueber alle wichtigen Kenntnisse und Faehigkeiten zum Tauchen gehen verfuege, habe ich mich trotzdem zu dem 1000 Baht teureren „Tune up“ Programm, also einen Auffrischungskurs entschieden. Insgesamt kostete der Tauchtrip mit 2 Tauchgaengen dann 3.900 Baht (knapp 100 Euro) und war damit die mit Abstand teuerste Aktivitaet, die ich bisher unternommen habe. Ich dachte mir aber, jetzt wo ich nach so langer Zeit mal wieder die Chance habe, an einen schoenen Ort, naemlich dem National Marine Park, Koh Chang, zu tauchen, muss ich das einfach machen und mal nicht so aufs Geld achten. Wenn man aber bedenkt, dass ich fuer den Preis ebenso einen ganzen Monat in meinem Guest House uebernachten koenne, ist es schon ein ganz schoener Happen.

Nach dem Besuch beim Tauchstudio plante ich am Rechner meinen Weg nach Koh Lanta. Ich entschied mich dafuer mit der Faehre zum Festland, mit dem Bus nach Bangkok und mit dem Flieger fuer 50 Euro von Bangkok nach Krabi zu fliegen. Damit waren alle wichtigen Punkte fuer den Tag abgearbeitet und ich fuehlte mich nach einem Nickerchen. Mein eigener Raum ist fuer sowas tagsueber zu heiss. Aber im stone free haengen an diversen Stellen Haengematten die perfekt dafuer geeignet sind, in der Mittagshitze ein wenig vor sich hin zu doesen.

Ely traf ich im stone free ein paar Stunden spaeter wieder. Wir gingen zusammen ins Sawatdee (Was soviel wie Hallo heisst). Das Sawatdee ist ein Restaurant, in dem es – auch wenn es von aussen nicht beworben wird – auch zwei Raeume zu mieten gibt. Einen dieser Raeume bewohnte Ely. Wir assen zu abend und chillten eine Weile im 2. Stock des Sawatdee. Ely erwaehnte, dass er seit vier Jahren regelmaessig Schach spielte. Fuer Schach – und andere komplexe Strategie-Spiele – habe ich ja einen gewissen Faible. Aber da ich, mal abgesehen von dem einen Spiel gegen Gregor Ende August, Schach schon bestimmt 15 Jahre nicht mehr gespielt hatte, nahm ich an, dass ich gegen jemand, der seit 4 Jahren regelmaessig spielt, keine Chance haben werde. Trotzdem konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen und habe Ely herausgefordert. Ich war recht ueberrascht und Ely wohl ein bisschen verschnupft, als ich ihn ziemlich gegen die Wand gespielt habe *harhar* Ich fuehlte mich sogar ein wenig schuldig, weil ich ihm vorher gesagt habe, dass ich zwar die Regeln kann, aber seit ueber 15 Jahren nicht mehr gespielt habe. Aber was soll’s. Gestimmt hat es ja.

Im Verlauf des weiteren Abends konnte Ely mich noch ueberzeugen, dass ich lieber mit dem Zug nach Krabi reisen sollte. Es ist guenstiger, dauert, wenn man den ganzen Overhead des Fliegens miteinkalkuliert, fast genau so lange, ist deutlich umweltfreundlicher und ausserdem gibt es einen netten Nachtzug, bei dem man dann erholt am fruehen Morgen in Krabi ankommt, anstatt erschoepft am spaeten Nachmittag. Und da ich diesen Argumenten durchaus aufgeschlossen gegenueber stand und ich in Thailand noch keinen Zug gefahren bin, habe ich meinen Reiseplan erneut umgeworfen.

Fuer den morgigen Tauchtag wollte ich ausgeruht sein, daher gab es fuer mich heute keine Party und ich gegen Mitternacht zurueck ins Stone Free um schlafen zu gehen. Netter Plan zwar, aber irgendwer bleibt im Stone Free immer bis in den Morgen auf und macht Laerm. Gna! Dieses Mal war es ein Ami, der einer Thai ein paar Worte Englisch beigebracht hat und anscheinend der Ueberzeugung war, dass eine  hoehere Lautstaerke den Lernerfolg steigert.

13. und 14. Tag – Lonley Beach

Am 13. Tag bin ich recht frueh aufgestanden und habe meine Sachen gepackt. Ich trank noch gemuetlich ein- zwei Tee zum Fruehstueck und liess mir von Oing ein Taxi bestellen. Gegen 09:00 Uhr bin ich nach einer herzlichen Verabschiedung von Oing mit meinem Gepaeck vorne zur Strasse gegangen und habe auf das Taxi gewartet. Nach ca. 15 Minuten kam auch eins an, allerdings nicht dass, das von Oing bestellt wurde. Dafuer wollte der Fahrer nur die Haelfte von dem, was das der andere per Telefon als Preis angekuendigt hat. Ich sah keinen Grund die Chance nicht zu ergreifen und liess mich zum Lonley Beach bringen.

