3. Tag – Grand Palace

Am dritten Tag wollte ich mir den Grand Palace angucken, der direkt ueber Wat Pho liegt. Begonnen habe ich, wie den Tag zuvor, mit einem ausgiebigen Fruehstueck. Anschliessend bin ich nochmal U-Bahn gefahren. Nun aber kommt der Unterschied: Fussmarsch stand ausser Frage =)

Taxifahren in Bangkok

Also habe ich mir ein Taxi genommen. In Bangkok wird davon abgeraten Taxis oder Tuk Tuks zu nehmen, die direkt an touristischen Anlaufpunkten warten. Daher habe ich mich ein paar Meter von der U-Bahn-Station Hua Lamphong entfernt und ein Taxi herangewunken. Taxis die frei sind, haben auf der linken Seite, also dort wo der Beifahrer sitzt, ein rotes Leuchtzeichen mit zwei thailaendischen Schriftzeichen, was vermutlich „frei“ heisst =)

Die heimische Geste zum Heranwinken von Taxis geht so: offene Hand mit Handflaeche nach unten, leicht auf und ab bewegen, so ungefaehr als ob man einen Hund taetschelt. Bevor man einsteigt, muss man dem Fahrer sein Ziel nennen.

  • Wenn er es kennt (man brauch keine Pruefung oder Ausbildung zum Taxifahren und jeder kann Taxis auf Tagesbasis mieten)
  • wenn er einen versteht (es gibt durchaus Taxifahrer die kein Wort Englisch sprechen, so wie mein erster Fahrer den ich herangewunken habe) und
  • wenn er in die Richtung fahren moechte (es ist durchaus ueblich, dass Taxifahrer ablehnen, zu einem bestimmten Ort zu fahren und ist nicht boese gemeint),
  • dann kann man einsteigen.

Anschliessend versuchen manche Fahrer einen Pauschalpreis zu vereinbaren, das sollte man stets ablehnen und auf das Taxi-Meter deuten, da die Pauschalpreise grundsaetzlich ueber dem eigentlichen Fahrpreis liegen. Wenn der Fahrer partout nicht das Taxi-Meter einschalten will, steigt man einfach wieder aus und ruft das naechste Taxi heran. Taxis (und Tuk Tuks) gibt es in Bangkok in Huelle und Fuelle, fast mehr als normale Autos. Sie kommen in allen moeglichen Farben, von gruen-gelb, orange-gelb, blau bis zu leuchtend pink.

Mein erster Fahrer verstand Grand Palace nicht (dies ist die Hauptattraktion von Bangkok) und selbst nachdem ich ihm auf der Karte gezeigt habe, wo ich hin will, hat er den Kopf geschuettelt. Also hab ich ein zweites Taxi herangerufen, der sprach zwar ebenso kein Wort Englisch, aber nachdem wir beide in unserem eigenen Akzent 3-4 Mal Grand Palace wiederholt haben, waren wir der Meinung uns verstanden zu haben und ich konnte einsteigen. Anschliessend wollte er – wer haette es geahnt? – einen Pauschalpreis von 200 Baht (5 Euro) fuer eine Strecke von ca. 6 Kilometern vereinbaren. Ich habe abgelehnt und Taxi-Meter verlangt, welches er auch ohne weitere Versuche eingeschaltet hat. Eine Taxifahrt in Bangkok startet immer bei 35 Baht und die ersten 2 Kilometer sind inklusive. Danach kostet es 5 Baht pro Kilometer. Wartezeiten im Stau, oder an Ampeln oder Fahrtgeschwindigkeiten von unter 6 km/h (durchaus haeufig bei dem Verkehr in Bangkok) kosten extra (ca. 1,25 pro Minute). Insgesamt haette die Taxifahrt dann laut Taxi-Meter um die 80-90 Baht gekostet (den genauen Betrag hab ich vergessen), was ich dann auf 100 aufgerundet habe. Taxifahrer verdienen nicht viel in Bangkok und ein Aufrunden ist eine nette Geste. Trotz Trinkgeld hab ich also die Haelfte von dem Betrag bezahlt, den er urspruenglich haben wollte.

Grand Palace

Vor dem Grand Palace habe ich erst einmal die Lage sondiert. Im Zeitraum eines Kippchens musste ich mindestens drei Tuk Tuk Fahrer ablehnen, sowie diverse Verkaeufer von Souveniers rund um den Grand Palace. Am Eingang des Grand Palace selbst ist sehr viel Betrieb. Staendig gehen Reisebusse, normale Linienbusse, Taxis und Tuk Tuks ein, die neue Touristen ankarren. Ueberall um dem Grand Palace sind Lautsprecher installiert, die einem zum Eingang geleiten (siehe 2. Tag), darauf hinweisen, dass man angemessen gekleidet sein muss und das man niemanden rund um den Grand Palace trauen soll, der den eigenen Aufenthalt verzoegern oder zu einem anderen Ort lenken will. Eine sehr sinnvolle Ansage, die aber nicht unbedingt das eigene Sicherheitsempfinden staerkt *g*

