Ein bisschen mitgenommen von gestern und der, wie im Stone Free ueblich, recht unruhigen Nacht. stand auch fuer heute kein grossen Programm an. Ely kam hier im Stone Free an, nachdem ich gefruehstueckt hatte und wir sind zusammen nochmal zum Nature Rocks. Zum Einen wollte Ely dort fruehstuecken und zum Anderen dort nach seinen Schuhen suchen. Das Personal war heute sowohl ueberfordert, als auch schrecklich unaufmerksam. Mehrmals vergingen bis zu 15 Minuten, bis wir und auch andere Gaeste, dass Personal darauf aufmerksam machen konnten, dass wir einen Wunschen haben. Trotzdem, oder gerade deswegen, waren wir dort knapp 2 Stunden, bei hauptsaechlich bedecktem Himmel. Als wir zahlen wollten, hatten wir auf unserer Rechnung, auch alle Bestellungen unseres Nachbartisches. War echt nicht deren Tag. Als wir wieder gegangen sind, bemerkte ich, dass die kurze Sonne und die anschliessende Wolkenschicht fuer meine noch weissen, nicht eingeschmierten Beine schon zuviel gewesen ist.
Ely hatte beim hier ansaessigen Fitnessstudio einen Pool entdeckt und favorisierte die Idee dort drin seinen Kater auszukurrieren. Ich hatte da keinen Bock drauf, habe aber die Gelegenheit genutzt in dem benachbarten Tauchstudio einen Tauchgang fuer den naechsten Tag zu planen. Tauchen war die letzte der Aktivitaeten, die ich mir fuer Koh Chang noch vorgenommen hatte. Danach habe ich hier alles gesehen, was ich sehen wollte und wollte weiter in den Sueden, Richtung Koh Lanta fahren.
Als ich den Trip buchte, war der Tauchlehrer dort vor Ort doch recht erstaunt, dass ich schon bereits seit 18 Jahren nicht mehr getaucht bin und fragte mich ganz verbluefft nach meinem Alter. Obwohl ich der Meinung gewesen bin, dass ich prinzipiell noch ueber alle wichtigen Kenntnisse und Faehigkeiten zum Tauchen gehen verfuege, habe ich mich trotzdem zu dem 1000 Baht teureren „Tune up“ Programm, also einen Auffrischungskurs entschieden. Insgesamt kostete der Tauchtrip mit 2 Tauchgaengen dann 3.900 Baht (knapp 100 Euro) und war damit die mit Abstand teuerste Aktivitaet, die ich bisher unternommen habe. Ich dachte mir aber, jetzt wo ich nach so langer Zeit mal wieder die Chance habe, an einen schoenen Ort, naemlich dem National Marine Park, Koh Chang, zu tauchen, muss ich das einfach machen und mal nicht so aufs Geld achten. Wenn man aber bedenkt, dass ich fuer den Preis ebenso einen ganzen Monat in meinem Guest House uebernachten koenne, ist es schon ein ganz schoener Happen.
Nach dem Besuch beim Tauchstudio plante ich am Rechner meinen Weg nach Koh Lanta. Ich entschied mich dafuer mit der Faehre zum Festland, mit dem Bus nach Bangkok und mit dem Flieger fuer 50 Euro von Bangkok nach Krabi zu fliegen. Damit waren alle wichtigen Punkte fuer den Tag abgearbeitet und ich fuehlte mich nach einem Nickerchen. Mein eigener Raum ist fuer sowas tagsueber zu heiss. Aber im stone free haengen an diversen Stellen Haengematten die perfekt dafuer geeignet sind, in der Mittagshitze ein wenig vor sich hin zu doesen.
Ely traf ich im stone free ein paar Stunden spaeter wieder. Wir gingen zusammen ins Sawatdee (Was soviel wie Hallo heisst). Das Sawatdee ist ein Restaurant, in dem es – auch wenn es von aussen nicht beworben wird – auch zwei Raeume zu mieten gibt. Einen dieser Raeume bewohnte Ely. Wir assen zu abend und chillten eine Weile im 2. Stock des Sawatdee. Ely erwaehnte, dass er seit vier Jahren regelmaessig Schach spielte. Fuer Schach – und andere komplexe Strategie-Spiele – habe ich ja einen gewissen Faible. Aber da ich, mal abgesehen von dem einen Spiel gegen Gregor Ende August, Schach schon bestimmt 15 Jahre nicht mehr gespielt hatte, nahm ich an, dass ich gegen jemand, der seit 4 Jahren regelmaessig spielt, keine Chance haben werde. Trotzdem konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen und habe Ely herausgefordert. Ich war recht ueberrascht und Ely wohl ein bisschen verschnupft, als ich ihn ziemlich gegen die Wand gespielt habe *harhar* Ich fuehlte mich sogar ein wenig schuldig, weil ich ihm vorher gesagt habe, dass ich zwar die Regeln kann, aber seit ueber 15 Jahren nicht mehr gespielt habe. Aber was soll’s. Gestimmt hat es ja.
Im Verlauf des weiteren Abends konnte Ely mich noch ueberzeugen, dass ich lieber mit dem Zug nach Krabi reisen sollte. Es ist guenstiger, dauert, wenn man den ganzen Overhead des Fliegens miteinkalkuliert, fast genau so lange, ist deutlich umweltfreundlicher und ausserdem gibt es einen netten Nachtzug, bei dem man dann erholt am fruehen Morgen in Krabi ankommt, anstatt erschoepft am spaeten Nachmittag. Und da ich diesen Argumenten durchaus aufgeschlossen gegenueber stand und ich in Thailand noch keinen Zug gefahren bin, habe ich meinen Reiseplan erneut umgeworfen.
Fuer den morgigen Tauchtag wollte ich ausgeruht sein, daher gab es fuer mich heute keine Party und ich gegen Mitternacht zurueck ins Stone Free um schlafen zu gehen. Netter Plan zwar, aber irgendwer bleibt im Stone Free immer bis in den Morgen auf und macht Laerm. Gna! Dieses Mal war es ein Ami, der einer Thai ein paar Worte Englisch beigebracht hat und anscheinend der Ueberzeugung war, dass eine hoehere Lautstaerke den Lernerfolg steigert.