Im Guest House „Stone free“ begruesste mich Tom – ein aelterer Thai, mit langen Haaren und langem, grauen, schuetterem Vollbart. Und zeigte mir das letzte frei Zimmer. Glueck gehabt! Gestern waren noch deutlich mehr Raeume frei. Bisschen bloed war, dass das Zimmer direkt ueber der Kueche lag und direkt neben der Gemeinschaftstoilette. Das heisst zum Einen habe ich ein wenig Geruchsbelaestigung, was sich aber als nicht so schlimm herausstellte und zum Anderen ich jeden morgen von den Horden die ihre Blase entleeren muessen geweckt werde.

Nachdem ich mich einquartiert hatte, hab ich mir in der lokalen Apotheke Oropax fuer 160 Baht (knapp 4 Euro) gekauft und bin dann direkt an den Rechner gegangen und schrieb den Rest des Tages fuer den Blog die Notizen nieder, die ich schon in meinem Notizbuechlein hatte. Um ca. 18:30 musste ich allerdings aufhoeren, weil sie hier im stone free jeden Abend live Musik haben und es anscheinend als stoerend empfinden, wenn dann jemand am Rechner hockt. Da ich aber nach knapp 7 Stunden tippern auch nicht mehr wirklich Bock hatte weiter zu machen, war das ganz okay.

Die Life Musik bestand hauptsaechlich aus alten Rock-Klassigern in einer ruhigen liedermacherartigen Version. Nicht wirklich mein Fall. Bemerkenswert war aber, dass die Thais fast perfekt akzentfrei sangen, sich dann aber mit starken Thai-Akzent beim Publikum bedanken =) Ich blieb so lange ich die Augen offen halten konnte wach, weil ich wusste, dass die Laermbelaestigung recht stark werden wuerde. Ich habs es bis knapp 23:00 Uhr ausgehalten, dann merkte ich, dass mir in meiner Haengematte so langsam die Augen zu fielen und ging zu Bett. Die Laermbelaestigung war zwar echt beachtlich, doch aufgrund meiner Muedigkeit stellte das kein Problem dar.

14. Tag

Morgens wurde ich von den bereits erwaehnten Horden geweckt, die zur Toilette pilgerten. So gegen acht hatte ich dann keinen Bock mehr und bin auch aufgestanden. Nach einem ausfuehrlichen Fruehstueck von zwei Kippen und zwei Tees hab ich angefangen zu schreiben. Gegen 12:00 Uhr holte ich mir ein richtiges „Fruehstueck“. Bratreis mit Gemuese fuer 40 Baht (Ein Euro) und schrieb direkt weiter.

stone free

Das Stone Free Guest House bei Nacht

Nach dem Abendessen, sprach mich ein Deutscher names Michael an, der neben mir sass und mich anhand meines Akzents als Deutscher identifizierte. (Ist wirklich nicht schwer das Heimatland der Touristen anhand ihreres Akzents zu erraten, besonders Deutsche stechen auch fuer meine Ohren heraus). Mit Michael hab ich dann den Rest des Abends noch ein paar Bier geleert. Gegen 23:00 Uhr ging uns die Live Musik auf den Sack und wir sind noch ein wenig durch den Ort gezogen. Wir landeten in einer Techno-Bar namens „Himmel“. Hier sprangen viele, zum Teil verdammt junge, Backpacker zu unglaublich schlechtem Techno durch die Gegend. Ich habs kaum ausgehalten. Dann aber spielten sie Gangnam-Style und begann mich zu amuesieren. Als dann noch ein zwei Dubstep-Lieder folgten fing ich sogar an zu Tanzen und Spass zu haben. Auch Prodigy und Fatboy Slim wurden noch gespielt, was meine Stimmung weiter hebte. Anschliessend folgte aber nur noch uebler Techno-Mist, den ich aufgrund meiner Unkenntnis in diesem Gebiet nicht naeher klassifizieren konnte. Michael hatte eine junge Schwedin ausgemacht, die er sogleich anbaggerte. Als ich dann aber anfing zu tanzen, fand sie mehr Interesse an mir. *g* Etwas spaeter versuchte aber noch ein weiterer, deutlich zielstrebigerer Kerl sie aufzufressen. Der Zug war also abgefahren ^^ Gut angeheitert schwankte ich dann so zwischen 2 und 3 ins Bett.