Schild Grtand Palace

Schild im Eingangsbereich des Grand Palace

Angemessene Kleidung im Grand Palace heisst fuer Frauen: Keine tiefen Ausschnitte, keine kurzen Roecke oder kurzen Hosen, keine eng anliegende Kleidung, keine durchsichtige Kleidung. Anders als im Wat Pho Tempel wird hier aber auch auf die Kleidung von Maennern wert gelegt: Keine kurzen Hosen, keine Hosen mit Loechern, keine eng anliegende Kleidung, keine aermellosen Shirts (kurzarmlige Shirts sind zum Glueck erlaubt). Da aufgrund dieser strengen Regeln 95% der Touristen nicht eingelassen werden wuerden, gibt es direkt am Eingang einen Kleidungsverleih, bei dem man gegen einen Pfand von 200 Baht (5 Euro) pro Kleidungsstueck angemessene Kleidung leihen kann. Auch ich bin dort in kurzer Hose angekommen, einer typischen Baggy-Pants mit abnehmbaren Beinteilen (die selbstverstaendlich im Hotel lagen). Die Leihhose war schlicht und weit geschnitten und mit Gummizug versehen und hatte leider keinerlei Taschen. Da die vielen Taschen meiner Hose recht gefuellt waren, habe ich mich dazu entschieden – wie viele andere Touristen auch – die Leihhose ueber meiner eigenen zu tragen. Eine Entscheidung die ich kurz darauf schon bereut habe *g*

Einlass in den Grand Palace bekommt man nur bis 15:30 (der Tuk Tuk Fahrer von gestern hatte also ausnahmsweise Recht), verlassen muss man ihn bis spaetestens 16:30 wieder. Geliehene Kleidung kann man nur am gleichen Tag bis 16:00 Uhr zurueckgeben.

Der Eintritt selbst kostet 400 Baht (10 Euro) und ist, wie im Wat Pho, fuer Thailaender und Moenche kostenlos. Zusammen mit U-Bahn, Taxi und Pfand war ich also schon ueber 700 Baht los. Ich habe mir vorgenommen, nie mehr als 1.000 Baht (25 Euro) bei mir zu tragen und war daher gluecklich, mir gerade noch so den Eintritt leisten zu koennen und noch knapp 100 Baht uebrig zu haben. Um sich mal schnell von den ganzen Eindruecken ueberfluten zu lassen reichen 3+ Stunden. Um alles mit den Hintergruenden und Bedeutungen in sich auf zu nehmen, sollte man schon einen ganzen Tag einplanen und einen Guide buchen. Ich entschied mich fuer ersteres, weil zum Einen die Zeit schon recht knapp war (ich bin kurz vor 13:00 Uhr dort angekommen) und zum Anderen, weil ich es nicht mag, wenn mich jemand fuehrt bzw. ich den Tempel selbst entdecken wollte. In der Retrospektive bedauere ich die Entscheidung zwar nicht, muss aber sagen, dass so natuerlich viele Hintergruende im Dunkeln geblieben sind und ich durchaus noch ein 2. Mal den Grand Palace, dieses Mal mit Guide, besuchen wuerde.

Wat Phra Kaeo

Der Grand Palace ist in mehrere Abschnitte unterteilt und der Weg durch den Grand Palace ist mehr oder weniger vorgegeben. Der erste Abschnitt ist mit Abstand der beeindruckendste und heisst Wat Phra Kaeo (Tempel des Smaragd-Buddha). Wenn man das Gelaende betritt, ist das erste was man sieht der Phra Sri Rattana Chedi. Dieser Chedi, nach wurde nach dem Vorbild der Chedi im Wat Pho gebaut und vollstaendig mit quadratischen goldenen Plaettchen bestueckt. Dieses riesige Gebaeude wurde angeblich errichtet, um ein Teil vom Brustbein des Buddhas aufzubewahren.

 

Das Hauptgebaeude ist der Ubosot (Tempelraum), in dem sich der Smaragd-Buddha, das nationale Heiligtum Thailands befindet.

 

Um das Tempelgebaeude herum finden sich noch diverse praechtige Gebaeude. Unter anderem zwei weitere goldene Chedi. Die Chedi werden von Daemonen gestuetzt, die die thailaendische Krone auf dem Kopf tragen.

 

Den Tempelraum selbst darf man nur ohne Schuhe betreten. Dies ist in allen buddhistischen Tempeln (und Wohnhaeusern) so ueblich. Weiterhin darf man Buddha-Statuen nicht beruehren und wenn man sitzt, darf man keinesfalls seine Fuesse in Richtung Buddha zeigen lassen. Kopfbedeckungen sind ebenfalls verboten. In dem Tempelraum sind mehrere Wachen, die staendig darauf achten, dass man sich angemessen verhaelt.

Entgegen des Names – vielleicht ein ueberlieferter Uebersetzungsfehler? – ist der Buddha jedoch nicht aus Smaragd, sondern aus einem Stueck Jade gefertigt. Und obwohl ein grosses Aufheben um diese Statue gemacht wird, ist sie nur 66 Zentimeter hoch. Zudem thront die Statue noch auf einem knapp 11 Meter hohen Sockel, an den man auch nicht ganz herantreten darf, was ihn auf die Entfernung doch erstaunlich mickrig erscheinen laesst. Ich vermute dieser Satz grenzt jetzt schon fast an Gotteslaesterung und ich hoffe ich trete damit niemanden zu Nahe. Fotos machen ist in dem Tempelraum ebenfalls verboten, so dass ich nur einen Schnappschuss von draussen machen konnte. Von den sieben Fotos ist nur eins halbwegs etwas geworden, aber bei Wikipedia gibt es ein hochaufloesendes Bild von den Smaragd-Buddha.

Smaragd Buddha

Smaragd Buddha

Der Smaragd-Buddha wird uebrigens je nach Jahreszeit in drei (heiss, kalt und Regen) unterschiedliche Gewaender gekleidet, welche es in einem gesondertem Museum zu betrachten gibt. Die Waende des Tempelraums sind mit farbenpraechtigen Wandmalereien versehen, von denen ich leider auch keine Bilder machen konnte und die verschiedene Szenen aus dem Leben Buddhas darstellen.

Noch mehr farbenpraechtige und fantasievolle Wandmalereien sind auf der Innenseite der Aussenwaende des Wat Phra Kaeo zu finden. Sie heissen Ramakien und stellen die Taten des Helden Rama dar. Es handelt sich um 178 Einzelerzaehlungen. Auf der gegenueber liegenden Seite findet man die Geschichte in Marmortafeln eingemeiselt. Als ich die Bilder betrachtete, kam ein Touristenfuehrer mit seiner Gruppe an mir vorbei und hat exemplarisch eine der Tafeln vorgesungen. Wuerde er aber die ganze Geschichte vortragen, waere er damit noch naechste Woche beschaeftigt, scherzte er.

Weitere Eindruecke des Aussenbereichs des Wat Prah Kaeo:

Palast

Wenn man das Wat Prah Kaeo wieder verlaesst, kommt man in den eigentlichen Palast-Bereich. Dort findet man verschiedene Gebaeude aus unterschiedlichen Dynastien. In den Gebaeuden sind Gegenstaende der damaligen Herrscher ausgestellt, wie zum Beispiel diverse Throne und Saenften. Alles mit gewohnt praechtigen Verzierungen und in Gold oder Silber gehalten. In den dort untergebrachten Gebaeuden herrscht generelles Fotoverbot, daher gibt es von hier nur ein paar Aussenaufnahmen zu sehen.

In einem der Gebaeude befindet sich ein kleines Museum mit mittelalterlichen Waffen der Koenigsfamilie.

Folgt man dem vorgegebenen Pfad weiter, verlaesst man den Palastbereich wieder und gelangt zu einem weiterem Museum. Die hier ausgestellten Exponate stammen vorwiegend aus alten Restaurierungsphasen des Tempels. Hier findet man vor allem sehr alte verfallene Holzstuecke, an denen die meisten Verzierungen nur noch andeutungsweise zu erkennen sind. Aber auch viele unterschiedliche Buddha-Statuen sind hier ausgestellt, die wohl alle ihre Geschichte haben. Ich ueberfolg das meiste jedoch nur. Auch die anderen Gewaender des Smaragd-Buddha sind hier ausgestellt. Recht interessant war noch der Abschnitt mit den Materialien und Werkzeugen, die zur Restaurierung des Tempels verwendet wurden.

Auf dem weiteren Weg nach draussen ist noch ein drittes Museum untergebracht, welches auch gesondert von der restlichen Anlage gegen Eintritt zu besichtigen waere. In meiner Eintrittskarte war dies jedoch schon enthalten, also bin ich auch hier hineingegangen. Fuer dieses Musuem muss man aber schon ein spezielles Interesse mitbringen, denn hier sind ausschliesslich die prunkvollen Gewaender der Thai-Koeniginnen ausgestellt. Immerhin ist diese Ausstellung noch mit geschichtlichen Auszuegen untermauert. Man sieht, wann wer was getragen hat und was zu diesem Zeitpunkt gerade in Thailand passiert ist. Unterlegt ist dies mit vielen Bildern und Filmausschnitten. Bei manchen der Filmausschnitten fand man auch einen Lautsprecher, aus welchem eine englische Tonspur zu hoeren war. Da ich weder gesteigertes Interesse fuer die Gewaender, noch die Kraft dafuer aufbringen konnte mich naeher mit den geschichtlichen Hintergruenden zu beschaeftigen, bin ich hier nur einmal schnell hindurch gelaufen.

Geocaching in Bangkok am Nachmittag

Irgendwann zwischen drei und vier habe ich dann den Grand Palace wieder verlassen. Fuer die Zeit danach, habe ich mir am Tag zuvor, ein paar Geocaches in unmittelbarer Umgebung des Tempels auf meinem Handy gespeichert. Die Geocache-Tour brachte mich zu diversen Sehenswuerdigkeiten (Tempel, Museum, Kunstausstellungen) in der Naehe des Tempels, auf die ich aber keine Lust hatte. Ausserdem war ich schon recht erschoepft und der Abend naeherte sich recht zuegig. Also habe ich die  Caches stur abgearbeitet. Einer der Caches war recht interessant, da hier etwas zu der Geschichte des heiligen Bodhi-Baums erzaehlt wurde.

Bodhi Baum

Bodhi Baum in Bangkok

Der Bodhi-Baum ist eine Pappel-Feige, an dem Siddhartha Gautama sein „Erwachen“ hatte und damit zum Buddha wurde. Dieser Prozess zog sich angeblich ueber eine Woche hin, die er laechelnd bei dem Baum verbrachte. Auch bei diesem Baum in Bangkok waren Opfergaben zu finden, auch wenn es traurigerweiser eher nach einer Muellhalde ausgesehen hat.

Meine weitere Caching-Tour brachte mich wieder in die Naehe der Khao San Road, wo ich ein kurzes Mahl bei einem Inder eingeworfen habe.

Der letzte meiner Caches brachte mich zu der Universitaet in Bangkok, die direkt am Chao-Phraya liegt. Fuer das dreckige, wuselige und chaotische Bangkok, ist diese Universitaet eine aussergewoehnliche Oase der Ruhe. Die Mensa liegt direkt am Chao-Phraya. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht ueber den Fluss.

Chao Phraya

Aussicht auf den Chao Phraya von der Mensa der Universitaet in Bangkok.

Der Grand Palace bei Nacht.