12. Tag – Chillen, Unruhe und Lonley Beach

Nachdem ich die letzten drei Tage ununterbrochen unterwegs gewesen bin, sollte der heutige Tag ganz ruhig werden. Also setzte ich mich morgens gleich an den Strand. ein weiterer positiver Nebeneffekt swar, dass auch mal der Rest von meinem Koerper ein wenig Sonne abgekam. Meine Arme haben naemlich inzwischen schon ganz gut Farbe angenommen, waehrend der Rest noch eine vornehme Blaesse aufwies. Ich schwamm, las und wanderte den Strand auf und ab. Um 12:00 Uhr hab ich es aber nicht mehr ausgehalten und wmir wieder einen Motorroller gemietet. Ich wollte Lonley beach noch eine 2. Chance geben und die Fahrt im Minibus hin und zurueck haette das Gleiche gekostet wie der Motorroller.

Im Lonley Beach angekommen, der name ist inzwischen bestenfalls als Scherz anzusehen, zog ich von einem Bungalow-Resort zum naechsten und verglich lage, Ausstattung und Preis. Nachdem ca. 8-% der Bungalows wegen Asbestdach ausgeschieden sind und die in ruhiger Lage recht teuer waren, fiel die Wahl auf das Guest House „Stone Free“. Die Zimmer sind recht spartanisch und man hat dort nur eine Gemeinschaftsdusche und – Toilette. Ausserdem liegt dieses Guest House in den vermutlich lautesten Gebiet, aber der Raum kostete nur 150 Baht die Nacht und es gibt dort Computer fuer 30 Baht die Stunde.

Ich habe mir vorgestellt, dass, wenn ich hauptsaechlich am Blog arbeiten wolle, ich dies genausogut Nachts tun koenne und daher der Preis das Naturdach die wichtigeren Pro-Gruende darstellen. Ich bin gespannt, ob ich recht behalten soll.

Gegen fuenf kehrte ich zurueck und chillte am Strand uns ass zu Abend.

6. Tag – Die Fahrt nach Koh Chang

Heute bin ich recht fueh aufgestanden, damit ich noch ausreichend Zeit hatte, zu fruehstuecken und rechtzeitig zum Bus-Terminal zu kommen. Mein Fruehstueck bestand aus einem Salat und einer warmen Speise aus Reis und Gemuese. Ich konnte schon etwas mehr zu mir nehmen als gestern, wenn auch noch nicht ganz soviel, wie ich sonst gegessen habe. Anschliessend bin ich aus dem Hotel ausgecheckt und mit dem Skytrain fuer 20 Baht (50 cent) zur Ekkamai-Station gefahren. Dort bin ich kurz vor 8 angekommen.

Um 8 Uhr morgens wird in Bangkok aus allen Lautsprechern die Nationalhymne gespielt. Waehrend die Nationalhymne gespielt wird, bleiben alle Thais in Respekt stehen und man tut gut daran, dies auch zu tun. Die Thais haben grossen Respekt vor der Koenigsfamilie und sind stolz auf ihr Land. Dies ist unter anderen so, weil Thailand das einzige Land in dieser Region ist, welches nie eine Kolonie eines westlichen Landes gewesen ist. Die Thais schreiben diese Tatsache unter anderem der Koenigsfamilie zu und zollen ihr deswegen hohen Respekt.

An der Ekkamai-Station habe ich zuerst Probleme gehabt den richtigen Bus zu finden, da ich aber eine knappe halbe Stunde zu frueh da war, hatte ich genug Zeit den Bus noch zu finden. An der Station habe ich Guillaume, einen 31 Jahre alten Postenboten aus Quebec City, kennengelernt, der ebenfalls mit dem Bus nach Koh Chang fahren wollte. Er hatte allerdings nur die Busfahrt an sich gebucht und war erstaunt, dass ich den Transport zum Pier und die Faehrfahrt gleich inklusive gebucht habe. Er hat den Transfer zum Pier noch nachbuchen koennen, die Faehrfahrt aber merkwuerdigerweise nicht mehr.

Guillaume erzaehlte mir, dass er seinen Reiseplan schon kurz nach der Ankunft vollkommen umgeworfen hatte, weil er in Bangkok jemanden kennengelernt hatte, der gerade aus Kambodscha zurueckgekehrt ist. Diese Person war auch insgesamt drei Monate unterwegs und wollte einen dieser Monate in Kambodscha verbringen. Es hat ihm dort aber so gut gefallen, – er sprach von einer lebensveraendernden Erfahrung – dass er seine komplette Zeit in Kambodscha verbracht hatte. Also hat auch Guillaume von seinen vier Wochen Urlaub, eine Woche fuer Kambodscha eingeplant.