Der Cache bei der Uni war der letzte auf meiner Liste. Von der Uni gibt es einen Fussweg direkt am Fluss zurueck zum Grand Palace, den ich wegen der angenehmen Ruhe, die hier am Fluss herrschte, gerne nahm. Am Grand Palace wollte ich mir dann ein Taxi heranwinken und mich zur U-Bahn-Station bringen lassen. Waehrend ich so lief, ging ganz ploetzlich die Sonne unter und es wurde dunkel. Welch glueckliche Fuegung, denn so kam ich in den Genuss den Wat Phra Kaeo – zumindest von aussen – noch einmal bei Nacht zu sehen. Da ich schon mal dabei war, Langzeitbelichtungen zu machen und Gefallen daran fand, bin ich auf der Suche nach Motiven noch in zwei benachbarte Parks gegangen, die in grober Richtung U-Bahn-Station lagen. In einem der Parks war noch einiges an Leben. An einer Stelle spielte Life-Musik, man fand bespielte Tennisplaetze, ein Open-Air Fitnissstudio, einen Tanzkurs sowie diverse (meiner Meinung nach verrueckte – ich schwitzte ja schon so wie bloede) Jogger.

 

Nach dieser kleinen Fotosession habe ich auch recht schnell ein Taxi gefunden. Dieser Taxifahrer hat angenehmerweise ganz selbstverstaendlich sein Taximeter einschaltet. Er sprach sogar ein rudimentaeres Englisch und umfuhr mit Ortskenntnis und ohne zu grosse Umwege die Feierabendstaus von Bangkok und brachte mich fuer knapp 80 Baht (2 Euro) zur U-Bahnstation. Schoen, dass ich nun auch einen solchen Taxifahrer gefunden habe.

LEVI'S Werbung

LEVI’S Werbung

Dort angekommen entdeckte ich eine recht amuesante LEVI’S Werbung, die mir zwar zuvor schon aus den Augenwinkeln aufgefallen ist, ohne aber dass ich ihre Besonderheit dabei entdeckt haette.

Mit der U-Bahn gelangte ich wie gewohnt in der Sukhumvit-Strasse. Dort ist auch die Skytrain-Station (S-Bahn), die ueber der Strasse verlaeuft. Die Gelegenheit Bangkoks Feierabendverkehr zu fotografieren konnte ich mir natuerlich auch nicht nehmen lassen.

Da direkt an der Skytrain Station auch ein riesiges Einkaufzentrum lag und ich mal erfahren wollte, wie man hier in Bangkok shoppen geht, bin ich auch dort noch hineingegangen.

Das Einkaufszentrum heisst Terminal 21 und an meinem ersten Tag habe ich es tatsaechlich (stark verbluefft) fuer einen Flughafen mitten in Bangkok gehalten. Ich muss allerdings zu meiner Verteidigung sagen, dass das Einkaufzentrum auch wie ein Flughafen aufgemacht ist. Mit dazugehoerigem (echtem) Security-Check (die es auch in der U- und S-Bahn gibt) und „Gates“ die einen in diverse Hauptstaedte der Welt (Etagen im Einkaufszentrum) bringen. In dem Einkaufszentrum liegen unzaehlige kleine Boutiquen. die hauptsaechlich Klamotten verkaufen. Sogar ich haette hier etwas gefunden was mir gefallen haette, haette ich auch Lust gehabt etwas zu kaufen. Hatte ich aber nicht! Der Etagen gab es recht viele, vermutlich um die 8 oder 9 und jede Etage war erstaunlich gross und immer einem speziellem Thema gewidmet.

So! Nun war ich aber echt alle und wollte in mein, zum Glueck nicht mehr weit entferntes, Hotel! Dort folgte mein obligatorisches Bad im Pool und die Welt war schon fast wieder in Ordnung.

Der Abend

Alles in Allem fuehlte ich mich nun zwar erschoepft, aber doch recht wohl. Nach meinem Bad wollte ich noch entspannt ein Bierchen an der belebten Sukhumvit Strasse zu mir nehmen. Ich verspuerte aber inzwischen ein leichtes Hungergefuehl, weswegen ich mir einen Apfel als Wegzehrung mitgenommen habe. Kaum war dieser verspeist, fing ich wieder an zu schwitzen. Dieses mal aber sackte auch mein Kreislauf ein wenig weg und mir wurde etwas mulmig zu Mute. Also ging ich schoen ruhig und ohne Hektik in das von mir ausgewaehlte Arenal, welches zwei Queerstrassen weiter lag. Ich setzte mich an einen Tisch und bestellte mir mein kleines Bier. Mein Kreislauf war aber immer noch durcheinander und anstatt dass es mir so langsam wieder besser ging, schien es schlimmer zu werden. Guter Dinge, dass das Sitzen und Chillen schon alles wieder richten wuerde, zuendete ich mir zu meinem Bierchen nen Kippchen an. Waehrend ich die so rauchte, bemerkte ich, dass es mir so verdammt schlecht ging, dass ich die Kippe nicht fertig rauchen kann. Und das hat schon mal was zu heissen! Also machte ich das Mistding wieder aus und wartete darauf, dass es mir wieder besser gehen wuerde. Leider ohne Erfolg. So langsam spielte ich schon mit dem Gedanken mich irgendwo abzulegen, damit ich die Beine hochlegen kann, um meinen Kreislauf wieder zu stabilisieren. Mitten in Bangkok kommt das aber irgendwie doof, fand ich. Also kaempfte ich mich wieder auf die Beine, schnappte mir mein halbvolles Bier (ich Geizhals) und schleppte mich zurueck in Richtung Hotel. Auf dem Weg leerte ich noch das Bier. Man will ja nix verkommen lassen!

Wieder im Hotel angekommen quaelte ich mich aus meinen Klamotten und fiel ins Bett.
Es folgte eine Fiebernacht, wie ich sie schon ewig nicht erlebt mehr hatte! Unkontrolliertes Schwitzen, Schuettelfrost und beaengstigende Fiebertraeume inklusive.
Oder mit anderen Worten: Koerper an Tister: „Was zuviel ist, ist zuviel!“

 

 

2. Tag – Wat Pho und Khao San Road

Nach knapp 8 Stunden Schlaf fuehlte ich mich schon erstaunlich fit, also schnell das Fruehstueck im Hotel auschecken. Fuer mich gab es einen umfangreichen Salat, einen Fruchtteller mit lokalen Fruechten, etwas Toast mit Marmelade, eine Gemuesesuppe und ein wenig Baked Beans. Also mehr als genug, um sich fuer den kommenden Tag ausreichend zu staerken. (Darueber hinaus gab es natuerlich noch viel viel nicht veganes Essen.)

So gestaerkt wollte ich nun zur Khao San Road aufbrechen. Die Khao San Road wird auch das Backpacker-Paradies in Bangkok genannt. Hier bekommt man alles, was man auf Reisen brauch und noch mehr fuer ein schmales Budget.

An der Rezeption fragte ich nach, wie ich am besten zur Khao San Road gelange. Mir wurde eine Karte von Bangkok gegeben, auf der sie das Hotel und die Khao San Road eingezeichnet haben. Da ich schon mit der U-Bahn bzw. der Skyrail vertraut war, entschied ich mich fuer dieses Transportmittel. Die Fahrt von der Sukhumvit Station bis zur Endstation Hua Lamphong kostete 27 Bath, also knapp 40 cent. Von der U-Bahn Station bis zur Khao San Road waren es nochmal knapp 4 Kilometer. Da ich den Weg selbst zu Fuss finden wollte, musste ich erstmal energisch diverse Taxi- und Tuk Tuk Fahrer abwehren. Als ich versuchte mich mir der Karte zu orientieren (Strassenschilder sind in Bangkok selten und wenn vorhanden gut versteckt) kam ein weiterer Tourist-Guide, der mir nachdem ich ihm sagte, dass ich zu Fuss gehen moechte bereitwillig den Weg gewiesen hat. Der erste Teil der Strecke fuehrte an einer Eisenbahnstrecke gen Norden. Hier kam ich durch ein wenig touristisches Gebiet, in dem viele Automechaniker ihre nicht mehr als garagengrosse Werkstatt hatten. Es ist erstaunlich mit wie wenig Werkzeug und Material hier gearbeitet wird. Kurz bevor ich wieder auf eine groessere Strasse gestossen bin, kam ich noch an einem Tempel vorbei, der mitten im Wohngebiet stand.

Von hier aus, ging es westlich. Nach den knapp 2 Kilometern lief mir bereits das Wasser in Stroemen herunter. So unertraeglich heiss war es gar nicht, aber zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit, laesst einen jede kleine Bewegung gleich in Schweiss ausbrechen. Wenn man an den stark befahrenen Strassen Bangkoks entlang geht, versteht man diesen, als Europaeer merkwuerdig erscheinender, Brauch der Asiaten, eine duenne Atemschutzmaske aus Stoff zu tragen. Bangkok ist wirklich ein Moloch, in dem zu jeder Tages- und Nachtzeit die Strassen proppe voll sind. Oft 4 – 6 spurige Strassen. Abgesehen von dem Linksverkehr (der mich auf der Strasse ja kaum stoert; aber die Fussgaenger halten sich selbstverstaendlich auch daran!) hat Bangkok auch noch einiges an Einbahnstrassen (auch 4 – 6 spurig!), so dass man froh sein kann, wenn man in dieser Stadt nicht selbst fahren muss. Ich schweife ab… Auf dem Weg zur Khoa San Road kam ich noch an einem kleinen (nicht touristischen) Markt vorbei, den ich ich gleich erkunden musste und der sich, wie sich herausstellte, noch in 2, 3 benachbarte Gassen ausdehnte.

Solche Maerkte gibt es in Bangkok an jeder Ecke. Vor allem Essen gibt es dort in Huelle und Fuelle, aber auch diverse andere Dinge. Leider essen die Thailaender in Bangkok schon erstaunlich viel Fleisch. In Asien dachte, waere das noch nicht so stark verbreitet. Doch auch ich konnte diverse Dinge finden: Frisches Obst, gebratene Bananen und Maiskolben hab ich bis jetzt entdeckt. Gewisse Arten von Nudeln moegen auch gehen. Der einzige Versuch, den ich in dieser Richtung bisher unternahm, scheiterte aber an Verstaendigungsproblemen. Ich habe zwar einen Zettel dabei, auf dem ein Hotelmitarbeiter in Thailaendisch „ich esse keine tierischen Produkte“ geschrieben hat. Aber als ich diesen Zettel dann heraus geholt habe, schien die Verkaeuferin sehr verwirrt und meinte „No, no here“

Khao San Road

Nach diesem kleinen Markt bin ich in der Khao San Road angekommen. Hier ist ein Stand neben dem anderen und man bekommt tatsaechlich fast alles was das Herz begehrt. Ein wenig nervig sind die ganzen Schneider, die einem Anzuege massschneidern wollen. Alle zehn Meter muss man einen davon abwehren. Zu einem bin ich aber reingegangen – mehr weil ich ein paar Reparaturen zu erledigen hatte, als weil ich was kaufen wollte. Die Reparaturen haette er auch gemacht (ich hatte meine Klamotten aber nicht dabei), am liebsten wuerde er mir aber zumindest ein Hemd anfertigen lassen. Das haette knapp 700 Bath gekostet, also um die 18 Euro, was mich durchaus zum ueberlegen gebracht hat. Einen kompletten Anzug gibt es fuer 2.000 – 4.000 Bath, also 50 – 100 Euro. Ich hab echt ueberlegt, ob ich mir einen machen lassen und den dann nach Deutschland schicke. Doch misstrauisch wie ich bin, habe ich erst in Internet recherchiert: Die meisten Schneider produzieren miese Qualitaet und benutzen billige Stoffe. Die, die etwas taugen, kosten nicht wirklich weniger als in Deutschland.