Waehrend der gesamten Busfahrt in dem klimatisierten Bus, lief auf dem TV ueber dem Busfahrer eine nervige thailaendische Improvisation-Comedy-Show. In einem merkwuerdig unmelodischen Sing-Sang erzaehlten die Darsteller dort eine anscheinend unterhaltsame Geschichte. Es war lustig genug, dass nicht nur das Publikum im TV lachte, sondern auch gelegentlich die Mitfahrer im Bus. Gelegentlich hielt der Moderator Schilder mit Begriffen hoch, oder zog Gegenstaende aus einem Beutel, was die Darsteller (alle maennlich, selbst wenn sie Frauen darstellten) dann in ihre Geschichte einbauen mussten.

Ich habe mich, waehrend der fuenfstuendigen Fahrt, viel mit Guillaume unterhalten, der schon um einiges besser ueber Koh Chang informiert war als ich.

Als wir schliesslich in Trat angekommen sind, wartete dort bereits, ein von Touristen „Minibus“ genannter, Pickup auf uns und zwei weitere Touristen.

Songthaew

Ein Songthaew oder auch Minubus genannter Pickup mit zwei Baenken auf der Ladeflaeche

In Thai heissen diese Fahrzeuge „Songthaew“, was soviel heisst wie „zwei Baenke“, denn genau diese befinden sich in einem Aufbau hinten auf dem Pickup. Wir hatten nicht eine Minute Aufenthalt, sondern stiegen direkt in den Pickup um und fuhren weiter. In der Naehe der Kueste hielt der Pickup an einer kleinen Station an, in welcher es ein Cafe gab und man Tickets fuer die Faehre kaufen konnte. Ich tauschte meinen „Gutschein“ gegen ein echtes Ticket um und Guillaume kaufte sich ein Ticket nach Koh Chang und ein Rueckfahrtticket nach Kambodscha, denn Koh Chang ist die am oestlichsten liegende Insel von Thailand und liegt quasi direkt an der Grenze zu Kambodscha.

Nach knapp 15 Minuten Aufenthalt stiegen wir in einen anderen Minibus, der uns zum Pier brachte.

Faehre nach Koh Chang

Die Faehre, die uns nach Koh Chang gebracht hat

Dort wartete bereits die Faehre auf uns. Ich war echt erstaunt, wie nahtlos die ganze Strecke geplant war. Zu Anfang war die Faehre noch recht leer, was wir auf die Nebensaison geschoben hatten. Doch innerhalb von knapp 15 Minuten kamen ploetzlich Unmengen an Thais und Touristen an und die Faehre fuellte sich fast vollstaendig.

Die Insel Koh Chang war naeher am Land, als ich erwartet habe, sie war schon vom Pier aus deutlich mit ihren bis zu 740 Meter hohen Bergen zu sehen. Die Faehre war ueberdacht, so dass man im Schatten sitzen konnte und waehrend der Fahrt bliess eine angenehme Brise. Ich nutzte die Gelegenheit und kaufte mir auf der Faehre ein Bier. So liess es sich aushalten =)

Koh Chang

Die Insel Koh Chang von der Faehre aus aufgenommen

An der Ostkueste, welcher wir uns nun naeherten, gibt es so gut wie keine touristischen Orte. Dies liegt vermutlich daran, dass die zum Land gelegene Ostkueste recht windgeschuetzt ist und auch der Wasseraustausch mit dem Golf von Thailand, durch die geschuetzte Lange, relativ gering ist.

Am Pier hatte man wieder kaum Zeit sich zu orientieren. Die dort mit ihren „Songthaews“ wartenden Thais, waren geradezu begierig darauf, alle Passagiere moeglichst schnell auf ihre Fahrzeuge zu bekommen.

Ankunft auf Koh Chang

Ankunft auf Koh Chang

Guillaume und ich wurden zu einem Pickup dirigiert, der eigentlich schon voll gewesen ist. Uns war das aber ganz recht, so konnten wir naemlich die Fahrt ueber hinten auf der Trittflaeche stehen. Dadurch hat die Fahrt gleich doppelt so viel Spass gemacht =)

Waehrend der Fahrt hoerten wir immer wieder ein kreischendes Geraeusch und Guillaume und ich fragten uns, ob es nun die Bremsen oder der Keilriemen war, die dieses Geraeusch verursachten. Fuer beide Quellen war dieses Geraeusch aber eher untypisch. Auf der Fahrt habe ich auch gleich die ersten Elefanten in einem Gehege und die ersten Affen, die auf den Stromleitungen herumtollten, gesehen.