In der Khao San Road habe ich mir erstmal einen halben Liter frisch gepressten Orangensaft fuer 40 bath (ein Euro) gekauft. Sehr lecker, eisgekuehlt und erfrischend! Anschliessend hab ich noch nach einer Sonnenbrille gesucht, aber keine gefunden die mir gefallen hat. Eine Sound-Box mit USB-Anschluss, Radio und Line-In habe ich mir noch angeschafft und mich im Hotel dann geaergert, dass ich die nicht vor dem Kauf ausprobiert habe, denn sie verfuegt ueber einen minderwertigen MP3-Decoder, der zu viele Stoergeraeusche produziert.

Scammer in Bangkok

Nach der Khao San Road bin ich ein wenig durch die Gegend gewandert und dabei mehr oder wenig zufaellig Richtung Grand Palace und Wat Pho gegangen.

Auf dem Weg dort hin, bin ich dann auch dem ersten waschechtem Scammer (Betrueger/Abzocker) begegnet. Eine solche Begegnung laeuft jedes mal nach dem gleichen Muster ab. „Hello Sir, where are from?“ *Haendeschuetteln* Da ich aus Deutschland bin, wird man mit „Guten Tag“ und „Super duper“ oder Aehnlichem versucht zu beeindrucken und ausserdem scheint jeder deutsche Tourist ein Fussballfan zu sein…. Ich nicht! Nach dem einfuehrendem stereotypischen Geplaenkel, gehts dann so langsam ans Eingemachte. Unser Tourist Guide / Tourist Agent / Tourist Police Man / T.A.T. Agent (letzteres ist eine besondere Frechheit, denn die staatliche Tourist Authority Thailand wird TAT abgekuerzt) weiss von besonders guenstigen Angeboten, die selbstverstaendlich nur und ausschliesslich heute zu haben sind. Gerne malten sie auch ein wenig auf meiner Karte rum und meinten ich muesse hier und dorthin und gerne organisieren sie mir auch Tuk Tuk fuer nur 20 Bath, dass mich zu den besagten Orten bringt. Am besten ist es, man geht einfach stur weiter und sagt mit einem Laecheln „no thanks“ oder „I don’t need anything, thanks“. Dann ist man sie recht schnell wieder los. Wenn man hingegen stehenbleibt, oder noch schlimmer bereits irgendwo gemuetlich steht, um entspannt ne Kippe zu rauchen, dann wird man sie ne Weile nicht mehr los. Falls man auf ein solches Angbot eingeht, landet man in einem Juwelier oder in einem Reisebuero, welches einem gefaelschte und ueberteuerte Tickets andrehen will. Misstrauisch aber freundlich wie ich bin, habe ich mich zwar mit einigen dieser Typen unterhalten, aber alles kategorisch abgelehnt.

Wenn man in der Naehe einer Attraktion ist, die man zu besichtigen gedenkt und dort von einem Tuk Tuk Fahrer angesprochen wird, wo man denn hin will, bekommt man sehr oft zu hoeren, dass dieser Ort gerade heute geschlossen ist, sie aber eine tolle Alternative kennen. Nichts glauben, selbst ueberprufen!

Unter diesem Aspekt kann Bangkok recht anstrengend, ja sogar nervig sein. Aber fuer jeden unverschaemten Betrueger, gibt es drei sehr freundliche und hilfsbereite Einheimische.

Wat Pho

Da der Tag schon recht fortgeschritten war und ich am heutigem Tag den Eingang des Grand Palace nicht gefunden habe (Er ist von einer Mauer umgeben, der Eingang ist nur im Norden. Wenn man also falschrum startet, muss man lange, lange einmal um den gesamten Palast gehen), habe ich mir den Tempel Wat Pho angeguckt. Eine Besichtigung fuer Touristen kostet 100 Bath (2,50 Euro), fuer Thailaender oder buddhistische Moenche, ist der Eintritt umsonst. Man sollte mindestens 2 Stunden Zeit mitnehmen, um sich alles in Ruhe angucken zu koennen, mehr kann auch nicht schaden. Wat Pho gab es schon, bevor Bangkok im Jahre 1772 zur Hauptstadt von Thailand wurde und gilt als die aelteste Universitaet Thailands. In Wat Pho wurden vom Koenig Rama III Steintafeln ausgestellt, die altes thailaendisches Wissen uebermitteln, unter anderem Wissen ueber die bekannte Thai Massage.

Zu den Hauptattraktionen zaehlt der „Reclining Buddha“ eine 45 Meter lange vergoldete liegende Buddha Statue. Die Fuesse dieser Statue sind mit Perlmutt-Einlegearbeiten versehen, die diverse Ereignisse aus dem Leben Buddhas darstellen.

Wie ueblich in Buddhistischen Tempeln muss man auch hier vor Betreten die Schuhe ablegen. Zu knapp bekleidete Frauen bekommen am Eingang einen quietschgruenen Bademantel ausgehaendigt.

Hinter dem Buddha befindet sich eine Reihe aus 108 bronzen Schalen, die die 108 gluecksverheissenden Charaktere von Buddha repraesentieren. Wirft man in jede der Schalen eine Muenze, so soll dies Glueck bringen; Moenchen soll es helfen ihr Wat zu erhalten.

Neben dem liegendem Buddha, gibt es noch eine weitere Buddha-Statue, die als Grabmal fuer Koenig Rama I dient.

.

Eine weitere Attraktion sind die vier 42 Meter hohen Chedis. Sie sind mit diversen Mosaiken bestueckt und wurden aus unterschiedlichen Gruenden von verschiedenen Koenigen errichtet.