Guillaume auf dem Minibus

Guillaume auf dem Minibus

Um ca. 17:00 Uhr sind wir im Lonley Beach angekommen. Guillaume hatte sich dieses Ziel bereits vorher ausgesucht und da ich nur wenig ueber Koh Chang wusste, habe ich mich ihm einfach angeschlossen. Als wir ausstiegen und der Minibus sich wieder entfernte, war ploetzlich klar, dass das Geraeusch, das wir waehrend der Fahrt gehoert haben, gar nicht von dem Fahrzeug stammte, sondern von einer heimischen Grillenart. Diese Grillen produzieren einen solch lauten kreischenden Ton, dass er bestimmt ueber einen Kilometer hinweg zu hoeren ist. In unmittelbarer Naehe ist er so laut, das er knapp unter der Schmerzgrenze liegt. Der Ton ist nicht, wie man ihn von Grillen kennt, ein rythmisches Zirpen, sondern ein kontinuierlicher heller Ton. Als klar war, dass die Grillen im Dschungel diesen Ton produzierten habe ich nur gehofft, dass sie in der Nacht damit aufhoerten. Zum Glueck war dies auch so. In der Nacht hoert man das Zirpen, wie man es von Grillen her kennt.

Der erste Unterschied zu Bangkok, ist quasi direkt nach der Ankunft aufgefallen. Hier auf der Insel wird man nicht gleich von aufdringlichen Thais belagert, sondern in Ruhe gelassen. Sehr angenehm!

Lonley Beach hat einen sehr angenehmen Flair. Dort sind hauptsaechlich Backpacker und freakige Aussteiger zu finden. Hungrig von der Fahrt haben Guillaume und ich uns erstmal einen Doener, respektive eine Falafel gegoennt. Anschliessend haben wir uns den billigsten Bungalow gesucht, den wir finden konnten. Wir fanden ihn in dem Resort (so werden hier die Bungalow-Anlagen genannt) namens „Ice Beach“. Welch Ironie! Es war nicht mehr als eine Bretterbude auf kurzen Stelzen und kostete 100 Baht (2,50 Euro) die Nacht. Immerhin war die Bretterbude mit einer Matratze, einer Stromsparbirne (ich habe hier in Thailand noch keine anderen Birnen gesehen!), einem Ventilator und einer Steckdose versehen. Gemeinschaftsklo und Dusche gab es ausserhalb der Bungalows. Leider war es er nicht, so wie ich es mir in meinem Kopf ausgemalt hatte, direkt am Strand. Ausserdem bestand das Dach aus Asbestplatten unter welchen ich grundsaetzlich eher ungern schlafe.

Hinzu kam, dass in der Naehe ein kleiner Bach vor sich hin duempelte, so dass es hier unzaehlige Mosquitos gab. Und auf Koh Chang kommt, wenn auch nur sehr selten, sowohl Malaria als auch das Dengue-Fieber vor. Mein Mosquitonetz hatte auch schonmal bessere Zeiten gesehen. Eins der besonders grossen Loecher flickte ich mit Panzertape.

Daher war ich, obwohl ich grundsaetzlich nichts gegen eine spartanische Unterbringung habe, doch eher unzufrieden mit der Unterbringung.

Nachdem ich mein Gepack verstaut hatte, bin ich auf direktem Wege zu den kalten Duschen. Welch Erfrischung nach der langen Reise! Doch bei den hier herrschenden Temperaturen, faengt man leider schon beim Anziehen, wieder an zu schwitzen.

Guillaume und ich erkundeten bei der inzwischen herrschenden Dunkelheit noch die Umgebung. Er hat dann eine Thai-Massage genossen, waehrend ich mich in eine Bar hockte und das kostenlose WLAN nutzte. So gegen acht lieft dort dann „The Expandables II“ in Kinolautstaerke! Welch grottenschlechter Film! Anschliessend bin ich gegen 22:00 Uhr schlafen gegangen. Selbst im Bett habe ich nicht aufgehoert zu schwitzen. Puh!

Als ich so im Bett lag, kam der letzte Grund hinzu, weswegen ich nicht weiter am Lonley Beach bleiben wollte. Bis in die fruehen Morgenstunden schallte von den diversen Bars die unterschiedlichste Musik in einer unglaublichen Lautstaerke herrueber. Die Temperatur alleine machte das Schlafen schon schwierig, doch durch die Geraeuschkulisse wurde es praktisch unmoeglich. Und obwohl ich die offensichtlichen Loecher meines Mosquitonetzes geflickt habe, wurde ich in der Nacht 2 Mal gestochen.