Ausserdem gibt es viele verschiedene Statuen in Wat Pho zu bewundern, deren Bedeutung ich aber nicht weiter erforscht habe. Von den Bildern die vorletzte fand ich besonders nett. Die soll den einsiedlerischen Arzt von Buddha darstellen =)

Insgesamt ist der Wat Pho eine sich lohnende und sehr beeindruckende Station in Bangkok. Wenn man allerdings den unglaublichen Prunk, der in solchen Tempeln vorherrscht betrachtet und daneben die hohe Armut sieht, die es in Bangkok gibt, kommt man schon ins Gruebeln. Aber okay, dass ist in christlichen Kirchen nicht wirklich anders.

Diverse Bilder Wat Pho:

 

Nach Wat Pho kam ich auf die dumme Idee, den Weg zurueck zur U-Bahn Station ebenfalls zu Fuss zu bewaeltigen. Als es so langsam dunkel geworden ist (Bloedsinn, hier wird es fast schlagartig dunkel *g*), und ich mich wunderte, warum die Strasse, an der die Station eigentlich liegen muesste, immer noch weiter und weiter geht, habe ich dann einen Thailaender gefragt, wo die Station ist und siehe da, ich bin vor 5 Minuten falsch abgebogen. 10 Minuten spaeter war ich dann bei der U-Bahn Station und wenig spaeter extrem erschoepft im Hotel.

Aufgrund der Temperatur habe ich gedacht, ich sollte besser auf Socken an diesem Tag verzichten. Dieser dumme Einfall plus die Tatsache, dass ich Schuhe anhatte, die ich sonst nur selten trage, bescherten mit nach geschaetzten 15 – 20 Kilometern vier neue Blasen! Juchhey! Nein, davon gibt’s keine Fotos =)

Kurz spaeter bin ich zu einem echtem indischem Restaurant gegangen (gehumpelt), die auch einige vegane Speisen hatten. „Echt“ habe ich betont, weil ich auch indische Restaurants gefunden habe, die Fleisch und Alkohol verkauft haben, dieses hingegen tat dies nicht.

Gesaettigt, muede und erschoepft liess ich anschliessend den Abend noch gemuetlich am Pool ausklingen.

Auf geht’s nach Bangkok

Hier in Bangkok ist einfach keine Zeit zum Schreiben. Zu viel zu tun, zu viel zu sehen =) Trotzdem will ich zumindest mal die Sachen die ich in meinem Notizblock geschrieben habe online stellen:

03.11.12 – Tag der Abreise

Um 20:00 Uhr ging es heute von Hamburger Flughafen aus los.

Obwohl ich alles was ich mitnehmen wollte, bereits zusammen gelegt habe, war ich bis in den Nachmittag hinein noch damit beschaeftigt alles vernuenftig zu packen. Ich haette nicht gedacht, dass es so lange dauern wuerde. Waere der Flug frueher gegangen, waere es echt knapp geworden.

Es war ein sehr merkwuerdiges Gefuehl, seine gewohnten Dinge zu tun, wie draussen zu rauchen, sich etwas zu essen zu machen etc. und dabei sich dann vorzustellen, dass man am folgenden Tag am anderen Ende der Welt sein wird.

Dieser Kontrast zwischen dem gewohnten Handlungen zu Hause und dem baldigen Herausgerissen werden aus diesem Alltag, konnte mein Hirn kaum verarbeiten. Es schien alles so unwirklich, obwohl der Beweis direkt vor einem lag. Trotz dieser Schwierigkeiten, diesem Widerspruchs, fiel es mir schwer, nicht dauernd vor Vorfreude mit einem idiotischem Grinsen im Gesicht herum zu laufen.

Gleichzeitig war ich echt nervoes und fragte mich, ob ich wohl an alles gedacht habe. Ich habe mit Sicherheit 5-7 mal mein True-Crypt-File auf meinem USB-Stick gemountet, um noch ein paar wichtige Daten und Reisedokumente darauf zu speichern. Und dass, obwohl ich der Meinung war, dass der Stick schon seit Tagen fertig gewesen ist! Als alles fertig war und ich mir nochmal schnell ’ne Gemuesepfanne gemacht habe, kam (am Samstagnachmittag!) noch der Postbote. Er bracht mir meine 2. Visa-Karte, die ich zur Sicherheit dabei haben wollte. Echt Glueck gehabt! Ich hatte sie eigentlich schon lange abgeschrieben und hatte deswegen schon ein wenig Bauchschmerzen. Das hiess natuerlich, nochmal den Stick mounten und die Nummer fuer den Notfall notieren.

Um kurz nach sechs war ich dann am Flughafen und die Gepaeckabgabe lief schnell und problemlos. Als ich mich vom Gepaechschalter wieder entfernte, sah ich diese netten Kaertchen, die man am Gepaeck befestigen kann und wollte das noch schnell anbringen. Obwohl ich meinen Rucksack noch auf dem Band gesehen habe, wollte mich das Flughafenpersonal nicht mehr an ihn ranlassen :-/ Ich hoffe mal er geht nicht verloren.

Der Flieger aus Dubai hatte Verspaetung, so dass sich das Bording nochmal um knappe 45 Min. verschoben hat. Da ich sowieso viel zu frueh am Flughafen war, hatte ich also noch viel Zeit mein Hoerspiel zu hoeren =)

Dann kan das Bording ind ie 777-300ER. Ich bin noch nie in einem so grossem Flieger gewesen und war, obwohl ich ich schon oefters geflogen bin, echt beeindruckt. Die 777 von der Fluggesellschaft Emirates hatte sogar in der Economy-Klasse eine erstklassige Ausruestung. In jeder Lehne war eine Art iPad eingelassen. Hinzu kam noch eine Art Fernbedienung,, ebenfalls mit Touch-Display. Dieses Geraet verfuegte ueber zahlreiche Features:

  • Eine umfangreiche Film- und Musikdatenbank
  • zwei Bordkameras (vorne und unten)
  • USB_Port zum laden eigener Geraete und zum Abspielen von eigener Musik, Bilder, PDFs (keine Filme)
  • Telefon
  • Internet
  • SMS

Die letzten drei Punkte waren natuerlich kostenpflichtig. Eine herkoemmliche 220V Steckdose zB. fuer Laptops war ebenfalls vorhanden.

Ich habe mir The Dark Knight rises angeguckt und danach war schon mehr als die Haelfte der Flugzeit vorbei.

Als das Essen kam, hatte ich Glueck. Aufgrund meines Sonderwunsches (veganes Essen), kam mein Essen vor allen anderen der Economy-Klasse. Da haben einige aber neidisch geguckt =) War sogar recht schmackhaft das Essen.

Um ca. 6 Uhr morgens (Ortszeit) war die Landung in Dubai. Erster Zielpunkt war eine Raucher-Lounge. Die erste, die ich fand, war langweilig, was mich natuerlich nicht am geniessen hinderte. Anschliessend bin ich den verdammt langen Terminal 3 runter und wieder hoch gelaufen. Es sind offensichtlich „nur“ 920 Meter, was mir deutlich laenger vorgekommen ist. Leider konnte man nur in Dirham bezahlen, so dass ich mir nichts kaufen wollte. Gluecklicherweise fand ich einen Wasserspender in der Naehe einer Raucher-Lounge mit nettem Ausblick auf den Flughafen und Dubai im Hintergrundm so dass alle Beduerfnisse befriedigt werden konnten und ich die ersten paar Seiten in meinem Notizbuch schreiben konnte.

Dann ging die restliche Zeit des vierstuendigen Aufenthalts in Dubai schnell rum.

Die 777 nach Bangkok war ein etwas aelteres Modell, Displays einer aelteren Generation waren aber trotzdem vorhanden.

Leider konnte ich nicht wie geplant Total Recall angucken, weil ich wegen des Essen mit meinem deutschen, vegetarischen Sitznachbarn ins Gespraech kam. Es war zwar sehr interesannt (er hatte einiges an Reiseerfahrungen uA. Tibet), aber auf Dauer dann doch ein wenig anstrengend.

In Bangkok gelandet, habe ich erstmal ein ATM (Geldautomaten) aufgesucht und Geld geholt. Kostete 150 Bath (knapp 3,80 Euro) Transaktionsgebuehr. Scheint es in Bangkok (Thailand?) immer zu kosten. Ich bin gespannt, ob ich diese Gebuehr spaeter von der DKB wiederbekomme, da sie sich ja damit ruehmen, dass man auf der ganzen Welt kostenlos Geld abgeheben kann.

Anschliessend hab ich die U-Bahn im Flughafen aufgesucht und bin problemslos zur Makasan-Station gekommen. Die U-Bahn und die Skyrail in Bangkok haben ein nettes System. Am Automaten kann man als Dauerfahrer seine Checkkarte mit Geld aufladen, oder als Gelegenheitsfahrer (oder Tourist) bekommt man am Automaten eine Plastikmuenze mit RFID-Chip, der genau fuer die gebuchte Strecke gilt.

Von der Makasan-Station aus hatte ich mir eine Wegbeschreibung zu meinen Hotel aufgeschrieben. Was auf Google Maps noch nah ausgesehen hat, stellte sich dann doch als eine ganz schoene Strecke heraus. Ausserdem bin ich beim zaehlen der Strassen durcheinander gekommen. (Als zweiter Punkt stand auf meinem Zettel „die 6. rechts“) Nur war ich mir echt unsicher, was jetzt tatsaechlich eine Strasse gewesen ist und was nur eine besonders tiefe Einfahrt. Ausserdem machte sich natuerlich die Erschoepfung so langsam bemerkbar. Ich habe die Sukhumvit- Strasse dann letztendlich gefunden. Mein Hotel sollte in einer der Seitenstrassen zu finden sein. Die Strasse war allerdings durch Personen, zahllose Staende, welche Dinge wie Socken, Lebensmittel, Schmuck bis zu Viagra verkauften so dermassen belebt und vollgestopft – vom chaotischen Verkehr ganz zu schweigen – dass ich nicht in der Lage war einen Strassenschild zu entdecken. Nachdem ich mit meinem fettem Gepaeck ein paar mal die Strasse hoch und runter laufen bin, sprach mich ein Thailaender, der mir schon mehrmals was andrehen wollte an und wies mir den richtigem Weg. Wie es sich herrausstelle bin ich tatsaechlich schon mehrmals an meiner Zielstrasse vorbeigelaufen. Extrem erschoepft und trotzdem immer noch echt aufgeputscht, checkte ich dann in meinem Hotel names „Dream“ ein. Nachdem ich das Internet auf meinem Handy zum Laufen gebracht habe, bin ich dann erstmal hoch in den 11. Stock und hab den Pool auf dem Dach ausgecheckt. Leider war das Licht leider schon aus. Das hat den Genuss nach knapp 32 h Uptime endlich entspannt im Pool abzuflacken aber nicht im geringsten getruebt. =)

Abschliessend bin ich wieder auf mein Zimmer, um mich meiner wohlverdienten Ruhe zu widmen. Es dauerte nen Weilchen bis ich wirklich runter gekommen bin, konnte aber anschliessend tief und fest bis zum naechsten Morgen durchschlafen =)

Finally I arrieved!

 

Eindruecke vom Dream Hotel, Bangkok